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Die Liebe lebt

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hansfeuerstein 09.05.2015 00:54
Mit Pius IX. und der Dogmatisierung der Immaculata war endlich auch mit der frauendiskriminierenden Wahnidee von der späteren Beseelung des weiblichen Fötus ein Ende gesetzt. Die Tatsache, dass die Gottesmutter eine Frau ist und nun mal diesen höchsten menschlichen Rang einnimmt und ihn vom ersten Moment ihre Lebens innehatte, zwang geradezu dazu, mit der falschen aristotelischen und scholastischen Lehre aufzuräumen: Natürlich ist jeder Fötus, auch der weibliche, vom Moment der Zeugung an beseelt!

Diese Meinung hat das Abtreiben als wenig schwere Sünde erscheinen lassen, wenn überhaupt. Das ist der eine Wahnsinn. Der andere ist, dass man behauptete – wie gesagt aufgrund der griechischen Denkweise – , ein weiblicher Fötus werde noch später beseelt als der männliche: eine grauenhafte Verleugnung dessen, was Gott schuf. Denn die zugrunde gelegten Reinigungsvorschriften nach Geburten im AT haben damit wiederum überhaupt nichts zu tun. Die bezogen sich auf die antike, vielleicht regionale Beobachtung, dass die nachgeburtliche Blutung einer Wöchnerin bei weiblichen Kindern länger anhält als bei männlichen. Eine Wertung war damit nicht (direkt) verbunden, auch wenn die menschliche Dummheit und Arroganz das daraus machte.
Bis Ende des vorigen Jahrhunderts war in der Theologie die Lehre von der sogenannten Sukzessivbeseelung vorherrschend. Sie geht auf Aristoteles zurück. Er meinte, die menschliche Beseelung des männlichen Fötus erfolge erst vierzig Tage nach der Empfängnis, die des weiblichen Fötus gar neunzig Tage später. In der christlichen Tradition änderte man die neunzig Tage des Aristoteles in achtzig Tage um, einer alttestamentlichen Anordnung Gottes folgend. Laut 3. Mose 12,1-5 ist die Frau nach der Geburt eines Sohnes vierzig Tage unrein, nach der Geburt einer Tochter achtzig Tage. Maria galt nach der Geburt Jesu vierzig Tage als unreif (Lukas 2,22).


Diese Meinung haben viele Theologen, Kirchenlehrer und Päpste vertreten, aber es wurde nicht lehramtlich definiert oder in einem allgemeinen Lehrschreiben so definitiv behauptet. Es war eine theologische Meinung, die auf Aristoteles fußte.


Da man das Geschlecht noch nicht feststellen konnte, wurde erst bei der Abtreibung eines achtzig Tage alten Fötus exkommuniziert. Die frauendiskriminierende Auffassung von der späten Beseelung – Menschsein ist danach eher männlich als weiblich – hatte also in der Abtreibungsfrage auch eine rechtliche Fristenregelung von fast drei Monaten zur Folge.

Erst die Dogmatisierung der Immaculata aber, hat jene theologische Meinung, der Fötus sei soundsoviel Tage nicht beseelt, zur Häresie erklärt.

Aber wie gesagt: Pius IX. hat dieser theologischen Irrmeinung ein endgültiges Aus beschert – gerade durch das Immaculata-Dogma, das
a. beweist, dass jeder Fötus von der Empfängnis an beseelt ist
b. weibliche Föten natürlich genauso wie männliche von Anfang an beseelt sind!

Bliebe zu erwähnen, daß die heutige Haltung/Praxis einem Rückfall in die aristotelische Denkweise gleichkommt.
 
hansfeuerstein 09.05.2015 14:41
Wo ist Dein Problem mit der unbefleckten (von der Erbsünde befreiten) Empfängnis?

Und damit der Tatsache der Beseeltheit vom ersten Augenblick der Menschwerdung?

Gott wurde Fleisch in Jesus Christus, das ist der Glaube der Menschwerdung Gottes, und dieser ist untrennbar mit der Abkehr vom alten
und neuen Denken, dass Föten unbeseelt wären , und damit getötet werden könnten, verknüpft, ohne in den Plan Gottes einzugreifen.

Kein Mensch auf Erden wird jemals die Ehre Mariens zuteil werden können, so gläubig auch er/sie auch sein mag.
 
hansfeuerstein 09.05.2015 14:46
Beachtenswert ist der Zusammenhang der geschöpflichen Krönung, und der Beseeltheit vom ersten Augenblick an auf der einen Seite, und auf der anderen Seite das verbreitete (auf Aristoteles zurückgehende) Denken, dass Föten unterschiedlch, als männlich/weiblich erst nach 60 oder 90 Tagen beseelt wären,
und daher, gemäss biblischer Reinheitsvorschriften es zu einer sog. Fristenlösung von 80 Tagen kam, für die eine Abtreibung "problemlos" vorgenommen werden könnte. Das Dogma der Immaculata ist/war dagegen das
Bollwerk gegen diese neuheidnischen Vorstellungen.
 
(Nutzer gelöscht) 09.05.2015 15:33
@ hansfeuerstein

Dein oben eingebettetes Video kann ich weder abspielen, noch finde ich es auf http://gloria.tv.

»The video could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.«



Kannst Du evtl. einen Link zum Video posten?

Gruß,
Vergebung
 
hansfeuerstein 09.05.2015 16:29
Gern. Es ist ein brillanter Film-Bericht.

Baddes-Bilder Die Krönung Mariens

https://youtu.be/Itwm4HD5bk4
 
hansfeuerstein 09.05.2015 21:10
Es besteht ein Unterschied in dem was du in Gedanken tust und dem was du, oder wer auch immer an Handlungen auch ausführst. Der Unterschied ist die Unumkehrbarkeit mitsamt ihren Auswirkungen.
 
(Nutzer gelöscht) 09.05.2015 22:10
Danke für den intressanten und umfassenden Bericht von Paul Badde über das letzte Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes... Mein lb. Mann hat Paul Badde
sehr geschätzt.
 
hansfeuerstein 09.05.2015 23:39
Danke Dir für das Feedback, das mich freut! Auch ich mag ihn und seine Art sehr gern. Ein ungewöhnlich angenehmer Mensch und lehrreicher Journalist.
 
pieter49 10.05.2015 04:51
Möchte mich auch Bedanken!
Sehr Interessant!
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