Es ist nur der Tod
Tief in der Nacht, trocken und warm war die Bahn
gerade die Strecke und das Tempo gering.
Scheinwerfer, geblendent, hell wie der Wahn
nur kurze Zeit vom Leben zum Tod verging
Zerschmettert das Auto, zerstört der Leib
als ich allein, verlassen auf dem Felde stand.
Ein Begleiter kam, kein Mann kein Weib,
ein Begleiter den ich auf Erden nie fand.
Die Form war schrecklich, grausam schön,
doch das Äussere nahm ich nicht wahr.
So sind die Engel nun mal anzusehn,
sie sind dort, sie, Gottes Schar.
Begleitet hat er mich, auf diesem Weg
ein Weg der keine Strasse, kein Ort war.
Breit war er, wie ein Fluss, schmal wie ein Steg,
dort wo ich war ein Bettler, ein Star
Nicht Licht ist es, am Ende des Wegs,
es ist kein Was kein Wie und kein Wer.
Es ist kein Wo und kein Wann am Rande des Stegs
am Ende gibt es nur eines; ER
Ich hab IHN gespührt, gefühlt seine Macht,
war voll Verständnis um alles und Wissen,
zurück musste ich, zurück in die Nacht
erwachte auf weißen Kissen
Noch fünf Tage lang war ich nicht hier,
noch fünf Tage im Koma ich lag.
Noch fünf Tage begleitet von einem Tier,
glücklich erschrecken wenn ich zu erinnern mich wag
So habe ich es erlebt!
SEINE Macht habe ich gespürt.
Noch heute meine Seele bebt
denn ich habe IHN berührt
©Rüdiger Knura 2005