Den Herrn "einen guten Mann sein lassen" ist nicht ganz das, was Gott mit uns vor hat.
Seinen Aufgaben und Pflichten nicht ausweichen, sondern seinen Beitrag leisten, bei der Vermehrung seines Reiches, des Hab und Gutes unseres Herrn.
Was uns aus Gnade an menschlichen Gütern anvertraut ist, zu verzinsen,
d.h. andere teilhaben lassen, es zumindest zirkulieren zu lassen, und es sich damit verzinsen zu lassen, auch ohne großes bewusstes "handeln" damit.
Sehr schnell kommt man dabei auf obige "Zinsen", die anderen wiederum
Ermutigung geben. Auch meinen Dank, für das nicht ganz "leichte Evangelium".
Höchststrafe fürs Nichtstun? Wir sind Verwalter von Talenten... (Mt 25.14-30 )
18.11.2014 16:20
Höchststrafe fürs Nichtstun? Wir sind Verwalter von Talenten... (Mt 25.14-30 )
18.11.2014 16:20
Höchststrafe fürs Nichtstun? Wir sind Verwalter von Talenten... (Mt 25.14-30 )
Glauben Sie an den lieben Gott?
Und wenn ja, glauben Sie, dass er so lieb ist, wie wir ihn uns vorstellen?
Oder ist etwa unser Glaube in den Kinderschuhen stecken geblieben?
Das Evangelium von den Talenten räumt mit dieser Vorstellung von einem lieben Gott, der uns immer wieder aus der Patsche hilft, egal, was wir vermasseln, gründlich auf.
Nein, am Ende gibt es tatsächlich ewiges Heulen und Zähneknirschen in der Finsternis... womöglich auch für uns.
Aber gehen wir doch mal schön langsam vor mit diesem sehr ernsthaften Text.
Talente, das waren für die Zuhörer Jesu von damals ungeheuer große Geldmengen, die sich keiner zu Lebzeiten verdienen kann. Vermutlich entspricht 1 Talent etwa einer Million Euro heute.
Die Diener im Evangelium haben das zu verwaltende Vermögen einfach nur anvertraut bekommen und keiner kam auf die Idee, diesen Reichtum als persönliches Eigentum zu betrachten.
Es musste eben für den Herrn verwaltet werden und es war gewiss eine sehr ehrenvolle Aufgabe, Verwalter eines solchen Vermögens zu sein.
Der Herr des Evangeliums verteilte die Talente nicht nach dem Gießkannen-prinzip, also jedem gleich viel. Nein, er hat jedem nach seinen Fähigkeiten gegeben. Keiner wurde überfordert, keiner unterfordert. Er war also ein sehr menschenfreundlicher Chef.
Die ersten beiden Diener konnten die Talente verdoppeln und wurden dafür vom Herrn gelobt und belohnt. Die eigentliche Belohnung bestand aber nicht in Vermögenswerten, sondern in der Teilnahme an der Freude des Herrn; also die Gemeinschaft mit Gott ist die Belohnung, so macht es Jesus im Gleichnis deutlich.
Dem 3. Diener, der ohnehin nur ein Talent zur Verwaltung bekommen hat, war die Verwaltung auch von dem wenigen zu viel. Er hat es gleich versteckt und nicht damit gearbeitet aus Angst, weil es nicht ihm, sondern dem strengen Herrn gehörte. So hat er es unangetastet wieder zurück gegeben. Und er dachte dabei, er sei wieder quitt mit dem Herrn.
Er hat ja nichts falsch gemacht, nichts riskiert...
Er war bestimmt ein anständiger Zeitgenosse, der niemandem etwas zu Leide getan hat, kein Verbrecher, kein Gauner.
Auf seine Weise war er durchaus vorsichtig, ehrlich und gewissenhaft...
Aber für sein Verhalten, für seine geringe Wertschätzung des Vertrauens seines Herrn und der ihm überlassenen Talente, für seine Angst, etwas Falsches zu machen und sein tatenloses Abwarten auf die Wiederkunft des Herrn, dafür erntet er die Höchststrafe: Rausschmiss in die Finsternis, Heulen und Zähneknirschen.
Eine schockierende Botschaft!
Können wir nun mit einem andächtigen "Amen" zur gewohnten Tagesordnung übergehen?
Je mehr ich über dieses Evangelium von der Endzeit nachdenke, desto weniger kann ich es aus meinem Bewusstsein ausblenden.
Unsere deutsche Sprache hat diesen Begriff der "Talente" sehr schön übertragen, auf eine viel existenziellere Ebene, weg vom Geld. Talente, das sind nach unserem Sprachverständnis alle guten Eigenschaften, Fähigkeiten, Begabungen und Neigungen, die zum guten Teil auch tief in unserer Seele verwurzelt sind. Und genau um diese Gaben und Gnaden, die wir einzig und alleine von Gott unserem Schöpfer zur Entfaltung und Mehrung bekommen haben, um diese geht es. Diese Talente sind es, die einen Menschen in seiner Größe und Einmaligkeit ausmachen. Und Gott-sei-Dank, es gibt keinen Menschen ohne Talente.
Aber, und das ist die Frage, die wir uns nach diesem Evangelium stellen müssen, wie gehen wir mit unseren Talenten um? Für wen setzen wir sie ein? Was tun wir, um unsere Talente im Sinne Gottes für Sein Reich auf Erden wirksam werden zu lassen? Kann ein Mensch behaupten, er sei Künstler, wenn er nie Kunstwerke geschaffen und die nie jemand zu Gesicht bekommen hat?
Talente existieren nur, wenn sie eingesetzt werden, das ist an dieser Stelle jedenfalls sehr deutlich.
Also, ist die erste wichtige Erkenntnis: Die eigenen Talente müssen entfaltet, in das Leben und Zusammenleben mit anderen gebracht werden.
Jetzt mag es vielleicht jemanden geben, der sich keines besonderen Talentes bewusst ist, der von einer Selbstverständlichkeit in die andere lebt; ehrlich, gewissenhaft, unauffällig, anständig und höflich nett, führt ein womöglich müheloses Leben. Fällt nie auf, man sieht ihn kaum, man weiß auch nichts über ihn, nichts Gutes und auch nichts Schlechtes. Selbstzufrieden.
Man sieht ihm nicht an, dass er an den Gott der Liebe glaubt. Hauptsache nichts riskieren, nicht schief angeguckt, in nichts verwickelt zu werden, niemandem zu nahe kommen.
Ach so: Ein Talent hat er doch!
Er versteht es, überall irgendwie durch zu kommen... aalglatt!
Wenn das heutige Evangelium recht hat, dann erwischt es mit dem Heulen und Zähneknirschen am Ende genau diesen Menschen, den ich eben versucht habe zu charakterisieren.
Der Vorwurf: Nicht einmal dieses eine Talent hat er eingesetzt für Menschen, die ihn gebraucht hätten, für jene, die sich über ein gutes, aufbauendes Wort gefreut hätten,
für Worte der Anerkennung und Wertschätzung
für Worte des Trostes und der Ermutigung
für Frieden stiftende Worte.
Niemand kann behaupten, er hätte kein Talent.
Jeder hat eines oder mehrere. Setzen Sie es jetzt ein!
Der Herr wird kommen! Wir wollen IHM nicht mit leeren Händen begegnen.
www.konrad-heil.de
Und wenn ja, glauben Sie, dass er so lieb ist, wie wir ihn uns vorstellen?
Oder ist etwa unser Glaube in den Kinderschuhen stecken geblieben?
Das Evangelium von den Talenten räumt mit dieser Vorstellung von einem lieben Gott, der uns immer wieder aus der Patsche hilft, egal, was wir vermasseln, gründlich auf.
Nein, am Ende gibt es tatsächlich ewiges Heulen und Zähneknirschen in der Finsternis... womöglich auch für uns.
Aber gehen wir doch mal schön langsam vor mit diesem sehr ernsthaften Text.
Talente, das waren für die Zuhörer Jesu von damals ungeheuer große Geldmengen, die sich keiner zu Lebzeiten verdienen kann. Vermutlich entspricht 1 Talent etwa einer Million Euro heute.
Die Diener im Evangelium haben das zu verwaltende Vermögen einfach nur anvertraut bekommen und keiner kam auf die Idee, diesen Reichtum als persönliches Eigentum zu betrachten.
Es musste eben für den Herrn verwaltet werden und es war gewiss eine sehr ehrenvolle Aufgabe, Verwalter eines solchen Vermögens zu sein.
Der Herr des Evangeliums verteilte die Talente nicht nach dem Gießkannen-prinzip, also jedem gleich viel. Nein, er hat jedem nach seinen Fähigkeiten gegeben. Keiner wurde überfordert, keiner unterfordert. Er war also ein sehr menschenfreundlicher Chef.
Die ersten beiden Diener konnten die Talente verdoppeln und wurden dafür vom Herrn gelobt und belohnt. Die eigentliche Belohnung bestand aber nicht in Vermögenswerten, sondern in der Teilnahme an der Freude des Herrn; also die Gemeinschaft mit Gott ist die Belohnung, so macht es Jesus im Gleichnis deutlich.
Dem 3. Diener, der ohnehin nur ein Talent zur Verwaltung bekommen hat, war die Verwaltung auch von dem wenigen zu viel. Er hat es gleich versteckt und nicht damit gearbeitet aus Angst, weil es nicht ihm, sondern dem strengen Herrn gehörte. So hat er es unangetastet wieder zurück gegeben. Und er dachte dabei, er sei wieder quitt mit dem Herrn.
Er hat ja nichts falsch gemacht, nichts riskiert...
Er war bestimmt ein anständiger Zeitgenosse, der niemandem etwas zu Leide getan hat, kein Verbrecher, kein Gauner.
Auf seine Weise war er durchaus vorsichtig, ehrlich und gewissenhaft...
Aber für sein Verhalten, für seine geringe Wertschätzung des Vertrauens seines Herrn und der ihm überlassenen Talente, für seine Angst, etwas Falsches zu machen und sein tatenloses Abwarten auf die Wiederkunft des Herrn, dafür erntet er die Höchststrafe: Rausschmiss in die Finsternis, Heulen und Zähneknirschen.
Eine schockierende Botschaft!
Können wir nun mit einem andächtigen "Amen" zur gewohnten Tagesordnung übergehen?
Je mehr ich über dieses Evangelium von der Endzeit nachdenke, desto weniger kann ich es aus meinem Bewusstsein ausblenden.
Unsere deutsche Sprache hat diesen Begriff der "Talente" sehr schön übertragen, auf eine viel existenziellere Ebene, weg vom Geld. Talente, das sind nach unserem Sprachverständnis alle guten Eigenschaften, Fähigkeiten, Begabungen und Neigungen, die zum guten Teil auch tief in unserer Seele verwurzelt sind. Und genau um diese Gaben und Gnaden, die wir einzig und alleine von Gott unserem Schöpfer zur Entfaltung und Mehrung bekommen haben, um diese geht es. Diese Talente sind es, die einen Menschen in seiner Größe und Einmaligkeit ausmachen. Und Gott-sei-Dank, es gibt keinen Menschen ohne Talente.
Aber, und das ist die Frage, die wir uns nach diesem Evangelium stellen müssen, wie gehen wir mit unseren Talenten um? Für wen setzen wir sie ein? Was tun wir, um unsere Talente im Sinne Gottes für Sein Reich auf Erden wirksam werden zu lassen? Kann ein Mensch behaupten, er sei Künstler, wenn er nie Kunstwerke geschaffen und die nie jemand zu Gesicht bekommen hat?
Talente existieren nur, wenn sie eingesetzt werden, das ist an dieser Stelle jedenfalls sehr deutlich.
Also, ist die erste wichtige Erkenntnis: Die eigenen Talente müssen entfaltet, in das Leben und Zusammenleben mit anderen gebracht werden.
Jetzt mag es vielleicht jemanden geben, der sich keines besonderen Talentes bewusst ist, der von einer Selbstverständlichkeit in die andere lebt; ehrlich, gewissenhaft, unauffällig, anständig und höflich nett, führt ein womöglich müheloses Leben. Fällt nie auf, man sieht ihn kaum, man weiß auch nichts über ihn, nichts Gutes und auch nichts Schlechtes. Selbstzufrieden.
Man sieht ihm nicht an, dass er an den Gott der Liebe glaubt. Hauptsache nichts riskieren, nicht schief angeguckt, in nichts verwickelt zu werden, niemandem zu nahe kommen.
Ach so: Ein Talent hat er doch!
Er versteht es, überall irgendwie durch zu kommen... aalglatt!
Wenn das heutige Evangelium recht hat, dann erwischt es mit dem Heulen und Zähneknirschen am Ende genau diesen Menschen, den ich eben versucht habe zu charakterisieren.
Der Vorwurf: Nicht einmal dieses eine Talent hat er eingesetzt für Menschen, die ihn gebraucht hätten, für jene, die sich über ein gutes, aufbauendes Wort gefreut hätten,
für Worte der Anerkennung und Wertschätzung
für Worte des Trostes und der Ermutigung
für Frieden stiftende Worte.
Niemand kann behaupten, er hätte kein Talent.
Jeder hat eines oder mehrere. Setzen Sie es jetzt ein!
Der Herr wird kommen! Wir wollen IHM nicht mit leeren Händen begegnen.
www.konrad-heil.de
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 19.11.2014 00:06
Danke für die gute Predigt über das Einsetzten unserer Talente.
Ja, wir sollen sie so gut wir können, einsetzen.
Mir geht es wie @Engelslhaar, der Mann, der angst hat, tut mir leid.
Aber wir können auf jeden Fall unsere Aufgaben und Pflichten treu erfüllen, wie @hansfeuerstein geschrieben hat.
In kleinen Dingen kommen auch manchmal unsere Talente durch.
Wie Sie schreiben, können wir mit gutem Zureden, Anerkennung, Freunlichkeit, Verständnis usw auch schon etwas den andern weitergeben...
Ja, wir sollen sie so gut wir können, einsetzen.
Mir geht es wie @Engelslhaar, der Mann, der angst hat, tut mir leid.
Aber wir können auf jeden Fall unsere Aufgaben und Pflichten treu erfüllen, wie @hansfeuerstein geschrieben hat.
In kleinen Dingen kommen auch manchmal unsere Talente durch.
Wie Sie schreiben, können wir mit gutem Zureden, Anerkennung, Freunlichkeit, Verständnis usw auch schon etwas den andern weitergeben...
Ich habe mit diesem Gleichnis immer etwas gehadert, da mir der Mann, der aus Angst sein Talent vergräbt, leid tat. Wenn man das Talent vergräbt, hat man sich selbst auch ein Stück weit vergraben und einfach abgeschottet von den Anderen.
Das Gleichnis soll aber gerade diesen Menschen Mut machen, denn keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung! Man kann sich nicht vor allem drücken, weil wir alle einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen müssen-
Gott ist eben nicht nur der liebe Gott.
Und was Sie beschrieben haben: Anderen ein freundliches Wort sagen, Wertschätzung entgegen bringen, das wird man doch wohl noch hinkriegen.
Danke für die Predigt