Wann wird die Seele befreit vom Schlaf der Illusion und erleuchtet von der Wahrheit?
22.10.2013 06:43
Wann wird die Seele befreit vom Schlaf der Illusion und erleuchtet von der Wahrheit?
22.10.2013 06:43
Wann wird die Seele befreit vom Schlaf der Illusion und erleuchtet von der Wahrheit?
Das Wort Gottes fordert uns auf, den schweren Schlaf aus den Augen unserer Seele zu reiben, damit unser Geist sich von allen Trugbildern befreit und wir uns nicht, infolge unserer Bindung an Bedeutungsloses, über wirkliche Realitäten hinwegsetzen. Deshalb stellt es uns das Bild von der Wachsamkeit vor Augen und sagt: „Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen“… Der Sinn dieser Symbole ist doch klar. Wer mit Selbstzucht gegürtet ist, lebt im Licht eines reinen Gewissens; denn das kindliche Vertrauen erleuchtet wie eine Lampe sein Leben. Da kein nichtiger Gedanke ihn ablenkt, ist seine Seele befreit vom Schlaf der Illusion und erleuchtet von der Wahrheit. Wenn uns das gelingt, treten wir – so sagt uns das Wort – ein in ein Leben, das dem Leben der Engel gleicht…
Sie warten tatsächlich auf den Herrn, wenn er von einer Hochzeit zurückkehrt, sie sitzen mit wachsamen Augen an den Pforten des Himmels, damit der König der Herrlichkeit (Ps 24,7) wieder eintreten kann, wenn er von der Hochzeit zurückkommt in die Seligkeit, die über den Himmeln liegt. „Er tritt aus seinem Gemach hervor wie ein Bräutigam“ (Ps 19,6)…, hat sich mit unserer Natur, die mit Götzen Unzucht getrieben hatte, vereinigt, als wäre sie eine Jungfrau, und hat sie durch die sakramentale Wiedergeburt in ihrer jungfräulichen Reinheit neu erstehen lassen. Die Hochzeit hat stattgefunden, da die Kirche, vom Wort geehelicht, … in das Gemach der Mysterien geführt wurde; und so erwarteten die Engel die Rückkehr des Königs der Herrlichkeit in die Glückseligkeit, die seiner Natur gemäß ist.
Deshalb sagt dieser Text, dass unser Leben dem der Engel gleichen soll. So wie sie leben, fern von Laster und Illusion, in Erwartung der Wiederkunft des Herrn, so müssen auch wir an den Pforten unserer Behausungen wachen, bereit zu gehorchen, wenn er kommt und anklopft.
Gregor von Nyssa (um 335 - 395), Mönch und Bischof
Predigten über das Hohelied, Nr. 11,1; PG 44, 996
„Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen“
Sie warten tatsächlich auf den Herrn, wenn er von einer Hochzeit zurückkehrt, sie sitzen mit wachsamen Augen an den Pforten des Himmels, damit der König der Herrlichkeit (Ps 24,7) wieder eintreten kann, wenn er von der Hochzeit zurückkommt in die Seligkeit, die über den Himmeln liegt. „Er tritt aus seinem Gemach hervor wie ein Bräutigam“ (Ps 19,6)…, hat sich mit unserer Natur, die mit Götzen Unzucht getrieben hatte, vereinigt, als wäre sie eine Jungfrau, und hat sie durch die sakramentale Wiedergeburt in ihrer jungfräulichen Reinheit neu erstehen lassen. Die Hochzeit hat stattgefunden, da die Kirche, vom Wort geehelicht, … in das Gemach der Mysterien geführt wurde; und so erwarteten die Engel die Rückkehr des Königs der Herrlichkeit in die Glückseligkeit, die seiner Natur gemäß ist.
Deshalb sagt dieser Text, dass unser Leben dem der Engel gleichen soll. So wie sie leben, fern von Laster und Illusion, in Erwartung der Wiederkunft des Herrn, so müssen auch wir an den Pforten unserer Behausungen wachen, bereit zu gehorchen, wenn er kommt und anklopft.
Gregor von Nyssa (um 335 - 395), Mönch und Bischof
Predigten über das Hohelied, Nr. 11,1; PG 44, 996
„Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen“