Die Zeichen unserer Zeit erkennen?Nehmen wir unsere Zuflucht durch Christus zu Gott!

Die Zeichen unserer Zeit erkennen?Nehmen wir unsere Zuflucht durch Christus zu Gott!
Die Kirche hat das Recht und die Pflicht, »mit lautem Schreien« den Gott des Erbarmens anzurufen. Dieses »laute Schreien« muß gerade die Kirche unserer Zeit kennzeichnen... ein Aufschrei, der das göttliche Erbarmen anfleht entsprechend den Notwendigkeiten des Menschen in der Welt von heute... Gott ist sich selbst, seinem Vater-sein und seiner Liebe treu. Wie die Propheten bestürmen wir diese Liebe, die mütterliche Züge trägt und wie eine Mutter jedem ihrer Kinder, jedem verirrten Schäflein nachgeht, selbst wenn es Millionen solcher Verirrungen gäbe, selbst wenn das Unrecht in der Welt überhandnähme gegenüber dem Recht, selbst wenn die Menschheit von heute für ihre Sünden eine neue »Sintflut« verdiente, so wie einst die Generation Noachs eine Sintflut verdient hat.
Nehmen wir unsere Zuflucht zu jener väterlichen Liebe, die uns von Christus in seiner messianischen Sendung offenbart wurde und die in seinem Kreuz, seinem Tod und seiner Auferstehung ihren Höhepunkt erreichte! Nehmen wir unsere Zuflucht durch Christus zu Gott, eingedenk der Worte Marias im Magnifikat, die das Erbarmen »von Geschlecht zu Geschlecht« verkünden. Erflehen wir das göttliche Erbarmen für das »Geschlecht« von heute!... Erheben wir unser flehendes Gebet, geleitet vom Glauben, von der Hoffnung und der Liebe, die Christus unseren Herzen eingepflanzt hat.
Diese Haltung ist gleichermaßen Liebe zu Gott, den der zeitgenössische Mensch oft weit von sich entfernt und sich entfremdet hat, den er in verschiedener Weise als für ihn »überflüssig« bezeichnet; Liebe zu Gott, deren verletzende Ablehnung durch den heutigen Menschen wir tief empfinden, wobei es uns drängt, mit Christus am Kreuze auszurufen: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun«. Diese Haltung der Fürbitte ist gleichzeitig Liebe
zu den Menschen, zu allen Menschen ohne jede Ausnahme und ohne den geringsten Unterschied: ohne Unterschied nach Rasse, Kultur, Sprache und Weltanschauung, ohne Unterscheidung zwischen Freunden und Feinden.

Johannes Paul II

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