Herrn ,... dein Haus sind wir..... wir suchen dich Tag und Nacht,..bis jeder zu sich dich findet

Herrn ,... dein Haus sind wir..... wir suchen dich Tag und Nacht,..bis jeder zu sich dich findet
Der Herr hält Einzug in einer leidenschaftlichen Seele, er macht sie zum Thron seiner Herrlichkeit, er nimmt bei ihr Wohnung und bleibt in ihr... ein Haus, das sein Herr bewohnt, ist ganz Gnade, Ordnung und Schönheit – so wie die Seele, mit der und in der der Herr wohnt, nur Ordnung und Schönheit ist. Sie ist im Besitz des Herrn und aller seiner geistigen Schätze. Er ist ihr Bewohner, ihr Herr.

Wie grauenerregend ist jedoch ein Haus, dessen Herr abwesend, weit weg ist. Es verfällt, wird zur Ruine, füllt sich mit Schmutz und Unordnung. Es wird, nach einem Prophetenwort, zu einem Schlupfwinkel für Schlangen und Dämonen. Das verlassene Haus ist voller Katzen, Hunden, Unrat. Wie beklagenswert ist doch die Seele, die sich nach ihrem tödlichen Sturz nicht wieder aufrichten kann, die sich verführen lässt, schließlich ihren Gemahl hasst und Jesus aus ihrem Denken verbannt.

Sieht der Herr aber, dass die Seele sich sammelt und Tag und Nacht auf der Suche nach ihrem Herrn ist, nach ihm ruft, ihn zu sich einlädt, gemäß der Aufforderung: „Betet ohne Unterlass“ – dann wird Gott „ihr zu ihrem Recht verhelfen“ (Lk 18,1.7), wie er verheißen hat, und sie von aller Bosheit reinigen. Er macht aus ihr „eine Gemahlin ohne Flecken und Falten“ (Eph 5,27). Glaub an seine Verheißung, sie ist wahrhaftig! Prüfe, ob deine Seele das Licht gefunden hat, das ihren Weg erleuchtet, die wahre Speise und den wahren Trank – den Herrn! Hast du das alles noch nicht getan? Dann suche Tag und Nacht, und du wirst es finden.

Makarius, dem Ägypter (? - 405), Mönch, zugeschrieben
Homilie 33; PG 34, 741-743
„Sein Haus sind wir“ (Hebr 3,6)

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