Jesus sagt: „Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig(Mt 11,29)
04.09.2012 03:13
Jesus sagt: „Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig(Mt 11,29)
04.09.2012 03:13
Jesus sagt: „Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig(Mt 11,29)
Wer aus ganzem Herzen und ohne Heuchelei so sehr Herr seiner selbst ist, dass er nichts anderes will als verachtet zu werden, nichts zu bedeuten und in Erniedrigung zu leben, der scheint mir die höchste Stufe erklommen zu haben. Solange ihr dies nicht von euch sagen könnt, habt ihr – denkt daran – nichts vorzuweisen. Da wir alle, selbst wenn wir alles gut machten, nach dem Wort des Herrn tatsächlich nur „unnütze Sklaven“(Lk 17,10) sind, werden wir, solange wir diesen Grad der Erniedrigung nicht erreicht haben, auch nicht in der Wahrheit wandeln, sondern in der Nichtigkeit...
Du weißt auch, dass unser Herr Jesus durch sein Tun wirkte, bevor er zu lehren begann. Später sollte er sagen: „Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig“(Mt 11,29). Das war es, was er ohne Heuchelei zunächst in die Tat umsetzen wollte. Er hat es aus ganzem Herzen getan, so wie er auch aus ganzem Herzen wahrhaft demütig und sanft war. Es gab in ihm keine Falschheit (vgl. 2 Kor 1,19). Er ging in seiner Selbstverleugnung, seiner Bescheidenheit, seiner Demut so weit und erniedrigte sich in den Augen aller so sehr, dass man, als er begann zu predigen, das Reich Gottes zu verkünden und Wunder zu wirken, ihm nur Verachtung zeigte und sich über ihn lustig machte: „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ Dies und dergleichen mehr musste er sich anhören. So bewahrheitet sich das Wort des Apostels Paulus: „Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave“(Phil 2,7). Durch seine Menschwerdung wurde er nicht nur ein gewöhnlicher Sklave; durch sein demütiges und missachtetes Leben wurde er gar zu einem dahergelaufenen Sklaven.
Bonaventura (1221 – 1274)
Meditationen über das Leben Christi; Opera omnia Band 12, S.530f
„Ist das nicht der Sohn Josephs?“
Du weißt auch, dass unser Herr Jesus durch sein Tun wirkte, bevor er zu lehren begann. Später sollte er sagen: „Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig“(Mt 11,29). Das war es, was er ohne Heuchelei zunächst in die Tat umsetzen wollte. Er hat es aus ganzem Herzen getan, so wie er auch aus ganzem Herzen wahrhaft demütig und sanft war. Es gab in ihm keine Falschheit (vgl. 2 Kor 1,19). Er ging in seiner Selbstverleugnung, seiner Bescheidenheit, seiner Demut so weit und erniedrigte sich in den Augen aller so sehr, dass man, als er begann zu predigen, das Reich Gottes zu verkünden und Wunder zu wirken, ihm nur Verachtung zeigte und sich über ihn lustig machte: „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ Dies und dergleichen mehr musste er sich anhören. So bewahrheitet sich das Wort des Apostels Paulus: „Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave“(Phil 2,7). Durch seine Menschwerdung wurde er nicht nur ein gewöhnlicher Sklave; durch sein demütiges und missachtetes Leben wurde er gar zu einem dahergelaufenen Sklaven.
Bonaventura (1221 – 1274)
Meditationen über das Leben Christi; Opera omnia Band 12, S.530f
„Ist das nicht der Sohn Josephs?“