Liebt die Armen und die Armut!
29.05.2012 19:47
Liebt die Armen und die Armut!
29.05.2012 19:47
Liebt die Armen und die Armut!
Unser Besitz gehört uns nicht. Gott lässt ihn uns pflegen und will, dass er durch uns fruchtbar und nützlich wird... Trennt Euch also immer von einem Teil Eurer Mittel und gebt sie gutherzig den Armen... Gott gibt sie Euch wirklich zurück, und nicht erst in der anderen Welt, sondern schon in dieser; denn nichts fördert unseren Wohlstand so sehr wie das Geben von Almosen. Während Ihr aber darauf wartet, dass Gott sie Euch zurückerstattet, seid Ihr ja schon um das ärmer, was ihr gegeben habt. Wie heilig und fruchtbar ist es doch, wenn man durch Mildtätigkeit arm wird!
Liebt die Armen und die Armut! Denn durch diese Liebe gelangt Ihr zur wirklichen Armut, da „man so wird, wie das, was man liebt“ (vgl. Hos 9,10); so sagt es die Heilige Schrift. Liebe macht die Liebenden gleich: „Wer leidet unter seiner Schwachheit, ohne dass ich mit ihm leide?“, sagt Paulus (2 Kor 11,29). Er hätte auch sagen können: „Wer ist arm, ohne dass ich seine Armut teile?“ Denn die Liebe machte ihn so wie die, die er liebte. Wenn Ihr die Armen liebt, dann habt Ihr also tatsächlich teil an ihrer Armut und seid arm wie sie. Wenn Ihr die Armen liebt, so verkehrt viel mit ihnen; freut euch, wenn sie zu Euch kommen, und besucht sie auch gern. Redet bereitwillig mit ihnen, seid froh, wenn sie in der Kirche, auf der Straße und anderswo auf Euch zukommen. Seid sparsam mit Worten, sprecht als Freundin mit ihnen; seid aber freigebig mit Euren Händen, gebt ihnen großzügig von dem, was Ihr habt, da Ihr mehr habt als sie.
Wollt Ihr noch mehr tun?... Macht Euch zur Dienerin der Armen, dient ihnen..., mit Euren Händen, auf Eure Kosten. Wenn Euch das gelingt, so ist es mehr wert als ein Königreich.
Franz von Sales (1567 – 1622), Kirchenlehrer
Anleitung zum religiösen Leben, 3. Teil, Kap. 15
«Schon jetzt das Hundertfache»
Liebt die Armen und die Armut! Denn durch diese Liebe gelangt Ihr zur wirklichen Armut, da „man so wird, wie das, was man liebt“ (vgl. Hos 9,10); so sagt es die Heilige Schrift. Liebe macht die Liebenden gleich: „Wer leidet unter seiner Schwachheit, ohne dass ich mit ihm leide?“, sagt Paulus (2 Kor 11,29). Er hätte auch sagen können: „Wer ist arm, ohne dass ich seine Armut teile?“ Denn die Liebe machte ihn so wie die, die er liebte. Wenn Ihr die Armen liebt, dann habt Ihr also tatsächlich teil an ihrer Armut und seid arm wie sie. Wenn Ihr die Armen liebt, so verkehrt viel mit ihnen; freut euch, wenn sie zu Euch kommen, und besucht sie auch gern. Redet bereitwillig mit ihnen, seid froh, wenn sie in der Kirche, auf der Straße und anderswo auf Euch zukommen. Seid sparsam mit Worten, sprecht als Freundin mit ihnen; seid aber freigebig mit Euren Händen, gebt ihnen großzügig von dem, was Ihr habt, da Ihr mehr habt als sie.
Wollt Ihr noch mehr tun?... Macht Euch zur Dienerin der Armen, dient ihnen..., mit Euren Händen, auf Eure Kosten. Wenn Euch das gelingt, so ist es mehr wert als ein Königreich.
Franz von Sales (1567 – 1622), Kirchenlehrer
Anleitung zum religiösen Leben, 3. Teil, Kap. 15
«Schon jetzt das Hundertfache»