Möge euer Herz sich also auf den Weg zu eurem Schatz machen!

Möge euer Herz sich also auf den Weg zu eurem Schatz machen!
„Wir erwarten den Retter“ (Phil 3,20; lateinische Liturgie). Wahrhaftig, die Wartezeit der Gerechten ist eine freudvolle Wartezeit, die Wartezeit derer, die „auf die selige Erfüllung ihrer Hoffnung warten, auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus“ (Tit 2,13). Der Gerechte sagt: „Worauf soll ich hoffen? Auf dich allein, Herr, will ich harren“ (Ps 39,8). Dann wendet er sich ihm zu und ruft: „Ich weiß, du wirst mich in meiner Hoffnung nicht scheitern lassen (Ps 119,116). Es ist ja mein Wesen dir schon nahe, weil unsere Natur von dir angenommen und für uns hingegeben, schon in dir verherrlicht worden ist. Das gibt uns die Hoffnung, dass ´alle Menschen zu dir kommen werden´ (Ps 65,4)... Und doch erwarten den Herrn mit einer noch größeren Zuversicht diejenigen, die sagen können: „Ich bin dir nahe, Herr; denn ich habe mein Vermögen ausgeteilt; um deinetwillen habe ich es hergegeben und ´einen Schatz im Himmel gesammelt´ (Mt 6,20). Ich habe all mein Hab und Gut dir zu Füßen gelegt, ich weiß, dass... ich von dir dafür ´das Hundertfache bekommen werde und in der kommenden Welt das ewige Leben´“(Mt 10,30). Selig, die arm sind vor Gott! (Mt 5,3)... Denn der Herr hat gesagt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ (Mt 6,21). Möge euer Herz sich also auf den Weg zu eurem Schatz machen! Macht euer Denken im Himmel fest, wartet voll Spannung auf Gott, um mit dem Apostel Paulus sagen zu können: „Unser Leben ist im Himmel; von dort erwarten wir den Retter“.


Quelle: Guerricus von Igny
«Erkennt, dass das Reich Gottes nahe ist

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