Selig der Mensch, der um seine eigene Schwachheit weiß-«Im Beten nicht nachlassen»
12.11.2011 08:42
Selig der Mensch, der um seine eigene Schwachheit weiß-«Im Beten nicht nachlassen»
12.11.2011 08:42
Selig der Mensch, der um seine eigene Schwachheit weiß-«Im Beten nicht nachlassen»
Selig der Mensch, der um seine eigene Schwachheit weiß; denn dieses Wissen ist in ihm Fundament, Wurzel und Ursprung aller Güte... Wenn einem Menschen bewusst wird, dass er bar göttlicher Hilfe ist, dann betet er ausgiebig. Und je mehr er betet, umso demütiger wird sein Herz... Wenn er das alles verinnerlicht hat, dann birgt er in seiner Seele das Gebet wie einen Schatz. Und solange seine Freude darüber groß ist, wird ihm das Gebet zu einer Danksagung... Getragen von diesem Wissen und staunend über die Gnade Gottes, erhebt er seine Stimme, lobt und preist Gott, sagt ihm Dank, und das alles in höchster Bewunderung. Ein Mensch, der tatsächlich, und nicht bloß in seiner Vorstellung, derlei Merkmale aufweist und derlei Erfahrungen gemacht hat, der weiß, wovon ich spreche; er weiß auch, dass es nur so geht. Aber er soll von nun an aufhören, nach eitlen Dingen sich auszustrecken. Er mache sich, ohne Unterlass betend, in Gott fest, aus Furcht, es könnte ihm der göttliche Beistand entzogen werden. All diese Güter bekommt der Mensch geschenkt, sobald er seine Schwachheit erkennt. In großem Verlangen nach der Hilfe Gottes verbleibt er im Gebet und nähert sich so Gott. In dem Maß, wie er sich entschlossen Gott nähert, kommt ihm Gott mit seinen Gaben entgegen und entzieht ihm, weil er so demütig ist, seine Gnade nicht. Ein solcher Mensch ist ja wie die Witwe, die unablässig den Richter bedrängt, ihr doch Recht gegen ihren Feind zu verschaffen. Der mitfühlende Gott lässt sich Zeit mit seinen Gnadengaben, um so den Menschen zu motivieren, auf Gott zuzugehen und sich an dem festzumachen, der die Quelle seines Heils ist, dessen er so sehr bedarf.
Quelle: Isaak der Syrer
«Im Beten nicht nachlassen»
Quelle: Isaak der Syrer
«Im Beten nicht nachlassen»
In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind!
Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie läßt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.
Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt.
Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?
Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?
Aus dem Evangelium nach Lukas 18,1-8.