Sekten: Die 80er und 90er Jahre kommen wieder

Sekten: Die 80er und 90er Jahre kommen wieder
Scientology, Fiat Lux, Bhagwan und Moon - die sogenannten Sekten haben über Jahrzehnte die kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten und weltanschaulich neutrale Beratungsstellen beschäftigt.


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Dann wurde es ruhiger um diese Organisationen. Jetzt aber sprechen die Expertinnen und Experten, die sich mit den gefährlichen Angeboten beschäftigen, von einer Art Revival der 1980er und 1990er Jahre.

„Ich würde sagen: Das Phänomen ‚Alter Wein in neuen Schläuchen‘ taucht immer wieder auf. Es gibt eigentlich wenig, was noch nicht da war.“ Das berichtet Sarah Pohl von der Zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen, kurz Zebra, in Freiburg im Breisgau. „Wir haben einen Trend zur Patchwork-Religiosität. Das heißt, dass sehr viel kombiniert wird von unterschiedlichsten Quellen. Die Quellen waren schon da. Das, was gemacht wird, war häufig schon da. Aber die Kombinationen sind neu.“


Alte Angebote neu verpackt
Oft ist es ein neuer Typus von Guru, der alte Angebote neu verpackt, sozusagen synkretistisch modernisiert und mit Hilfe des Internets unter die Leute bringt. „Mir fällt auf, dass bestimmte Entwicklungen scheinbar wiederkommen“, bestätigt auch Ulrike Schiesser von der österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen. „Wir sehen häufiger, dass es zu ganz massivem Abschotten nach außen kommt, dass Kinder auch ideologisch innerhalb der Gemeinschaften geprägt werden und dass man versucht, den Kontakt zu den Gesellschaften abzubrechen, dass sehr apokalyptische Ideen auf dem Vormarsch sind.“

Wenn endzeitliche Katarstrophen im Mittelpunkt stehen, sei dies oft besonders problematisch, so Ulrike Schiesser aus Wien: „Die Idee, wir leben in einer Endzeit, wir steuern auf eine Katastrophe zu, ein Krieg würde bevorstehen - das kommt jetzt wieder sehr häufig vor. Und Gemeinschaften, die mit apokalyptischen Szenarien arbeiten, haben üblicherweise mehr Druck und mehr Zugriff auf ihre Mitglieder.“

(vatican news)
 

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