Am Sabbat: wir betrachten das Evangelium vom kommenden Sonntag
Gestern, 13:36
Am Sabbat: wir betrachten das Evangelium vom kommenden Sonntag
Gestern, 13:36
Am Sabbat: wir betrachten das Evangelium vom kommenden Sonntag
Aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 1,1–4; 4,14–21)
Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.
Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theóphilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht:
Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.
Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theóphilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht:
Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Frohe Botschaft: Für mich! Für uns! Für jetzt!
Ausgelegt!
Vechta ‐ Viele wenden sich ab, zu erdrückend erscheint die Überfülle der Krisenmeldungen. Doch was ist, wenn sich Gottes Verheißung nicht abseits, sondern inmitten unserer Lebensnöte erfüllt? Staunend lauscht Pater Philipp König der Antrittsrede Jesu im Sonntagsevangelium.
"Am liebsten würde ich weder Nachrichten schauen noch Zeitung lesen: Es kommen doch eh immer nur Katastrophenmeldungen und Hiobsbotschaften. Das ist doch langsam nicht mehr zu ertragen." Diese oder ähnliche Aussage höre ich in letzter Zeit immer häufiger. Die Überfülle an schlechten Nachrichten angesichts der vielfältigen aktuellen Krisen wirkt schier erdrückend: Kriege, Klimawandel, Preisanstieg, politische und gesellschaftliche Radikalisierung – die Liste ließe sich leicht erweitern. Gute Nachrichten scheinen demgegenüber gar nicht mehr durchzudringen.
Das Evangelium des heutigen Sonntags schlägt demgegenüber hoffnungsvollere Töne an: Jesus tritt nach seiner Taufe im Jordan in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazaret auf, liest dort aus dem Propheten Jesaja vor und legt den Abschnitt im Anschluss aus. Es ist sozusagen eine Art Antrittsrede Jesu zu Beginn seines öffentlichen Wirkens. In dieser ersten Predigt Jesu (die übrigens auffallend kurz ist!) leuchten die zentralen Inhalte und Eckpfeiler für sein Leben und Handeln schon einmal auf. Diese sind:
- der Heilige Geist (mit dem Jesus gesalbt ist),
- die Frohe Botschaft (=Evangelium) für die Armen,
- die Befreiung der Gefangenen,
- Licht für die Blinden,
- ein Gnadenjahr des Herrn,
- Jesus selbst, in dem sich all diese Verheißungen erfüllen!
Diese Themen liegen dem Evangelisten Lukas, der nach der Tradition Arzt war, besonders am Herzen. Er stellt vor allem die Armen und die kleinen Leute als erste Adressaten der Botschaft Jesu in den Mittelpunkt. Sie sind gewissermaßen die "Lieblinge Gottes" und auf ihr Leben hin ist das Evangelium auszulegen. Wir tun gut daran, uns dies zu Beginn dieses Jahres (das Lesejahr C ist das Lukas-Jahr) noch einmal bewusst zu machen.
Zunächst ist wichtig, dass Jesus ein Wort aus der Bibel nimmt (hier aus dem Jesajabuch) und es ganz konkret auf das Heute bezieht: "HEUTE hat sich das Schriftwort erfüllt!" Jesus selbst ist nämlich die Erfüllung aller Verheißungen Gottes in Person! Das Wort Gottes ist also nichts Abgeschlossenes aus längst vergangener Zeit, sondern es lebt für das Jetzt, so auch ganz konkret auf unsere Welt im Jahr 2025 mit all ihren Krisen und Bedrohungen!
"Was bedeutet Gott, wenn…" Gottes Wort für 2025
Dies ist für mich die Einladung, einmal ganz konkret zu fragen, wie das Evangelium heute konkret Gestalt annehmen will. Ein ghanaischer Freund, der am eigenen Leib erlebt hat, was Hunger bedeutet, sagte einmal: "Was bedeutet das Wort 'Gott', wenn du nachts nicht einschlafen kannst, weil dein Bauch vor Hunger schmerzt?" Diese Frage habe ich seither nicht mehr vergessen. Für uns im Jahr 2025 ließe sie sich vielleicht so stellen:
Was bedeutet "Gott",
- … wenn Kriege unsere Welt belasten und wir inzwischen selbst in Europa um den Frieden fürchten müssen?
- … wenn der Ton in der politischen Debatte immer rauer wird, Fronten sich verhärten und radikale, oft menschenverachtende Positionen immer mehr Zulauf bekommen?
- … wenn Menschen jeden Cent zweimal umdrehen müssen und manchmal nicht wissen, wie sie an Nahrung für den nächsten Tag kommen?
- … wenn Wahrheit immer weniger zählt, stattdessen Fakten bewusst verdreht und Lügen verbreitet (und oft auch noch bereitwillig angenommen) werden?
- … die Rechte vieler Menschen einfach übersehen und negiert werden, weil dem "falschen" Teil der Erde entstammen?
- ... wenn die Würde auch des ungeborenen Lebens in vielen Debatten nicht einmal mehr zur Sprache kommt?
- … wenn Menschen verzweifeln, weil sie das Gefühl haben, nicht "okay", nicht angenommen und geliebt zu sein?
- … wenn...
Die Liste der Fragen ist nicht beendet und lässt sich ständig erweitern und aktualisieren, auch für den je persönlichen Lebensbereich. Vielleicht eine gute Idee für dieses Jahr 2025, das von Papst Franziskus als "Heiliges Jahr" aufgerufen wurde, und das unter dem Leitwort "Pilger der Hoffnung" steht. Suchen wir – den vielen schlechten Nachrichten zum Trotz – nach der Frohen Botschaft für unsere Welt und für unser Leben!