Das jüdische Kind
22.12.2024 16:09
Das jüdische Kind
22.12.2024 16:09
Das jüdische Kind
Das jüdische Kind
Es war am Tag vor Heiligabend und ich stand am Fenster unserer warmen Stube und sah hinunter auf die Straße. Der Wind fegte den reichlich gefallenen Schnee vor sich her und wer draußen nichts mehr zu schaffen hatte, fühlte sich in der gemütlichen Küche, durch die der Duft von leckeren Bratäpfeln zog, am wohlsten. Mutter schmückte schon den Weihnachtsbaum und ich durfte die kleinen Krippenfiguren aufstellen.
Nun konnte es Weihnachten werden. Zufriedenheit mischte sich mit heiterer Behaglichkeit und Feststimmung breitete sich aus. Tagelang hatte die Mutter gearbeitet, um alles vorzubereiten. Es würden besondere Tage werden, denn wir hatten ein großes Geheimnis, von dem niemand etwas wusste. Unter dem Holzboden unserer Wohnung im Kellergeschoss war nämlich eine jüdische Familie versteckt. Während ich dem Flockenwirbel vor der Scheibe nachschaute, hörte man plötzlich die Schritte von genagelten Stiefeln auf der Straße. Ich zuckte hinter dem Vorhang zurück. Sie wurden immer lauter und näherten sich unserer Wohnung. Nazis klopften ungeduldig an unserer Tür.
Sie waren unterwegs, um versteckt Juden zu suchen. Die ganze Familie erstarrte und stand zitternd in der Küche. Die Versteckten waren direkt unter unserem Boden. Ich hörte, wie die Nazis zuerst meine Eltern, dann einen nach dem anderen ausfragten. Einer von ihnen trat auch zu mir. Meine Hände zitterten, als er sich bückte, mir in die Augen schaute und mit leiser, freundlicher Stimme fragte:
„Habt ihr Juden bei euch zu Hause?“
Erst zögerte ich mit meiner Antwort und wusste nicht, was ich ihm antworten sollte. Dann erwiderte ich: „Ja!“
Die Eltern erschraken und bekamen beinahe einen Herzanfall.
Dann bat mich der Mann höflich, sie zu ihnen zu führen. Ich lief voran – durch den Flur ins Wohnzimmer, wo unser schöner Weihnachtsbaum stand und wo ich die Krippenfiguren aufgebaut hatte.
Ich bückte mich unter den Baum, holte das kleine Christkind Jesus aus der Krippe und zeigte es ihnen. Erleichtert fielen wir uns in die Arme, als die Nazis bald darauf das Haus verließen.
Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, In JESUS CHRISTUS. Joh.1,14
Es war am Tag vor Heiligabend und ich stand am Fenster unserer warmen Stube und sah hinunter auf die Straße. Der Wind fegte den reichlich gefallenen Schnee vor sich her und wer draußen nichts mehr zu schaffen hatte, fühlte sich in der gemütlichen Küche, durch die der Duft von leckeren Bratäpfeln zog, am wohlsten. Mutter schmückte schon den Weihnachtsbaum und ich durfte die kleinen Krippenfiguren aufstellen.
Nun konnte es Weihnachten werden. Zufriedenheit mischte sich mit heiterer Behaglichkeit und Feststimmung breitete sich aus. Tagelang hatte die Mutter gearbeitet, um alles vorzubereiten. Es würden besondere Tage werden, denn wir hatten ein großes Geheimnis, von dem niemand etwas wusste. Unter dem Holzboden unserer Wohnung im Kellergeschoss war nämlich eine jüdische Familie versteckt. Während ich dem Flockenwirbel vor der Scheibe nachschaute, hörte man plötzlich die Schritte von genagelten Stiefeln auf der Straße. Ich zuckte hinter dem Vorhang zurück. Sie wurden immer lauter und näherten sich unserer Wohnung. Nazis klopften ungeduldig an unserer Tür.
Sie waren unterwegs, um versteckt Juden zu suchen. Die ganze Familie erstarrte und stand zitternd in der Küche. Die Versteckten waren direkt unter unserem Boden. Ich hörte, wie die Nazis zuerst meine Eltern, dann einen nach dem anderen ausfragten. Einer von ihnen trat auch zu mir. Meine Hände zitterten, als er sich bückte, mir in die Augen schaute und mit leiser, freundlicher Stimme fragte:
„Habt ihr Juden bei euch zu Hause?“
Erst zögerte ich mit meiner Antwort und wusste nicht, was ich ihm antworten sollte. Dann erwiderte ich: „Ja!“
Die Eltern erschraken und bekamen beinahe einen Herzanfall.
Dann bat mich der Mann höflich, sie zu ihnen zu führen. Ich lief voran – durch den Flur ins Wohnzimmer, wo unser schöner Weihnachtsbaum stand und wo ich die Krippenfiguren aufgebaut hatte.
Ich bückte mich unter den Baum, holte das kleine Christkind Jesus aus der Krippe und zeigte es ihnen. Erleichtert fielen wir uns in die Arme, als die Nazis bald darauf das Haus verließen.
Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, In JESUS CHRISTUS. Joh.1,14
Kommentare
Lavendeltee 22.12.2024 16:10
Wer noch eine Weihnachtsgeschichte kennt, darf gern...
Engelslhaar 22.12.2024 18:18
Ich mag diese Geschichte, der Verfasser ist unbekannt, ich habe sie wieder bei bibliopedia entdeckt:
Die drei Bäume
Es waren einmal drei kleine Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder Baum hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte, wenn er groß war.
Der erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die vielen Sterne, die wie Diamanten funkelten. „Ich wünsche mir, dass aus meinem Holz einmal eine wunderschöne Schatzkiste gemacht wird. Sie soll mit Gold verziert sein, und viele wertvolle Edelsteine sollen darin liegen. Dann werde ich die schönste Schatzkiste der Welt sein.“
Der zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich auf seinem Weg zum Meer durch den Wald schlängelte. „Wenn ich einmal groß bin“, träumte er, „soll aus meinem Holz ein gewaltiges Schiff gebaut werden. Ich möchte über weite Meere fahren und im Dienst mächtiger Könige stehen.“
Der dritte Baum schaute hinunter ins Tal. Dort wohnten viele Menschen in einer großen Stadt; sie arbeiteten von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer Baum werden“, träumte er. „Wenn die Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen, und sie werden an Gott, den Schöpfer aller Dinge, denken. Deshalb möchte ich der größte Baum der ganzen Welt werden!“
Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein, und aus den kleinen Bäumen wurden große Bäume. Eines Tages stiegen drei Holzfäller den Hügel herauf. Jeder trug eine blitzende Axt in der Hand.
Der erste Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und meinte dann: „Einen so schönen Baum kann ich gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den ersten Baum. „Jetzt machen sie bestimmt eine wunderschöne Truhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz aufbewahren.“
Der zweite Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte dann: „Einen so starken Baum kann ich gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den zweiten Baum. „Jetzt bauen sie bestimmt ein großes und gewaltiges Schiff aus mir“, freute sich der zweite Baum. „Dann werden mächtige Könige mit mir über die Meere fahren.“
Dem dritten Baum wurde es angst und bange, als der dritte Holzfäller ihn ansah. Kerzengerade und hochgewachsen ragte er zum Himmel empor. Doch der Holzfäller überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den dritten Baum.
Der erste Baum jubelte, als der Holzfäller ihn in eine Schreinerwerkstatt brachte. Doch welche Enttäuschung! Der Schreiner nahm das Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus eine ganz normale Futterkrippe. Sie wurde auch nicht vergoldet, und es kamen auch keine Edelsteine hinein. Stattdessen war sie mit Sägemehl bedeckt, und dann wurde sie mit Heu gefüllt – für die Tiere im Stall.
Der zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu einem Schiffsbauer brachte. Doch welche Enttäuschung! Es wurde gar kein stolzes Schiff aus ihm gebaut, sondern nur ein einfaches Fischerboot – viel zu klein und zu schwach, um über große Flüsse und Meere zu fahren. Als es fertig war, brachte man das Boot an einen kleinen See, wo ärmliche Fischer Tag für Tag damit zum Fischfang ausfuhren.
Der dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und die dicken Balken in ein Holzlager brachte. „Ich verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß gewesen war. „Ich wollte doch so gern auf dem Hügel stehen und die Menschen an Gott erinnern!“
Viele Tage und viele Nächte vergingen. Die drei Bäume hatten ihre Träume fast schon vergessen.
Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes Kind in die Futterkrippe, die aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine richtige Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand und lächelte, als das goldene Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel. „Aber Josef, diese Krippe ist doch wunderschön“, flüsterte sie. Und mit einem Mal wusste der erste Baum, dass der wertvollste Schatz der ganzen Welt in ihm lag.
Auch der zweite Baum erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein müder Wanderer mit seinen Freunden in das alte Fischerboot. Er legte sich gleich nieder und schlief ein, während das Schiff hinausfuhr auf den See. Doch plötzlich kam ein gewaltiger Sturm auf. Das kleine Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug war, um so viele Menschen sicher durch Wind und Wellen zu tragen. Schließlich erwachte der Mann. Er stand auf, streckte seine Hand aus und befahl dem Wind, sich zu legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich wusste der zweite Baum, dass er den König des Himmels und der Erde an Bord trug.
An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit einem kräftigen Ruck wurde ein Balken aus dem vergessenen Holzstapel herausgezogen. Jemand trug ihn mitten durch eine laute, aufgeregte Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten nagelten die Hände und Füße eines Mannes auf ihm fest. Hässlich und grausam kam er sich vor. Doch als am Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum mit einem Mal, dass sein alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das man aus seinem Holz gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.
So erfüllte sich der Wunsch der drei Bäume doch noch: Der erste Baum war tatsächlich zu einer wertvollen Schatztruhe geworden, die den wertvollsten aller Schätze in sich trug: Gottes Sohn ist als Kind in einer Krippe zur Welt gekommen. Der zweite Baum hatte tatsächlich den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus bewies in dem kleinen Boot seine Macht über Wind und Wellen. Und auch der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz anschauen, erinnern sie sich daran, wie sehr Gott die Menschen liebt. Und das ist besser, als die schönste Schatzkiste, das stolzeste Schiff oder der größte Baum der Welt zu sein.
Die drei Bäume
Es waren einmal drei kleine Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder Baum hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte, wenn er groß war.
Der erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die vielen Sterne, die wie Diamanten funkelten. „Ich wünsche mir, dass aus meinem Holz einmal eine wunderschöne Schatzkiste gemacht wird. Sie soll mit Gold verziert sein, und viele wertvolle Edelsteine sollen darin liegen. Dann werde ich die schönste Schatzkiste der Welt sein.“
Der zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich auf seinem Weg zum Meer durch den Wald schlängelte. „Wenn ich einmal groß bin“, träumte er, „soll aus meinem Holz ein gewaltiges Schiff gebaut werden. Ich möchte über weite Meere fahren und im Dienst mächtiger Könige stehen.“
Der dritte Baum schaute hinunter ins Tal. Dort wohnten viele Menschen in einer großen Stadt; sie arbeiteten von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer Baum werden“, träumte er. „Wenn die Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen, und sie werden an Gott, den Schöpfer aller Dinge, denken. Deshalb möchte ich der größte Baum der ganzen Welt werden!“
Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein, und aus den kleinen Bäumen wurden große Bäume. Eines Tages stiegen drei Holzfäller den Hügel herauf. Jeder trug eine blitzende Axt in der Hand.
Der erste Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und meinte dann: „Einen so schönen Baum kann ich gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den ersten Baum. „Jetzt machen sie bestimmt eine wunderschöne Truhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz aufbewahren.“
Der zweite Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte dann: „Einen so starken Baum kann ich gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den zweiten Baum. „Jetzt bauen sie bestimmt ein großes und gewaltiges Schiff aus mir“, freute sich der zweite Baum. „Dann werden mächtige Könige mit mir über die Meere fahren.“
Dem dritten Baum wurde es angst und bange, als der dritte Holzfäller ihn ansah. Kerzengerade und hochgewachsen ragte er zum Himmel empor. Doch der Holzfäller überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den dritten Baum.
Der erste Baum jubelte, als der Holzfäller ihn in eine Schreinerwerkstatt brachte. Doch welche Enttäuschung! Der Schreiner nahm das Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus eine ganz normale Futterkrippe. Sie wurde auch nicht vergoldet, und es kamen auch keine Edelsteine hinein. Stattdessen war sie mit Sägemehl bedeckt, und dann wurde sie mit Heu gefüllt – für die Tiere im Stall.
Der zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu einem Schiffsbauer brachte. Doch welche Enttäuschung! Es wurde gar kein stolzes Schiff aus ihm gebaut, sondern nur ein einfaches Fischerboot – viel zu klein und zu schwach, um über große Flüsse und Meere zu fahren. Als es fertig war, brachte man das Boot an einen kleinen See, wo ärmliche Fischer Tag für Tag damit zum Fischfang ausfuhren.
Der dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und die dicken Balken in ein Holzlager brachte. „Ich verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß gewesen war. „Ich wollte doch so gern auf dem Hügel stehen und die Menschen an Gott erinnern!“
Viele Tage und viele Nächte vergingen. Die drei Bäume hatten ihre Träume fast schon vergessen.
Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes Kind in die Futterkrippe, die aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine richtige Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand und lächelte, als das goldene Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel. „Aber Josef, diese Krippe ist doch wunderschön“, flüsterte sie. Und mit einem Mal wusste der erste Baum, dass der wertvollste Schatz der ganzen Welt in ihm lag.
Auch der zweite Baum erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein müder Wanderer mit seinen Freunden in das alte Fischerboot. Er legte sich gleich nieder und schlief ein, während das Schiff hinausfuhr auf den See. Doch plötzlich kam ein gewaltiger Sturm auf. Das kleine Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug war, um so viele Menschen sicher durch Wind und Wellen zu tragen. Schließlich erwachte der Mann. Er stand auf, streckte seine Hand aus und befahl dem Wind, sich zu legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich wusste der zweite Baum, dass er den König des Himmels und der Erde an Bord trug.
An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit einem kräftigen Ruck wurde ein Balken aus dem vergessenen Holzstapel herausgezogen. Jemand trug ihn mitten durch eine laute, aufgeregte Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten nagelten die Hände und Füße eines Mannes auf ihm fest. Hässlich und grausam kam er sich vor. Doch als am Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum mit einem Mal, dass sein alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das man aus seinem Holz gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.
So erfüllte sich der Wunsch der drei Bäume doch noch: Der erste Baum war tatsächlich zu einer wertvollen Schatztruhe geworden, die den wertvollsten aller Schätze in sich trug: Gottes Sohn ist als Kind in einer Krippe zur Welt gekommen. Der zweite Baum hatte tatsächlich den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus bewies in dem kleinen Boot seine Macht über Wind und Wellen. Und auch der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz anschauen, erinnern sie sich daran, wie sehr Gott die Menschen liebt. Und das ist besser, als die schönste Schatzkiste, das stolzeste Schiff oder der größte Baum der Welt zu sein.
Nordlady 22.12.2024 18:22
Was gibt´s an Heiligabend?
Weihnachten stand vor der Tür, und unser Geldbeutel war fast leer. Nur noch fünf Mark steckten darin. Wir hatten im Dezember Kohlen gekauft, und diese Rechnung hatte ein großes Loch in unser sowieso karges Budget gerissen. Irgendwie würde ich es schon schaffen, über die Runden zu kommen. Ich war erfinderisch, was den Küchenzettel betraf. Geröstete Haferflocken mit Milch oder Pellkartoffeln mit Quark sind ja auch nahrhafte Mahlzeiten. Verwöhnt war ich nicht und Not hatte ich schon öfter kennen gelernt: bei der Umsiedlung im Lager, auf der Flucht 1945 und vor allen Dingen in der Nachkriegszeit.
Peinlich wurde für mich meine Situation erst, als mich eine Verwandte mit etwas ironischem Unterton in der Stimme fragte: "Na, Lotte, was gibt´s bei euch in eurer jungen Ehe zu Weihnachten, Gans oder Entenbraten?"
Diese Tante versuchte sich immer in unsere Angelegenheiten einzumischen und war der Ansicht, wir hätten mit unserer Hochzeit so lange warten sollen, bis unsere Existenz gesichert wäre.
Sie wusste um unsere prekäre Situation. Eine Antwort wollte ich ihr darauf nicht geben und ging schnell in unsere Mansarde zurück. Ich wollte jetzt allein sein und mit Gott reden. In dieser Zeit, da wir finanziell durch Engpässe gingen - die Referendarzeit meines Mannes würde noch eineinhalb Jahre dauern -, hielt ich mich an das Wort: "Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch." Wir würden trotzdem ein schönes Weihnachtsfest feiern, auch ohne Gänse- oder Entenbraten. Diese Frage sollte mich nicht bekümmern.
Am nächsten Morgen läutete der Postbote an der Tür und übergab mir einen Brief von meinen Eltern. Er enthielt liebe Weihnachtsgrüße. Außerdem flatterte ein Fünfzigmarkschein aus dem Umschlag. Mit diesem Geldsegen hatte ich nie und nimmer gerechnet. Ich staunte und konnte es nicht abwarten, bis mein Mann aus seinem Unterricht heimkam. Schon von weitem wedelte ich mit meinem Fünfzigmarkschein. Das war damals sehr viel Geld. Hatte mein Vater denn geahnt, dass wir so knapp bei Kasse waren? Wir beschlossen, die Weihnachtsfeiertage und die anschließenden Ferien bei meinen Eltern zu verbringen. Von dem Geld kauften wir uns die Fahrkarten und fuhren nach Hause. Wunderschöne Festtage haben wir dann bei meinen Lieben verbracht, sogar mit Putenbraten.
So sorgte Gott für uns in überschwänglicher Weise. Er ist treu.
Weihnachtsgeschichte nach Lotte Bormuth
Weihnachten stand vor der Tür, und unser Geldbeutel war fast leer. Nur noch fünf Mark steckten darin. Wir hatten im Dezember Kohlen gekauft, und diese Rechnung hatte ein großes Loch in unser sowieso karges Budget gerissen. Irgendwie würde ich es schon schaffen, über die Runden zu kommen. Ich war erfinderisch, was den Küchenzettel betraf. Geröstete Haferflocken mit Milch oder Pellkartoffeln mit Quark sind ja auch nahrhafte Mahlzeiten. Verwöhnt war ich nicht und Not hatte ich schon öfter kennen gelernt: bei der Umsiedlung im Lager, auf der Flucht 1945 und vor allen Dingen in der Nachkriegszeit.
Peinlich wurde für mich meine Situation erst, als mich eine Verwandte mit etwas ironischem Unterton in der Stimme fragte: "Na, Lotte, was gibt´s bei euch in eurer jungen Ehe zu Weihnachten, Gans oder Entenbraten?"
Diese Tante versuchte sich immer in unsere Angelegenheiten einzumischen und war der Ansicht, wir hätten mit unserer Hochzeit so lange warten sollen, bis unsere Existenz gesichert wäre.
Sie wusste um unsere prekäre Situation. Eine Antwort wollte ich ihr darauf nicht geben und ging schnell in unsere Mansarde zurück. Ich wollte jetzt allein sein und mit Gott reden. In dieser Zeit, da wir finanziell durch Engpässe gingen - die Referendarzeit meines Mannes würde noch eineinhalb Jahre dauern -, hielt ich mich an das Wort: "Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch." Wir würden trotzdem ein schönes Weihnachtsfest feiern, auch ohne Gänse- oder Entenbraten. Diese Frage sollte mich nicht bekümmern.
Am nächsten Morgen läutete der Postbote an der Tür und übergab mir einen Brief von meinen Eltern. Er enthielt liebe Weihnachtsgrüße. Außerdem flatterte ein Fünfzigmarkschein aus dem Umschlag. Mit diesem Geldsegen hatte ich nie und nimmer gerechnet. Ich staunte und konnte es nicht abwarten, bis mein Mann aus seinem Unterricht heimkam. Schon von weitem wedelte ich mit meinem Fünfzigmarkschein. Das war damals sehr viel Geld. Hatte mein Vater denn geahnt, dass wir so knapp bei Kasse waren? Wir beschlossen, die Weihnachtsfeiertage und die anschließenden Ferien bei meinen Eltern zu verbringen. Von dem Geld kauften wir uns die Fahrkarten und fuhren nach Hause. Wunderschöne Festtage haben wir dann bei meinen Lieben verbracht, sogar mit Putenbraten.
So sorgte Gott für uns in überschwänglicher Weise. Er ist treu.
Weihnachtsgeschichte nach Lotte Bormuth
Lavendeltee 22.12.2024 18:46
@Engellshaar
Wow... deine Geschichte ist auch sehr berührend!
Danke.
@Nordlady Danke...auch eine feine Geschichte und sehr ermutigend.
Amen, Gott sorgt und ist treu und das werden wir auch in
der kommenden Zeit erleben, wo es für viele nicht einfach wird.
Das Mehl im Topfe soll nicht zu Ende gehen und das Öl im Kruge soll nicht ausgehen...
Wow... deine Geschichte ist auch sehr berührend!
Danke.
@Nordlady Danke...auch eine feine Geschichte und sehr ermutigend.
Amen, Gott sorgt und ist treu und das werden wir auch in
der kommenden Zeit erleben, wo es für viele nicht einfach wird.
Das Mehl im Topfe soll nicht zu Ende gehen und das Öl im Kruge soll nicht ausgehen...
Engelslhaar 22.12.2024 18:49
Beim Lesen dieser Geschichten stehen mir Tränen in den Augen.
So berührend!
So berührend!
Lavendeltee 22.12.2024 19:06
Ich finde das so wertvoll, dass diese Geschichten uns berühren und Tränen kullern.
Bewahrt euer weiches Herz.
Tränen sind auch die Sprache unsere Herzens🤍.
Bewahrt euer weiches Herz.
Tränen sind auch die Sprache unsere Herzens🤍.
Herbstprince 22.12.2024 19:13
Weihnachten 1941 auf der Krim
Ich lag mit meiner Kompanie, einer Flak-Einheit des Heeres, an der Landenge zur Halbinsel Krim.
Weihnachten 1941 war die dritte Kriegsweihnacht.
Die Geschütze unserer Kompanie hatten im Gebirge am Belagerungsring um die Festung Sewastopol Stellung bezogen. Meine Aufgabe bestand darin, für Verpflegungs- und Munitionsnachschub zu sorgen und in die Stellungen zu bringen. Auch mussten die Fahrzeuge, die vorher sehr strapaziert worden waren, wieder instand gesetzt werden.
Wir erhielten die Erlaubnis, aus dem nahegelegenen Gefangenlager zwei russische Soldaten für die Arbeiten an den Fahrzeugen anzuwerben. Es fanden sich auch zwei, die zu dieser Arbeit bereit waren. Beide Soldaten waren in Simferopol zu Hause und hatten dort ihre Familien.
Weihnachten rückte näher, und unsere Gedanken waren in dieser Zeit noch öfter bei unseren Familien in der Heimat. Dabei reifte in mir der Plan, wenn wir schon nicht bei unseren Familien waren, unseren beiden russischen Familienvätern Urlaub auf Ehrenwort zu geben.
Mit einem von mir eingeweihten Kameraden fuhr ich am Tag vor Heiligabend mit unseren beiden Gefangenen nach Simferopol zu ihren Familien, deren Freude natürlich groß war.
Ich wusste, welches Risiko ich einging, aber ich hatte Vertrauen, dass die beiden mich nicht enttäuschen würden.
Wir haben mit niemandem darüber gesprochen. Am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages fuhren wir wieder nach Simferopol, um die Arbeiter wieder abzuholen.
Die Familien der beiden hatten sich in einer Wohnung zusammengefunden. Wir kamen in die weihnachtlich geschmückte Stube und erlebten mit diesen russischen Familien bei den brennenden Kerzen, einem Weihnachtsbaum und dem Gesang russischer Weihnachtslieder fern unserer Heimat Weihnachten. „Weihnachten ist überall dort, wo das Licht leuchtet und die Menschlichkeit gelebt wird.
© Adolf Müller
Ich lag mit meiner Kompanie, einer Flak-Einheit des Heeres, an der Landenge zur Halbinsel Krim.
Weihnachten 1941 war die dritte Kriegsweihnacht.
Die Geschütze unserer Kompanie hatten im Gebirge am Belagerungsring um die Festung Sewastopol Stellung bezogen. Meine Aufgabe bestand darin, für Verpflegungs- und Munitionsnachschub zu sorgen und in die Stellungen zu bringen. Auch mussten die Fahrzeuge, die vorher sehr strapaziert worden waren, wieder instand gesetzt werden.
Wir erhielten die Erlaubnis, aus dem nahegelegenen Gefangenlager zwei russische Soldaten für die Arbeiten an den Fahrzeugen anzuwerben. Es fanden sich auch zwei, die zu dieser Arbeit bereit waren. Beide Soldaten waren in Simferopol zu Hause und hatten dort ihre Familien.
Weihnachten rückte näher, und unsere Gedanken waren in dieser Zeit noch öfter bei unseren Familien in der Heimat. Dabei reifte in mir der Plan, wenn wir schon nicht bei unseren Familien waren, unseren beiden russischen Familienvätern Urlaub auf Ehrenwort zu geben.
Mit einem von mir eingeweihten Kameraden fuhr ich am Tag vor Heiligabend mit unseren beiden Gefangenen nach Simferopol zu ihren Familien, deren Freude natürlich groß war.
Ich wusste, welches Risiko ich einging, aber ich hatte Vertrauen, dass die beiden mich nicht enttäuschen würden.
Wir haben mit niemandem darüber gesprochen. Am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages fuhren wir wieder nach Simferopol, um die Arbeiter wieder abzuholen.
Die Familien der beiden hatten sich in einer Wohnung zusammengefunden. Wir kamen in die weihnachtlich geschmückte Stube und erlebten mit diesen russischen Familien bei den brennenden Kerzen, einem Weihnachtsbaum und dem Gesang russischer Weihnachtslieder fern unserer Heimat Weihnachten. „Weihnachten ist überall dort, wo das Licht leuchtet und die Menschlichkeit gelebt wird.
© Adolf Müller
Sherezade 22.12.2024 19:32
Ich mag den Klassiker von Peter Rosegger...der hat in meiner Familie Tradition...
"Als ich Christtagsfreude holen ging"....
Bei der sehr schönen Geschichte von Lavendeltee tun sich bei mir aufgrund meines familiären Hintergrunds ein paar Fragen auf... nehmt es mir nicht übel...vermute eher, dass diese schöne Geschichte eher später geschrieben wurde...
Den christlichen Antijudaismus sieht man ja schon in der Kapiteleinteilung bei Lukas...genau nach Lukas 1, 20... das nachfolgende Kapitel wurde in Weihnachtsgottesdiensten immer ausgespart... genauso sollte man sich daran erinnern, dass es mal ein Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben gab....
Sry, für meine nachdenkliche Gedanken.. ein Teil meiner Familie hatte wirklich Juden versteckt und es kam zu einem tragischen Ereignis...ging mir gerade durch meinen Kopf...
"Als ich Christtagsfreude holen ging"....
Bei der sehr schönen Geschichte von Lavendeltee tun sich bei mir aufgrund meines familiären Hintergrunds ein paar Fragen auf... nehmt es mir nicht übel...vermute eher, dass diese schöne Geschichte eher später geschrieben wurde...
Den christlichen Antijudaismus sieht man ja schon in der Kapiteleinteilung bei Lukas...genau nach Lukas 1, 20... das nachfolgende Kapitel wurde in Weihnachtsgottesdiensten immer ausgespart... genauso sollte man sich daran erinnern, dass es mal ein Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben gab....
Sry, für meine nachdenkliche Gedanken.. ein Teil meiner Familie hatte wirklich Juden versteckt und es kam zu einem tragischen Ereignis...ging mir gerade durch meinen Kopf...
IngridMarie 22.12.2024 19:35
Meine Mutter war im Alter von 16 Jahren mit ihrer Mutter und ihrem aus dem WWI schwer kriegsbeschädigtem Vater am 2. Weihnachtstag des letzten Kriegswinters 1944 auf der Flucht von Schlesien nach NRW. Es war bitterkalt und sie hatten Hunger. Sie kamen an einem Bauernhof vorbei, durch das Fenster sahen sie, dass auf dem Tisch ein Mohnkuchen stand und die Kerzen brannten.
Sie klopften an die Tür und fragten, ob sie ein paar Kartoffelschalen haben könnten um sich eine Suppe zu kochen.
Sie haben nichts bekommen und meine Mutter weinte bitterlich.
Das geht mir bis heute mit 62 nicht aus dem Kopf und bringt mich zum Weinen.
Sie klopften an die Tür und fragten, ob sie ein paar Kartoffelschalen haben könnten um sich eine Suppe zu kochen.
Sie haben nichts bekommen und meine Mutter weinte bitterlich.
Das geht mir bis heute mit 62 nicht aus dem Kopf und bringt mich zum Weinen.
Nordlady 22.12.2024 19:49
Liebe IngridMarie,
das ist eine sehr traurige Geschichte. Besonders, wenn es die eigene Mutter betrifft.
Schrecklich, was manche Menschen durchmachen müssen. 💝
das ist eine sehr traurige Geschichte. Besonders, wenn es die eigene Mutter betrifft.
Schrecklich, was manche Menschen durchmachen müssen. 💝
Lavendeltee 22.12.2024 19:59
@Herbstprince danke! Weihnachten ist überall dort, wo das Licht leuchtet und die Menschlichkeit gelebt wird.
Amen!
@IngridMarie
ja, auch diese Geschichten gibt es. Ich kenne solch eine Geschichte auch vom Hörensagen,
von meiner Urgroßmutter...
Manches geht nicht nicht aus dem Kopf, weil es so tief ans Herz ging.
@Sheradez...danke!
Auch für deine nachdenklichen Gedanken , auch das darf seinen Platz haben.
Und ja, auch ich habe viele Bücher gelesen, wo es ein tragisches ENDE nahm.
Ich glaube das hat keiner vergessen ...
Aber auch Geschichten, von Bewahrung und Wunder.
Deine Geschichte lese ich später, ist sehr lang. Danke
http://weihnachtsmann.net/weihnachtsgeschichten/als-ich-christtagsfreude-holen-ging.htm
Amen!
@IngridMarie
ja, auch diese Geschichten gibt es. Ich kenne solch eine Geschichte auch vom Hörensagen,
von meiner Urgroßmutter...
Manches geht nicht nicht aus dem Kopf, weil es so tief ans Herz ging.
@Sheradez...danke!
Auch für deine nachdenklichen Gedanken , auch das darf seinen Platz haben.
Und ja, auch ich habe viele Bücher gelesen, wo es ein tragisches ENDE nahm.
Ich glaube das hat keiner vergessen ...
Aber auch Geschichten, von Bewahrung und Wunder.
Deine Geschichte lese ich später, ist sehr lang. Danke
http://weihnachtsmann.net/weihnachtsgeschichten/als-ich-christtagsfreude-holen-ging.htm
Lavendeltee 22.12.2024 20:04
Ich ziehe mich zurück und schließe.
Danke an Euch und noch einen gemütlichen Abend.🎄
Danke an Euch und noch einen gemütlichen Abend.🎄