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Kalenderblatt: Christkönigssonntag

Kalenderblatt: Christkönigssonntag
Das Kirchenjahr ist eine Einladung, die ganze Dramatik der christlichen Heilsgeschichte im Kleinen mitzuerleben: Es beginnt mit dem ersten Adventssonntag, der das Kommen des verheißenen Königs ankündigt, und endet mit dem endzeitlichen Ausblick auf die alles überdauernde Königsherrschaft Jesu am heutigen Sonntag. Schon früh haben Christen Jesus als den wahren Herrn der Welt bekannt und ab dem 4. Jahrhundert sogar als Pantokrator (griech. "Allherrscher" ) verehrt. Doch Christi Herrschaft ist so ganz anders als die der weltlichen Machthaber: Dieser König ist gekommen, um zu dienen (vgl. Lk 22,27) und sein Leben hinzugeben (vgl. Mt 26,28). Im Jahr 1925 führte Papst Pius XI. ein eigenes Hochfest für die Königswürde Jesu ein. Der Christkönigssonntag sollte den Gläubigen Hoffnung schenken und zum Einsatz für eine bessere (aus Sicht des Papstes: katholischere) Welt ermutigen. Es waren turbulente Zeiten: Der Erste Weltkrieg hatte Europa physisch und moralisch verwüstet, Monarchien waren untergegangen und ganze Länder von der Landkarte verschwunden. Überall breiteten sich totalitäre Ideologien aus und strebten nach uneingeschränkter Macht. Vor allem im Nationalsozialismus entwickelte sich der Christkönigsonntag später zum politischen Bekenntnis – die Verehrung Jesu als "wahrer Herrscher" passte nicht zum staatlich verordneten "Führerkult". Bis heute ist dieses Hochfest zugleich Anspruch und Zuspruch: Kein Regime und keine Ideologie verfügt über absolute Macht und Sinndeutung, denn nur "Jesus Christus ist der Herr" (vgl. Phil. 2,11).

Kommentare

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Klavierspielerin2 24.11.2024 08:38
Auch anglikanische und lutherische Christen feiern heute dieses Fest - schönen Feiertag euch auch 🫂
 
done 24.11.2024 09:29
ja hoffen wir das alle wieder eins werden, es ist leichter heilig zu werden als gelehrt. aber es ist eher erreichbar  gelehrt zu sein , als heilig
 
hansfeuerstein 24.11.2024 13:52
Wenn heutzutage von Christkönigtum die Rede ist, zucken einige Modernisten schon zusammen, denn mit dem Königtum an sich haben sie schon ihre Probleme. Sie wollen Gremien und Diskussionsforen. So gibt es Prediger, die zum Christkönigsfest nur noch wenig zu sagen wissen. Im Gegensatz dazu erleben wir gerade, wie fruchtlos diese Gremien und Diskussionsforen in den elementaren Dingen sind, wie wenig sie mitzureissen in der Lage sind.
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