Kiess: Das "Wort zum Sonntag" ist heute vielleicht nötiger denn je!
16.11.2024 07:57
Kiess: Das "Wort zum Sonntag" ist heute vielleicht nötiger denn je!
16.11.2024 07:57
Kiess: Das "Wort zum Sonntag" ist heute vielleicht nötiger denn je!
Interview mit neuer katholischer Sprecherin der Verkündigungssendung
Berlin ‐ An diesem Samstag spricht Magdalena Kiess als neu gewählte Sprecherin erstmals das "Wort zum Sonntag" in der ARD. Im Interview spricht die katholische Theologin vorab über die Aufregung vor dem ersten Auftritt, den Wert der traditionsreichen Sendung und ihren Blick auf die Kirche.
Vor einer Woche wurden drei neue Sprecherinnen und Sprecher für das "Wort zum Sonntag" vorgestellt – darunter Magdalena Kiess. Die gebürtige Oberbayerin und katholische Theologin arbeitet als Pastoralreferentin im Erzbistum Berlin und war bisher schon mit spirituellen Impulsen im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zu hören. An diesem Samstag um 23.35 Uhr hat Kiess in der ARD ihren ersten Auftritt als Sprecherin der traditionsreichen Verkündigungssendung. Vorab spricht sie im Interview mit katholisch.de über die Aufgabe als Sprecherin, den Wert der Sendung in der heutigen Zeit und die Herausforderung, künftig ein prominentes Gesicht der katholischen Kirche im deutschen Fernsehen zu sein.
Frage: Frau Kiess, an diesem Samstag sprechen Sie zum ersten Mal das "Wort zum Sonntag". Sind Sie schon ein bisschen aufgeregt?
Kiess: Vor dem ersten Auftritt ist, denke ich, jede Sprecherin und jeder Sprecher ein bisschen aufgeregt – ich auch. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber ich sehe sie auch als schöne, willkommene Herausforderung und vor allem als große Chance für die Verkündigung. Das "Wort zum Sonntag" hat schließlich das Ziel, Menschen eine christliche Perspektive zu aktuellen Themen und drängenden Lebensfragen anzubieten. Und viele Menschen sind heute Suchende: sie suchen nach Orientierung, nach Sinn, vielleicht auch nach Trost oder einfach nur nach einem guten Wort. Ich würde mich freuen, wenn ich dazu als neue Sprecherin einen Beitrag leisten könnte.
Frage: Können Sie denn schon verraten, worum es in Ihrem ersten "Wort" gehen wird?
Kiess: Zumindest so viel: Es wird um Vertrauensfragen gehen – also um ein Thema, das angesichts der politischen Ereignisse der vergangenen Tage ganz aktuell ist.
Frage: Ihr erster Auftritt als Sprecherin wird an diesem Freitag in einem Fernsehstudio des RBB in Berlin aufgezeichnet. Mit welchen Gefühlen gehen Sie zu diesem Termin? Sind Sie nervös?
Kiess: Ich war einmal bei einer Aufzeichnung eines "Wortes" von Lissy Eichert dabei, die ja bislang zum Team der Sprecherinnen und Sprecher gehört hat und auch hier in Berlin als Pastoralreferentin tätig ist. Insofern kenne ich das Aufnahmestudio und die beteiligten Kolleginnen und Kollegen vom RBB schon und bin, was diesen Teil angeht, nicht nervös, sondern freue mich auf die Erfahrung.
„Die christliche Botschaft ist aus meiner Sicht die wichtigste, schönste, lebensbejahendste und auch radikalste der Welt. Ich möchte gerne dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen davon hören.“
— Zitat: Magdalena Kiess
Frage: Wie sind Sie denn eigentlich zu der Aufgabe als Sprecherin gekommen? Selbst bewerben kann man sich darum ja nicht ...
Kiess: In meinem Fall war es so, dass mich der Rundfunkbeauftragte des Erzbistums Berlin gefragt hat, ob ich mir die Aufgabe als Sprecherin vorstellen könne. Als ich das nach einer kurzen Phase des Nachdenkens bejaht habe, durfte ich an einem Casting teilnehmen, das mehrere Runden mit mehreren anderen Kandidatinnen und Kandidaten umfasste. Und am Ende wurde ich dann ich als eine der neuen Sprecherinnen und Sprecher gewählt.
Frage: Sie sagen, Sie haben "nach einer kurzen Phase des Nachdenkens" zugesagt. Worüber mussten Sie konkret nachdenken?
Kiess: Ob die Aufgabe zu mir passt und ich diese Verantwortung übernehmen möchte. Da geht es ja auch um die eigene Berufung. Und wie schon gesagt: Ich habe großen Respekt vor der Rolle als Sprecherin und trete ja in durchaus große Fußstapfen, wenn ich mir meine Vorgängerinnen und Vorgänger so anschaue. Aber es ist ja durchaus eine Auszeichnung, wenn man für eine solche Aufgabe angefragt wird. Ich habe mich gefreut, dass ich mich mit Blick auf aktuelle und religiöse Themen als so sprachfähig gezeigt habe, dass man mir die Aufgabe als Sprecherin anvertraut.
Frage: Als katholische Sprecherin stehen Sie in der Sendung stellvertretend für die katholische Kirche – und damit für eine Institution, die sich seit Jahren in einer schweren Krise befindet und im Ansehen der Bevölkerung erheblich gelitten hat. Wie gehen Sie damit um?
Kiess: Ich versuche, das Gute in den Vordergrund zu stellen. Die christliche Botschaft ist aus meiner Sicht die wichtigste, schönste, lebensbejahendste und auch radikalste der Welt. Sie heißt für mich ganz knapp: Du bist geliebt, du bist gewollt, du bist nicht allein. Ich möchte gerne dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen davon hören. In der Sendung geht es daher weniger um mich als Person, als um das, was ich gesellschaftlich wahrnehme und wie ich es aus einer gläubigen, theologischen Perspektive deute. Als Theologin, als Pastoralreferentin und einfach als Christin ist die Kirche außerdem auch meine Heimat. Und ich versuche, ihr gegenüber loyal zu sein – bei allen Fehlern und Versäumnissen, die sich die Institution in der Vergangenheit geleistet hat und die natürlich auch mich schwer bedrücken, und trotz bestehenden Reformbedarfs.
Bild: ©KNA (Archivbild)
Das "Wort zum Sonntag" wurde erstmals am 8. Mai 1954 ausgestrahlt und ist damit nach der "Tagesschau" die älteste Sendung im deutschen Fernsehen.
Frage: Dennoch müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen auch Kritik oder gar Hass entgegenschlagen wird. Diese Erfahrung machen schließlich fast alle Menschen, die sich heute öffentlich äußern. Sind Sie darauf vorbereitet?
Kiess: Dieses Thema wurde im Vorfeld angesprochen und es wurden mir und den anderen neuen Sprechern auch gewisse Strategien vermittelt, wie man auf Kritik oder Hass reagieren kann. Ich hoffe natürlich, dass es so weit nicht kommt. Für sachliche oder konstruktive Kritik bin ich sehr offen. Das "Wort zum Sonntag" soll ja zum Nachdenken anregen. Und es ist doch schön, wenn Menschen das Gesagte reflektieren und man darüber möglicherweise in einen fruchtbaren Dialog treten kann.
Frage: Das "Wort zum Sonntag" ist die zweitälteste Sendung im deutschen Fernsehen und hatte lange eine Art Monopol auf die christliche Verkündigung im Fernsehen. Das ist heute nicht mehr so: Verkündigungsformate gibt es inzwischen zuhauf. Zugleich nimmt die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland immer mehr ab. Braucht es das "Wort" vor diesem Hintergrund überhaupt noch?
Kiess: Auf jeden Fall. Und ich würde sogar noch weiter gehen: Vielleicht ist die Sendung angesichts der vielen Krisen unserer Zeit, der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und der Informationsflut heute sogar nötiger denn je! Klar ist aber auch: Damit die Sendung auf Dauer relevant bleibt, muss sie sich kontinuierlich weiterentwickeln – gerade auch mit Blick auf die anderen Formate, die es inzwischen gibt, und das stark veränderte Mediennutzungsverhalten.
Frage: Was schwebt Ihnen da zum Beispiel vor?
Kiess: Ich fände es gut, wenn man die Sendung stärker in verschiedenen sozialen Netzwerken bewerben würde. Bislang passiert das, soweit ich weiß, nur auf Facebook – was von vielen potenziellen Zielgruppen aber kaum noch genutzt wird. Man könnte es auch mit eigenen Kanälen bei Instagram und TikTok bekannter machen und die Sendung auf diese Weise breiter streuen – auch bei Menschen, die das Format bislang vielleicht noch gar nicht kennen. Mir ist aber natürlich klar, dass das viel Arbeit macht, denn mit nur einem Posting pro Woche wäre es da nicht getan.
„Besonders reizvoll und interessant sind sicherlich die Sendungen, die nicht im Studio aufgezeichnet werden, sondern an anderen Orten, zum Beispiel beim Eurovision Song Contest.“
— Zitat: Magdalena Kiess
Frage: Wenn Sie zudem die Chance hätten, eine Sache an der Sendung zu verändern – was wäre das?
Kiess: Jede Sprecherin und jeder Sprecher hat ja einen eigenen Stil und kann so schon unmittelbar etwas Neues, Anderes einbringen. Das versuche ich auch. Ich werde mich also erst einmal einarbeiten, um das Format und die Strukturen auch von innen kennenzulernen. Besonders reizvoll und interessant sind sicherlich die Sendungen, die nicht im Studio aufgezeichnet werden, sondern an anderen Orten, zum Beispiel beim Eurovision Song Contest.
Frage: Haben Sie das "Wort zum Sonntag" vor Ihrer Wahl zur Sprecherin eigentlich schon regelmäßig geguckt?
Kiess: Nachdem ich 2018 nach Berlin gekommen war und Lissy Eichert kennengelernt hatte, die damals schon Sprecherin war, habe ich angefangen, die Sendung regelmäßig zu gucken. Weil ich durch sie einen persönlichen Bezug zu dem Format bekommen habe. Und ich konnte viele gute Impulse für mein Leben und meinen Glauben mitnehmen.
Frage: An diesem Samstag um 23.35 Uhr werden Sie sicher auch einschalten und sich ihren ersten eigenen Auftritt anschauen. Und danach? Werden Sie Ihre Premiere irgendwie feiern?
Kiess: Das weiß ich noch nicht. Vermutlich werde ich aber nach der Sendung eher direkt ins Bett fallen (lacht).
Von Steffen Zimmermann
Berlin ‐ An diesem Samstag spricht Magdalena Kiess als neu gewählte Sprecherin erstmals das "Wort zum Sonntag" in der ARD. Im Interview spricht die katholische Theologin vorab über die Aufregung vor dem ersten Auftritt, den Wert der traditionsreichen Sendung und ihren Blick auf die Kirche.
Vor einer Woche wurden drei neue Sprecherinnen und Sprecher für das "Wort zum Sonntag" vorgestellt – darunter Magdalena Kiess. Die gebürtige Oberbayerin und katholische Theologin arbeitet als Pastoralreferentin im Erzbistum Berlin und war bisher schon mit spirituellen Impulsen im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zu hören. An diesem Samstag um 23.35 Uhr hat Kiess in der ARD ihren ersten Auftritt als Sprecherin der traditionsreichen Verkündigungssendung. Vorab spricht sie im Interview mit katholisch.de über die Aufgabe als Sprecherin, den Wert der Sendung in der heutigen Zeit und die Herausforderung, künftig ein prominentes Gesicht der katholischen Kirche im deutschen Fernsehen zu sein.
Frage: Frau Kiess, an diesem Samstag sprechen Sie zum ersten Mal das "Wort zum Sonntag". Sind Sie schon ein bisschen aufgeregt?
Kiess: Vor dem ersten Auftritt ist, denke ich, jede Sprecherin und jeder Sprecher ein bisschen aufgeregt – ich auch. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber ich sehe sie auch als schöne, willkommene Herausforderung und vor allem als große Chance für die Verkündigung. Das "Wort zum Sonntag" hat schließlich das Ziel, Menschen eine christliche Perspektive zu aktuellen Themen und drängenden Lebensfragen anzubieten. Und viele Menschen sind heute Suchende: sie suchen nach Orientierung, nach Sinn, vielleicht auch nach Trost oder einfach nur nach einem guten Wort. Ich würde mich freuen, wenn ich dazu als neue Sprecherin einen Beitrag leisten könnte.
Frage: Können Sie denn schon verraten, worum es in Ihrem ersten "Wort" gehen wird?
Kiess: Zumindest so viel: Es wird um Vertrauensfragen gehen – also um ein Thema, das angesichts der politischen Ereignisse der vergangenen Tage ganz aktuell ist.
Frage: Ihr erster Auftritt als Sprecherin wird an diesem Freitag in einem Fernsehstudio des RBB in Berlin aufgezeichnet. Mit welchen Gefühlen gehen Sie zu diesem Termin? Sind Sie nervös?
Kiess: Ich war einmal bei einer Aufzeichnung eines "Wortes" von Lissy Eichert dabei, die ja bislang zum Team der Sprecherinnen und Sprecher gehört hat und auch hier in Berlin als Pastoralreferentin tätig ist. Insofern kenne ich das Aufnahmestudio und die beteiligten Kolleginnen und Kollegen vom RBB schon und bin, was diesen Teil angeht, nicht nervös, sondern freue mich auf die Erfahrung.
„Die christliche Botschaft ist aus meiner Sicht die wichtigste, schönste, lebensbejahendste und auch radikalste der Welt. Ich möchte gerne dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen davon hören.“
— Zitat: Magdalena Kiess
Frage: Wie sind Sie denn eigentlich zu der Aufgabe als Sprecherin gekommen? Selbst bewerben kann man sich darum ja nicht ...
Kiess: In meinem Fall war es so, dass mich der Rundfunkbeauftragte des Erzbistums Berlin gefragt hat, ob ich mir die Aufgabe als Sprecherin vorstellen könne. Als ich das nach einer kurzen Phase des Nachdenkens bejaht habe, durfte ich an einem Casting teilnehmen, das mehrere Runden mit mehreren anderen Kandidatinnen und Kandidaten umfasste. Und am Ende wurde ich dann ich als eine der neuen Sprecherinnen und Sprecher gewählt.
Frage: Sie sagen, Sie haben "nach einer kurzen Phase des Nachdenkens" zugesagt. Worüber mussten Sie konkret nachdenken?
Kiess: Ob die Aufgabe zu mir passt und ich diese Verantwortung übernehmen möchte. Da geht es ja auch um die eigene Berufung. Und wie schon gesagt: Ich habe großen Respekt vor der Rolle als Sprecherin und trete ja in durchaus große Fußstapfen, wenn ich mir meine Vorgängerinnen und Vorgänger so anschaue. Aber es ist ja durchaus eine Auszeichnung, wenn man für eine solche Aufgabe angefragt wird. Ich habe mich gefreut, dass ich mich mit Blick auf aktuelle und religiöse Themen als so sprachfähig gezeigt habe, dass man mir die Aufgabe als Sprecherin anvertraut.
Frage: Als katholische Sprecherin stehen Sie in der Sendung stellvertretend für die katholische Kirche – und damit für eine Institution, die sich seit Jahren in einer schweren Krise befindet und im Ansehen der Bevölkerung erheblich gelitten hat. Wie gehen Sie damit um?
Kiess: Ich versuche, das Gute in den Vordergrund zu stellen. Die christliche Botschaft ist aus meiner Sicht die wichtigste, schönste, lebensbejahendste und auch radikalste der Welt. Sie heißt für mich ganz knapp: Du bist geliebt, du bist gewollt, du bist nicht allein. Ich möchte gerne dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen davon hören. In der Sendung geht es daher weniger um mich als Person, als um das, was ich gesellschaftlich wahrnehme und wie ich es aus einer gläubigen, theologischen Perspektive deute. Als Theologin, als Pastoralreferentin und einfach als Christin ist die Kirche außerdem auch meine Heimat. Und ich versuche, ihr gegenüber loyal zu sein – bei allen Fehlern und Versäumnissen, die sich die Institution in der Vergangenheit geleistet hat und die natürlich auch mich schwer bedrücken, und trotz bestehenden Reformbedarfs.
Bild: ©KNA (Archivbild)
Das "Wort zum Sonntag" wurde erstmals am 8. Mai 1954 ausgestrahlt und ist damit nach der "Tagesschau" die älteste Sendung im deutschen Fernsehen.
Frage: Dennoch müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen auch Kritik oder gar Hass entgegenschlagen wird. Diese Erfahrung machen schließlich fast alle Menschen, die sich heute öffentlich äußern. Sind Sie darauf vorbereitet?
Kiess: Dieses Thema wurde im Vorfeld angesprochen und es wurden mir und den anderen neuen Sprechern auch gewisse Strategien vermittelt, wie man auf Kritik oder Hass reagieren kann. Ich hoffe natürlich, dass es so weit nicht kommt. Für sachliche oder konstruktive Kritik bin ich sehr offen. Das "Wort zum Sonntag" soll ja zum Nachdenken anregen. Und es ist doch schön, wenn Menschen das Gesagte reflektieren und man darüber möglicherweise in einen fruchtbaren Dialog treten kann.
Frage: Das "Wort zum Sonntag" ist die zweitälteste Sendung im deutschen Fernsehen und hatte lange eine Art Monopol auf die christliche Verkündigung im Fernsehen. Das ist heute nicht mehr so: Verkündigungsformate gibt es inzwischen zuhauf. Zugleich nimmt die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland immer mehr ab. Braucht es das "Wort" vor diesem Hintergrund überhaupt noch?
Kiess: Auf jeden Fall. Und ich würde sogar noch weiter gehen: Vielleicht ist die Sendung angesichts der vielen Krisen unserer Zeit, der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und der Informationsflut heute sogar nötiger denn je! Klar ist aber auch: Damit die Sendung auf Dauer relevant bleibt, muss sie sich kontinuierlich weiterentwickeln – gerade auch mit Blick auf die anderen Formate, die es inzwischen gibt, und das stark veränderte Mediennutzungsverhalten.
Frage: Was schwebt Ihnen da zum Beispiel vor?
Kiess: Ich fände es gut, wenn man die Sendung stärker in verschiedenen sozialen Netzwerken bewerben würde. Bislang passiert das, soweit ich weiß, nur auf Facebook – was von vielen potenziellen Zielgruppen aber kaum noch genutzt wird. Man könnte es auch mit eigenen Kanälen bei Instagram und TikTok bekannter machen und die Sendung auf diese Weise breiter streuen – auch bei Menschen, die das Format bislang vielleicht noch gar nicht kennen. Mir ist aber natürlich klar, dass das viel Arbeit macht, denn mit nur einem Posting pro Woche wäre es da nicht getan.
„Besonders reizvoll und interessant sind sicherlich die Sendungen, die nicht im Studio aufgezeichnet werden, sondern an anderen Orten, zum Beispiel beim Eurovision Song Contest.“
— Zitat: Magdalena Kiess
Frage: Wenn Sie zudem die Chance hätten, eine Sache an der Sendung zu verändern – was wäre das?
Kiess: Jede Sprecherin und jeder Sprecher hat ja einen eigenen Stil und kann so schon unmittelbar etwas Neues, Anderes einbringen. Das versuche ich auch. Ich werde mich also erst einmal einarbeiten, um das Format und die Strukturen auch von innen kennenzulernen. Besonders reizvoll und interessant sind sicherlich die Sendungen, die nicht im Studio aufgezeichnet werden, sondern an anderen Orten, zum Beispiel beim Eurovision Song Contest.
Frage: Haben Sie das "Wort zum Sonntag" vor Ihrer Wahl zur Sprecherin eigentlich schon regelmäßig geguckt?
Kiess: Nachdem ich 2018 nach Berlin gekommen war und Lissy Eichert kennengelernt hatte, die damals schon Sprecherin war, habe ich angefangen, die Sendung regelmäßig zu gucken. Weil ich durch sie einen persönlichen Bezug zu dem Format bekommen habe. Und ich konnte viele gute Impulse für mein Leben und meinen Glauben mitnehmen.
Frage: An diesem Samstag um 23.35 Uhr werden Sie sicher auch einschalten und sich ihren ersten eigenen Auftritt anschauen. Und danach? Werden Sie Ihre Premiere irgendwie feiern?
Kiess: Das weiß ich noch nicht. Vermutlich werde ich aber nach der Sendung eher direkt ins Bett fallen (lacht).
Von Steffen Zimmermann