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... über die Paschafest der Christen,..

... über die Paschafest der Christen,..
Das Sühnopfer und die Auferstehung haben folgendes bewirkt: „Es wurde nicht mehr von den Menschen verlangt, daß sie die Erstlinge ihrer Herde opfern mußten, denn der Erstgeborene Gottes war gekommen, um sich selbst zu opfern, und zwar als ,unbegrenztes und ewiges Opfer'". 

Ich glaube, man kann mit Fug und Recht sagen, daß es keinen jüdischen Feiertag gibt, der dem Paschafest gleicht. Dieses Fest ist das älteste jüdische Fest, und es feiert ein Ereignis, das noch vor dem Empfang des traditionellen mosaischen Gesetzes liegt. Es erinnert jede Generation an die Rückkehr der Kinder Israel in das verheißene Land und an die Fronarbeit in Ägypten, die diesem Ereignis vorausging. Es erinnert an den Zug eines Volkes aus Knechtschaft und Unterdrückung zur Freiheit. Das Paschafest ist das Frühlingsfest des Alten Testaments, wo die Natur wieder zum Leben erwacht, wo Wachstum und Fruchtbildung einsetzen. 
Das Paschafest steht in Verbindung zum christlichen Osterfest, das wir an diesem Wochenende feiern, an dem die große Konferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage stattfindet. Das Paschafest im Alten Testament und das Osterfest im Neuen Testament zeugen von der großen Gabe, die Gott gegeben hat, und von dem Opfer, das zu dieser Gabe gehört. Beide religiösen Gedenkfeiern verkünden, daß der Tod an uns vorübergehen wird und nicht immer Macht über uns haben kann, daß nicht das Grab den Sieg davontragen wird. 
Als Jahwe die Kinder Israel aus Ägypten führte, sprach er selbst aus dem brennenden Busch auf dem Sinai heraus zu Mose: 
„Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. 
Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus." (Exodus 3:7,10.) 
Der Pharao weigerte sich aber, und daher kamen viele Plagen über Ägypten. Aber „das Herz des Pharao blieb hart, und er ließ die Israeliten nicht ziehen". (Exodus 9:35.) 
Als Antwort auf die Weigerung des Pharao sagte der Herr folgendes: „Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle bis zu den Erstlingen unter dem Vieh." (Exodus 11:5.) 
Um die Kinder Israel vor dieser letzten und schwersten Strafe, die über die Ägypter kommen sollte, zu schützen, wies der Herr Mose an, daß jeder männliche Israelit ein fehlerfreies Lamm mit nach Hause nehmen sollte. 
„Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will. 
Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. .. 
So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Eßt es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn. . . 
Und wenn euch eure Söhne fragen: Was bedeutet diese Feier?, 
dann sagt: Es ist das Paschaopfer zur Ehre des Herrn, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter mit Unheil schlug, unsere Häuser aber verschonte." (Exodus 12:7f.,26f.) 
Als die Israeliten dem Zugriff des Pharao entronnen und die Erstgeborenen Ägyptens vom Tod heimgesucht waren, überquerten die Israeliten schließlich den Jordan. Es wird berichtet, daß die „Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten" und „am Abend des vierzehnten Tages jeden Monats in den Steppen von Jericho das Pascha" feierten. (Josua 5:10.) Und das taten nach ihnen alle jüdischen Familien, Jahr für Jahr, und auch die Familie von Josef und Maria und der junge Jesus taten es. 
Als Jesus erst zwölf Jahre alt war, kam er mit seinen Eltern nach Jerusalem, um an der Feier des Paschafests teilzunehmen. Lukas erzählt, daß Jesus im Tempel blieb, während sich seine Eltern bereits auf den Heimweg gemacht hatten. Voller Angst und Sorge kehrten sie um und fanden ihn bei den Gesetzeskundigen; „er hörte ihnen zu und stellte Fragen" (Lukas 2:46). Lukas berichtet: „Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten." (Lukas 2:47.) 
Kann es möglich sein, daß Jesus die älteren und ausgebildeten Männer über die Bedeutung des Paschafestes unterrichtete, das gerade gefeiert wurde? Hat es sie überrascht, daß ein so junger und anscheinend unerfahrener Mensch so viel über die Bedeutung jener schicksalsschweren Nacht in Ägypten wußte, die so lange zurücklag und sich in so weiter Ferne zugetragen hatte? Hat sie das Wissen in bezug auf das Lamm und das Blut und den Erstgeborenen und das Opfer erstaunt? Die heiligen Schriften geben auf diese Fragen keine Antwort. 
Das Evangelium des Johannes macht deutlich, daß das Paschafest ein bedeutender Meilenstein im irdischen Wirken Christi war. Während des ersten Paschafests im Verlauf seines Wirkens machte Jesus seine Mission bekannt, indem er den Tempel reinigte. Er vertrieb nämlich die Geldwechsler und die Tierverkäufer von den Tempelportalen. Beim zweiten Paschafest zeigte Jesus seine Macht, indem er das Wunder mit dem Brot und den Fischen vollbrachte. Hier führte Christus die Symbole ein, die später beim letzten Abendmahl noch größere Bedeutung erlangen sollten. Er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben." (Johannes 6:35.) 
Aber natürlich sollte erst das letzte Paschafest dieser alten Feierlichkeit die volle Bedeutung geben. Als die letzte Woche von Jesu irdischer Mission herangekommen war, war ihm deutlich bewußt, was gerade dieses Paschafest für ihn bedeuten würde. Es lagen Schwierigkeiten in der Luft. Matthäus berichtet: 
„Als Jesus seine Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: 
Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Paschafest beginnt; da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden." (Matthäus 26: If.) 
Jesus wußte genau, was ihn erwartete, und er bat Petrus und Johannes, Vorbereitungen für das Paschamahl zu treffen. Er sagte ihnen, sie sollten den Herrn eines Hauses am Ort folgendes fragen: „Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?" (Lukas 22:11.) 
Die Einsamkeit seiner Geburt wiederholte sich in gewisser Weise in der Einsamkeit seines Todes. Füchse haben ihre Höhlen und Vögel ihr Nest, der Menschensohn aber hatte keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen konnte, weder bei seiner Geburt noch in den letzten Stunden seines Erdenlebens. 
Schließlich waren die Vorbereitungen für das Paschafest beendet; sie hielten sich an die fünfzehnhundert Jahre alte Tradition. Jesus aß mit seinen Jüngern vom heiligen Lamm, vom Brot und vom Wein des alten Festes, und danach erklärte er ihnen eine neuere und heiligere Bedeutung dieser alten Segnung von Gott. Er nahm einen von den flachen, ungesäuerten Brotlaiben, segnete ihn, brach ihn und teilte die Stücke an die Jünger aus. Dabei sagte er: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis." (Lukas 22:19.) 
Dann nahm er den Kelch, dankte und forderte die Jünger zum Trinken auf, indem er sagte: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird." (Lukas 22:20.) Paulus hat über dieses Ereignis folgendes gesagt: „Denn sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." (l Korinther 11:26.) 
Brot und Wein und nicht Tiere und Krauter sollten das Symbol für den Körper des erhabenen Lammes und sein Blut werden, und sie sollten ehrfürchtig und zum Gedächtnis an ihn für immer gegessen und getrunken werden.
Auf diese einfache, doch eindrucksvolle Weise hat der Herr die Verordnung eingesetzt, die wir heute das Abendmahl des Herrn nennen. Als Christus in Getsemani litt, auf Golgota geopfert wurde und aus dem Grab auferstand, erfüllte er damit das alte Gesetz und eröffnete eine neue Evangeliumszeit, die auf einem höheren, heiligeren Verständnis des Opfergesetzes beruhte. Es wurde nicht mehr von den Menschen verlangt, daß sie die Erstlinge ihrer Herde opfern mußten, denn der Erstgeborene Gottes war gekommen, um sich selbst zu opfern, und zwar als „unbegrenztes und ewiges Opfer". 
Darin liegt die Erhabenheit des Sühnopfers und der Auferstehung - nicht nur das Vorübergehen des Todes, sondern die Gabe des ewigen Lebens durch das unbegrenzte Sühnopfer, wie es Amulek so wunderbar erklärt hat: 
„Denn es ist ratsam, daß es ein großes und letztes Opfer gebe; ja, nicht ein Opfer von Menschen, auch nicht von Tieren, auch nicht von Geflügel irgendwelcher Art; denn es soll nicht ein menschliches Opfer sein, sondern es muß ein unbegrenztes und ewiges Opfer sein." (Alma 34:10.) 
In dieser Osterzeit gebe ich Zeugnis vom Erstgeborenen Gottes, der das Opfer gebracht hat, der „unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen hat, der wegen unserer Verbrechen durchbohrt und wegen unserer Sünden zermalmt wurde. (Jesaja 53:4f.) Ich gebe in seinem Namen Zeugnis von der Göttlichkeit des Erlösers und Erretters der ganzen Menschheit. Im Namen Jesu Christi. Amen. 

Christus und das Paschafest 
Howard W. Hunter

Kommentare

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CH2006 21.04.2011 11:40
Aus der Sicht des NT erweist sich das Paschafest als Vorausdeutung auf den Tod Christi. Jesus Christus ist das für alle Menschen geopferte, endgültige Paschalamm des neuen Bundes. Jesus starb nach dem Johannesevangelium zur selben Stunde am Kreuz, als im Tempel die Paschalämmer geschlachtet wurden, denen wie ihm kein Knochen zerbrochen werden darf.
Den synoptischen Evangelien zufolge ist Jesu letztes Mahl ein Pascha-Mahl. Er bildet zusammen mit seinen Jüngern eine „Familie", deren Vorsteher und Liturge er ist und für die zuvor das Pascha geopfert wird. Im Rahmen dieses Mahls wird das „eucharistische" Wort über das Brot und den Kelch gesprochen. Jesus weitet diese Feier aus zum Gedächtnismahl des neuen Bundes und macht sie als Abendmahl zum unaufgebbaren Merkmal seiner Gemeinde. Brot und Wein des Abendmahls sind seitdem als Zeichen für den Opfertod Christi die Vergewisserung seiner Gegenwart und der Vergebung der Sünden und damit die Zusage des Lebens und der Erlösung, die er gibt. Sie werden so zu Bedeutungsträgern des neuen Heilsgeschehens und dienen ebenfalls der Erinnerung und Gegenwärtigsetzung der Heilstaten, die Jesus Christus „für uns" und „an uns" beim himmlischen Vater erwirkt hat.
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