Die Sekten wollen nur Dein bestes Stück ....Spanien
27.10.2024 10:52
Die Sekten wollen nur Dein bestes Stück ....Spanien
27.10.2024 10:52
Die Sekten wollen nur Dein bestes Stück ....Spanien
Auf diesem von der spanischen Guardia Civil zur Verfügung gestellten Bild sind Waffen zu sehen, die bei der sektenartigen Vereinigung "Ahora estás en casa" beschlagnahmt wurden.
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Der Fall einer bewaffneten spanischen Esoterik-Sekte zeigt: Religiös-fanatische Gruppen können zur ernsten Bedrohung werden.
Sie radikalisieren sich im Verborgenen und sind bereit, ihre Ideologien mit Gewalt zu verteidigen. Wann es dabei zu einer Eskalation kommt, weiß niemand.
In Spanien haben die Behörden eine schwer bewaffnete Sekte gesprengt. Auch wenn niemand körperlich durch die Gruppe zu Schaden kam, ist der Fall ein alarmierendes Beispiel dafür, wie religiös-fanatische Gruppen zu einer realen Gefahr für die Gesellschaft werden können.
Die Vereinigung "Ahora estás en casa" ("Jetzt bist du zu Hause", wie sich die Gruppe in Spanien nannte, ist dabei kein Novum. Immer wieder haben sich in der Geschichte radikal-religiöse Gruppen militarisiert.
Ein sehr bekanntes Beispiel sind etwa die "Branch Davidians", die sich - schwer bewaffnet - in den 1990er-Jahren auf einem Gelände in Waco, Texas, verschanzten. Sie lieferten sich eine wochenlange Auseinandersetzung mit dem FBI, die schließlich eskalierte. Sie endete mit dem "tödlichsten Tag in der Geschichte des FBI", bei dem 76 Menschen starben - darunter viele Frauen und Kinder.
Was glauben Satanisten wirklich?
Wenige Jahre später, im März 1997, wurde die kalifornische Sekte "Heaven's Gate" weltberühmt. Auch wenn deren Ende nichts mit Waffengewalt zu tun hatte - die 39 Mitglieder nahmen sich mit Gift das Leben -, so war der ursprüngliche Plan ein anderer. "Inspiriert" von Waco wollte man durch das Horten von Waffen die Behörden dazu bringen, die Gruppe anzugreifen. Als das nicht gelang, griff man schließlich zum Gift.
Was diese Sekten mit dem aktuellen Fall in Spanien verbindet, ist die Argumentation ihrer Anführer:
Sie rechtfertigen das Horten von Waffen als Akt der "Selbstverteidigung", weil sie sich von der Außenwelt bedroht fühlen. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass solche Gruppen viel eher jede Form von Kritik und gesellschaftlichen Entwicklungen als Angriffe auf ihre Existenz interpretieren. Der Schritt von ideologischer Abschottung zur Gewaltbereitschaft ist in diesen Fällen erschreckend klein.
Spiritueller Hilfsverein mit strammer Ideologie
Im Fall der spanischen Sekte war es ein besonders perfides Vorgehen. "Ahora estás en casa" trat nach außen hin als esoterisch-spiritueller Verein mit dem werbe-wirksamen christlichem Anstrich auf, der sich sozial engagierte.
Auf seiner Webseite, die inzwischen nur noch über Umwege erreichbar ist, präsentiert er vorwiegend humanitäre Hilfsprojekte und spricht davon, dass die Mitarbeiter hauptsächlich darum bemüht seien, Menschen in Notlagen und Lebenskrisen zur Seite zu stehen.
Es wirkt alles sehr harmlos: Pastellfarben, lachende Gesichter, ein kleiner Shop mit bedruckten Produkten und Büchern, Testimonials von Menschen, die dank des Vereins angeblich nun ein glückliches Leben führen.
Das Shakahola-Massaker im Wald des Grauens
Gründer und Anführer der Gruppe war ein Mann namens Antonio Gómez Martin. Er verstand sich als Sprachrohr Gottes - er sei seit einer Nahtoderfahrung im Jahr 2011 in ständigem Kontakt mit Jesus Christus. Es ist ein Glaubenssatz, den man oft in problematischen religiösen Gruppen findet: ein Guru, der in unmittelbarem Gotteskontakt steht. Es gibt kaum wirksamere Methoden und Dogmen, um jegliche Kritik an einer Gruppenleitung im Keim zu ersticken.
Martin verstarb Anfang des Jahres an einem Herzinfarkt, seither führten seine Frau und sein Sohn die Geschicke der Gruppe. Vor seinem Tod war er auf Youtube sehr aktiv - sein Kanal, der heute brachliegt und auch hinter der bis heute bestehenden Abo-Schranke keinen Inhalt mehr bietet, hat fast 90.000 Abonnenten. So erreichte er auch über soziale Medien viele Menschen, die in krisenhaften Situationen spirituellen Halt und Orientierung suchen. Menschen, die bereit waren, auch viel Geld in die Vision einer besseren Zukunft zu investieren, von der angeblich nicht nur sie, sondern viele Menschen mehr profitieren würden. Menschen, die Martin und dem Verein dafür auch ihr gesamtes Hab und Gut verschrieben und sich so völlig von ihm und der Gruppe abhängig machten.
Wer heilt, hat recht?
Wenn Heilungsversprechen tödlich enden
Es war Geld, das schließlich zu einem großen Teil in Waffen floss. Denn Martin war nicht nur ein charismatischer Redner und Life-Coach. Er hatte ganz offensichtlich gefährliche radikale Tendenzen: "Wir müssen vorbereitet und bewaffnet sein, denn wir senden eine Botschaft, die die Kirche nicht will und die Welt nicht will", sagte er etwa. Und er betonte:
Es könne zu gegebener Zeit notwendig werden, sich auf einem Gelände zu verschanzen, um sich zu verteidigen. Von diesen Äußerungen ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zu dem Gedanken, dass man diese eigene Botschaft gegenüber Entwicklungen in der Welt, notfalls auch mit Gewalt, "verteidigen" müsse.
Niemand weiß, wann der "Verteidigungsfall" eintritt
Gruppen wie "Ahora estás en casa" ziehen Menschen an, indem sie einfache Lösungen für persönliche Krisen und Unsicherheiten bieten. In Zeiten der Orientierungslosigkeit wirken ihre Versprechen von Klarheit und Führung besonders verlockend.
Ihre Anführer nutzen gezielt die Unsicherheiten der Menschen aus, um sie schrittweise an die Gruppe zu binden. Sie bieten nicht nur eine vermeintliche Lösung für individuelle Probleme, sondern auch eine Gemeinschaft, die vermeintlich Sicherheit und Zugehörigkeit schenkt.
Sexualität in sogenannten Sekten
Wenn Sex zum Machtinstrument wird
Die Abschottung von der Realität beginnt dabei oft langsam und unbemerkt. Kritik von Außenstehenden wird zunehmend als Bedrohung wahrgenommen, die Ideologie der Gruppe als unfehlbare Wahrheit angesehen. Schritt für Schritt distanzieren sich die Mitglieder von ihrer früheren Welt, bis sie schließlich bereit sind, ihre Überzeugungen um jeden Preis zu verteidigen.
Und in extremen Fällen kann das auch zur Gewaltbereitschaft führen.
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Der Fall einer bewaffneten spanischen Esoterik-Sekte zeigt: Religiös-fanatische Gruppen können zur ernsten Bedrohung werden.
Sie radikalisieren sich im Verborgenen und sind bereit, ihre Ideologien mit Gewalt zu verteidigen. Wann es dabei zu einer Eskalation kommt, weiß niemand.
In Spanien haben die Behörden eine schwer bewaffnete Sekte gesprengt. Auch wenn niemand körperlich durch die Gruppe zu Schaden kam, ist der Fall ein alarmierendes Beispiel dafür, wie religiös-fanatische Gruppen zu einer realen Gefahr für die Gesellschaft werden können.
Die Vereinigung "Ahora estás en casa" ("Jetzt bist du zu Hause", wie sich die Gruppe in Spanien nannte, ist dabei kein Novum. Immer wieder haben sich in der Geschichte radikal-religiöse Gruppen militarisiert.
Ein sehr bekanntes Beispiel sind etwa die "Branch Davidians", die sich - schwer bewaffnet - in den 1990er-Jahren auf einem Gelände in Waco, Texas, verschanzten. Sie lieferten sich eine wochenlange Auseinandersetzung mit dem FBI, die schließlich eskalierte. Sie endete mit dem "tödlichsten Tag in der Geschichte des FBI", bei dem 76 Menschen starben - darunter viele Frauen und Kinder.
Was glauben Satanisten wirklich?
Wenige Jahre später, im März 1997, wurde die kalifornische Sekte "Heaven's Gate" weltberühmt. Auch wenn deren Ende nichts mit Waffengewalt zu tun hatte - die 39 Mitglieder nahmen sich mit Gift das Leben -, so war der ursprüngliche Plan ein anderer. "Inspiriert" von Waco wollte man durch das Horten von Waffen die Behörden dazu bringen, die Gruppe anzugreifen. Als das nicht gelang, griff man schließlich zum Gift.
Was diese Sekten mit dem aktuellen Fall in Spanien verbindet, ist die Argumentation ihrer Anführer:
Sie rechtfertigen das Horten von Waffen als Akt der "Selbstverteidigung", weil sie sich von der Außenwelt bedroht fühlen. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass solche Gruppen viel eher jede Form von Kritik und gesellschaftlichen Entwicklungen als Angriffe auf ihre Existenz interpretieren. Der Schritt von ideologischer Abschottung zur Gewaltbereitschaft ist in diesen Fällen erschreckend klein.
Spiritueller Hilfsverein mit strammer Ideologie
Im Fall der spanischen Sekte war es ein besonders perfides Vorgehen. "Ahora estás en casa" trat nach außen hin als esoterisch-spiritueller Verein mit dem werbe-wirksamen christlichem Anstrich auf, der sich sozial engagierte.
Auf seiner Webseite, die inzwischen nur noch über Umwege erreichbar ist, präsentiert er vorwiegend humanitäre Hilfsprojekte und spricht davon, dass die Mitarbeiter hauptsächlich darum bemüht seien, Menschen in Notlagen und Lebenskrisen zur Seite zu stehen.
Es wirkt alles sehr harmlos: Pastellfarben, lachende Gesichter, ein kleiner Shop mit bedruckten Produkten und Büchern, Testimonials von Menschen, die dank des Vereins angeblich nun ein glückliches Leben führen.
Das Shakahola-Massaker im Wald des Grauens
Gründer und Anführer der Gruppe war ein Mann namens Antonio Gómez Martin. Er verstand sich als Sprachrohr Gottes - er sei seit einer Nahtoderfahrung im Jahr 2011 in ständigem Kontakt mit Jesus Christus. Es ist ein Glaubenssatz, den man oft in problematischen religiösen Gruppen findet: ein Guru, der in unmittelbarem Gotteskontakt steht. Es gibt kaum wirksamere Methoden und Dogmen, um jegliche Kritik an einer Gruppenleitung im Keim zu ersticken.
Martin verstarb Anfang des Jahres an einem Herzinfarkt, seither führten seine Frau und sein Sohn die Geschicke der Gruppe. Vor seinem Tod war er auf Youtube sehr aktiv - sein Kanal, der heute brachliegt und auch hinter der bis heute bestehenden Abo-Schranke keinen Inhalt mehr bietet, hat fast 90.000 Abonnenten. So erreichte er auch über soziale Medien viele Menschen, die in krisenhaften Situationen spirituellen Halt und Orientierung suchen. Menschen, die bereit waren, auch viel Geld in die Vision einer besseren Zukunft zu investieren, von der angeblich nicht nur sie, sondern viele Menschen mehr profitieren würden. Menschen, die Martin und dem Verein dafür auch ihr gesamtes Hab und Gut verschrieben und sich so völlig von ihm und der Gruppe abhängig machten.
Wer heilt, hat recht?
Wenn Heilungsversprechen tödlich enden
Es war Geld, das schließlich zu einem großen Teil in Waffen floss. Denn Martin war nicht nur ein charismatischer Redner und Life-Coach. Er hatte ganz offensichtlich gefährliche radikale Tendenzen: "Wir müssen vorbereitet und bewaffnet sein, denn wir senden eine Botschaft, die die Kirche nicht will und die Welt nicht will", sagte er etwa. Und er betonte:
Es könne zu gegebener Zeit notwendig werden, sich auf einem Gelände zu verschanzen, um sich zu verteidigen. Von diesen Äußerungen ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zu dem Gedanken, dass man diese eigene Botschaft gegenüber Entwicklungen in der Welt, notfalls auch mit Gewalt, "verteidigen" müsse.
Niemand weiß, wann der "Verteidigungsfall" eintritt
Gruppen wie "Ahora estás en casa" ziehen Menschen an, indem sie einfache Lösungen für persönliche Krisen und Unsicherheiten bieten. In Zeiten der Orientierungslosigkeit wirken ihre Versprechen von Klarheit und Führung besonders verlockend.
Ihre Anführer nutzen gezielt die Unsicherheiten der Menschen aus, um sie schrittweise an die Gruppe zu binden. Sie bieten nicht nur eine vermeintliche Lösung für individuelle Probleme, sondern auch eine Gemeinschaft, die vermeintlich Sicherheit und Zugehörigkeit schenkt.
Sexualität in sogenannten Sekten
Wenn Sex zum Machtinstrument wird
Die Abschottung von der Realität beginnt dabei oft langsam und unbemerkt. Kritik von Außenstehenden wird zunehmend als Bedrohung wahrgenommen, die Ideologie der Gruppe als unfehlbare Wahrheit angesehen. Schritt für Schritt distanzieren sich die Mitglieder von ihrer früheren Welt, bis sie schließlich bereit sind, ihre Überzeugungen um jeden Preis zu verteidigen.
Und in extremen Fällen kann das auch zur Gewaltbereitschaft führen.
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Neulinge werden von einem talentierten hübschen jungen psychologisch.-ausgebiledetem Freudenmädchen
mit einem Dauerbrenner-Kuß emdfangern ....