KALENDERBLATT 26. Okt.: (Eph 4,7-16)(Lk 13,1-9), Josephine Leroux

KALENDERBLATT 26. Okt.: (Eph 4,7-16)(Lk 13,1-9), Josephine Leroux
Lesung (Eph 4,7-16)
Christus ist das Haupt. Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt


Schwestern und Brüder!
Jeder von uns empfing die Gnade
   in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.

Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe
   und erbeutete Gefangene,
er gab den Menschen Geschenke.

Wenn es heißt: Er stieg aber hinauf,
   was bedeutet dies anderes,
   als dass er auch zur Erde herabstieg?
Derselbe, der herabstieg,
   ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel,
   um das All zu erfüllen.

Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
   für den Aufbau des Leibes Christi,
bis wir alle zur Einheit
   im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
   zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein,
ein Spiel der Wellen,
geschaukelt und getrieben
   von jedem Widerstreit der Lehrmeinungen,
im Würfelspiel der Menschen,

in Verschlagenheit, die in die Irre führt.
Wir aber wollen, von der Liebe geleitet,
   die Wahrheit bezeugen
   und in allem auf ihn hin wachsen.

Er, Christus,
   ist das Haupt.
Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt
durch jedes Gelenk.
Jedes versorgt ihn mit der Kraft, die ihm zugemessen ist.
So wächst der Leib
   und baut sich selbst in Liebe auf.


Evangelium (Lk 13,1-9)
Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt

Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus
und berichteten ihm von den Galiläern,
   die Pilatus beim Opfern umbringen ließ,
   sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte.

Da sagte er zu ihnen:
   Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren,
   weil das mit ihnen geschehen ist,
alle anderen Galiläer aber nicht?
Nein, im Gegenteil:
Ihr alle werdet genauso umkommen,
   wenn ihr euch nicht bekehrt.

Oder jene achtzehn Menschen,
   die beim Einsturz des Turms von Schilóach erschlagen wurden
- meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten,
   alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?
Nein, im Gegenteil:
Ihr alle werdet genauso umkommen,
   wenn ihr euch nicht bekehrt.

Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis:
Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum;
und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug,
   fand er keine.

Da sagte er zu seinem Weingärtner:
   Jetzt komme ich schon drei Jahre
   und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt,
und finde nichts.
Hau ihn um!
Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?

Der Weingärtner erwiderte:
   Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen;
ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen.
Vielleicht trägt er doch noch Früchte;
wenn nicht, dann lass ihn umhauen.


Gedenktag:

Josephine Leroux

Josephine Leroux (1747-1794) hinterließ keine Schriften, es existiert kein zeitgenössisches Porträt von ihr und ihr Leichnam wurde an einem unbekannten Ort verscharrt – nichts sollte an sie erinnern. Anne-Josepha, so ihr bürgerlicher Name, wurde in Nordfrankreich geboren und trat mit 22 Jahren bei den Klarissen in Valenciennes ein. Ihre Schwester lebte als Ursuline in derselben Stadt. Nach Ausbruch der Französischen Revolution wurde Josephines Kloster geschlossen und die junge Frau lebte einige Zeit mit ihrer Familie im belgischen Mons. Doch statt sich ins sichere Privatleben zurückzuziehen, schloss sich Josephine gemeinsam mit ihrer Schwester den dortigen Ursulinen an. Nachdem österreichische Truppen Valenciennes eingenommen hatten, kehrte Josephine mit ihrer neuen Gemeinschaft in die Stadt zurück. Nur wenige Monate später nahmen jedoch französische Revolutionäre Valenciennes wieder ein. In den anschließenden Revolutionswirren wurde Josephine gefangengenommen und misshandelt. Weil sie den Eid auf die Revolution verweigerte, wurde sie wegen Hochverrats enthauptet. Noch auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung sangen die verurteilten Frauen religiöser Lieder. Papst Benedikt XV. sprach Josephine 1920 selig.

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