Papst in Papua-Neuguinea eingetroffen
06.09.2024 18:15
Papst in Papua-Neuguinea eingetroffen
06.09.2024 18:15
Papst in Papua-Neuguinea eingetroffen
Papst Franziskus ist an diesem Freitag in Port Moresby, der Hauptstadt von Papua-Neuguinea, eingetroffen. Es ist die zweite Etappe seiner Reise durch Südostasien.
Kurz nach 19 Uhr Ortszeit (11 Uhr mitteleuropäischer Zeit) setzte das Flugzeug mit dem Papst an Bord auf der Rollbahn des internationalen Flughafens von Papua-Neuguineas größter Stadt auf. Franziskus war sechs Stunden zuvor von Indonesiens Metropole Jakarta aus aufgebrochen. Seine 45. Auslandsreise, die bisher längste seines Pontifikats, wird den 87-jährigen Kirchenchef auch noch nach Osttimor und Singapur führen.
Zu Füßen der Gangway wurde Franziskus vom stellvertretenden Ministerpräsidenten des mehrheitlich christlichen Landes begrüßt. Zwei Kinder in traditioneller Kleidung mit Federschmuck überreichten dem im Rollstuhl sitzenden Gast aus Rom Blumen; von einem kleinen Podium aus lauschte der Papst dann den Hymnen des Vatikans und Papua-Neuguineas. Reden wurden nicht gehalten. Auch der erste Kardinal von Papua-Neuguinea, John Ribat, begrüßte Franziskus am Flughafen. Für Samstag stehen ein Gespräch des Papstes mit dem Generalgouverneur, Bob Bofeng Dadae, und eine Ansprache an die Spitzenvertreter von Staat und Gesellschaft auf seinem Programm.
Asien ist für Franziskus Chefsache
Der Papst wird sich bis Montag in der früheren deutschen Kolonie im Pazifik aufhalten. Außer der Hauptstadt Port Moresby, auch „Pom Town“ genannt, will er auch die Stadt Vanimo im Nordwesten des Landes besuchen. Asien und Ozeanien sind eine Priorität im Pontifikat des Jesuitenpapstes, der ursprünglich einmal Missionar in Japan werden wollte. Seit seiner Wahl zum Papst 2013 ist er u.a. nach Südkorea, Sri Lanka, die mehrheitlich katholischen Philippinen, Myanmar, Bangladesch, Thailand und Japan gereist.
(vatican news – sk)
Kurz nach 19 Uhr Ortszeit (11 Uhr mitteleuropäischer Zeit) setzte das Flugzeug mit dem Papst an Bord auf der Rollbahn des internationalen Flughafens von Papua-Neuguineas größter Stadt auf. Franziskus war sechs Stunden zuvor von Indonesiens Metropole Jakarta aus aufgebrochen. Seine 45. Auslandsreise, die bisher längste seines Pontifikats, wird den 87-jährigen Kirchenchef auch noch nach Osttimor und Singapur führen.
Zu Füßen der Gangway wurde Franziskus vom stellvertretenden Ministerpräsidenten des mehrheitlich christlichen Landes begrüßt. Zwei Kinder in traditioneller Kleidung mit Federschmuck überreichten dem im Rollstuhl sitzenden Gast aus Rom Blumen; von einem kleinen Podium aus lauschte der Papst dann den Hymnen des Vatikans und Papua-Neuguineas. Reden wurden nicht gehalten. Auch der erste Kardinal von Papua-Neuguinea, John Ribat, begrüßte Franziskus am Flughafen. Für Samstag stehen ein Gespräch des Papstes mit dem Generalgouverneur, Bob Bofeng Dadae, und eine Ansprache an die Spitzenvertreter von Staat und Gesellschaft auf seinem Programm.
Asien ist für Franziskus Chefsache
Der Papst wird sich bis Montag in der früheren deutschen Kolonie im Pazifik aufhalten. Außer der Hauptstadt Port Moresby, auch „Pom Town“ genannt, will er auch die Stadt Vanimo im Nordwesten des Landes besuchen. Asien und Ozeanien sind eine Priorität im Pontifikat des Jesuitenpapstes, der ursprünglich einmal Missionar in Japan werden wollte. Seit seiner Wahl zum Papst 2013 ist er u.a. nach Südkorea, Sri Lanka, die mehrheitlich katholischen Philippinen, Myanmar, Bangladesch, Thailand und Japan gereist.
(vatican news – sk)
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Klavierspielerin2 07.09.2024 08:11
Die erste Papstansprache in Papua-Neuguinea: Wortlaut
Wir dokumentieren an dieser Stelle die erste Ansprache, die Papst Franziskus am Samstag vor den Autoritäten Papua-Neuguineas in Port Moresby gehalten hat, im vollen Wortlaut und in deutscher Übersetzung. Auf vatican.va finden Sie in Kürze diese und alle weiteren Ansprachen des Papstes in den offiziellen Übersetzungen.
Apostolische Reise nach Indonesien, Papua-Neuguinea,
Timor-Leste und Singapur
2.-13. September 2024
ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
Begegnung mit den Autoritäten, den Repräsentanten der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps
Port Moresby, APEC House, 7. September
Herr Generalgouverneur,
Herr Premierminister,
sehr geehrte Vertreter der Zivilgesellschaft,
meine Herren Botschafter,
meine Damen und Herren!
Ich freue mich, heute hier bei Ihnen zu sein und Papua-Neuguinea besuchen zu können. Ich danke dem Generalgouverneur für seine herzlichen Begrüßungsworte und euch allen für den warmherzigen Empfang. Ich grüße das ganze Volk des Landes und wünsche ihm Frieden und Wohlstand. Und schon jetzt möchte ich den Verantwortlichen meinen Dank für die Hilfe aussprechen, die sie vielen Aktivitäten der Kirche im Geiste gegenseitiger Zusammenarbeit für das Gemeinwohl zukommen lassen.
In Ihrem Heimatland, einem Archipel mit Hunderten von Inseln, spricht man über achthundert Sprachen, die ebenso vielen ethnischen Gruppen entsprechen: Das belegt einen außerordentlichen kulturellen und menschlichen Reichtum; und ich gestehe, dass dieser Aspekt mich sehr fasziniert, auch auf geistlicher Ebene, weil ich mir vorstelle, dass diese enorme Vielfalt eine Herausforderung für den Heiligen Geist ist, der die Unterschiede in Einklang bringt!
Ihr Land ist außer an Inseln und Sprachen auch reich an Boden- und Meeresressourcen. Diese Güter sind von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt, für die gesamte Gesellschaft, und auch wenn ihre Nutzung die Einbeziehung breiterer Kenntnisse und großer internationaler Konzerne erfordert, so ist es doch gerecht, dass die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung bei der Verteilung der Erlöse und der Beschäftigung von Arbeitskräften in angemessener Weise berücksichtigt werden, damit ihre Lebensbedingungen wirksam verbessert werden.
Dieser ökologische und kulturelle Reichtum stellt zugleich eine große Verantwortung dar, denn er verpflichtet alle, die Regierenden wie die Bürger, alle Initiativen zu fördern, die notwendig sind, um die natürlichen und menschlichen Ressourcen zur Geltung zu bringen, so dass eine nachhaltige und gerechte Entwicklung möglich wird, die dem Wohlergehen ausnahmslos aller förderlich ist, und zwar durch konkret umsetzbare Programme und durch internationale Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und mit Vereinbarungen, die für alle Vertragsparteien vorteilhaft sind.
Eine notwendige Voraussetzung für das Erzielen solcher dauerhaften Ergebnisse ist die Stabilität der Institutionen, die durch Einigkeit – in einigen wesentliche Punkten – zwischen den unterschiedlichen Auffassungen und Befindlichkeiten in der Gesellschaft begünstigt wird. Die institutionelle Stabilität zu stärken und einen Konsens über grundlegende Entscheidungen zu schaffen, ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für eine ganzheitliche und solidarische Entwicklung. Sie erfordert zudem eine langfristige Vision und, bei aller Unterschiedlichkeit der Aufgaben und trotz verschiedener Meinungen, ein Klima der Zusammenarbeit zwischen allen.
Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert. Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt.
In dem durch diese Haltungen entstandenen Klima wird es auch möglich sein, die Frage nach dem Status der Insel Bougainville endgültig zu klären und dabei das Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern.
Durch die Konsolidierung der Einigkeit bezüglich der Grundlagen der Zivilgesellschaft und durch die Bereitschaft jedes Einzelnen, etwas von der eigenen Position zum Wohle aller aufzugeben, können die Kräfte in Bewegung gesetzt werden, die erforderlich sind, um die Infrastruktur zu verbessern, den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Gesundheit und Bildung entgegenzukommen und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Doch auch wenn wir das manchmal vergessen, der Mensch braucht über das Lebensnotwendige hinaus eine große Hoffnung in seinem Herzen, die ihm ein gutes Leben ermöglicht, ihm Lust und Mut gibt, weitreichende Projekte in Angriff zu nehmen, und es ihm ermöglicht, den Blick nach oben und auf weite Horizonte zu richten.
Der Überfluss an materiellen Gütern, ohne diesen Atem der Seele, reicht nicht aus zum Entstehen einer lebendigen und ausgeglichenen, fleißigen und frohen Gesellschaft; im Gegenteil, er führt dazu, dass sie sich auf sich selbst zurückzieht. Die Trockenheit des Herzens führt dazu, dass sie die Orientierung verliert und die rechte Werteskala vergisst; sie nimmt ihr den Schwung und blockiert sie bis zu dem Punkt, an dem sie – wie es in einigen Überflussgesellschaften der Fall ist – die Hoffnung auf die Zukunft verliert und keine Gründe mehr findet, das Leben weiterzugeben.
Deshalb ist es nötig, den Geist auf größere Wirklichkeiten zu richten; es ist notwendig, dass die Verhaltensweisen von einer inneren Kraft unterstützt werden, die sie vor dem Verderben bewahrt und davor, unterwegs die Fähigkeit zu verlieren, den Sinn des eigenen Wirkens zu erkennen und mit Hingabe und Beständigkeit zu handeln.
Die geistigen Werte beeinflussen den Aufbau des irdischen Staates und aller zeitlichen Wirklichkeiten in hohem Maße, sie verleihen sozusagen eine Seele, sie inspirieren und stärken jedes Projekt. Daran erinnern auch das Logo und das Motto dieses meines Besuchs in Papua-Neuguinea. Das Motto sagt alles mit einem Wort: „Pray“ – „Beten“. Vielleicht mag sich jemand, der zu sehr auf „politische Korrektheit“ bedacht ist, über diese Wahl wundern; tatsächlich aber liegt er falsch, denn ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht. Und auch das Zeichen des Paradiesvogels im Logo der Reise ist ein Symbol der Freiheit: jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind.
Für alle, die sich Christen nennen – die große Mehrheit Ihres Volkes –, wünsche ich mir sehr, dass sich ihr Glaube nie auf die Einhaltung von Riten und Vorschriften beschränkt, sondern dass er darin besteht, Jesus Christus zu lieben und ihm nachzufolgen, und dass er zu einer gelebten Kultur werden kann, indem er das Denken und Handeln inspiriert und zu einem Leuchtturm wird, der den rechten Weg erhellt. Auf diese Weise wird der Glaube auch der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit helfen können, zu wachsen und gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin hierher gekommen, um die katholischen Gläubigen zu ermutigen, ihren Weg fortzusetzen und um sie im Bekenntnis ihres Glaubens zu bestärken; ich bin gekommen, um mich mit ihnen über die Fortschritte zu freuen, die sie machen, und um ihre Sorgen mit ihnen zu teilen; ich bin hier, wie der heilige Paulus sagen würde, als »Mitarbeiter eurer Freude« (2 Kor 1,24).
Ich beglückwünsche die christlichen Gemeinschaften zu den wohltätigen Werken, die sie im Lande vollbringen, und ermutige sie, zugunsten des Gemeinwohls aller Einwohner von Papua-Neuguinea stets die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Einrichtungen und allen Menschen guten Willens zu suchen, angefangen bei den Brüdern und Schwestern, die anderen christlichen Konfessionen und anderen Religionen angehören.
Das leuchtende Zeugnis des seligen Peter To Rot lehrt – wie der heilige Johannes Paul II. während der Messe zur Seligsprechung sagte – »bereitwillig für den Dienst an anderen zur Verfügung zu stehen, und dafür zu sorgen, dass sich die Gesellschaft nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit in Harmonie und Solidarität entwickelt« (Homilie, Port Moresby, 17. Januar 1995). Möge Ihnen sein Beispiel, wie auch das des seligen Giovanni Mazzucconi vom PIME und aller Missionare, die das Evangelium in diesem Land verkündet haben, Kraft und Hoffnung geben.
Und möge der heilige Erzengel Michael, der Schutzpatron von Papua-Neuguinea, immer über Sie wachen und Sie vor allen Gefahren verteidigen, er beschütze die Verantwortlichen und alle Menschen in diesem Land.
Exzellenz, Sie haben von den Frauen gesprochen. Vergessen wir nicht, dass sie es sind, die ein Land voranbringen. Die Frauen haben die Kraft, Leben zu geben, aufzubauen, ein Land wachsen zu lassen. Vergessen wir nicht die Frauen, die an erster Stelle der menschlichen und spirituellen Entwicklung stehen.
Exzellenz, meine Damen und Herren!
Ich beginne meinen Besuch mitten unter Ihnen. Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Türen Ihres schönen Landes geöffnet haben, das so weit von Rom entfernt und dem Herzen der katholischen Kirche doch so nahe ist. Denn im Herzen der Kirche ist die Liebe Jesu Christi, der am Kreuz alle Menschen umarmt hat. Sein Evangelium ist für alle Völker bestimmt, es ist an keine irdische Macht gebunden, sondern frei, jede Kultur zu befruchten und das Reich Gottes in der Welt wachsen zu lassen. Das Evangelium wird inkulturiert und die Kulturen evangelisiert. Möge dieses Reich Gottes in diesem Land volle Aufnahme finden, damit alle Bevölkerungsgruppen Papua-Neuguineas in der Vielfalt ihrer Traditionen in Harmonie zusammenleben und für die Welt ein Zeichen der Geschwisterlichkeit sind. Vielen Dank.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Wir dokumentieren an dieser Stelle die erste Ansprache, die Papst Franziskus am Samstag vor den Autoritäten Papua-Neuguineas in Port Moresby gehalten hat, im vollen Wortlaut und in deutscher Übersetzung. Auf vatican.va finden Sie in Kürze diese und alle weiteren Ansprachen des Papstes in den offiziellen Übersetzungen.
Apostolische Reise nach Indonesien, Papua-Neuguinea,
Timor-Leste und Singapur
2.-13. September 2024
ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
Begegnung mit den Autoritäten, den Repräsentanten der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps
Port Moresby, APEC House, 7. September
Herr Generalgouverneur,
Herr Premierminister,
sehr geehrte Vertreter der Zivilgesellschaft,
meine Herren Botschafter,
meine Damen und Herren!
Ich freue mich, heute hier bei Ihnen zu sein und Papua-Neuguinea besuchen zu können. Ich danke dem Generalgouverneur für seine herzlichen Begrüßungsworte und euch allen für den warmherzigen Empfang. Ich grüße das ganze Volk des Landes und wünsche ihm Frieden und Wohlstand. Und schon jetzt möchte ich den Verantwortlichen meinen Dank für die Hilfe aussprechen, die sie vielen Aktivitäten der Kirche im Geiste gegenseitiger Zusammenarbeit für das Gemeinwohl zukommen lassen.
In Ihrem Heimatland, einem Archipel mit Hunderten von Inseln, spricht man über achthundert Sprachen, die ebenso vielen ethnischen Gruppen entsprechen: Das belegt einen außerordentlichen kulturellen und menschlichen Reichtum; und ich gestehe, dass dieser Aspekt mich sehr fasziniert, auch auf geistlicher Ebene, weil ich mir vorstelle, dass diese enorme Vielfalt eine Herausforderung für den Heiligen Geist ist, der die Unterschiede in Einklang bringt!
Ihr Land ist außer an Inseln und Sprachen auch reich an Boden- und Meeresressourcen. Diese Güter sind von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt, für die gesamte Gesellschaft, und auch wenn ihre Nutzung die Einbeziehung breiterer Kenntnisse und großer internationaler Konzerne erfordert, so ist es doch gerecht, dass die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung bei der Verteilung der Erlöse und der Beschäftigung von Arbeitskräften in angemessener Weise berücksichtigt werden, damit ihre Lebensbedingungen wirksam verbessert werden.
Dieser ökologische und kulturelle Reichtum stellt zugleich eine große Verantwortung dar, denn er verpflichtet alle, die Regierenden wie die Bürger, alle Initiativen zu fördern, die notwendig sind, um die natürlichen und menschlichen Ressourcen zur Geltung zu bringen, so dass eine nachhaltige und gerechte Entwicklung möglich wird, die dem Wohlergehen ausnahmslos aller förderlich ist, und zwar durch konkret umsetzbare Programme und durch internationale Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und mit Vereinbarungen, die für alle Vertragsparteien vorteilhaft sind.
Eine notwendige Voraussetzung für das Erzielen solcher dauerhaften Ergebnisse ist die Stabilität der Institutionen, die durch Einigkeit – in einigen wesentliche Punkten – zwischen den unterschiedlichen Auffassungen und Befindlichkeiten in der Gesellschaft begünstigt wird. Die institutionelle Stabilität zu stärken und einen Konsens über grundlegende Entscheidungen zu schaffen, ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für eine ganzheitliche und solidarische Entwicklung. Sie erfordert zudem eine langfristige Vision und, bei aller Unterschiedlichkeit der Aufgaben und trotz verschiedener Meinungen, ein Klima der Zusammenarbeit zwischen allen.
Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert. Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt.
In dem durch diese Haltungen entstandenen Klima wird es auch möglich sein, die Frage nach dem Status der Insel Bougainville endgültig zu klären und dabei das Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern.
Durch die Konsolidierung der Einigkeit bezüglich der Grundlagen der Zivilgesellschaft und durch die Bereitschaft jedes Einzelnen, etwas von der eigenen Position zum Wohle aller aufzugeben, können die Kräfte in Bewegung gesetzt werden, die erforderlich sind, um die Infrastruktur zu verbessern, den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Gesundheit und Bildung entgegenzukommen und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Doch auch wenn wir das manchmal vergessen, der Mensch braucht über das Lebensnotwendige hinaus eine große Hoffnung in seinem Herzen, die ihm ein gutes Leben ermöglicht, ihm Lust und Mut gibt, weitreichende Projekte in Angriff zu nehmen, und es ihm ermöglicht, den Blick nach oben und auf weite Horizonte zu richten.
Der Überfluss an materiellen Gütern, ohne diesen Atem der Seele, reicht nicht aus zum Entstehen einer lebendigen und ausgeglichenen, fleißigen und frohen Gesellschaft; im Gegenteil, er führt dazu, dass sie sich auf sich selbst zurückzieht. Die Trockenheit des Herzens führt dazu, dass sie die Orientierung verliert und die rechte Werteskala vergisst; sie nimmt ihr den Schwung und blockiert sie bis zu dem Punkt, an dem sie – wie es in einigen Überflussgesellschaften der Fall ist – die Hoffnung auf die Zukunft verliert und keine Gründe mehr findet, das Leben weiterzugeben.
Deshalb ist es nötig, den Geist auf größere Wirklichkeiten zu richten; es ist notwendig, dass die Verhaltensweisen von einer inneren Kraft unterstützt werden, die sie vor dem Verderben bewahrt und davor, unterwegs die Fähigkeit zu verlieren, den Sinn des eigenen Wirkens zu erkennen und mit Hingabe und Beständigkeit zu handeln.
Die geistigen Werte beeinflussen den Aufbau des irdischen Staates und aller zeitlichen Wirklichkeiten in hohem Maße, sie verleihen sozusagen eine Seele, sie inspirieren und stärken jedes Projekt. Daran erinnern auch das Logo und das Motto dieses meines Besuchs in Papua-Neuguinea. Das Motto sagt alles mit einem Wort: „Pray“ – „Beten“. Vielleicht mag sich jemand, der zu sehr auf „politische Korrektheit“ bedacht ist, über diese Wahl wundern; tatsächlich aber liegt er falsch, denn ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht. Und auch das Zeichen des Paradiesvogels im Logo der Reise ist ein Symbol der Freiheit: jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind.
Für alle, die sich Christen nennen – die große Mehrheit Ihres Volkes –, wünsche ich mir sehr, dass sich ihr Glaube nie auf die Einhaltung von Riten und Vorschriften beschränkt, sondern dass er darin besteht, Jesus Christus zu lieben und ihm nachzufolgen, und dass er zu einer gelebten Kultur werden kann, indem er das Denken und Handeln inspiriert und zu einem Leuchtturm wird, der den rechten Weg erhellt. Auf diese Weise wird der Glaube auch der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit helfen können, zu wachsen und gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin hierher gekommen, um die katholischen Gläubigen zu ermutigen, ihren Weg fortzusetzen und um sie im Bekenntnis ihres Glaubens zu bestärken; ich bin gekommen, um mich mit ihnen über die Fortschritte zu freuen, die sie machen, und um ihre Sorgen mit ihnen zu teilen; ich bin hier, wie der heilige Paulus sagen würde, als »Mitarbeiter eurer Freude« (2 Kor 1,24).
Ich beglückwünsche die christlichen Gemeinschaften zu den wohltätigen Werken, die sie im Lande vollbringen, und ermutige sie, zugunsten des Gemeinwohls aller Einwohner von Papua-Neuguinea stets die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Einrichtungen und allen Menschen guten Willens zu suchen, angefangen bei den Brüdern und Schwestern, die anderen christlichen Konfessionen und anderen Religionen angehören.
Das leuchtende Zeugnis des seligen Peter To Rot lehrt – wie der heilige Johannes Paul II. während der Messe zur Seligsprechung sagte – »bereitwillig für den Dienst an anderen zur Verfügung zu stehen, und dafür zu sorgen, dass sich die Gesellschaft nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit in Harmonie und Solidarität entwickelt« (Homilie, Port Moresby, 17. Januar 1995). Möge Ihnen sein Beispiel, wie auch das des seligen Giovanni Mazzucconi vom PIME und aller Missionare, die das Evangelium in diesem Land verkündet haben, Kraft und Hoffnung geben.
Und möge der heilige Erzengel Michael, der Schutzpatron von Papua-Neuguinea, immer über Sie wachen und Sie vor allen Gefahren verteidigen, er beschütze die Verantwortlichen und alle Menschen in diesem Land.
Exzellenz, Sie haben von den Frauen gesprochen. Vergessen wir nicht, dass sie es sind, die ein Land voranbringen. Die Frauen haben die Kraft, Leben zu geben, aufzubauen, ein Land wachsen zu lassen. Vergessen wir nicht die Frauen, die an erster Stelle der menschlichen und spirituellen Entwicklung stehen.
Exzellenz, meine Damen und Herren!
Ich beginne meinen Besuch mitten unter Ihnen. Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Türen Ihres schönen Landes geöffnet haben, das so weit von Rom entfernt und dem Herzen der katholischen Kirche doch so nahe ist. Denn im Herzen der Kirche ist die Liebe Jesu Christi, der am Kreuz alle Menschen umarmt hat. Sein Evangelium ist für alle Völker bestimmt, es ist an keine irdische Macht gebunden, sondern frei, jede Kultur zu befruchten und das Reich Gottes in der Welt wachsen zu lassen. Das Evangelium wird inkulturiert und die Kulturen evangelisiert. Möge dieses Reich Gottes in diesem Land volle Aufnahme finden, damit alle Bevölkerungsgruppen Papua-Neuguineas in der Vielfalt ihrer Traditionen in Harmonie zusammenleben und für die Welt ein Zeichen der Geschwisterlichkeit sind. Vielen Dank.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Palmeros 07.09.2024 14:10
dass diese enorme Vielfalt eine Herausforderung für den Heiligen Geist ist, der die Unterschiede in Einklang bringt!
Der hl. Geist ist ein Teil der Gottheit . Sollte
irgendetwas eine grosse Herausforderung für Ihn sein ?
Aber zur Not hat er ja noch den Papst der ihm sicher gerne unter die Arme greift 🙈
Der hl. Geist ist ein Teil der Gottheit . Sollte
irgendetwas eine grosse Herausforderung für Ihn sein ?
Aber zur Not hat er ja noch den Papst der ihm sicher gerne unter die Arme greift 🙈
Klavierspielerin2 07.09.2024 14:27
Papst in Papua-Neuguinea: Ressourcenreichtum bringt Verantwortung
Papst Franziskus hat bei seiner ersten offiziellen Ansprache in Papua-Neuguinea politische Stabilität und eine gerechte Verteilung der Erlöse aus der Verwertung der reichen Ressourcen des Landes angemahnt. Auch die immer wieder aufflammenden Stammeskonflikte und den Status der Insel Bougainville sprach er an.
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Es war eine sehr politische erste Ansprache, die Franziskus an diesem Samstagmorgen (in der Nacht auf Samstag römischer Zeit) in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby vor den rund 300 anwesenden Spitzenvertretern aus Politik und Gesellschaft hielt.
Der Tanz vor dem Papst
Der Tanz vor dem Papst
Zuvor hatte er den Generalgouverneur von Papua-Neuguina (das Teil des Commonwealth ist), Sir Robert Bofend Dadae, an dessen Dienstsitz getroffen. Im APEC Haus, dem größten Kongresszentrum der Stadt, dessen Architektur den traditionellen Booten nachempfunden ist, die für den Handel zwischen den Inseln genutzt wurden, wurde Franziskus dann durch Angehörige der Motu Koitabu aus der Region Port Moresbys empfangen, die in ihren bunten und gefederten Kostümen einen Tanz aufführten. Dabei wurde dem Gast aus Rom auch eine kleine hölzerne Nachbildung des traditionellen Bootes mit dem charakteristischen Doppelsegel überreicht.
Der Papst bekommt das Erinnerungsstück überreicht
Der Papst bekommt das Erinnerungsstück überreicht
Ressourcenreichtum für alle bestimmt
In seiner anschließenden Ansprache betonte Franziskus, dass der kulturelle und ökologische Reichtum des Landes eine große Verantwortung für die gerechte Verteilung und eine nachhaltige Entwicklung mit sich bringe. Besonders beeindruckt zeigte er sich von dem kulturellen Reichtum Papua-Neuguineas, einem Archipel mit Hunderten von Inseln, in dem über achthundert Sprachen gesprochen werden, die ebenso vielen ethnischen Gruppen entsprechen:
„Ihr Land ist außer an Inseln und Sprachen auch reich an Boden- und Meeresressourcen. Diese Güter sind von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt, für die ganze Gesellschaft, und auch wenn ihre Nutzung die Einbeziehung breiterer Kenntnisse und großer internationaler Konzerne erfordert, so ist es doch gerecht, dass die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung bei der Verteilung der Erlöse und der Beschäftigung von Arbeitskräften in angemessener Weise berücksichtigt werden, damit ihre Lebensbedingungen wirksam verbessert werden“, so die Mahnung des Papstes angesichts der weit verbreiteten Armut in dem Land, das auch mit einer hohen Analphabetenrate, Korruption und Kriminalität zu kämpfen hat. Port Moresby, die Hauptstadt, gilt als eine der unsichersten Städte der Welt.
Vor dem APEC Haus
Doch der große „ökologische und kulturelle Reichtum” des Landes stelle zugleich eine „große Verantwortung” dar, alles dafür zu tun, um eine „nachhaltige und gerechte Entwicklung“ zum Wohl aller zu ermöglichen, unterstrich Franziskus weiter. Dazu brauche es „konkret umsetzbare Programme“ und „internationale Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und mit Vereinbarungen, die für alle Vertragsparteien vorteilhaft sind“, erinnerte der Papst vor den Verantwortungsträgern.
Stabilität der Institutionen
Die noch junge Demokratie, die sich nach der Unabhängigkeit von Australien im Jahr 1975 etabliert hat, ist gekennzeichnet von häufigen Wechseln in der Regierung nach Misstrauensvoten im Parlament. Vielleicht hatte Franziskus das im Sinn, als er die „Stabilität der Institutionen“ als „notwendige Voraussetzung für das Erzielen solcher dauerhaften Ergebnisse“ hervorhob: „Die institutionelle Stabilität zu stärken und einen Konsens über grundlegende Entscheidungen zu schaffen, ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für eine ganzheitliche und solidarische Entwicklung. Sie erfordert zudem eine langfristige Vision und, bei aller Unterschiedlichkeit der Aufgaben und trotz verschiedener Meinungen, ein Klima der Zusammenarbeit zwischen allen.”
Die versammelten Autoritäten des Landes
Hoffnung auf Ende der Stammesgewalt
Insbesondere hoffe er, „dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert”: „Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt.”
In dem „durch diese Haltungen“ entstandenen Klima werde es auch möglich sein, die „Frage nach dem Status der Insel Bougainville endgültig zu klären und dabei das Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern“, so die Hoffnung des Papstes mit Blick auf das Eiland, das zusammen mit einigen kleineren Inseln die einzige autonome Region Papua-Neuguineas darstellt und deren Bewohner nach langen blutigen Konflikten 2019 für die Unabhängigkeit votiert haben. Der aktuelle Präsident der Region möchte diese bis 2025 umsetzen.
Viele Menschen wollten dem Papst begegnen
Jeder muss etwas abtreten
Wenn jeder einzelne bereit sei, „etwas von der eigenen Position zum Wohle aller aufzugeben, können die Kräfte in Bewegung gesetzt werden, die erforderlich sind, um die Infrastruktur zu verbessern, den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Gesundheit und Bildung entgegenzukommen und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen”, so die Ermunterung des Kirchenoberhauptes in einem Land, das durch soziale Ungleichheit geprägt ist.
Zukunft durch Gebet
Im zweiten Teil seiner Ansprache, deren Übertragung teils durch Aussetzer gestört war, teilte Franziskus seine Überlegungen dazu, dass der Mensch mehr als nur die reinen materiellen Güter die „große Hoffnung in seinem Herzen“ und eine Ausrichtung auf „größere Wirklichkeiten“ benötige, um voranzukommen. Dies wolle er auch durch das Motto des Besuchs in Papua-Neuguinea, schlicht und einfach „Pray“ – „Beten“, ausdrücken: „Vielleicht mag sich jemand, der zu sehr auf ,politische Korrektheit‘ bedacht ist, über diese Wahl wundern; tatsächlich aber liegt er falsch, denn ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht“, erläuterte Franziskus, der in diesem Zusammenhang auch auf das Logo der Reise verwies, in dem ein Paradiesvogel zu finden ist - wie übrigens auch in der Landesflagge. Bei ihrer Begegnung am Morgen hatte der Gouverneur dem Papst die Abbildung eines feingliedrigen goldenen Paradiesvogels geschenkt. Auch dieser sei ein „Symbol der Freiheit“, so Franziskus, „jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind.“
Papst Franziskus begrüßt Indigenen-Gruppen vor dem APEC Haus
Der Glauben als gelebte Kultur
Deshalb hoffe er, dass für alle Christen in Papua-Neuguinea - die 95 Prozent der Bevölkerung ausmachen - „der Glaube niemals auf die Einhaltung von Ritualen und Vorschriften reduziert“ werde, sondern dass er darin bestehe, „Jesus Christus zu lieben und ihm zu folgen“, fuhr Franziskus fort:
„Und dass er zu einer gelebten Kultur werden kann, die das Denken und Handeln inspiriert und zu einem Leuchtturm wird, der den Weg erhellt. Auf diese Weise kann der Glaube auch der Gesellschaft als Ganzes helfen, zu wachsen und gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden.“
Auch Kirchenvertreter waren vor Ort
Einsatz der Kirche für das Gemeinwohl
Er sei nach Papua-Neuguinea gekommen, „um die katholischen Gläubigen zu ermutigen, ihren Weg fortzusetzen“ und sie „im Bekenntnis ihres Glaubens“ zu bestärken; aber auch, um sich „mit ihnen über die Fortschritte zu freuen, die sie machen, und um ihre Sorgen mit ihnen zu teilen”, erinnerte der Papst gegen Ende seiner Ansprache nochmals. Er wolle sie beglückwünschen zu den „wohltätigen Werken, die sie im Lande vollbringen“ und in diesem Zusammenhang nicht nur zur Zusammenarbeit mit den Behörden, sondern auch den Menschen, die anderen Konfessionen und Religionen angehören, zu ermutigen. Dabei könnten ihnen der selige Peter To Rot – der erste Selige Papua-Neuguineas, dessen Seligsprechung der heilige Papst Johannes Paul II. 1995 selbst in Port Moresby angekündigt hatte – und der selige PIME-Missionar Giovanni Mazzucconi Beispiel sein und Kraft geben, so der Wunsch des Papstes.
Eine Indigenenvertreterin beim APEC Haus
Der Beitrag der Frauen
Dem Gouverneur, der in seiner Ansprache den Einsatz der Regierung für die Gleichberechtigung der Frauen hervorgehoben hatte, pflichtete der Papst spontan bei, dass nicht vergessen werden dürfe, „dass sie es sind, die ein Land voranbringen“. Sie hätten die Kraft und die Fähigkeit, Leben zu schenken und ein Land aufzubauen, seien „an erster Stelle“ der menschlichen und spirituellen Entwicklung, betonte Franziskus, von Applaus unterbrochen.
Abschließend dankte er für den Empfang in „Ihrem schönen Land, das so weit von Rom entfernt und dem Herzen der katholischen Kirche doch so nahe“ sei. Denn das Evangelium Christi, dessen Liebe im Herzen der Kirche sei, sei „für alle Völker bestimmt“ und „an keine irdische Macht gebunden“, vielmehr „frei, jede Kultur zu befruchten“: „Das Evangelium wird inkulturiert und die Kulturen evangelisiert“, fügte er in freier Rede hinzu. „Möge dieses Reich Gottes in diesem Land volle Aufnahme finden, damit alle Bevölkerungsgruppen Papua-Neuguineas in der Vielfalt ihrer Traditionen in Harmonie zusammenleben und für die Welt ein Zeichen der Geschwisterlichkeit sind“, wünschte Franziskus zum Schluss seiner Ansprache.
Generalgouverneur Robert Dadae hält seine Ansprache
Viele Themen angesprochen
Den Klimawandel, unter dem der Pazifikstaat mit seinen vielen Inseln besonders leidet, hatte Franziskus nicht explizit angesprochen, doch tauchte dieser in der zuvor gehaltenen Ansprache des Generalgouverneurs auf. Dabei erinnerte Bob Dadae daran, dass der Meeresspiegel immer weiter ansteige und zahlreiche Inseln bedrohe; außerdem verlieh er seiner Hoffnung auf Gebet und konkrete Unterstützung der katholischen Kirche für „globale Maßnahmen“ Ausdruck. Auch auf die Gewalt in seinem Land ging er ein und nutzte die Gelegenheit für einen Appell an seine Landsleute, „die moralischen Werte und ethischen Grundsätze zu beachten, die uns als Christen auszeichnen“.
Die Kirche würdigte der Gouverneur als „einen der wichtigsten Entwicklungspartner der Regierung bei der Bereitstellung von Dienstleistungen im Land“, wobei er auch darauf hinwies, dass die Regierung den Einsatz der Kirche für Kinder und Gemeinschaften durch Bildung, Gesundheit und geistliche Betreuung finanziell unterstütze. Besondere Anerkennung zollte Dadae der Kirche für ihren Einsatz für die Ausgegrenzten, etwa im Kampf gegen Gewalt und Menschenrechtsverletzungen auch in seinem Land; dankbar erinnerte er an die beiden Besuche von Johannes Paul II. in Papua-Neuguinea.
Papst Franziskus wird vom Generalgouverneur Dadae verabschiedet
Die Begrüßung der Indigenen und der Regierungsvertreter
Zum Ende des Treffens, um 11 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ), begrüßte der Papst noch einige Kinder und Vertreter der Eingeborenenvölker in traditioneller Kleidung sowie alle Mitglieder des Orchesters. Anschließend begab er sich in den Bi Lateral Room 1, um dort die Regierungschefs mehrerer Pazifikstaaten zu treffen, darunter den Premierminister von Vanuatu, den Präsidenten von Nauru, den Premierminister des Königreichs Tonga und den Generalsekretär des Sekretariats des Pazifik-Insel-Forums. Anschließend fuhr Franziskus wieder in die Nuntiatur, wo er bis zum nächsten Programmpunkt am Nachmittag bleiben wird.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Papst Franziskus hat bei seiner ersten offiziellen Ansprache in Papua-Neuguinea politische Stabilität und eine gerechte Verteilung der Erlöse aus der Verwertung der reichen Ressourcen des Landes angemahnt. Auch die immer wieder aufflammenden Stammeskonflikte und den Status der Insel Bougainville sprach er an.
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Der Tanz vor dem Papst
Der Tanz vor dem Papst
Zuvor hatte er den Generalgouverneur von Papua-Neuguina (das Teil des Commonwealth ist), Sir Robert Bofend Dadae, an dessen Dienstsitz getroffen. Im APEC Haus, dem größten Kongresszentrum der Stadt, dessen Architektur den traditionellen Booten nachempfunden ist, die für den Handel zwischen den Inseln genutzt wurden, wurde Franziskus dann durch Angehörige der Motu Koitabu aus der Region Port Moresbys empfangen, die in ihren bunten und gefederten Kostümen einen Tanz aufführten. Dabei wurde dem Gast aus Rom auch eine kleine hölzerne Nachbildung des traditionellen Bootes mit dem charakteristischen Doppelsegel überreicht.
Der Papst bekommt das Erinnerungsstück überreicht
Der Papst bekommt das Erinnerungsstück überreicht
Ressourcenreichtum für alle bestimmt
In seiner anschließenden Ansprache betonte Franziskus, dass der kulturelle und ökologische Reichtum des Landes eine große Verantwortung für die gerechte Verteilung und eine nachhaltige Entwicklung mit sich bringe. Besonders beeindruckt zeigte er sich von dem kulturellen Reichtum Papua-Neuguineas, einem Archipel mit Hunderten von Inseln, in dem über achthundert Sprachen gesprochen werden, die ebenso vielen ethnischen Gruppen entsprechen:
„Ihr Land ist außer an Inseln und Sprachen auch reich an Boden- und Meeresressourcen. Diese Güter sind von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt, für die ganze Gesellschaft, und auch wenn ihre Nutzung die Einbeziehung breiterer Kenntnisse und großer internationaler Konzerne erfordert, so ist es doch gerecht, dass die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung bei der Verteilung der Erlöse und der Beschäftigung von Arbeitskräften in angemessener Weise berücksichtigt werden, damit ihre Lebensbedingungen wirksam verbessert werden“, so die Mahnung des Papstes angesichts der weit verbreiteten Armut in dem Land, das auch mit einer hohen Analphabetenrate, Korruption und Kriminalität zu kämpfen hat. Port Moresby, die Hauptstadt, gilt als eine der unsichersten Städte der Welt.
Vor dem APEC Haus
Doch der große „ökologische und kulturelle Reichtum” des Landes stelle zugleich eine „große Verantwortung” dar, alles dafür zu tun, um eine „nachhaltige und gerechte Entwicklung“ zum Wohl aller zu ermöglichen, unterstrich Franziskus weiter. Dazu brauche es „konkret umsetzbare Programme“ und „internationale Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und mit Vereinbarungen, die für alle Vertragsparteien vorteilhaft sind“, erinnerte der Papst vor den Verantwortungsträgern.
Stabilität der Institutionen
Die noch junge Demokratie, die sich nach der Unabhängigkeit von Australien im Jahr 1975 etabliert hat, ist gekennzeichnet von häufigen Wechseln in der Regierung nach Misstrauensvoten im Parlament. Vielleicht hatte Franziskus das im Sinn, als er die „Stabilität der Institutionen“ als „notwendige Voraussetzung für das Erzielen solcher dauerhaften Ergebnisse“ hervorhob: „Die institutionelle Stabilität zu stärken und einen Konsens über grundlegende Entscheidungen zu schaffen, ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für eine ganzheitliche und solidarische Entwicklung. Sie erfordert zudem eine langfristige Vision und, bei aller Unterschiedlichkeit der Aufgaben und trotz verschiedener Meinungen, ein Klima der Zusammenarbeit zwischen allen.”
Die versammelten Autoritäten des Landes
Hoffnung auf Ende der Stammesgewalt
Insbesondere hoffe er, „dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert”: „Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt.”
In dem „durch diese Haltungen“ entstandenen Klima werde es auch möglich sein, die „Frage nach dem Status der Insel Bougainville endgültig zu klären und dabei das Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern“, so die Hoffnung des Papstes mit Blick auf das Eiland, das zusammen mit einigen kleineren Inseln die einzige autonome Region Papua-Neuguineas darstellt und deren Bewohner nach langen blutigen Konflikten 2019 für die Unabhängigkeit votiert haben. Der aktuelle Präsident der Region möchte diese bis 2025 umsetzen.
Viele Menschen wollten dem Papst begegnen
Jeder muss etwas abtreten
Wenn jeder einzelne bereit sei, „etwas von der eigenen Position zum Wohle aller aufzugeben, können die Kräfte in Bewegung gesetzt werden, die erforderlich sind, um die Infrastruktur zu verbessern, den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Gesundheit und Bildung entgegenzukommen und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen”, so die Ermunterung des Kirchenoberhauptes in einem Land, das durch soziale Ungleichheit geprägt ist.
Zukunft durch Gebet
Im zweiten Teil seiner Ansprache, deren Übertragung teils durch Aussetzer gestört war, teilte Franziskus seine Überlegungen dazu, dass der Mensch mehr als nur die reinen materiellen Güter die „große Hoffnung in seinem Herzen“ und eine Ausrichtung auf „größere Wirklichkeiten“ benötige, um voranzukommen. Dies wolle er auch durch das Motto des Besuchs in Papua-Neuguinea, schlicht und einfach „Pray“ – „Beten“, ausdrücken: „Vielleicht mag sich jemand, der zu sehr auf ,politische Korrektheit‘ bedacht ist, über diese Wahl wundern; tatsächlich aber liegt er falsch, denn ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht“, erläuterte Franziskus, der in diesem Zusammenhang auch auf das Logo der Reise verwies, in dem ein Paradiesvogel zu finden ist - wie übrigens auch in der Landesflagge. Bei ihrer Begegnung am Morgen hatte der Gouverneur dem Papst die Abbildung eines feingliedrigen goldenen Paradiesvogels geschenkt. Auch dieser sei ein „Symbol der Freiheit“, so Franziskus, „jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind.“
Papst Franziskus begrüßt Indigenen-Gruppen vor dem APEC Haus
Der Glauben als gelebte Kultur
Deshalb hoffe er, dass für alle Christen in Papua-Neuguinea - die 95 Prozent der Bevölkerung ausmachen - „der Glaube niemals auf die Einhaltung von Ritualen und Vorschriften reduziert“ werde, sondern dass er darin bestehe, „Jesus Christus zu lieben und ihm zu folgen“, fuhr Franziskus fort:
„Und dass er zu einer gelebten Kultur werden kann, die das Denken und Handeln inspiriert und zu einem Leuchtturm wird, der den Weg erhellt. Auf diese Weise kann der Glaube auch der Gesellschaft als Ganzes helfen, zu wachsen und gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden.“
Auch Kirchenvertreter waren vor Ort
Einsatz der Kirche für das Gemeinwohl
Er sei nach Papua-Neuguinea gekommen, „um die katholischen Gläubigen zu ermutigen, ihren Weg fortzusetzen“ und sie „im Bekenntnis ihres Glaubens“ zu bestärken; aber auch, um sich „mit ihnen über die Fortschritte zu freuen, die sie machen, und um ihre Sorgen mit ihnen zu teilen”, erinnerte der Papst gegen Ende seiner Ansprache nochmals. Er wolle sie beglückwünschen zu den „wohltätigen Werken, die sie im Lande vollbringen“ und in diesem Zusammenhang nicht nur zur Zusammenarbeit mit den Behörden, sondern auch den Menschen, die anderen Konfessionen und Religionen angehören, zu ermutigen. Dabei könnten ihnen der selige Peter To Rot – der erste Selige Papua-Neuguineas, dessen Seligsprechung der heilige Papst Johannes Paul II. 1995 selbst in Port Moresby angekündigt hatte – und der selige PIME-Missionar Giovanni Mazzucconi Beispiel sein und Kraft geben, so der Wunsch des Papstes.
Eine Indigenenvertreterin beim APEC Haus
Der Beitrag der Frauen
Dem Gouverneur, der in seiner Ansprache den Einsatz der Regierung für die Gleichberechtigung der Frauen hervorgehoben hatte, pflichtete der Papst spontan bei, dass nicht vergessen werden dürfe, „dass sie es sind, die ein Land voranbringen“. Sie hätten die Kraft und die Fähigkeit, Leben zu schenken und ein Land aufzubauen, seien „an erster Stelle“ der menschlichen und spirituellen Entwicklung, betonte Franziskus, von Applaus unterbrochen.
Abschließend dankte er für den Empfang in „Ihrem schönen Land, das so weit von Rom entfernt und dem Herzen der katholischen Kirche doch so nahe“ sei. Denn das Evangelium Christi, dessen Liebe im Herzen der Kirche sei, sei „für alle Völker bestimmt“ und „an keine irdische Macht gebunden“, vielmehr „frei, jede Kultur zu befruchten“: „Das Evangelium wird inkulturiert und die Kulturen evangelisiert“, fügte er in freier Rede hinzu. „Möge dieses Reich Gottes in diesem Land volle Aufnahme finden, damit alle Bevölkerungsgruppen Papua-Neuguineas in der Vielfalt ihrer Traditionen in Harmonie zusammenleben und für die Welt ein Zeichen der Geschwisterlichkeit sind“, wünschte Franziskus zum Schluss seiner Ansprache.
Generalgouverneur Robert Dadae hält seine Ansprache
Viele Themen angesprochen
Den Klimawandel, unter dem der Pazifikstaat mit seinen vielen Inseln besonders leidet, hatte Franziskus nicht explizit angesprochen, doch tauchte dieser in der zuvor gehaltenen Ansprache des Generalgouverneurs auf. Dabei erinnerte Bob Dadae daran, dass der Meeresspiegel immer weiter ansteige und zahlreiche Inseln bedrohe; außerdem verlieh er seiner Hoffnung auf Gebet und konkrete Unterstützung der katholischen Kirche für „globale Maßnahmen“ Ausdruck. Auch auf die Gewalt in seinem Land ging er ein und nutzte die Gelegenheit für einen Appell an seine Landsleute, „die moralischen Werte und ethischen Grundsätze zu beachten, die uns als Christen auszeichnen“.
Die Kirche würdigte der Gouverneur als „einen der wichtigsten Entwicklungspartner der Regierung bei der Bereitstellung von Dienstleistungen im Land“, wobei er auch darauf hinwies, dass die Regierung den Einsatz der Kirche für Kinder und Gemeinschaften durch Bildung, Gesundheit und geistliche Betreuung finanziell unterstütze. Besondere Anerkennung zollte Dadae der Kirche für ihren Einsatz für die Ausgegrenzten, etwa im Kampf gegen Gewalt und Menschenrechtsverletzungen auch in seinem Land; dankbar erinnerte er an die beiden Besuche von Johannes Paul II. in Papua-Neuguinea.
Papst Franziskus wird vom Generalgouverneur Dadae verabschiedet
Die Begrüßung der Indigenen und der Regierungsvertreter
Zum Ende des Treffens, um 11 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ), begrüßte der Papst noch einige Kinder und Vertreter der Eingeborenenvölker in traditioneller Kleidung sowie alle Mitglieder des Orchesters. Anschließend begab er sich in den Bi Lateral Room 1, um dort die Regierungschefs mehrerer Pazifikstaaten zu treffen, darunter den Premierminister von Vanuatu, den Präsidenten von Nauru, den Premierminister des Königreichs Tonga und den Generalsekretär des Sekretariats des Pazifik-Insel-Forums. Anschließend fuhr Franziskus wieder in die Nuntiatur, wo er bis zum nächsten Programmpunkt am Nachmittag bleiben wird.
(vatican news)
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Klavierspielerin2 07.09.2024 20:23
Papst ermutigt Bischöfe: „Geduldiges Evangelisieren trotz aller Not“
Beim Treffen mit den Bischöfen, Priestern und Ordensleuten von Papua-Neuguinea und den Salomonen hat Papst Franziskus die Bedeutung des geduldigen Evangelisierens betont. Auch unter widrigen Umständen sei es entscheidend, kleine Samen des Guten zu säen und sich nicht entmutigen zu lassen.
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Mario Galgano - Vatikanstadt
Papst Franziskus hat bei einem Treffen mit der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea und den Salomonen zur Geduld und Ausdauer im Evangelisierungsprozess aufgerufen. In einer Ansprache im Heiligtum von Maria, der Helferin der Christen, in Port Moresby sprach der Papst über die Herausforderungen, denen sich die Kirche in der Region stellen muss. Besonders betonte er, dass wahre Fruchtbarkeit im Apostolat nicht durch große Erfolge, sondern durch die tägliche Hingabe und Treue erreicht werde. Drei Themen prägten die Papstrede: „Der Mut zum Anfang, die Schönheit des Da-Seins und die Hoffnung zum Wachsen“.
Der Papst erinnerte daran, dass die Missionare, die im 19. Jahrhundert in Papua-Neuguinea ankamen, auf viele Widerstände stießen. Ihre Arbeit sei oft von Rückschlägen begleitet gewesen, aber sie hätten niemals aufgegeben. Dies sei ein Beispiel für den heutigen Klerus: „Geduldig weiter zu evangelisieren, ohne sich von Schwierigkeiten und Missverständnissen entmutigen zu lassen“, betonte Franziskus. Dabei rief er die Gläubigen dazu auf, auch in den kleinsten Taten Gottes Gegenwart zu vertrauen. „Säen wir weiterhin kleine Samen des Guten“, sagte der Papst und verglich diese mit dem Senfkorn, das durch Gottes Gnade eine reiche Ernte bringe.
Das Treffen in Papua-Neuguinea
Das Treffen in Papua-Neuguinea
In besonderer Weise hob Franziskus die Bedeutung der Peripherien hervor. „Ich denke dabei an die Menschen, die in den ärmsten und abgelegensten Gebieten dieses Landes leben“, erklärte er. Oft seien es gerade diese Menschen, die durch Armut, Vorurteile oder Aberglauben an den Rand gedrängt würden. Ihnen müsse die Kirche besonders nahe sein, denn „in ihnen ist Jesus in besonderer Weise gegenwärtig“, sagte der Papst.
Rolle der Familie
Ein zentrales Thema war zudem die Rolle der Familie. Auch dort, wo man am wenigsten mit Widerständen rechne, gebe es Schwierigkeiten und Missverständnisse, so Franziskus. Dennoch sei es entscheidend, weiterhin mutig und voller Hoffnung Zeugnis für den Glauben abzulegen.
Das Treffen in Papua-Neuguinea
Das Treffen in Papua-Neuguinea
Mit einem Augenzwinkern spielte der Papst auch auf technische Schwierigkeiten während seiner Rede an: „Hoffen wir, dass die Pastoral besser funktioniert als die Mikrofone!“ Trotz der humorvollen Bemerkung machte Franziskus klar, dass er in der Verkündigung des Evangeliums den Weg der Geduld, Nähe und Zärtlichkeit als zentrale Elemente sieht. „Vergesst nicht den Stil Gottes“, schloss er.
Papst Franziskus ermutigte abschließend die Bischöfe und den Klerus, ihren Weg als Zeugen des Mutes und der Hoffnung fortzusetzen und die Mission der Kirche in Papua-Neuguinea mit großem Glauben und Engagement weiterzuführen.
(vatican news)
Das Treffen in Papua-Neuguinea
Das Treffen in Papua-Neuguinea
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Beim Treffen mit den Bischöfen, Priestern und Ordensleuten von Papua-Neuguinea und den Salomonen hat Papst Franziskus die Bedeutung des geduldigen Evangelisierens betont. Auch unter widrigen Umständen sei es entscheidend, kleine Samen des Guten zu säen und sich nicht entmutigen zu lassen.
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Der Papst erinnerte daran, dass die Missionare, die im 19. Jahrhundert in Papua-Neuguinea ankamen, auf viele Widerstände stießen. Ihre Arbeit sei oft von Rückschlägen begleitet gewesen, aber sie hätten niemals aufgegeben. Dies sei ein Beispiel für den heutigen Klerus: „Geduldig weiter zu evangelisieren, ohne sich von Schwierigkeiten und Missverständnissen entmutigen zu lassen“, betonte Franziskus. Dabei rief er die Gläubigen dazu auf, auch in den kleinsten Taten Gottes Gegenwart zu vertrauen. „Säen wir weiterhin kleine Samen des Guten“, sagte der Papst und verglich diese mit dem Senfkorn, das durch Gottes Gnade eine reiche Ernte bringe.
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In besonderer Weise hob Franziskus die Bedeutung der Peripherien hervor. „Ich denke dabei an die Menschen, die in den ärmsten und abgelegensten Gebieten dieses Landes leben“, erklärte er. Oft seien es gerade diese Menschen, die durch Armut, Vorurteile oder Aberglauben an den Rand gedrängt würden. Ihnen müsse die Kirche besonders nahe sein, denn „in ihnen ist Jesus in besonderer Weise gegenwärtig“, sagte der Papst.
Rolle der Familie
Ein zentrales Thema war zudem die Rolle der Familie. Auch dort, wo man am wenigsten mit Widerständen rechne, gebe es Schwierigkeiten und Missverständnisse, so Franziskus. Dennoch sei es entscheidend, weiterhin mutig und voller Hoffnung Zeugnis für den Glauben abzulegen.
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Mit einem Augenzwinkern spielte der Papst auch auf technische Schwierigkeiten während seiner Rede an: „Hoffen wir, dass die Pastoral besser funktioniert als die Mikrofone!“ Trotz der humorvollen Bemerkung machte Franziskus klar, dass er in der Verkündigung des Evangeliums den Weg der Geduld, Nähe und Zärtlichkeit als zentrale Elemente sieht. „Vergesst nicht den Stil Gottes“, schloss er.
Papst Franziskus ermutigte abschließend die Bischöfe und den Klerus, ihren Weg als Zeugen des Mutes und der Hoffnung fortzusetzen und die Mission der Kirche in Papua-Neuguinea mit großem Glauben und Engagement weiterzuführen.
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Klavierspielerin2 08.09.2024 18:24
Papstappell in Papua-Neuguinea: Friede für Menschheit und Umwelt
„Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung" hat Papst Franziskus am frühen Sonntagmorgen in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby erfleht. Rund 35.000 Gläubige waren zur Messe und dem anschließenden Angelus-Gebet mit dem aus der Ferne angereisten katholischen Kirchenoberhaupt ins „Sir John Guise“-Stadion und Umgebung gekommen.
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„Von diesem vom Schöpfer so gesegneten Land aus, möchte ich gemeinsam mit euch, auf die Fürsprache der heiligen Maria, für alle Völker um das Geschenk des Friedens flehen. Ich erbitte es insbesondere für dieses große Gebiet zwischen Asien, Ozeanien und dem Pazifischen Ozean. Friede, Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung", fokussierte Papst Franziskus seinen inzwischen schon fast üblichen Friedensappell beim Mittagsgebet auf die Besuchsregion seiner 45. Auslandsreise und fügte zudem noch den Schutz der Schöpfung als weiteren Aspekt hinzu.
Bereits bei seiner ersten Rede in Papua-Neuguinea vor Politikern und Autoritäten am Samstag hatte das katholische Kirchenoberhaupt angesichts des besonderen Ressourcenreichtums des Inselstaats auch Verantwortung für die Schöpfung angemahnt. Papua-Neuguineas Premierminister, James Marape, der bei der ersten Papstrede am Samstag schon dabei war, hätte Papst Franziskus noch vor der Messe in der Nuntiatur zu einem persönlichen Gespräch treffen sollen, doch aus Zeitgründen fand die Begegnung erst nach der Messe statt.*
„Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!“
„Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!", lautete der Appell des Papstes im „Sir John Guise“-Stadion. Die Ränge waren bis oben gefüllt und spiegelten die Vielfalt der mehr als 800 ethnischen Gemeinschaften mit jeweils eigener Sprache und Kultur des drittgrößten Inselstaats der Welt wieder. Auch viele Indigene waren zu sehen, teils mit Kopfschmuck - wie etwa Mundiya Kepanga, Anführer der Volksgruppe der Huli in Papua-Neuguinea. Ihn hatte Papst Franziskus übrigens erst diesen Mai im Vatikan empfangen. Die Messe war von verschiedenen typischen Tänzen und Musik geprägt.
„Geeint im Heiligen Geist, geeint im Herrn und der Herr sagt jedem einzelnen von euch: Öffne dich! Das ist das Wichtigste: Öffnen wir uns Gott und seinem Wort, öffnen wir uns für unsere Geschwister, öffnen wir uns für das Evangelium, und machen wir das zum Kompass für unser Leben“
Einheit im Glauben, untereinander und Öffnung für Andere
Zu hören waren neben der Amtssprache Englisch immer wieder auch die weiteren Amtssprachen Tok Pisin und Motu. Papst Franziskus predigte auf Italienisch - und warb auch besonders für Einheit im Glauben, untereinander sowie eine Öffnung gegenüber anderen:
„Und ihr, Brüder und Schwestern, die ihr dieses so entfernte Land bewohnt, vom Pazifik aus scheint es euch vielleicht manchmal, das ihr entfernt seid, getrennt vom Herrn, den Menschen, und das ist nicht gut: Nein, ihr seid geeint! Geeint im Heiligen Geist, geeint im Herrn und der Herr sagt jedem einzelnen von euch: Öffne dich! Das ist das Wichtigste: Öffnen wir uns Gott und seinem Wort, öffnen wir uns für unsere Geschwister, öffnen wir uns für das Evangelium, und machen wir das zum Kompass für unser Leben."
Hier ein Vorabbericht zur Stimmung im Stadion von unserer Korrespondentin Anne Preckel im Video
Seliger italienischer Märtyrer-Missionar als Vorbild
Seit 1847, als die ersten katholischen Missionare, die Maristenpatres ins Land kamen, haben traditionelle Glaubenssysteme und das Christentum auf verschiedenen Ebenen koexistiert. Einige Missionare kamen unter anderem auch aus dem deutschen Kaiserreich. Inzwischen ist die Mehrheit der Bevölkerung in Papua-Neuguinea christlich; gut ein Viertel ist katholisch. In seiner Predigt würdigte Papst Franziskus explizit den italienischen Missionar Giovanni Mazzucconi, der im Jahr 1855 von einem Einheimischen mit der Axt erschlagen worden war und empfahl ihn allen als Vorbild im Glauben:
„Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern“
„Auch zu euch sagt der Herr heute: ,Seid stark, fürchtet euch nicht, ihr Bewohner von Papua! Öffnet euch! Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern.` Keiner von uns möge angesichts dieser Einladung taub und stumm bleiben. Und möge der selige Giovanni Mazzucconi euch auf diesem Weg begleiten. Unter vielen Unannehmlichkeiten und Anfeindungen hat er Christus in eure Mitte gebracht, damit niemand taub bleibt für die frohe Botschaft des Heils und sich allen die Zungen löst, um die Liebe Gottes besingen zu können. So sei es auch für euch heute!"
Papst Franziskus hatte den Seligen Missionar vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen bereits in seiner ersten Rede auf Papua, an die Autoritäten am Samstag erwähnt und ihn und weitere Missionare und Missionarinnen auch in seiner Ansprache an die Kirchenvertreter in Papua-Neuguinea gewürdigt.
Nach wie vor ist die Arbeit der Missionare vor Ort nicht leicht, zum einen aufgrund der schwierigen äußeren Umstände, zum anderen wegen des Geisterglaubens, der in Papua noch immer verbreitet ist. Da hat die auch die katholische Kirche manchmal immer noch einen schweren Stand.
Papst Franziskus und Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea bei der Messe. Der Erzbischof von Port Moresby ist Herz Jesu Missionar
Papst Franziskus und Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea bei der Messe. Der Erzbischof von Port Moresby ist Herz Jesu Missionar
Kardinal Ribat: „Beten immer für Frieden, Fortschritt, Heilung und Segen"
Bei der Messe zelebriert hatte Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea. Der Erzbischof von Port Moresby ist Herz Jesu Missionar. Er erinnerte in seinen Dankesworten an Papst Franziskus zum Ende der Messe ebenfalls an Mazzucconi und dessen Martyrium sowie an weitere Missionare und sagte: „Es gab einige sehr schwierige und harte Zeiten mit Gewalt, Mord, Zerstörung von Eigentum und Naturkatastrophen, die Menschenleben forderten. Wir beten immer für Frieden, Fortschritt, Heilung und Segen."
Der Besuch von Papst Franziskus sei zur rechten Zeit gekommen, erklärte der Kardinal aus Papua-Neuguinea. Die Papstreise bringe Segen, Frieden und Ermutigung und vertiefe den Glauben.
„Wir lieben Sie, Heiliger Vater und wir danken Ihnen", schloss Kardinal Ribat unter Applaus.
Papst Franziskus begab sich nach dem Angelus zum Flughafen, um nach Vanimo zu fliegen und dort vor der der Heilig-Kreuz-Kathedrale die Gläubigen der Diözese Vanimo zu treffen.
(vatican news - sst)
* Hinweis: In einer früheren Version des Artikels stand noch, dass der Papst Premier Marape vor der Messe getroffen hätte. Kurzfristig wurde umdisponiert, wir haben den Artikel entsprechend geändert.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
„Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung" hat Papst Franziskus am frühen Sonntagmorgen in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby erfleht. Rund 35.000 Gläubige waren zur Messe und dem anschließenden Angelus-Gebet mit dem aus der Ferne angereisten katholischen Kirchenoberhaupt ins „Sir John Guise“-Stadion und Umgebung gekommen.
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Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Von diesem vom Schöpfer so gesegneten Land aus, möchte ich gemeinsam mit euch, auf die Fürsprache der heiligen Maria, für alle Völker um das Geschenk des Friedens flehen. Ich erbitte es insbesondere für dieses große Gebiet zwischen Asien, Ozeanien und dem Pazifischen Ozean. Friede, Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung", fokussierte Papst Franziskus seinen inzwischen schon fast üblichen Friedensappell beim Mittagsgebet auf die Besuchsregion seiner 45. Auslandsreise und fügte zudem noch den Schutz der Schöpfung als weiteren Aspekt hinzu.
Bereits bei seiner ersten Rede in Papua-Neuguinea vor Politikern und Autoritäten am Samstag hatte das katholische Kirchenoberhaupt angesichts des besonderen Ressourcenreichtums des Inselstaats auch Verantwortung für die Schöpfung angemahnt. Papua-Neuguineas Premierminister, James Marape, der bei der ersten Papstrede am Samstag schon dabei war, hätte Papst Franziskus noch vor der Messe in der Nuntiatur zu einem persönlichen Gespräch treffen sollen, doch aus Zeitgründen fand die Begegnung erst nach der Messe statt.*
„Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!“
„Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!", lautete der Appell des Papstes im „Sir John Guise“-Stadion. Die Ränge waren bis oben gefüllt und spiegelten die Vielfalt der mehr als 800 ethnischen Gemeinschaften mit jeweils eigener Sprache und Kultur des drittgrößten Inselstaats der Welt wieder. Auch viele Indigene waren zu sehen, teils mit Kopfschmuck - wie etwa Mundiya Kepanga, Anführer der Volksgruppe der Huli in Papua-Neuguinea. Ihn hatte Papst Franziskus übrigens erst diesen Mai im Vatikan empfangen. Die Messe war von verschiedenen typischen Tänzen und Musik geprägt.
„Geeint im Heiligen Geist, geeint im Herrn und der Herr sagt jedem einzelnen von euch: Öffne dich! Das ist das Wichtigste: Öffnen wir uns Gott und seinem Wort, öffnen wir uns für unsere Geschwister, öffnen wir uns für das Evangelium, und machen wir das zum Kompass für unser Leben“
Einheit im Glauben, untereinander und Öffnung für Andere
Zu hören waren neben der Amtssprache Englisch immer wieder auch die weiteren Amtssprachen Tok Pisin und Motu. Papst Franziskus predigte auf Italienisch - und warb auch besonders für Einheit im Glauben, untereinander sowie eine Öffnung gegenüber anderen:
„Und ihr, Brüder und Schwestern, die ihr dieses so entfernte Land bewohnt, vom Pazifik aus scheint es euch vielleicht manchmal, das ihr entfernt seid, getrennt vom Herrn, den Menschen, und das ist nicht gut: Nein, ihr seid geeint! Geeint im Heiligen Geist, geeint im Herrn und der Herr sagt jedem einzelnen von euch: Öffne dich! Das ist das Wichtigste: Öffnen wir uns Gott und seinem Wort, öffnen wir uns für unsere Geschwister, öffnen wir uns für das Evangelium, und machen wir das zum Kompass für unser Leben."
Hier ein Vorabbericht zur Stimmung im Stadion von unserer Korrespondentin Anne Preckel im Video
Seliger italienischer Märtyrer-Missionar als Vorbild
Seit 1847, als die ersten katholischen Missionare, die Maristenpatres ins Land kamen, haben traditionelle Glaubenssysteme und das Christentum auf verschiedenen Ebenen koexistiert. Einige Missionare kamen unter anderem auch aus dem deutschen Kaiserreich. Inzwischen ist die Mehrheit der Bevölkerung in Papua-Neuguinea christlich; gut ein Viertel ist katholisch. In seiner Predigt würdigte Papst Franziskus explizit den italienischen Missionar Giovanni Mazzucconi, der im Jahr 1855 von einem Einheimischen mit der Axt erschlagen worden war und empfahl ihn allen als Vorbild im Glauben:
„Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern“
„Auch zu euch sagt der Herr heute: ,Seid stark, fürchtet euch nicht, ihr Bewohner von Papua! Öffnet euch! Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern.` Keiner von uns möge angesichts dieser Einladung taub und stumm bleiben. Und möge der selige Giovanni Mazzucconi euch auf diesem Weg begleiten. Unter vielen Unannehmlichkeiten und Anfeindungen hat er Christus in eure Mitte gebracht, damit niemand taub bleibt für die frohe Botschaft des Heils und sich allen die Zungen löst, um die Liebe Gottes besingen zu können. So sei es auch für euch heute!"
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Nach wie vor ist die Arbeit der Missionare vor Ort nicht leicht, zum einen aufgrund der schwierigen äußeren Umstände, zum anderen wegen des Geisterglaubens, der in Papua noch immer verbreitet ist. Da hat die auch die katholische Kirche manchmal immer noch einen schweren Stand.
Papst Franziskus und Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea bei der Messe. Der Erzbischof von Port Moresby ist Herz Jesu Missionar
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Bei der Messe zelebriert hatte Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea. Der Erzbischof von Port Moresby ist Herz Jesu Missionar. Er erinnerte in seinen Dankesworten an Papst Franziskus zum Ende der Messe ebenfalls an Mazzucconi und dessen Martyrium sowie an weitere Missionare und sagte: „Es gab einige sehr schwierige und harte Zeiten mit Gewalt, Mord, Zerstörung von Eigentum und Naturkatastrophen, die Menschenleben forderten. Wir beten immer für Frieden, Fortschritt, Heilung und Segen."
Der Besuch von Papst Franziskus sei zur rechten Zeit gekommen, erklärte der Kardinal aus Papua-Neuguinea. Die Papstreise bringe Segen, Frieden und Ermutigung und vertiefe den Glauben.
„Wir lieben Sie, Heiliger Vater und wir danken Ihnen", schloss Kardinal Ribat unter Applaus.
Papst Franziskus begab sich nach dem Angelus zum Flughafen, um nach Vanimo zu fliegen und dort vor der der Heilig-Kreuz-Kathedrale die Gläubigen der Diözese Vanimo zu treffen.
(vatican news - sst)
* Hinweis: In einer früheren Version des Artikels stand noch, dass der Papst Premier Marape vor der Messe getroffen hätte. Kurzfristig wurde umdisponiert, wir haben den Artikel entsprechend geändert.
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Klavierspielerin2 08.09.2024 18:35
Papst in Vanimo: „Eine tiefe Verbeugung“
Franziskus hat an diesem Sonntag in Port Moresby eine Messe mit 35.000 papuanischen Gläubigen gefeiert. Danach besuchte er per Flugzeug die entlegene Diözese Vanimo im Norden des Inselstaates an der Grenze zu Indonesien. Ein Fazit zu diesem Reisetag in Papua-Neuguinea mit Anne Preckel, die für Radio Vatikan vor Ort ist.
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Vatican News: Das war ja wieder mal ein voller Tag für Papst Franziskus in Papua-Neuguinea. Wie hält er das eigentlich so durch?
Preckel: Ja, bei Ankunft am Flughafen von Port Moresby am Freitag habe ich einen Moment gedacht, das wird doch nicht leicht werden für den 87-jährigen Papst. Am Flughafen schien es doch, dass er nach der intensiven ersten Etappe in Indonesien plus Jetlag und tropischer Schwüle doch recht erschöpft in Papua-Neuguinea ankam. Das hat sich aber gelegt, würde ich sagen. Er fährt auch hier fast immer im Rollstuhl. Die letzten Eindrücke waren, dass er besonders in den Momenten aufblüht und Energie schöpft, wenn er hier auf die Menschen trifft. Dafür gab es ja schon mehrere Gelegenheiten, etwa am Samstag beim Besuch einer Schule oder an diesem Sonntag bei der bunten multiethnischen Messe in Port Moresby.
Hier unsere Videoreportage zur Messe
Vatican News: Du warst mit dabei bei der Messe. Wie hast du sie erlebt?
Preckel: Es war eine besondere Atmosphäre. Diese Vielfalt in Papua-Neuguinea ist beeindruckend, heute auch wieder bei der Messe, zu der 35.000 Leute gekommen waren. Da sah man indigene Katholiken in traditionellen Gewändern, die Mariengebete sprachen, asiatische Missionsschwestern, Pilger aus den Provinzen, Jung und Alt, sehr arme, sehr einfache Leute, verschiedene Ethnien, die gemeinsam beteten. Tanz und Trommeln gab‘s, Fürbitten in lokalen Sprachen Tok Pisin und Motu. Die Leute waren kilometerweit gelaufen, waren teilweise schon um zwei Uhr nachts am Stadion und hatten am Sonntag geduldig stundenlang in der Hitze gewartet. Im Gespräch merkte man, dass sie tief bewegt waren, den Papst zu sehen, teilweise zu Tränen gerührt. Eine Frau sagte mir, sie sei krank und hoffe auf Heilung, ein Häuptling, er wolle den Priester aus Rom sehen. Mehrere sagten, sie erhofften sich vom Papstbesuch, dass Franziskus im Land zu mehr Einheit beitragen könne, Einheit der verschiedenen Gruppen. Denn die Vielfalt bringt auch Herausforderung mit sich, es gibt Dissens, das fängt schon bei der Sprache an, jeder spricht mehrere und nicht unbedingt dieselbe, es gibt Tribus im Konflikt, auch die christlichen Kirchen ziehen nicht alle am gleichen Strang.
Stichwort Heilen, Segnen: Viele Menschen, die am Sonntag im Stadion waren, wollten Papst Franziskus eigentlich etwas näher bei sich haben, erfuhr ich noch. Sie wollten, dass er für sie betet, ihr mitgebrachtes Wasser segnet, ihre Mitbringsel, dass er sie heilt. Also nicht weit weg von der Bühne aus, sondern näher, auch in ihrer Sprache näher, denn der Papst predigte auf Italienisch.
Vatican News: Zweites großes Ereignis war der Besuch in der Diözese Vanimo am Nordrand von Papua-Neuguinea, unweit der Grenze zum indoneischen Teil des Inselstaates.
Preckel: Ja, geografisch war das ein Besuch am äußersten Rande, an der Grenze zum indonesischen Teil, aber eigentlich ist Franziskus da für ein paar Stunden mitten reingesprungen ins typische Papua-Neuguinea, also in eine dieser sehr artikulierten lokalen Kulturen. Es handelt sich um einen eher ärmlichen Landstrich, wo die Menschen aber als Selbstversorger auch in gewisser Weise unabhängig sind. Es liegt abgeschieden, von der Hauptstadt Port Moresby gibt es keine Straße dorthin, es gibt überhaupt hier nur wenige asphaltierte Straßen jenseits der Hauptstadt, deshalb das Flugzeug. Franziskus hat in Vanimo einige Stunden mit Einheimischen verbracht und Missionare getroffen. Und da muss man sagen, gab es keinerlei Berührungsängste. Das spricht vor allem aus den Bildern.
Franziskus mit Federschmuck auf dem Haupt, wie ein Häuptling, ein Ehrengast. Er hat die Menschen in Vanimo als eigentlichen Schatz dieses „Naturparadieses“ gewürdigt und deutlich gemacht, dass die Kirche Hüterin dieser Harmonie sein solle. Und er hat selbst an der Fülle dieser Kultur teilhaben können, nicht wie ein Tourist, sondern als Beschenkter. Da gab es etwa einen Obstmann, also einen Tänzer mit einer Obstmaske über dem Haupt, der mit einer Gruppe für den Papst getanzt hat. Sinnbild auch für die Fülle dieser Kultur. Der Papst lächelte und schien sehr glücklich über diese Begegnung, er hat den Nektar in sich aufgenommen. Also, eine tiefe Verbeugung beiderseits, auch eine Verbeugung vor dem Fremden und doch Vertrauten im gemeinsamen Glauben. Eigentlich authentisch katholisch.
(vatican news)
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Franziskus hat an diesem Sonntag in Port Moresby eine Messe mit 35.000 papuanischen Gläubigen gefeiert. Danach besuchte er per Flugzeug die entlegene Diözese Vanimo im Norden des Inselstaates an der Grenze zu Indonesien. Ein Fazit zu diesem Reisetag in Papua-Neuguinea mit Anne Preckel, die für Radio Vatikan vor Ort ist.
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Vatican News: Das war ja wieder mal ein voller Tag für Papst Franziskus in Papua-Neuguinea. Wie hält er das eigentlich so durch?
Preckel: Ja, bei Ankunft am Flughafen von Port Moresby am Freitag habe ich einen Moment gedacht, das wird doch nicht leicht werden für den 87-jährigen Papst. Am Flughafen schien es doch, dass er nach der intensiven ersten Etappe in Indonesien plus Jetlag und tropischer Schwüle doch recht erschöpft in Papua-Neuguinea ankam. Das hat sich aber gelegt, würde ich sagen. Er fährt auch hier fast immer im Rollstuhl. Die letzten Eindrücke waren, dass er besonders in den Momenten aufblüht und Energie schöpft, wenn er hier auf die Menschen trifft. Dafür gab es ja schon mehrere Gelegenheiten, etwa am Samstag beim Besuch einer Schule oder an diesem Sonntag bei der bunten multiethnischen Messe in Port Moresby.
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Vatican News: Du warst mit dabei bei der Messe. Wie hast du sie erlebt?
Preckel: Es war eine besondere Atmosphäre. Diese Vielfalt in Papua-Neuguinea ist beeindruckend, heute auch wieder bei der Messe, zu der 35.000 Leute gekommen waren. Da sah man indigene Katholiken in traditionellen Gewändern, die Mariengebete sprachen, asiatische Missionsschwestern, Pilger aus den Provinzen, Jung und Alt, sehr arme, sehr einfache Leute, verschiedene Ethnien, die gemeinsam beteten. Tanz und Trommeln gab‘s, Fürbitten in lokalen Sprachen Tok Pisin und Motu. Die Leute waren kilometerweit gelaufen, waren teilweise schon um zwei Uhr nachts am Stadion und hatten am Sonntag geduldig stundenlang in der Hitze gewartet. Im Gespräch merkte man, dass sie tief bewegt waren, den Papst zu sehen, teilweise zu Tränen gerührt. Eine Frau sagte mir, sie sei krank und hoffe auf Heilung, ein Häuptling, er wolle den Priester aus Rom sehen. Mehrere sagten, sie erhofften sich vom Papstbesuch, dass Franziskus im Land zu mehr Einheit beitragen könne, Einheit der verschiedenen Gruppen. Denn die Vielfalt bringt auch Herausforderung mit sich, es gibt Dissens, das fängt schon bei der Sprache an, jeder spricht mehrere und nicht unbedingt dieselbe, es gibt Tribus im Konflikt, auch die christlichen Kirchen ziehen nicht alle am gleichen Strang.
Stichwort Heilen, Segnen: Viele Menschen, die am Sonntag im Stadion waren, wollten Papst Franziskus eigentlich etwas näher bei sich haben, erfuhr ich noch. Sie wollten, dass er für sie betet, ihr mitgebrachtes Wasser segnet, ihre Mitbringsel, dass er sie heilt. Also nicht weit weg von der Bühne aus, sondern näher, auch in ihrer Sprache näher, denn der Papst predigte auf Italienisch.
Vatican News: Zweites großes Ereignis war der Besuch in der Diözese Vanimo am Nordrand von Papua-Neuguinea, unweit der Grenze zum indoneischen Teil des Inselstaates.
Preckel: Ja, geografisch war das ein Besuch am äußersten Rande, an der Grenze zum indonesischen Teil, aber eigentlich ist Franziskus da für ein paar Stunden mitten reingesprungen ins typische Papua-Neuguinea, also in eine dieser sehr artikulierten lokalen Kulturen. Es handelt sich um einen eher ärmlichen Landstrich, wo die Menschen aber als Selbstversorger auch in gewisser Weise unabhängig sind. Es liegt abgeschieden, von der Hauptstadt Port Moresby gibt es keine Straße dorthin, es gibt überhaupt hier nur wenige asphaltierte Straßen jenseits der Hauptstadt, deshalb das Flugzeug. Franziskus hat in Vanimo einige Stunden mit Einheimischen verbracht und Missionare getroffen. Und da muss man sagen, gab es keinerlei Berührungsängste. Das spricht vor allem aus den Bildern.
Franziskus mit Federschmuck auf dem Haupt, wie ein Häuptling, ein Ehrengast. Er hat die Menschen in Vanimo als eigentlichen Schatz dieses „Naturparadieses“ gewürdigt und deutlich gemacht, dass die Kirche Hüterin dieser Harmonie sein solle. Und er hat selbst an der Fülle dieser Kultur teilhaben können, nicht wie ein Tourist, sondern als Beschenkter. Da gab es etwa einen Obstmann, also einen Tänzer mit einer Obstmaske über dem Haupt, der mit einer Gruppe für den Papst getanzt hat. Sinnbild auch für die Fülle dieser Kultur. Der Papst lächelte und schien sehr glücklich über diese Begegnung, er hat den Nektar in sich aufgenommen. Also, eine tiefe Verbeugung beiderseits, auch eine Verbeugung vor dem Fremden und doch Vertrauten im gemeinsamen Glauben. Eigentlich authentisch katholisch.
(vatican news)
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Klavierspielerin2 08.09.2024 18:56
Papst an Gläubige in Vanimo: Liebe kann Welt heilen
Mehr Peripherie geht nicht: Franziskus besucht die Menschen in der entlegenen Küstenstadt Vanimo in Papua-Neuguinea. Bei einer Begegnung vor der Kathedrale am Sonntag forderte er die Gläubigen dazu auf, Spaltungen zu überwinden. Die Schönheit der Liebe könne die Welt heilen, so der Papst. Die Bevölkerung hatte den Gast aus Rom mit großer Begeisterung empfangen.
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Ordensfrau in PNG: „Gott war lange vor den Missionaren hier“
„Wenn wir uns umsehen, sehen wir, wie schön die Kulisse der Natur ist“, sagte Franziskus zu den Gläubigen vor der Heilig-Kreuz-Kathedrale in Vanimo. Zu dem Treffen mit dem Papst waren 20.000 Menschen in die Kleinstadt im Nordwesten Papua-Neuguineas gekommen, viele auch aus weiter entfernten Gegenden zu Fuß in mehrtägigen Wallfahrten. Brütende Hitze von über 30 Grad lag über dem Vorplatz der Kathedrale, mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent, Insekten und Staub, aber nichts konnte die Freude auf beiden Seiten trüben. Lange behielt Franziskus einen ihm überreichten Federhut auf dem Kopf, er selbst brachte Präsente und andere Unterstützung wie Medikamente, Spielzeug und Bekleidung - und vor allen Dingen eine Rede, in der er die bestechende Schönheit des Landes und des Glaubens der Menschen rühmte.
Paradiesische Natur erinnert „an das Bild von Eden“
Diese Schönheit zieht Touristen und Surfer ins Land. Viele dieser Gäste kehrten dann nach Hause zurück und sagten, sie hätten „das Paradies“ gesehen, sagte der Papst. Doch der viel schönere Schatz als die paradiesische Natur, „die an das Bild von Eden erinnert“, seien „die guten Menschen, denen man dort begegnet“. Die Berichte der Gläubigen bei dem Treffen mit dem Papst bezeugten laut Franziskus die Liebe als „ein noch schöneres Schauspiel“. „Die Liebe zu Gott und zu unseren Brüdern und Schwestern überall zu verbreiten“, genau das sei die Sendung der Kirche.
Bei der Begegnung mit Gläubigen
In Vanimo traf der Papst eine junge, missionarische und stark wachsende Kirche, die erst nach 1945 auf der Halbinsel Fuß fassen konnte, die Diözese Vanimo besteht seit 1966. Bezeichnend ist allein das quantitative Verhältnis zwischen Priestern und Seminaristen: 17 Priester wirken im Bistum, in Ausbildung sind nicht weniger als
40 Seminaristen.
So zollte Franziskus denn den Missionaren und Katecheten in Vanimo großen Respekt: „Sie tun etwas Wunderbares“. An der Seite des Papstes war über weite Strecken der Vanimo-Etappe der 35jährige argentinische Missionar Martin Prado, er wirkt seit zehn Jahren in Papua-Neuguinea, ist mit Franziskus befreundet und hält ihn über die Entwicklung der Ortskirche auf dem Laufenden.
Liebe ist stärker als Rivalitäten
Die Lebenssituation vieler Menschen in dem Inselstaat, in dem über 830 verschiedene ethnische Gemeinschaften leben, hat sich trotz der Bemühungen der katholischen Kirche um soziale Gerechtigkeit allerdings verschlechtert. Grund dafür ist unter anderem die steigende Kriminalitätsrate – auch außerhalb der Hauptstadt Port Moresby in den oft schwer zugänglichen Regionen des Landes. Das Kirchenoberhaupt appellierte an die Anwesenden, familiäre und stammesbezogene Rivalitäten beizulegen. „Die Liebe ist stärker als all dies und ihre Schönheit kann die Welt heilen, denn sie hat ihre Wurzeln in Gott“, so Franziskus.
„Ihr seid Experten für Schönheit!“
Neben der Kriminalität gefährden auch die Folgen des Klimawandels das Leben vieler Menschen in Papua-Neuguinea. Kleinere Inseln sind durch den steigenden Meeresspiegel vom Untergang bedroht. Die Küsten größerer Inseln erodieren und zwingen Menschen zur Flucht. Extremwetterereignisse wie starke Regenfälle führen zu schlimmen Erdrutschen. Die artenreiche Tropeninsel mache die Bewohner zu „Experten für Schönheit“, erklärte der Papst, ihre Aufgabe sei es, vereint das „gemeinsame Haus“ zu achten und füreinander zu sorgen.
Papst schenkt Gemeinde eine goldene Rose
Als besondere Auszeichnung für ihre Arbeit in der Region, auch zum Schutz der Menschen, die durch ihre Lebensweise am wenigsten zum Klimawandel beitragen, schenkte Franziskus der Diözese Vanimo eine goldene Rose. „Ich ermutige euch also, dass ihr durch eure Präsenz – als Kirche, die liebt – dieses glückliche Land immer noch schöner macht“, schloss der Papst.
Franziskus, mit Blumenkranz, empfängt ein Geschenk von einem Mädchen
Franziskus, mit Blumenkranz, empfängt ein Geschenk von einem Mädchen
Privates Treffen mit einer Gruppe von Missionaren
Anschließend begab sich der Papst in eine katholische Schule im Umkreis von Vanimo, die 1964 von Passionistenmissionaren gegründet wurde. Dort traf er privat eine Gruppe von Missionaren und hörte ein Konzert des Schülerorchesters.
(vatican news / kna – vn)
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Mehr Peripherie geht nicht: Franziskus besucht die Menschen in der entlegenen Küstenstadt Vanimo in Papua-Neuguinea. Bei einer Begegnung vor der Kathedrale am Sonntag forderte er die Gläubigen dazu auf, Spaltungen zu überwinden. Die Schönheit der Liebe könne die Welt heilen, so der Papst. Die Bevölkerung hatte den Gast aus Rom mit großer Begeisterung empfangen.
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Bei der Begegnung mit Gläubigen
In Vanimo traf der Papst eine junge, missionarische und stark wachsende Kirche, die erst nach 1945 auf der Halbinsel Fuß fassen konnte, die Diözese Vanimo besteht seit 1966. Bezeichnend ist allein das quantitative Verhältnis zwischen Priestern und Seminaristen: 17 Priester wirken im Bistum, in Ausbildung sind nicht weniger als
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Liebe ist stärker als Rivalitäten
Die Lebenssituation vieler Menschen in dem Inselstaat, in dem über 830 verschiedene ethnische Gemeinschaften leben, hat sich trotz der Bemühungen der katholischen Kirche um soziale Gerechtigkeit allerdings verschlechtert. Grund dafür ist unter anderem die steigende Kriminalitätsrate – auch außerhalb der Hauptstadt Port Moresby in den oft schwer zugänglichen Regionen des Landes. Das Kirchenoberhaupt appellierte an die Anwesenden, familiäre und stammesbezogene Rivalitäten beizulegen. „Die Liebe ist stärker als all dies und ihre Schönheit kann die Welt heilen, denn sie hat ihre Wurzeln in Gott“, so Franziskus.
„Ihr seid Experten für Schönheit!“
Neben der Kriminalität gefährden auch die Folgen des Klimawandels das Leben vieler Menschen in Papua-Neuguinea. Kleinere Inseln sind durch den steigenden Meeresspiegel vom Untergang bedroht. Die Küsten größerer Inseln erodieren und zwingen Menschen zur Flucht. Extremwetterereignisse wie starke Regenfälle führen zu schlimmen Erdrutschen. Die artenreiche Tropeninsel mache die Bewohner zu „Experten für Schönheit“, erklärte der Papst, ihre Aufgabe sei es, vereint das „gemeinsame Haus“ zu achten und füreinander zu sorgen.
Papst schenkt Gemeinde eine goldene Rose
Als besondere Auszeichnung für ihre Arbeit in der Region, auch zum Schutz der Menschen, die durch ihre Lebensweise am wenigsten zum Klimawandel beitragen, schenkte Franziskus der Diözese Vanimo eine goldene Rose. „Ich ermutige euch also, dass ihr durch eure Präsenz – als Kirche, die liebt – dieses glückliche Land immer noch schöner macht“, schloss der Papst.
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Franziskus, mit Blumenkranz, empfängt ein Geschenk von einem Mädchen
Privates Treffen mit einer Gruppe von Missionaren
Anschließend begab sich der Papst in eine katholische Schule im Umkreis von Vanimo, die 1964 von Passionistenmissionaren gegründet wurde. Dort traf er privat eine Gruppe von Missionaren und hörte ein Konzert des Schülerorchesters.
(vatican news / kna – vn)
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Klavierspielerin2 08.09.2024 19:01
Osttimor: Katholischstes Land der Welt nach Vatikan erwartet den Papst
Alle Menschen in Osttimor freuen sich sehr auf Papst Franziskus, sie erwarten durch ihn Segen von Gott. Das sagte uns der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Osttimor vor der Ankunft des Kirchenoberhauptes an Montag, den 9. September. Asiens jüngster Staat gilt als das katholischste Land der Welt nach dem Vatikan.
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Osttimor: „Für den Papst wie ein Nachhause-Kommen“
23/08/2024
Es sei „eine Gnade, dass der Papst hierherkommt“, erklärte Bischof Leandro Maria Alves im Gespräch mit Vatican News. Sämtliche Stellen und auch die Regierung arbeiteten in enger Kooperation mit am Gelingen des Besuchs, und „alle Timoresen freuen sich sehr auf die Anwesenheit des Papstes“, so der Bischof. „Es ist auch wie ein Segen, auf den sie wirklich warten. Von Gott, durch Papst Franziskus.“
Die Kirche hat in Osttimor mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern eine besondere Stellung. Etwa 98 Prozent der Bevölkerung sind katholisch. Nur im Vatikanstaat sind es – mit 100 Prozent – noch mehr. Osttimor und die Philippinen sind die einzigen beiden Staaten Asiens mit katholischer Bevölkerungsmehrheit.
„Dieser Besuch wird unseren Glauben bekräftigen“
Der heilige Johannes Paul II. war der erste Papst, der Osttimor 1989 besuchte, als es noch unter indonesischer Besatzung stand. „35 Jahre nach dem Besuch des Heiligen Vaters kann man sagen, dass dies der zweite sehr wichtige Moment ist, der für das timoresische Volk und für die timoresischen Christen so bemerkenswert ist“, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz. „Dieser Besuch wird unseren Glauben bekräftigen, unseren Glauben an Christus, und er wird auch unsere Treue zur Kirche in Timor bestätigen, insbesondere zum Heiligen Vater Franziskus.“
In Dili, der Hauptstadt Osttimors
Kirche spielte wichtige Rolle bei der Unabhängigkeit
Der historische Besuch Johannes Pauls rückte damals das Drama des timoresischen Volkes und die blutige Unterdrückung durch die indonesische Armee in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit und befeuerte letztlich den Drang zur Unabhängigkeit des kleinen Osttimor. Tatsächlich erklärt sich die Stärke der katholischen Kirche in diesem Land durch ihre Rolle im Freiheitskampf. 1975, als Indonesien Osttimor anschloss, waren dort nur ein Drittel der Menschen katholisch, die übrigen wurden es erst im Unabhängigkeitskampf gegen die muslimischen Indonesier.
Beobachter verwiesen häufig auf die stärkende und einigende Funktion des katholischen Glaubensbekenntnisses im Ablöseprozess von Indonesien. Katholische Bischöfe geißelten ausdrücklich die Menschenrechtsverletzungen der Indonesier in Osttimor, die Kirche entwickelte sich zum Zufluchtsort und Sprachrohr der Bevölkerung.
Nach Jahren des Guerillakriegs unter Führung der Fretilin (Revolutionäre Front des Unabhängigen Timor-Leste) und blutiger Unterdrückung kam es 1999 zu einem von den Vereinten Nationen überwachten Referendum, bei dem die Bevölkerung klar für die Loslösung von Indonesien votierte. 2002 konnte Osttimor seine Unabhängigkeit ausrufen. Der Heilige Stuhl war unter den ersten, die Asiens jüngsten Staat anerkannten.
Osttimor erwartet den Papst
Dokument der Geschwisterlichkeit anerkannt
Dass die besondere Nähe Osttimors zur katholischen Kirche und zum Papst fortdauert, zeigte sich 2022, als der neu gewählte Präsident José Ramos-Horta ankündigte, sein Land werde das im Vatikan mitentstandene „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“ als nationales Dokument übernehmen. Papst Franziskus unterzeichnete das religionsüberbrückende muslimisch-christliche Friedensdokument 2019 in Abu Dhabi auf der Arabischen Halbinsel gemeinsam mit dem Großimam von al-Azhar Ahmad Mohammad al-Tayyeb. Osttimor mit seiner spezifischen Landesgeschichte, der katholisch unterfütterten Abgrenzung vom muslimischen Nachbarn und früheren Feind Indonesien, verpflichtete sich als Staat dazu, das religionsüberbrückende Friedensdokument zu achten.
Armes Land - aber mit Hoffnung
Politisch ist Osttimor stark zerrissen und fragmentiert, was die Entwicklung des Landes hemmt. Nach wie vor lebt die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die hohe Arbeitslosigkeit besonders in den Städten trifft viele junge Menschen. Dennoch will Osttimor 2025 dem regionalen Wirtschaftsverband Asean (Association of Southeast Asian Nations) beitreten. Dabei erfährt das Land Unterstützung von Indonesien.
Papst Franziskus besucht Osttimor als dritte Etappe auf seiner Vier-Länder-Visite in Südostasien und Ozeanien. Danach steht als letzte Station Singapur auf dem Programm. Die elftägige Reise ist die längste des Pontifikats.
(vatican news – gs)
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Alle Menschen in Osttimor freuen sich sehr auf Papst Franziskus, sie erwarten durch ihn Segen von Gott. Das sagte uns der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Osttimor vor der Ankunft des Kirchenoberhauptes an Montag, den 9. September. Asiens jüngster Staat gilt als das katholischste Land der Welt nach dem Vatikan.
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Die Kirche hat in Osttimor mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern eine besondere Stellung. Etwa 98 Prozent der Bevölkerung sind katholisch. Nur im Vatikanstaat sind es – mit 100 Prozent – noch mehr. Osttimor und die Philippinen sind die einzigen beiden Staaten Asiens mit katholischer Bevölkerungsmehrheit.
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Der historische Besuch Johannes Pauls rückte damals das Drama des timoresischen Volkes und die blutige Unterdrückung durch die indonesische Armee in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit und befeuerte letztlich den Drang zur Unabhängigkeit des kleinen Osttimor. Tatsächlich erklärt sich die Stärke der katholischen Kirche in diesem Land durch ihre Rolle im Freiheitskampf. 1975, als Indonesien Osttimor anschloss, waren dort nur ein Drittel der Menschen katholisch, die übrigen wurden es erst im Unabhängigkeitskampf gegen die muslimischen Indonesier.
Beobachter verwiesen häufig auf die stärkende und einigende Funktion des katholischen Glaubensbekenntnisses im Ablöseprozess von Indonesien. Katholische Bischöfe geißelten ausdrücklich die Menschenrechtsverletzungen der Indonesier in Osttimor, die Kirche entwickelte sich zum Zufluchtsort und Sprachrohr der Bevölkerung.
Nach Jahren des Guerillakriegs unter Führung der Fretilin (Revolutionäre Front des Unabhängigen Timor-Leste) und blutiger Unterdrückung kam es 1999 zu einem von den Vereinten Nationen überwachten Referendum, bei dem die Bevölkerung klar für die Loslösung von Indonesien votierte. 2002 konnte Osttimor seine Unabhängigkeit ausrufen. Der Heilige Stuhl war unter den ersten, die Asiens jüngsten Staat anerkannten.
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Dass die besondere Nähe Osttimors zur katholischen Kirche und zum Papst fortdauert, zeigte sich 2022, als der neu gewählte Präsident José Ramos-Horta ankündigte, sein Land werde das im Vatikan mitentstandene „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“ als nationales Dokument übernehmen. Papst Franziskus unterzeichnete das religionsüberbrückende muslimisch-christliche Friedensdokument 2019 in Abu Dhabi auf der Arabischen Halbinsel gemeinsam mit dem Großimam von al-Azhar Ahmad Mohammad al-Tayyeb. Osttimor mit seiner spezifischen Landesgeschichte, der katholisch unterfütterten Abgrenzung vom muslimischen Nachbarn und früheren Feind Indonesien, verpflichtete sich als Staat dazu, das religionsüberbrückende Friedensdokument zu achten.
Armes Land - aber mit Hoffnung
Politisch ist Osttimor stark zerrissen und fragmentiert, was die Entwicklung des Landes hemmt. Nach wie vor lebt die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die hohe Arbeitslosigkeit besonders in den Städten trifft viele junge Menschen. Dennoch will Osttimor 2025 dem regionalen Wirtschaftsverband Asean (Association of Southeast Asian Nations) beitreten. Dabei erfährt das Land Unterstützung von Indonesien.
Papst Franziskus besucht Osttimor als dritte Etappe auf seiner Vier-Länder-Visite in Südostasien und Ozeanien. Danach steht als letzte Station Singapur auf dem Programm. Die elftägige Reise ist die längste des Pontifikats.
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Klavierspielerin2 09.09.2024 08:11
Wortlaut: Papst an Jugendliche Papua-Neuguineas
Lesen Sie hier in deutscher Übersetzung den Wortlaut der weitgehend aus dem Stegreif gehaltenen Ansprache von Papst Franziskus an die jungen Menschen, die er am 9. September im Stadion von Port Moresby getroffen hat.
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08/09/2024
Liebe Jugendliche, guten Tag! Good morning!
Ich möchte euch eines sagen: ich freue mich über diese Tage, die ich in eurem Land verbracht habe, wo Meer, Berge und tropische Wälder eng beieinanderliegen, das aber vor allem ein junges Land ist, in dem viele junge Menschen leben! Und das junge Gesicht des Landes haben wir alle betrachten können, auch durch die schöne Theaterdarbietung, die wir hier gesehen haben. Danke! Danke für eure Freude, für die Art und Weise, wie ihr von der Schönheit Papuas erzählt habt, „wo der Ozean dem Himmel begegnet, wo die Träume geboren werden und die Herausforderungen entstehen“. Vor allem aber bin ich dankbar, weil ihr allen den wichtigen Wunsch mit auf den Weg gegeben habt, „die Zukunft mit einem Lächeln der Hoffnung in Angriff zu nehmen!“ Mit einem Lächeln voller Freude.
Liebe Jugendliche, ich wollte nicht von hier abreisen, ohne euch zu getroffen zu haben, denn ihr seid die Hoffnung für die Zukunft.
Und wie baut man eine Zukunft auf? Welchen Sinn wollen wir unserem Leben geben? Ich möchte mich von diesen Fragen ansprechen lassen und dabei von einer Geschichte ausgehen, die am Anfang der Bibel steht: die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Dort sehen wir zwei Modelle aufeinanderprallen, zwei einander entgegengesetzte Weisen, zu leben und eine Gesellschaft aufzubauen: Die eine führt zu Verwirrung und Zerstreuung, die andere zur Harmonie der Begegnung mit Gott und mit den Brüdern und Schwestern. Verwirrung auf der einen Seite, Harmonie auf der anderen. Das ist wichtig.
Und ich frage euch jetzt: was wählt ihr? Das Modell der Zerstreuung oder das Modell der Harmonie? Welches wählt ihr? ... Ich höre euch nicht, lauter! [Die jungen Leute antworten: Harmonie]... Richtig so!
In der Heiligen Schrift gibt es eine Geschichte, in der es heißt, dass sich Noachs Nachkommen nach der Sintflut auf verschiedene Inseln verteilten, jeder »nach seiner Sprache, gemäß ihren Sippenverbänden« (Gen 10,5). Ohne ihre Unterschiede aufzuheben, gab Gott ihnen die Möglichkeit, sich zu verständigen und sich zu vereinigen; denn »die ganze Erde hatte eine Sprache« (Gen 11,1). Und das bedeutet, dass uns der Herr geschaffen hat, damit wir eine gute Beziehung zu den anderen zu haben. Aufgepasst: Er hat uns nicht für die Verwirrung geschaffen, sondern um gute Beziehungen zu haben. Und das ist sehr wichtig. Schauen wir mal, was uns jetzt der Übersetzer sagt...
Und angesichts dieser Unterschiede bei den Sprachen, die spalten, die zerstreuen, brauchen wir eine Sprache, die uns hilft, vereint zu sein. Und ich frage euch: welche Sprache ist das, die die Freundschaft fördert, die Mauern der Trennung niederreißt und uns den Weg öffnet, damit wir uns alle in eine geschwisterliche Umarmung der Liebe begeben können? Welche Sprache ist das? Ich würde es gerne von einem Mutigen unter euch hören ... Wer kann mir sagen, was diese Sprache ist? Welche Sprache ist das? Wer der Mutigste ist, hebe die Hand und trete vor. [Ein Jugendlicher antwortet: die Liebe]. Bist du davon überzeugt? [Die Jugendlichen antworten: ja!]
Denkt ein wenig nach: und was ist das Gegenteil von Liebe? Hass. Der Hass. Aber es gibt eine Sache, die vielleicht noch hässlicher ist als der Hass: die Gleichgültigkeit gegenüber den anderen. Habt ihr verstanden, dass es den Hass gibt, und was Gleichgültigkeit ist? Habt ihr das verstanden? Ihr müsst wissen, dass Gleichgültigkeit etwas sehr Schlimmes ist, denn dann lässt du andere auf dem Weg zurück, interessierst dich nicht dafür, anderen zu helfen. Die Gleichgültigkeit hat ihre Wurzeln im Egoismus. Im Leben müsst ihr, die ihr jung seid, diese Unruhe des Herzens haben, die euch dazu treibt, euch um andere zu kümmern. Ihr müsst diese Unruhe des Herzens haben, die euch auch untereinander Freundschaften schließen lässt. Und ihr müsst euch etwas zu Herzen nehmen, was ich euch jetzt sagen werde und was euch vielleicht etwas seltsam erscheint: Es gibt eine sehr wichtige Beziehung im Leben eines jungen Menschen: die Nähe zu den Großeltern. Seid ihr damit einverstanden? [Die Jugendlichen antworten: Ja!] Sagen wir es alle zusammen: „Ein Hoch auf die Großeltern!“ [Die Jugendlichen antworten im Chor: Ein Hoch auf die Großeltern!] Vielen Dank. Ich danke euch. Danke.
Kehren wir zu dem biblischen Bericht über Noachs Familie zurück. Jeder hat eine andere Sprache gesprochen, auch viele Dialekte. Und ich frage euch: Wie viele Dialekte gibt es hier (in Papua-Neuguinea)? Einen? Zwei? Drei? Und ihr, habt ihr eine gemeinsame Sprache? Überlegt gut: Habt ihr eine gemeinsame Sprache? [Die Jugendlichen antworten: Ja!]. Die Sprache des Herzens! Die Sprache der Liebe! Die Sprache der Nähe! Und auch die Sprache des Dienens.
Ich danke euch für eure Anwesenheit hier. Und ich hoffe, dass ihr alle die tiefgündigste Sprache sprecht: dass ihr alle „wantok“ der Liebe seid.
Liebe Jugendliche, ich freue mich über euren Enthusiasmus und ich freue mich über alles, was ihr tut, über alles, was ihr denkt. Aber ich frage mich - und hier müsst ihr aufpassen -: kann ein junger Mensch Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Und ein Erwachsener, kann der Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Und ein alter Mann wie ich, kann der Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Wir alle können Fehler machen. Jeder. Aber das Wichtigste ist, dass wir den Fehler erkennen. Das ist wichtig. Wir sind keine Übermenschen. Wir können Fehler machen. Und das gibt uns auch eine Gewissheit: dass wir uns immer korrigieren müssen. Im Leben können wir alle fallen, jeder von uns. Aber da gibt es ein sehr schönes Lied - und es wäre schön, wenn ihr den Text lernen könntet -, ein Bergsteiger-Lied, das junge Leute singen, wenn sie in den Alpen, in den Bergen unterwegs sind. Und dieses Lied geht so: „Beim Erklimmen der Gipfel kommt es nicht darauf an, dass man nicht fällt, sondern dass man nicht liegen bleibt“. Habt ihr das verstanden? [Die Jugendlichen antworten: ja!] Im Leben können wir alle fallen, jeder! Ist es wichtig, niemals zu stürzen? Ist es wichtig, nicht zu stürzen? Das frage ich euch. [Die Jugendlichen antworten: nein!] Was ist also wichtiger? [Die Jugendlichen antworten: wieder aufstehen!] Nach dem Fall nicht liegenbleiben. Und wenn du einen Freund, einen gleichaltrigen Kameraden siehst, der gefallen ist, was sollst du dann tun? Ihn auslachen? [Die Jugendlichen antworten: nein!] Ich höre euch nicht. Du musst zu ihm heruntersehen und ihm aufhelfen. Denkt daran, dass wir nur in einer Situation im Leben auf jemand anderen herabschauen dürfen: um ihm aufzuhelfen. Um ihm zu helfen, wiederaufzustehen. Seid ihr damit einverstanden: ja oder nein? [Die Jugendlichen antworten: ja!]. Wenn einer von euch gestürzt ist, wenn er am Boden zerstört ist, tretet ihr dann auf ihn ein? [Die Jugendlichen antworten: nein!] Richtig so.
Und nun, zum Abschluss, sagen wir es gemeinsam: Worauf es im Leben ankommt, ist nicht, nicht zu fallen, sondern nicht liegenzubleiben. Sprecht mir nach. Danke, vielen Dank.
Liebe junge Menschen, ich danke euch für eure Freude, für eure Anwesenheit.
Auf Englisch: Ich bete für euch. Und vergesst nicht, für mich zu beten, meine Arbeit ist nicht leicht. Vielen Dank für eure Anwesenheit. Und vielen Dank für eure Hoffnung.
Beten wir jetzt gemeinsam das Vaterunser...
(vaticannews - skr)
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Lesen Sie hier in deutscher Übersetzung den Wortlaut der weitgehend aus dem Stegreif gehaltenen Ansprache von Papst Franziskus an die jungen Menschen, die er am 9. September im Stadion von Port Moresby getroffen hat.
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Liebe Jugendliche, guten Tag! Good morning!
Ich möchte euch eines sagen: ich freue mich über diese Tage, die ich in eurem Land verbracht habe, wo Meer, Berge und tropische Wälder eng beieinanderliegen, das aber vor allem ein junges Land ist, in dem viele junge Menschen leben! Und das junge Gesicht des Landes haben wir alle betrachten können, auch durch die schöne Theaterdarbietung, die wir hier gesehen haben. Danke! Danke für eure Freude, für die Art und Weise, wie ihr von der Schönheit Papuas erzählt habt, „wo der Ozean dem Himmel begegnet, wo die Träume geboren werden und die Herausforderungen entstehen“. Vor allem aber bin ich dankbar, weil ihr allen den wichtigen Wunsch mit auf den Weg gegeben habt, „die Zukunft mit einem Lächeln der Hoffnung in Angriff zu nehmen!“ Mit einem Lächeln voller Freude.
Liebe Jugendliche, ich wollte nicht von hier abreisen, ohne euch zu getroffen zu haben, denn ihr seid die Hoffnung für die Zukunft.
Und wie baut man eine Zukunft auf? Welchen Sinn wollen wir unserem Leben geben? Ich möchte mich von diesen Fragen ansprechen lassen und dabei von einer Geschichte ausgehen, die am Anfang der Bibel steht: die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Dort sehen wir zwei Modelle aufeinanderprallen, zwei einander entgegengesetzte Weisen, zu leben und eine Gesellschaft aufzubauen: Die eine führt zu Verwirrung und Zerstreuung, die andere zur Harmonie der Begegnung mit Gott und mit den Brüdern und Schwestern. Verwirrung auf der einen Seite, Harmonie auf der anderen. Das ist wichtig.
Und ich frage euch jetzt: was wählt ihr? Das Modell der Zerstreuung oder das Modell der Harmonie? Welches wählt ihr? ... Ich höre euch nicht, lauter! [Die jungen Leute antworten: Harmonie]... Richtig so!
In der Heiligen Schrift gibt es eine Geschichte, in der es heißt, dass sich Noachs Nachkommen nach der Sintflut auf verschiedene Inseln verteilten, jeder »nach seiner Sprache, gemäß ihren Sippenverbänden« (Gen 10,5). Ohne ihre Unterschiede aufzuheben, gab Gott ihnen die Möglichkeit, sich zu verständigen und sich zu vereinigen; denn »die ganze Erde hatte eine Sprache« (Gen 11,1). Und das bedeutet, dass uns der Herr geschaffen hat, damit wir eine gute Beziehung zu den anderen zu haben. Aufgepasst: Er hat uns nicht für die Verwirrung geschaffen, sondern um gute Beziehungen zu haben. Und das ist sehr wichtig. Schauen wir mal, was uns jetzt der Übersetzer sagt...
Und angesichts dieser Unterschiede bei den Sprachen, die spalten, die zerstreuen, brauchen wir eine Sprache, die uns hilft, vereint zu sein. Und ich frage euch: welche Sprache ist das, die die Freundschaft fördert, die Mauern der Trennung niederreißt und uns den Weg öffnet, damit wir uns alle in eine geschwisterliche Umarmung der Liebe begeben können? Welche Sprache ist das? Ich würde es gerne von einem Mutigen unter euch hören ... Wer kann mir sagen, was diese Sprache ist? Welche Sprache ist das? Wer der Mutigste ist, hebe die Hand und trete vor. [Ein Jugendlicher antwortet: die Liebe]. Bist du davon überzeugt? [Die Jugendlichen antworten: ja!]
Denkt ein wenig nach: und was ist das Gegenteil von Liebe? Hass. Der Hass. Aber es gibt eine Sache, die vielleicht noch hässlicher ist als der Hass: die Gleichgültigkeit gegenüber den anderen. Habt ihr verstanden, dass es den Hass gibt, und was Gleichgültigkeit ist? Habt ihr das verstanden? Ihr müsst wissen, dass Gleichgültigkeit etwas sehr Schlimmes ist, denn dann lässt du andere auf dem Weg zurück, interessierst dich nicht dafür, anderen zu helfen. Die Gleichgültigkeit hat ihre Wurzeln im Egoismus. Im Leben müsst ihr, die ihr jung seid, diese Unruhe des Herzens haben, die euch dazu treibt, euch um andere zu kümmern. Ihr müsst diese Unruhe des Herzens haben, die euch auch untereinander Freundschaften schließen lässt. Und ihr müsst euch etwas zu Herzen nehmen, was ich euch jetzt sagen werde und was euch vielleicht etwas seltsam erscheint: Es gibt eine sehr wichtige Beziehung im Leben eines jungen Menschen: die Nähe zu den Großeltern. Seid ihr damit einverstanden? [Die Jugendlichen antworten: Ja!] Sagen wir es alle zusammen: „Ein Hoch auf die Großeltern!“ [Die Jugendlichen antworten im Chor: Ein Hoch auf die Großeltern!] Vielen Dank. Ich danke euch. Danke.
Kehren wir zu dem biblischen Bericht über Noachs Familie zurück. Jeder hat eine andere Sprache gesprochen, auch viele Dialekte. Und ich frage euch: Wie viele Dialekte gibt es hier (in Papua-Neuguinea)? Einen? Zwei? Drei? Und ihr, habt ihr eine gemeinsame Sprache? Überlegt gut: Habt ihr eine gemeinsame Sprache? [Die Jugendlichen antworten: Ja!]. Die Sprache des Herzens! Die Sprache der Liebe! Die Sprache der Nähe! Und auch die Sprache des Dienens.
Ich danke euch für eure Anwesenheit hier. Und ich hoffe, dass ihr alle die tiefgündigste Sprache sprecht: dass ihr alle „wantok“ der Liebe seid.
Liebe Jugendliche, ich freue mich über euren Enthusiasmus und ich freue mich über alles, was ihr tut, über alles, was ihr denkt. Aber ich frage mich - und hier müsst ihr aufpassen -: kann ein junger Mensch Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Und ein Erwachsener, kann der Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Und ein alter Mann wie ich, kann der Fehler machen? [Die jungen Leute antworten: ja!]. Wir alle können Fehler machen. Jeder. Aber das Wichtigste ist, dass wir den Fehler erkennen. Das ist wichtig. Wir sind keine Übermenschen. Wir können Fehler machen. Und das gibt uns auch eine Gewissheit: dass wir uns immer korrigieren müssen. Im Leben können wir alle fallen, jeder von uns. Aber da gibt es ein sehr schönes Lied - und es wäre schön, wenn ihr den Text lernen könntet -, ein Bergsteiger-Lied, das junge Leute singen, wenn sie in den Alpen, in den Bergen unterwegs sind. Und dieses Lied geht so: „Beim Erklimmen der Gipfel kommt es nicht darauf an, dass man nicht fällt, sondern dass man nicht liegen bleibt“. Habt ihr das verstanden? [Die Jugendlichen antworten: ja!] Im Leben können wir alle fallen, jeder! Ist es wichtig, niemals zu stürzen? Ist es wichtig, nicht zu stürzen? Das frage ich euch. [Die Jugendlichen antworten: nein!] Was ist also wichtiger? [Die Jugendlichen antworten: wieder aufstehen!] Nach dem Fall nicht liegenbleiben. Und wenn du einen Freund, einen gleichaltrigen Kameraden siehst, der gefallen ist, was sollst du dann tun? Ihn auslachen? [Die Jugendlichen antworten: nein!] Ich höre euch nicht. Du musst zu ihm heruntersehen und ihm aufhelfen. Denkt daran, dass wir nur in einer Situation im Leben auf jemand anderen herabschauen dürfen: um ihm aufzuhelfen. Um ihm zu helfen, wiederaufzustehen. Seid ihr damit einverstanden: ja oder nein? [Die Jugendlichen antworten: ja!]. Wenn einer von euch gestürzt ist, wenn er am Boden zerstört ist, tretet ihr dann auf ihn ein? [Die Jugendlichen antworten: nein!] Richtig so.
Und nun, zum Abschluss, sagen wir es gemeinsam: Worauf es im Leben ankommt, ist nicht, nicht zu fallen, sondern nicht liegenzubleiben. Sprecht mir nach. Danke, vielen Dank.
Liebe junge Menschen, ich danke euch für eure Freude, für eure Anwesenheit.
Auf Englisch: Ich bete für euch. Und vergesst nicht, für mich zu beten, meine Arbeit ist nicht leicht. Vielen Dank für eure Anwesenheit. Und vielen Dank für eure Hoffnung.
Beten wir jetzt gemeinsam das Vaterunser...
(vaticannews - skr)
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Klavierspielerin2 09.09.2024 08:22
Papst Franziskus ist unterwegs nach Osttimor
Mit etwas Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Reiseplan hob der Flieger B737 der Air Niugini, der staatlichen Fluggesellschaft Papua-Neuguineas, mit dem Papst an Bord um 12.12 Uhr Ortszeit vom Internationalen Flughafen in Port Moresby ab. Ziel: Dili in Osttimor, die dritte Etappe der Vierländerreise durch Asien, wo Franziskus nach etwa dreieinhalb Flugstunden eintreffen wird.
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Papst Franziskus in Papua-Neuguinea: Der Sonntag im Video
08/09/2024
Kurz zuvor hatte der Papst noch bei einem Treffen mit der Jugend des Landes im John-Guise-Stadium in Port Moresby seine vorbereitete Ansprache beiseite gelegt und war mit der Jugend in einen spontanen Dialog getreten. Bereits am Morgen hatte er sich vom Personal in der Nuntiatur, wo er seit Freitag genächtigt hatte, verabschiedet. Als Geschenk hatte er ein Mosaik, das sein Wappen abbildet, hinterlassen.
Das Treffen mit der Jugend
Überhaupt liegen intensive Tage in Papua-Neuguinea hinter dem Papst. Am Sonntag hatte Franziskus zunächst mit 35.000 Besuchern die Messe mit Angelus im Stadion der Hauptstadt gefeiert, bevor er sich per Flieger in den äußersten Nordwesten des Landes ins Dschungelgebiet begeben hatte, um dort die Gläubigen der Diözese Vanimo und eine Gruppe dort wirkender Missionare zu treffen. Am Abend ging es dann wieder zurück ins rund 1000 Kilometer entfernte Port Moresby.
Die Gläubigen der Diözese Vanimo
Am Samstag, dem ersten vollen Tag des Papstes in Papua-Neuguinea, traf er zunächst die Autoritäten des Landes, wobei er in seiner Ansprache den Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung anmahnte. Am Nachmittag des Samstags ging es dann in die nicht weit von der Nuntiatur gelegene Mädchenschule Caritas Technical Secondary School, wo er deren Schüler, aber auch benachteiligte Kinder traf, die teils auf der Straße leben müssen und durch kirchliche Einrichtungen betreut werden.
Der Besuch bei den Kindern, die durch Street Ministry und Callan Services betreut werden
Anschließend ging es zu einem Treffen mit Kirchenvertretern von Papua-Neuguinea und den Solomon-Inseln im Heiligtum „Maria, Hilfe der Christen“ in Port Moresby, wo Papst Franziskus die Anwesenden dazu aufforderte, an die Ränder zu gehen und sich für die Benachteiligten der Gesellschaft einzusetzen.
Treffen mit den Kirchenvertretern
Am Vormittag des Vortages (Freitag, 6.8.2024) war Franziskus aus Indonesien am Internationalen Flughafen in Port Moresby eingetroffen, an diesem Tag hatte er allerdings keine offiziellen Termine wahrgenommen.
Direkt nach der Ankunft in Osttimor: Treffen mit den Autoritäten
In Osttimor wird Franziskus nach seiner Ankunft am frühen Montagnachmittag Ortszeit (der Zeitunterschied zu Rom beträgt hier 7 Stunden, also eine Stunde weniger als in Papua-Neuguinea) beim Präsidentenpalast in der Hauptstadt Dili offiziell empfangen werden. Anschließend trifft er den Staatspräsidenten, den Friedensnobelpreisträger José Manuel Ramos-Horta und direkt danach, ebenfalls im Präsidentenpalast, die politischen und zivilen Autoritäten des Landes. Danach geht es in die Apostolische Nunitiatur, wo Franziskus während seines Aufenthaltes in Osttimor nächtigen wird.
Am Mittwoch geht es dann weiter nach Singapur. Insgesamt dauert die Vierländerreise, bei der Papst Franziskus Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur besucht, vom 2. bis zum 13. September; es handelt sich damit um die längste Reise seines Pontifikates.
(vatican news - cs)
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Mit etwas Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Reiseplan hob der Flieger B737 der Air Niugini, der staatlichen Fluggesellschaft Papua-Neuguineas, mit dem Papst an Bord um 12.12 Uhr Ortszeit vom Internationalen Flughafen in Port Moresby ab. Ziel: Dili in Osttimor, die dritte Etappe der Vierländerreise durch Asien, wo Franziskus nach etwa dreieinhalb Flugstunden eintreffen wird.
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Das Treffen mit der Jugend
Überhaupt liegen intensive Tage in Papua-Neuguinea hinter dem Papst. Am Sonntag hatte Franziskus zunächst mit 35.000 Besuchern die Messe mit Angelus im Stadion der Hauptstadt gefeiert, bevor er sich per Flieger in den äußersten Nordwesten des Landes ins Dschungelgebiet begeben hatte, um dort die Gläubigen der Diözese Vanimo und eine Gruppe dort wirkender Missionare zu treffen. Am Abend ging es dann wieder zurück ins rund 1000 Kilometer entfernte Port Moresby.
Die Gläubigen der Diözese Vanimo
Am Samstag, dem ersten vollen Tag des Papstes in Papua-Neuguinea, traf er zunächst die Autoritäten des Landes, wobei er in seiner Ansprache den Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung anmahnte. Am Nachmittag des Samstags ging es dann in die nicht weit von der Nuntiatur gelegene Mädchenschule Caritas Technical Secondary School, wo er deren Schüler, aber auch benachteiligte Kinder traf, die teils auf der Straße leben müssen und durch kirchliche Einrichtungen betreut werden.
Der Besuch bei den Kindern, die durch Street Ministry und Callan Services betreut werden
Anschließend ging es zu einem Treffen mit Kirchenvertretern von Papua-Neuguinea und den Solomon-Inseln im Heiligtum „Maria, Hilfe der Christen“ in Port Moresby, wo Papst Franziskus die Anwesenden dazu aufforderte, an die Ränder zu gehen und sich für die Benachteiligten der Gesellschaft einzusetzen.
Treffen mit den Kirchenvertretern
Am Vormittag des Vortages (Freitag, 6.8.2024) war Franziskus aus Indonesien am Internationalen Flughafen in Port Moresby eingetroffen, an diesem Tag hatte er allerdings keine offiziellen Termine wahrgenommen.
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