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das olypische Dorf am 5.Sept. 1972 und die Nazis

das olypische Dorf am 5.Sept. 1972 und die Nazis
brachten Tod und Verderben.
Wo blieb die Atombombe zur Abschreckung?

Münchner Olympia-Attentat

Gedenktafel vor dem damaligen Quartier der israelischen Mannschaft im Münchner Olympiadorf, 2012

Gedenken und Kranzniederlegung vor dem Gebäude Connollystr. 31 im olympischen Dorf am 40. Jahrestag, 5. September 2012

Gedenken an das Massaker, London 2012
Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 war ein Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September auf die israelische Mannschaft bei den 20. Olympischen Sommerspielen. Elf der 14 israelischen Olympiateilnehmer wurden ermordet, darunter fünf Athleten.

Der Terrorakt begann am frühen Morgen mit dem Überfall auf das Wohnquartier der Israelis im olympischen Dorf, bei dem zwei Sportler ermordet und neun weitere als Geiseln genommen wurden. Nach ergebnislosen Verhandlungen kam es in der Nacht zum 6. September auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck zu einem misslungenen Befreiungsversuch, bei dem alle neun israelischen Geiseln, ein Polizist sowie fünf der acht Geiselnehmer getötet wurden.


Inhaltsverzeichnis
1 Überblick
2 Vorbereitung des Anschlags
3 Ablauf des Attentats
3.1 Geiselnahme am Morgen des 5. September
3.2 Erstes Ultimatum
3.3 Verhandlungen und Ultimaten am Nachmittag
3.4 Scheinbares Eingehen auf die Forderungen am Abend
3.5 Beginn des Befreiungsversuchs in der Nacht
3.6 Scheitern der Befreiung am frühen Morgen des 6. September
3.7 Opfer des Anschlags
4 Folgen
4.1 Unterbrechung der Spiele
4.2 Freipressung der überlebenden Attentäter
4.3 Vergeltungsaktionen Israels
4.4 Terror-Bekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland
4.5 Aufarbeitung in Deutschland
5 Vermutungen, Thesen, offene Fragen
6 Gedenken
7 Filme
7.1 Dokumentationen
7.2 Spielfilme
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Überblick
Am frühen Morgen des 5. September überfielen acht bewaffnete palästinensische Terroristen, die im Vorfeld von deutschen Neonazis unterstützt worden waren, das Wohnquartier des israelischen Teams im olympischen Dorf in München. Gleich zu Beginn des Angriffs wurde der Ringertrainer Mosche Weinberg getötet und der Gewichtheber Yossef Romano erlitt schwere Verletzungen, denen er kurz darauf erlag. Die neun anwesenden Mannschaftsmitglieder wurden als Geiseln genommen. Die Geiselnehmer verlangten von der israelischen Regierung unter Golda Meir die Freilassung von über zweihundert in Israel inhaftierten Palästinensern. Diese lehnte die Forderungen ab.

Die Terroristen wiederum wiesen Angebote deutscher Politiker zurück, sie im Austausch gegen die israelischen Sportler als Geiseln zu nehmen. In der Nacht vom 5. auf den 6. September unternahm die bayerische Polizei auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck einen schlecht geplanten und durchgeführten[1] Befreiungsversuch, bei dem alle Geiseln ums Leben kamen. Als Reaktion auf dieses katastrophale Versagen wurde die deutsche Antiterroreinheit GSG 9 der Bundespolizei gegründet. Die Landespolizeien folgten mit Spezialeinsatzkommandos (SEK).

Die drei überlebenden Terroristen wurden schon wenige Wochen nach ihrer Tat durch die Entführung des Lufthansa-Fluges 615 aus deutscher Haft freigepresst. Infolgedessen war das Olympia-Attentat nie Gegenstand eines ordentlichen Gerichtsverfahrens. Die israelische Regierung ordnete die Vergeltungsaktion „Zorn Gottes“ durch die Sondereinheit „Caesarea“ des Mossad an. Diese tötete in den Jahren nach 1972 etwa zwanzig Palästinenser, die direkt oder indirekt an dem Anschlag beteiligt gewesen sein sollen. Der Aktion fielen aber auch Unschuldige zum Opfer.[2]

Die Bundesrepublik Deutschland zahlte 1972 und 2002 als humanitäre Geste rund 4,6 Millionen Euro an die Familien der ermordeten Israelis. Im Jahr 2022 erkannte die Bundesrepublik offiziell ihre Verantwortung für den mangelhaften Schutz der Sportler und die dilettantische Befreiungsaktion an und sprach den Hinterbliebenen eine Entschädigungssumme in Höhe von 28 Mio. Euro zu.[3]

Vorbereitung des Anschlags
Drahtzieher des Terroranschlags war Abu Daoud, Mitglied der von Jassir Arafat geführten Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und laut eigenen Angaben Assistent von Abu Ijad,[4] dem vermutlichen Gründer der Terrorgruppe Schwarzer September. Er setzte im Kampf gegen Israel auf terroristische Aktionen und wollte die Olympischen Spiele dazu nutzen, die Weltöffentlichkeit auf die Lage der Palästinenser aufmerksam zu machen.[5] Da er eine Zeitlang in Berlin gelebt hatte[6], kannte er sich in Deutschland aus. Er besorgte persönlich die Waffen für das achtköpfige Terrorkommando und begleitete es bis an den Zaun des Olympischen Dorfs.[7] In seinen 1999 erschienenen Memoiren behauptete Daoud, Arafat sei über den Plan informiert gewesen und habe ihn abgesegnet.[8] In späteren Interviews stritt er dies wieder ab.

Seine Gruppe wurde bei der Vorbereitung des Anschlags und beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur in Europa durch deutsche Neonazis unterstützt.[9] Akten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), die auf Antrag des Spiegel im Juni 2012 freigegeben wurden, belegen diese schon 1972 gehegte Vermutung.[10][11] Danach hat der Rechtsextremist Udo Albrecht bereits 1970 Kontakte zwischen der PLO und Neonazis vermittelt, die auf eine gegenseitige Unterstützung abzielten. Der ehemalige Neonazi und spätere Autor Willi Pohl schrieb: „Wir erhielten die Erlaubnis, auf von der Fatah kontrolliertem jordanischen Gebiet einen Stützpunkt zu errichten, als Gegenleistung boten wir Unterstützung im Kampf gegen Israel an.“[12] Im Vorfeld des Olympia-Attentats traf Pohl nach eigenen Angaben Abu Daoud im Juli 1972 in Dortmund, besorgte ihm Fahrzeuge und fuhr ihn zu konspirativen Treffen in Frankfurt und Köln. Aus den Akten des Verfassungsschutzes geht hervor, dass die Dortmunder Kriminalpolizei bereits im Juli 1972 Hinweise auf die konspirativen Treffen zwischen Pohl und Daoud erhalten und diese umgehend an die Landeskriminalämter, das Bundeskriminalamt und den Verfassungsschutz weitergegeben hatte.[13]

Pohl stellte zudem eine Verbindung zu dem Passfälscher Wolfgang Abramowski her, der, wie auch er selbst, enge Kontakte zur Nationalsozialistischen Kampfgruppe Großdeutschland gehabt haben soll.[11] In Kairo gab der Fatah-Vertreter Abu Ijad Pohl eine Botschaft für einen Mann in Paris mit, den er im Nachhinein als Issa, den Anführer der Münchner Attentäter erkannt haben will.[14]

Vom Ziel der Anschläge will Pohl nichts gewusst haben. Dennoch arbeitete er bei Folgeaktionen weiterhin mit der PLO-Organisation zusammen. Ende Oktober 1972 wurden er und Abramowski festgenommen. Bei ihnen fand man Waffen, die baugleich mit denen waren, die bei der Geiselnahme benutzt worden waren, sowie einen Drohbrief des Schwarzen September an den Richter, der gegen die drei überlebenden Attentäter ermittelte. Im Haftbefehl warf man Pohl vor, dass er gemeinsam mit Abu Daoud die gewaltsame Befreiung des damals inhaftierten Udo Albrecht geplant habe.[9] Trotz dieser Zusammenhänge „wurde Pohl 1974 nur wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt.“[10]

Ablauf des Attentats
Geiselnahme am Morgen des 5. September
Um 04:10 Uhr am Morgen des 5. September 1972 kletterten die acht von Abu Daoud rekrutierten Mitglieder der Terrororganisation Schwarzer September über den Zaun bei Tor 25A und betraten das Olympische Dorf. Monteure der Post beobachteten sie, hielten sie aber für heimkehrende Sportler.

Sie drangen um etwa 04:35 Uhr in das Appartement der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31 ein (Koordinaten: ♁48° 10′ 47,28″ N, 11° 32′ 55,32″ O). Die mit Kalaschnikows bewaffneten Geiselnehmer hatten keine Mühe, die israelischen Sportler zu überwältigen, da diese die Türen nicht abgeschlossen hatten.

Kommentare

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Zeitlos5 05.09.2024 10:37
Sollte man nicht den Einsatz von Flugzeugen generell überdenken ...

- klimaschädlich und
- sie erleichtern Terroristen das Entkommen!
 
Zeitlos5 05.09.2024 10:54
Das Terror-Kommando fordert unter anderem die Freilassung von 232 Palästinensern aus israelischer sowie die der RAF-Mitglieder Andreas Baader und Ulrike Meinhof aus deutscher Haft.

Warum haben wir keine Todesstrafe - wie Du mir - so ich Dir!?
 
Arne 05.09.2024 11:43
Ich bin mir sicher, dass einige Leute hier im Forum gleich wieder erzählen werden, wie geil Anschläge auf Israelis & Deutsche sind.

Das macht nicht mal mehr Sinn, sondern ist einfach nur noch geisteskrank:

(1) Wer Links ist & sich über die Anschläge freut, weil er Juden hinter dem "Kapital" vermutet, dem sollte klar sein, dass IS/Hamas ihn als nächstes töten werden, weil er links ist & Deutscher
(2) Wer Rechts ist & Juden hinter der illegalen Einwanderung vermutet, dem sollte klar sein, dass IS/Hamas ihn als nächstes töten werden, weil er die falsche Religion & Hautfarbe hat.

Sich auf die Seite antiwestlicher Terrorgruppen zu stellen, ist so völliges Dummbrot, dass es wehtut 🙄
 
hansfeuerstein 05.09.2024 23:06
Dieses Ereignis steht mir lebhaft vor Augen. Wer weiss schon, dass die Terroristen unter Anderem die Freilassung von RAF Terroristen forderten? Da passt Einiges nicht ganz zusammen.

Die Geiselnehmer hätten die Freilassung von 234 Palästinensern aus israelischer Haft sowie zusätzlich der deutschen RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof verlangt.[19] Laut den Historikern Anna Greithanner, Dominik Aufleger und Robert Wolff, die die Liste der Geiselnehmer im Staatsarchiv München gefunden haben, umfasst sie 328 Namen, darunter Ulrike Meinhof und Kōzō Okamoto (Japanische Rote Armee), einen der Täter des Massakers am Flughafen Lod vom 30. Mai 1972.
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