"Die Nationen, die am wenigsten Zeit am Tisch verbrächten, hätten die höchste Rate an Übergewichtigen..." Glaub ich sofort. Essen ist eine Gemeinschafstsache. Ein -ich nehm dich mit hinein". Ein Genuß. Ein -den Moment genießen. Ein Dankbarsein. Die Zeit stillstehen lassen und sich einfach nur dankbar freeeeuuuen
Ich kenn das auch so. Als riesen Dankbarkeit und Genuß und Freude mit der Gott einen beschenkt. Und das so auch dankbar und bewußt annehmen.
Und ich habe am Tisch meiner Familie nie gehört: Iss weniger, pass auf sonst nimmst du zu oder so ein Quatsch. Sondern es ist und war immer: Ein riiiesen Geschenk, das wir von Gott so angenommen haben und jeden mit an den Tisch nahmen, der das Haus betrat Die erste Frage, wenn du reinkommst: Hast du Hunger? Willst du was essen? Komm an Tisch hiihiii
Soziologe: Andere Esskultur bei Katholiken und Protestanten
30.07.2024 07:15
Soziologe: Andere Esskultur bei Katholiken und Protestanten
30.07.2024 07:15
Soziologe: Andere Esskultur bei Katholiken und Protestanten
"WER GEMEINSAM ISST, KANN NICHT NUR AN SICH DENKEN"
MÜNCHEN ‐ Teilen, Genuss und Tradition wird in Ländern wie Italien und Frankreich beim Essen großgeschrieben. Laut einem Wissenschaftler hat das auch etwas mit einer langen katholischen Prägung zu tun.
Sage mir was und wie du isst, und ich sage dir, wie du kulturell geprägt bist: Laut dem französischen Soziologen Claude Fischler gibt es in der westlichen Welt eine unterschiedliche Haltung zum Essen zwischen protestantisch und katholisch geprägten Ländern. Das sagte Fischler der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenende). Bei der ersten Gruppe, den USA und Großbritannien vor allem, lasse sich eine individualistische Auffassung von Ernährung beobachten. Die Erfüllung eines individuellen Ernährungsplans habe absolute Priorität. Der Fokus liege auf Nährstoffen, viele nähmen Nahrungsergänzungsmittel. Auch die Deutschen zeigten dies zu einem gewissen Grad.
In stark katholisch geprägten Ländern erkenne er dagegen eine kommensalistische Haltung, sagte Fischler: "Teilen, Genuss und Tradition spielen die zentrale Rolle, Nahrungsergänzungsmittel weniger." Das sehe man in Italien und Frankreich sehr deutlich. In Frankreich gebe es die längsten und striktesten Tischzeiten und die wenigsten Menschen, die den ganzen Tag snackten, auch die wenigsten Adipositas-Erkrankten. Man stopfe nichts gedankenlos in sich hinein, teile und esse zu festen Zeiten. "Es herrscht am Tisch eine soziale Kontrolle", erläuterte der Soziologe.
"Wer gemeinsam isst, kann nicht nur an sich denken"
Die Nationen, die am wenigsten Zeit am Tisch verbrächten, hätten die höchste Rate an Übergewichtigen, führte der Soziologe weiter aus. Das sehe man an den USA und Mexiko. Dort seien es fast doppelt so viele Fälle wie in Frankreich. Das gemeinsame Essen stärke eine Gruppe, gab Fischler zu bedenken. Es sei Vorbild für andere soziale Strukturen, für die Gesellschaft. "Wenn wir gemeinsam essen, lernen wir Rücksicht zu nehmen, wir müssen uns arrangieren. Wer gemeinsam isst, kann nicht nur an sich denken."
Es sei in Ordnung, wenn Menschen aus medzinischen oder religiösen Gründen dieses oder jenes nicht essen könnten, räumte der Wissenschaftler ein. Dafür habe schon immer jeder Verständnis gehabt. "Aber es nimmt überhand, dass Menschen ihre bevorzugte Ernährung nachdrücklich einfordern." Essen sei wahnsinnig kompliziert geworden. "Wir müssen heute Entscheidungen treffen, die es vor nicht allzu langer Zeit nicht gab, weil kollektive Regeln gegriffen haben, die wir, ohne groß darüber nachzudenken, befolgt haben." Jetzt gehe es darum: Ist es vegan? Passt es zu meiner Glukose-Diät? Bitte keine Butter. Es gehe nur ums "Ich", das "Wir" bleibe bisweilen auf der Strecke, beklagte Fischler. (KNA)
MÜNCHEN ‐ Teilen, Genuss und Tradition wird in Ländern wie Italien und Frankreich beim Essen großgeschrieben. Laut einem Wissenschaftler hat das auch etwas mit einer langen katholischen Prägung zu tun.
Sage mir was und wie du isst, und ich sage dir, wie du kulturell geprägt bist: Laut dem französischen Soziologen Claude Fischler gibt es in der westlichen Welt eine unterschiedliche Haltung zum Essen zwischen protestantisch und katholisch geprägten Ländern. Das sagte Fischler der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenende). Bei der ersten Gruppe, den USA und Großbritannien vor allem, lasse sich eine individualistische Auffassung von Ernährung beobachten. Die Erfüllung eines individuellen Ernährungsplans habe absolute Priorität. Der Fokus liege auf Nährstoffen, viele nähmen Nahrungsergänzungsmittel. Auch die Deutschen zeigten dies zu einem gewissen Grad.
In stark katholisch geprägten Ländern erkenne er dagegen eine kommensalistische Haltung, sagte Fischler: "Teilen, Genuss und Tradition spielen die zentrale Rolle, Nahrungsergänzungsmittel weniger." Das sehe man in Italien und Frankreich sehr deutlich. In Frankreich gebe es die längsten und striktesten Tischzeiten und die wenigsten Menschen, die den ganzen Tag snackten, auch die wenigsten Adipositas-Erkrankten. Man stopfe nichts gedankenlos in sich hinein, teile und esse zu festen Zeiten. "Es herrscht am Tisch eine soziale Kontrolle", erläuterte der Soziologe.
"Wer gemeinsam isst, kann nicht nur an sich denken"
Die Nationen, die am wenigsten Zeit am Tisch verbrächten, hätten die höchste Rate an Übergewichtigen, führte der Soziologe weiter aus. Das sehe man an den USA und Mexiko. Dort seien es fast doppelt so viele Fälle wie in Frankreich. Das gemeinsame Essen stärke eine Gruppe, gab Fischler zu bedenken. Es sei Vorbild für andere soziale Strukturen, für die Gesellschaft. "Wenn wir gemeinsam essen, lernen wir Rücksicht zu nehmen, wir müssen uns arrangieren. Wer gemeinsam isst, kann nicht nur an sich denken."
Es sei in Ordnung, wenn Menschen aus medzinischen oder religiösen Gründen dieses oder jenes nicht essen könnten, räumte der Wissenschaftler ein. Dafür habe schon immer jeder Verständnis gehabt. "Aber es nimmt überhand, dass Menschen ihre bevorzugte Ernährung nachdrücklich einfordern." Essen sei wahnsinnig kompliziert geworden. "Wir müssen heute Entscheidungen treffen, die es vor nicht allzu langer Zeit nicht gab, weil kollektive Regeln gegriffen haben, die wir, ohne groß darüber nachzudenken, befolgt haben." Jetzt gehe es darum: Ist es vegan? Passt es zu meiner Glukose-Diät? Bitte keine Butter. Es gehe nur ums "Ich", das "Wir" bleibe bisweilen auf der Strecke, beklagte Fischler. (KNA)
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 30.07.2024 09:56
(Nutzer gelöscht) 30.07.2024 11:18
Die Überschrift finde ich kritisch.
hansfeuerstein 30.07.2024 22:21
Ich habe mich das auch schon gefragt. Die südlichen Länder glauben anders. Man sieht es auch auffallend bei der Marienverehrung. Natürlich gilt das nicht generell, und längst ist es
nicht leichterdings zu verallgemeinern. Dennoch gibt es da interessante Aspekte, ohne dem
eine wertende Konnotation geben zu wollen.
nicht leichterdings zu verallgemeinern. Dennoch gibt es da interessante Aspekte, ohne dem
eine wertende Konnotation geben zu wollen.
Alleshinterfragen 31.07.2024 06:50
Und was und wie essen Nichtkatholiken?
Also auch ich finde die Überschrift irreführend.
Also auch ich finde die Überschrift irreführend.
(Nutzer gelöscht) 01.08.2024 09:08
@Alleshinterfragen: na so wie ich zb 😃😃
1 Tomate und Maibock ....Prost!