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📃 Das wahre Israel

📃 Das wahre Israel
Der Thron Davids ist der einzige Thron, welcher CHRISTUS verheißen ist, daher muss die Herrschaft, deren Empfang wie folgt beschrieben wird, das Königreich Israel betreffen: "Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen." [DAN. 7,13-14] [SLT] Es wurde vorhergesagt, dass Christi ewige Herrschaft über das Haus Jakob sein sollte, und doch sagt der Prophet, nachdem er von der Zerstörung der irdischen Monarchien berichtet hat: "Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!" [DAN. 7,27] [SLT] Daher müssen alle Heiligen Gottes das Volk Israel bilden, über das CHRISTUS herrschen wird. Auf diese Wahrheit wurde schon früher verwiesen, aber jetzt sollen umfangreichere bestätigende Schriftbeweise erfolgen.

[1] Die Verheißung [Christi] lautet: "Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe." [OFFB. 3,21] [ELB] Der Name "Israel" bedeutet: "Fürst Gottes" oder [auch] "einer, der sich durchsetzt". Er wurde [zuerst] Jakob gegeben. Nachdem dieser die ganze Nacht mit dem Engel gerungen und den Sieg errungen hatte, sagte der HERR zu ihm: "Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt." [1. MO. 32,28] [ELB] Somit ist ein Überwinder ein Israelit und damit jemand dem die Verheißung [Christi] gilt - jene Verheißung, dass CHRISTUS allen die Israeliten sind, gewähren wird, mit IHM auf seinem Thron zu sitzen.

[2] Die natürlichen Nachkommen Abrahams wurden niemals als das wahre Israel oder Erben gemäß der Verheißung angesehen, es sei denn, sie waren [so] gerecht wie Abraham gerecht war. Als CHRISTUS den Juden hinsichtlich [wahren] Glaubens an IHN zusagte: "ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen" [JOH. 8,32] [SLT], antworteten diese: "Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen." [JOH. 8,33] [SLT] Aber der HERR zeigte ihnen, dass sie in einer schlimmeren Knechtschaft als jeder menschlichen Sklaverei waren, als ER [weiter] sagte: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde." [JOH. 8,33] [SLT] Und auf ihre wiederholte Aussage, dass sie die Kinder Abrahams seien, antwortete ER: "Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. ... Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm." [JOH. 8,39-40.44] [SLT]

In ähnlicher Weise sagte Johannes der Täufer zu den bösen Pharisäern und Sadduzäern: "Schlangenbrut! ... denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken!" [MATTH. 3,7-9] [SLT] Johannes verwies damit darauf, dass GOTT Abraham eher aus den Steinen Kinder erwecken würde, als die Verheißung gegenüber solchen unwürdigen Nachkommen wie sie zu erfüllen. Dass dies kein neuer Gedanke war, geht aus der Tatsache hervor, dass sogar während der Wüstenwanderung, von der Zeit an, als die Verheißung an die Juden beim Auszug [aus Ägypten] erneuert wurde und es einem Fremden jederzeit erlaubt war, sich durch Beschneidung mit Israel zu identifizieren, bezüglich eines widerspenstige Juden, der sich weigerte, sich vor GOTT zu demütigen und am Versöhnungstag seine Sünde zu bekennen, gesagt wurde: "jede Seele, die sich an diesem Tag nicht demütigt, die soll ausgerottet werden aus ihrem Volk" [3. MO. 23,29] [SLT]

Die Beschneidung war das Zeichen der jüdischen Staatsbürgerschaft. Ein Mann, der beschnitten war, galt als Israelit aber wie bereits erwähnt, wurde dieser Ritus auch an Ausländern vollzogen, und danach wurden sie den von jüdischen Eltern Geborenen gleichgestellt, was zeigt, dass die natürliche Nachkommenschaft Abrahams nicht ganz Israel umfasste. Darüber hinaus haben wir Beweise dafür, dass der Herr das äußere Zeichen der Beschneidung, sei es bei einem einheimischen Juden oder bei einem Ausländer, niemals als Beweis dafür ansah, dass diese Person wirklich ein Erbe Abrahams war. Im vierten Kapitel des Römerbriefes erfahren wir, [wie folgt] was die Beschneidung bedeutete: "glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!« Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden ist. Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war! Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon im unbeschnittenen Zustand hatte, damit er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde; und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war." [RÖ. 4,8-12] [SLT]

Abraham empfing die Beschneidung als Zeichen dafür, dass er "die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus"[RÖ. 3,21] [SLT] erlangt hatte. Die Beschneidung war also das Zeichen der Gerechtigkeit. Wenn jemand beschnitten, aber nicht gerecht war, war er ebenso wenig ein Kind Abrahams wie jeder andere Mensch und wer gerecht war, wie Abraham, war wirklich dessen Kind. So war Abraham der Vater aller, die glaubten, ob sie nun beschnitten oder unbeschnitten waren. Dass die äußere Beschneidung [tatsächlich] keinen Israeliten ausmacht, es sei denn, dass ein Mensch gerecht ist, erklärt Paulus in Römer Kapitel 2 [wie folgt:] "Die Beschneidung nämlich hat nur Wert, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung zur Unbeschnittenheit geworden. Wenn nun der Unbeschnittene die Rechtsbestimmungen des Gesetzes befolgt, wird ihm dann nicht seine Unbeschnittenheit als Beschneidung angerechnet werden? Und wird nicht der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott." [RÖ. 2,25-29] [SLT]

Das galt nicht nur [für die Zeit], als es der Apostel schrieb, sondern von Anfang an in der Geschichte des jüdischen Volkes. Als der HERR seinem Volk am Berg Sinai seine Gesetze verkündigte, bezeugte ER, dass ER, wenn es IHM nicht gehorchte, Verwüstung über sein Land bringen und es unter den Heiden untergehen lassen würde, aber ER sagte auch: "werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen samt ihrer Untreue, die sie gegen mich begangen haben, und dass sie sich mir widersetzten, weswegen auch ich mich ihnen widersetzte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt, sodass sie dann ihre Schuld annehmen, so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken, und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham, und ich will an das Land gedenken." [3. MO. 26,40-42] [SLT]

Und so war es sowohl in den Tagen Moses, als auch in den Tagen Christi so, dass "ein rechter Israelit" nur einer war, in dem "kein Falschwar. [JOH. 1,47] [LUT2017]

Im 11. Kapitel des Römerbriefes veranschaulicht der Apostel [Paulus] überzeugend, wie die Verheißungen an Israel erfüllt werden können, auch wenn alle buchstäblichen [oder natürlichen] Nachkommen Jakobs ihr Recht auf das Erbe verwirkt haben sollten. Im ersten und zweiten Vers erklärt er, dass GOTT sein Volk nicht verstoßen hat. Das könnte zu der Annahme verleiten, dass das buchstäbliche Israel [natürlicher Abstsammung] noch das auserwählte Volk Gottes ist, wenn der Apostel nicht auch bezeugen würde, dass die, die übrig bleiben, dies "nach Auswahl der Gnade" [RÖ. 11,5] [ELB] sind. Dann stellt er Israel durch einen Ölbaum dar, von dem "einige der Zweige herausgebrochenund in welchen die Heiden als "ein wilder Ölbaum eingepfropft" wurden. Dieses Einpfropfen widerspricht der Natur, denn die eingepfropften Zweige haben Anteil an "der Wurzel und der Fettigkeit" [RÖ. 11,17] [ELB] des edlen Ölbaumes, in den sie eingepfropft wurden und bringen dieselbe Art von Frucht. Der Apostel warnt [auch] die so Eingepfropften, "nicht hochmütig[gegenüber den Ausgebrochenen] zu sein, denn sie würden nur "durch den Glauben" stehen und wie die natürlichen Zweige "herausgebrochen worden durch den Unglauben" [RÖ. 11,20] [ELB] so könnten auch sie [aus dem gleichen Grund] wieder entfernt werden. Die Juden, die natürlichen Zweige, könnten [auch wieder] Teil des Baumes werden, aber wenn dies geschehen würde, dann nicht als ursprüngliche Zweige, sondern [ebenso wie ehemalige Heiden nur] als geistliche Pfropfreiser. Somit ist das [wahre] Volk Israel nur ein geistliches Volk, das zu CHRISTUS gehört und "so wird ganz Israel gerettet werden." [RÖ. 11,26] [ELB]

( Ellet J. Waggoner, Juli 1888 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 28.07.2024 18:48
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Dr. Ellet J. Waggoner bereits vor über 125 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche,  insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht Artikel Dr. Ellet J. Waggoner 

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones 

Mein Wunsch und Gebet ist, dass jeder Leser durch den bzw. die Artikel reichlich gesegnet wird, er Dingen besser verstehen und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text - abgesehen von Bibelzitaten - beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlichkeit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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