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Papst: „Hört auf, denn Gewalt wird niemals Frieden bringen!“

Papst: „Hört auf, denn Gewalt wird niemals Frieden bringen!“
Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag einen eindringlichen Friedensappell für das Heilige Land lanciert. Bei einer Audienz für die Spitzen der Ostkirchenhilfswerke äußerte er sich auch zum Krieg in der Ukraine und zur Lage in Berg-Karabach.



Anne Preckel – Vatikanstadt

„Wie viel Schmerz verursacht der Krieg, der an Orten, an denen das Evangelium des Friedens verkündet wurde, noch schriller und absurder ist!“, lenkte Franziskus den Blick auf den wütenden Nahostkonflikt. Er traf im Vatikan Vertreter der Vereinigung der Ostkirchenhilfswerke (ROACO), die seit Montag in Rom berieten.

„Es ist dringend notwendig, das Feuer einzustellen, sich zu treffen und den Dialog zu führen, um das Zusammenleben der verschiedenen Völker zu ermöglichen - der einzig mögliche Weg in eine stabile Zukunft.“


„An diejenigen, die die Spirale des Konflikts nähren und davon profitieren, wiederhole ich: Hört auf! Hört auf, denn Gewalt wird niemals Frieden bringen“, so der Papst. „Es ist dringend notwendig, das Feuer einzustellen, sich zu treffen und den Dialog zu führen, um das Zusammenleben der verschiedenen Völker zu ermöglichen - der einzig mögliche Weg in eine stabile Zukunft.“


Krieg sei „sinnlos und ergebnislos“ und „von Anfang an und immer eine Niederlage“, bekräftigte der Papst. Franziskus forderte dazu auf, auf den Schrei der Leidenden zu hören:

„Hören wir auf diejenigen, die unter den Folgen leiden, wie die Opfer und die Bedürftigen, aber hören wir auch auf die Schreie der jungen Menschen, der einfachen Leute und der Völker, die der kriegerischen Rhetorik überdrüssig sind, der sterilen Refrains, die immer andere beschuldigen und die Welt in Gut und Böse einteilen, der Führer, die sich schwer tun, sich an einen Tisch zu setzen, um zu vermitteln und Lösungen zu fördern.“

Solidarität mit Christen im Heiligen Land
Franziskus rief die Gläubigen in aller Welt zu Solidarität mit den Christen im Heiligen Land auf und warnte vor einem Exodus der Christen:

„Dort, wo alles begann, wo die Apostel den Auftrag erhielten, in die Welt hinauszugehen, um das Evangelium zu verkünden, sind heute die Gläubigen der ganzen Welt aufgerufen, ihre Nähe spürbar zu machen und die Christen dort und im gesamten Nahen Osten zu ermutigen, stärker zu sein als die Versuchung, ihr von Konflikten zerrissenes Land zu verlassen. Ich denke an eine hässliche Situation: dass dieses Land von Christen entvölkert wird.“

Der Papst würdigte den Einsatz der Ostkirchen-Hilfswerke als Überbringer konkreter Hilfe und Hoffnung, die um die Linderung des Leids bemüht seien, und dankte ihnen für ihr Wirken: „Fast alles, was Sie tun, fällt in den Augen der Welt nicht auf, aber es gefällt den Augen Gottes“, formulierte der Papst und er zeigte sich zuversichtlich, dass „die Samen, die ihr in den von Hass und Krieg verseuchten Boden pflanzt, aufgehen werden“ und zur Prophezeiung einer anderen Welt würden, „die nicht an das Recht des Stärkeren glaubt, sondern an die Kraft eines unbewaffneten Friedens“.

Frieden für die Ukraine
Franziskus ging in seiner Ansprache auch auf „das Drama der gequälten Ukraine“ ein und rief auch hier zu einer Friedenslösung auf: „Möge sich für diese liebe Bevölkerung ein Schimmer des Friedens auftun, mögen die Kriegsgefangenen befreit und die Kinder repatriiert werden. Die Förderung des Friedens und die Befreiung der Gefangenen sind Kennzeichen des christlichen Glaubens, der sich nicht auf ein Machtinstrument reduzieren lässt.“ Auch dankte er für den humanitären Einsatz der Ostkirchenhilfswerke für die aus der Region Karabach Vertriebenen; aus der Region waren mehrere Kirchenführer zur ROACO-Sitzung nach Rom gereist.

Viele orientalischen Kirchen seien heute „Märtyrerkirchen“ und verwundet wie der Leib Christi, formulierte Franziskus, der auch Syrien, den Libanon, den gesamten Nahen Osten, den Kaukasus und Tigray nannte. „Genau dort, wo ein großer Teil der Katholiken des Ostens lebe, wütet die Barbarei des Krieges auf abscheuliche Weise“, so der Papst. Die Abwanderung der Christen aus dem Osten sei heute „vielleicht größer als je zuvor“, einige Kirchen seien schon nahezu entvölkert, worunter die Pastoral massiv leide, es drohe ein Verlust der religiösen Identität: „Und mit dem Vergehen von Generationen geht das geistliche Erbe des Ostens, ein unübersehbarer Reichtum für die katholische Kirche, verloren“, zeigte sich Franziskus besorgt.

Wichtige Rolle der Christen
Den Ostkirchen-Hilfswerkverband ROACO bat der Papst, den bedrängten Gläubigen in diesen Ländern weiter zu helfen und sie im Glauben zu bestärken. Auch das Dikasterium für die Ostkirchen solle zu dieser Unterstützung beitragen. Franziskus erinnerte an die wichtige Rolle, die das Christentum in diesen Regionen spielt.

„Mögen sie mit eurer Unterstützung dazu beitragen, das auszugleichen, was die zivile Macht für die Schwächsten und Elendigsten leisten sollte, aber nicht kann, nicht weiß oder nicht leisten will. Seid ein Ansporn, damit die Geistlichen und Ordensleute immer ein offenes Ohr für den Schrei ihrer Völker haben, bewundernswert im Glauben, das Evangelium über Zwietracht und persönliche Interessen stellend, um gemeinsam für das Gute einzutreten, denn alle in der Kirche sind Christi und Christus ist Gottes.“

(vatican news – pr)

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Kommentare

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hansfeuerstein 28.06.2024 12:28
Es ist hoffentlich niemand so naiv und denkt, dass es vorbei sein wird, wenn Israel die Kampfhandlungen einstellt. Es werden weiter Raketen auf Israel abgeschossen werden, und es werden die üblichten Attentäter in Israel ans Werk gehen.
 
Klavierspielerin2 28.06.2024 13:41
Die beiden Parteien müssen zu einem " gerechten Frieden" finden.
Dass das nicht einfach ist, ist jedem klar.
 
hansfeuerstein 28.06.2024 13:42
Allein der Wille fehlt. Es könnte nur mit einer offiziellen Anerkennung des Existenzrechtes Israels beginnen, wie sonst?
 
pieter49 28.06.2024 13:59
...und Hamas sollte den restliche Geiseln freilassen und kein Raketen auf Israel Abschießen

(Es wurde schon um 12:28 Uhr erwähnt)

Nur das würde ein Guter Anfang sein !!!

Aber der Hamas möchte Israel nicht anerkennen...

Leider!

...und Teuflisch nebenbei !!!
 
hansfeuerstein 28.06.2024 14:02
Es ist restlos unversöhnlich. Es bräuchte eine zivile Regierung in Palästina, welche eine Annäherung auch wirklich will. Begin und Sadat ging in die Richtig, der Ausgang ist bekannt.
Es müsste aber ein neuer Versuch unternommen werden, nur dazu darf die Hamas nicht die Waffengewalt über das gesamt Land behalten, ansosten bleibt dies eben eine Unmöglichkeit.
 
pieter49 28.06.2024 14:06
Beitrag von 14:04 Uhr bitte löschen
 
Zeitlos5 28.06.2024 21:02
"Die beiden Parteien müssen zu einem " gerechten Frieden" finden.
Dass das nicht einfach ist, ist jedem klar."
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Ja, die Atombombe auf alle Hamas ...
 
Klavierspielerin2 29.06.2024 08:10
Würden sich beide Parteien zu Jesus Christus bekennen, wäre ein gerechter Frieden in erreichbare Nähe gerückt.
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