... und die Bibel hat doch recht ...?
15.06.2024 10:36
... und die Bibel hat doch recht ...?
15.06.2024 10:36
... und die Bibel hat doch recht ...?
Jein!
Jona und Niniveh
Historizität
Neben der fehlenden historischen Einbindung treten im Jonabuch mehrere sachliche und historische Ungereimtheiten zutage.
Die Verschlingung Jonas durch den großen Fisch rief bereits im Altertum bei Kritikern der frühen Kirche Spott hervor. Ihre Historizität sollte in der neuzeitlichen Forschung durch teilweise sehr merkwürdige Erklärungen gesichert werden.[12] So vermuteten einige Forscher des 18. Jahrhunderts, Jona sei von einem Schiff mit dem Namen „großer Fisch“ aufgenommen worden oder er habe in einer Herberge übernachtet, die „Zum Walfisch“ hieß. Die schon im 18. Jahrhundert vertretene Erklärung der Verschlingung als Traumerlebnis ist zwar weniger skurril, aber auch sie hat keinen Anhalt im Text. Auch Versuche, die Verschlingung Jonas durch Verweis auf Parallelfälle historisch wahrscheinlich zu machen, haben die Mehrheit der Forschung nicht überzeugt. Im angelsächsischen Raum wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall eines gewissen James Bartley, eines amerikanischen Waljägers diskutiert, der 1891 vor den Falklandinseln von einem Pottwal verschlungen, aber von seinen Kameraden aus dem Magen des erlegten Wals lebend gerettet wurde. Bartley soll bei seiner Rettung bewusstlos und vom Magensaft des Wals angegriffen gewesen sein.[13] Dies verkennt die theologischen Aussagen, die hinter dem Bild stecken (siehe unten Verschlingungsmotiv).
Ein weiterer unhistorischer Zug ist die Schilderung Ninives. Ninive gilt im Jonabuch als Residenz eines Königs (Kap. 3), tatsächlich war die Stadt aber erst seit Sanherib die zentrale assyrische Residenz, die auch in Israel als solche wahrgenommen wurde, also nach 705 v. Chr. und damit lange nach dem historischen Jona. Abgesehen davon lassen sich in der Ninivedarstellung des Jonabuches neben den assyrischen Elementen solche wiederfinden, die zu der antiken Vorstellung von den Persern gehören. Die Verbindung von assyrischen und persischen Elementen spricht dafür, dass keine historisch zutreffende Ninive-Darstellung vorliegt, sondern ein Ninivebild, das aus einer Zeit stammt, in der sowohl das Assyrerreich wie auch das Perserreich schon Vergangenheit waren.
Jona und Niniveh
Historizität
Neben der fehlenden historischen Einbindung treten im Jonabuch mehrere sachliche und historische Ungereimtheiten zutage.
Die Verschlingung Jonas durch den großen Fisch rief bereits im Altertum bei Kritikern der frühen Kirche Spott hervor. Ihre Historizität sollte in der neuzeitlichen Forschung durch teilweise sehr merkwürdige Erklärungen gesichert werden.[12] So vermuteten einige Forscher des 18. Jahrhunderts, Jona sei von einem Schiff mit dem Namen „großer Fisch“ aufgenommen worden oder er habe in einer Herberge übernachtet, die „Zum Walfisch“ hieß. Die schon im 18. Jahrhundert vertretene Erklärung der Verschlingung als Traumerlebnis ist zwar weniger skurril, aber auch sie hat keinen Anhalt im Text. Auch Versuche, die Verschlingung Jonas durch Verweis auf Parallelfälle historisch wahrscheinlich zu machen, haben die Mehrheit der Forschung nicht überzeugt. Im angelsächsischen Raum wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall eines gewissen James Bartley, eines amerikanischen Waljägers diskutiert, der 1891 vor den Falklandinseln von einem Pottwal verschlungen, aber von seinen Kameraden aus dem Magen des erlegten Wals lebend gerettet wurde. Bartley soll bei seiner Rettung bewusstlos und vom Magensaft des Wals angegriffen gewesen sein.[13] Dies verkennt die theologischen Aussagen, die hinter dem Bild stecken (siehe unten Verschlingungsmotiv).
Ein weiterer unhistorischer Zug ist die Schilderung Ninives. Ninive gilt im Jonabuch als Residenz eines Königs (Kap. 3), tatsächlich war die Stadt aber erst seit Sanherib die zentrale assyrische Residenz, die auch in Israel als solche wahrgenommen wurde, also nach 705 v. Chr. und damit lange nach dem historischen Jona. Abgesehen davon lassen sich in der Ninivedarstellung des Jonabuches neben den assyrischen Elementen solche wiederfinden, die zu der antiken Vorstellung von den Persern gehören. Die Verbindung von assyrischen und persischen Elementen spricht dafür, dass keine historisch zutreffende Ninive-Darstellung vorliegt, sondern ein Ninivebild, das aus einer Zeit stammt, in der sowohl das Assyrerreich wie auch das Perserreich schon Vergangenheit waren.
Kommentare
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Wahrheitssuche 15.06.2024 16:25
"Ein weiterer unhistorischer Zug ist die Schilderung Ninives. Ninive gilt im Jonabuch als Residenz eines Königs (Kap. 3), tatsächlich war die Stadt aber erst seit Sanherib die zentrale assyrische Residenz"
Eine "Residenz" muss nicht zwingend eine Hauptstadt sein.
Der Begriff "Residenz" beschreibt oft auch lediglich einen temporären Sitz eines Herrschers.
Dies galt auch zB im sogenannten Mittelalter , wenn ein Herrscher in einer Residenzstadt "Hof machte".
Das sollte man wissen.
Sherezade 15.06.2024 21:42
@Zeitlos,
warum immer nur c&p von Wiki? All die zitierten Autoren in Wiki habe ich zumindest gelesen und im Regal...Du auch ?
Die Theologie des Buches Jona hat Du vergessen zu kopieren...
Befasse Dich doch auch mal mit den literarischen Gattungen in der Bibel... natürlich hat nicht jeder Bericht einen historischer Tatsachenbericht...ein Abwertung als Erfindung wird diese Texten und der Bibel nicht gerecht... ein Abwerten des Symbolischen gegenüber des Geschichtlichen ist ein Zeichen, dass man nicht in der Lage ist, die Bedeutung des Symbolischen angemessen zu würdigen...authentische Gotteserfahrungen...getragen vom Gebet und dem Heiligen Geist... man findet Lebenserfahrungen und Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit... vielfach wertvoller als ein schnöder historischer Bericht...
Literarische Erzählungen sind keine Erfindungen und schon gar nicht naiv...da muss man halt mal in Literaturwissenschaft einsteigen...
warum immer nur c&p von Wiki? All die zitierten Autoren in Wiki habe ich zumindest gelesen und im Regal...Du auch ?
Die Theologie des Buches Jona hat Du vergessen zu kopieren...
Befasse Dich doch auch mal mit den literarischen Gattungen in der Bibel... natürlich hat nicht jeder Bericht einen historischer Tatsachenbericht...ein Abwertung als Erfindung wird diese Texten und der Bibel nicht gerecht... ein Abwerten des Symbolischen gegenüber des Geschichtlichen ist ein Zeichen, dass man nicht in der Lage ist, die Bedeutung des Symbolischen angemessen zu würdigen...authentische Gotteserfahrungen...getragen vom Gebet und dem Heiligen Geist... man findet Lebenserfahrungen und Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit... vielfach wertvoller als ein schnöder historischer Bericht...
Literarische Erzählungen sind keine Erfindungen und schon gar nicht naiv...da muss man halt mal in Literaturwissenschaft einsteigen...
weil Niniveh als sündige Stadt galt - ein beliebtes Thma in sämtlichen Religionsgemeinschaften.