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...die mit ihrem Geschick hadern...

...die mit ihrem Geschick hadern...
...»Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden,
15 um Gericht zu halten über alle und alle Gottlosen unter ihnen zu strafen wegen all ihrer gottlosen Taten, womit sie sich vergangen haben, und wegen all der harten [Worte], die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.«
16 Das sind Unzufriedene, die mit ihrem Geschick hadern und dabei nach ihren Lüsten wandeln; und ihr Mund redet übertriebene Worte, wenn sie aus Eigennutz ins Angesicht schmeicheln. (Judas 1:14-16, Schlachter)
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Eine Sünde, über die wir nie sprechen
Artikel von Trevin Wax
5. Juni 2023

Es gibt eine gefährliche Art von Stolz, die im Leben des Christen oft unbemerkt bleibt und infolgedessen nicht bekämpft wird. Nichtsdestotrotz ist sie tödlich. Sie vergiftet Beziehungen. Sie verhindert Buße. Und weil sie uns hinterrücks dazu bringt, unsere eigenen Fehler durch an uns begangenes Unrecht zu rechtfertigen, können die Tentakel des Stolzes unser Herz fest im Griff behalten. Dabei wirken wir noch demütig und bedürftig. Ich spreche von Selbstmitleid, einer Sünde, die uns heute auf Schritt und Tritt begegnet.

Nach innen gerichtetes Mitleid
Selbstmitleid beruht auf Mitleid – der Tugend, Mitgefühl zu zeigen und zu versuchen, zu verstehen. Wenn das Mitleid sich nach innen richtet, vermindert es das Mitgefühl für andere und entzieht der Selbstlosigkeit den Boden. Eugene Peterson fragt sich in Earth and Altar, ob wir „das selbstmitleidigste Volk in der
Geschichte der Menschheit“ geworden sind.

„Sich selbst zu bemitleiden ist zu einer Kunstform geworden. Das Jammern und
Wehklagen, das weisere Generationen durch Satire ins Lächerliche zogen, hat bei uns Bestseller-Status.

Selbstmitleid spielt sowohl bei der Rechten als auch bei der Linken eine Rolle in zeitgenössischen Verschwörungstheorien. Ob man sich nun selbst als Opfer sieht oder Ressentiments pflegt – immer gibt es diesen Reflex, die seltsamsten Theorien aufzugreifen, wenn sie uns nur davon abhalten, unsere Fehler einzugestehen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Die Welt ist gegen uns, deswegen ist es gerechtfertigt, anderen die Schuld zu geben und gegen jede Form von Respektlosigkeit zum Angriff überzugehen.
Selbstmitleid ist die Kehrseite des Prahlens.

Wie verhält sich Selbstmitleid zu Stolz? Es ist die Kehrseite des Prahlens. In seinem Buch Sehnsucht nach Gott stellt John Piper das Prahlen dem Selbstmitleid gegenüber:

„Prahlen ist die Antwort von Stolz im Erfolg.
Selbstmitleid ist die Antwort von Stolz im Leid.

Prahlen sagt: ‚Ich verdiene Bewunderung, denn ich habe so viel erreicht.‘

Selbstmitleid sagt: ‚Ich verdiene Bewunderung, denn ich habe so viel geopfert.‘

Prahlen ist die Stimme des Stolzes im Herz der Starken.
Selbstmitleid ist die Stimme des Stolzes im Herz der Schwachen.

Prahlen klingt nach Unabhängigkeit.
Selbstmitleid klingt nach Aufopferung.“

Angeberei ist meist ziemlich offensichtlich. Selbstmitleid ist subtiler. Es entspringt dem verwundeten Ego. Die Selbstmitleidigen machen oft den Eindruck, als kämpften sie mit mangelnder Selbstachtung oder niedrigem Selbstwertgefühl. In Wirklichkeit sind die, die sich im Selbstmitleid suhlen, unzufrieden damit, dass sie nicht genug gewürdigt wurden. „Ich habe nicht bekommen, was mir zusteht. Ich verdiene etwas Besseres. Niemand behandelt mich so, wie ich es wert bin.“

Jon Bloom schreibt dazu:

„Selbstmitleid ist eine gefährliche, hinterhältige Sünde, die zu Verhärtung des Herzens führt. Sie macht geistlich passiv, erstickt den Glauben, laugt die Hoffnung aus, tötet die Freude, erdrückt die Liebe, befeuert den Zorn und raubt uns den Wunsch, anderen zu dienen. Sie ist ein Sünden-Nährboden, weil sie uns dazu ermutigt, unsere armen Egos mit allen möglichen sündigen Verhaltensweisen wie Klatsch, übler Nachrede, Völlerei, Süchten, Pornografie und einem Übermaß anEntertainment (um nur ein paar zu nennen) zu verhätscheln und zu trösten.“


Trevin Wax ist Chefredakteur von The Gospel Project, theologischer Berater von LifeWay Christian Resources und Gastprofessor am Wheaton College, in Wheaton, Illinois (USA). Er ist Autor zahlreicher Bücher, darunter Rethink Your Self, This Is Our Time, Eschatological Discipleship und Gospel Centered Teaching.

https://www.evangelium21.net/media/3846/eine-suende-ueber-die-wir-nie-sprechen

Kommentare

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paloma 04.06.2024 09:48
Wer im Selbstmitleid verharrt,zapft ständig andere an u raubt ihnen die Kraft,sofern sie es zulassen.
 
Herbstprince 04.06.2024 10:36
Mit dem eingestellten Versen aus dem Judas-Brief wird doch überdeutlich, dass die heutigen Predigten, die ausschließlich einseitig Gottes Liebe predigen und seine Gerechtigkeit, sogar Strafe leugnen, völlig daneben sind.
Und nach dem Text reicht es, dass Unzufriedene, die mit ihrem Geschick hadern, schon Gott allein dadurch beleidigen. 

In der Nachfolge Jesu hat Selbstmitleid, verwundetes Ego keinen Platz. Die Forderung von Jesus ist sehr eindeutig:Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Matth. 16,24
Und die Nachfolge "auf Jesus Art" ist möglich durch die Wiedergeburt mit der Erkenntnis und den Gnadengaben. 
Man schaue auf die ersten Jünger, die genau das befolgt haben.
 
paloma 04.06.2024 12:28
Seelisch verwundete Menschen haben bei Jesus sogar viel Platz bekommen.Er heilte auch seelische Verletzungen u einige dieser beachteten Menschen wurden seine Nachfolgerinnen.
Aber sicher meinst du mit verwundetem Ego etwas anderes,Herbstprince.
Jesus wusste,dass erst geheilt u gereinigt werden muss,bevor dieser Mensch in der Nachfolgerin höhere Ziele anstreben konnte.
Deshalb finde ich es sehr gerechtfertigt,dass den verwundeten Menschen der liebende u heilende Jesus nahegebracht wird,denn sie brauchen Heilung u Hoffnung.
Da in unserer Zeit ein Großteil der Menschen geknickt u verletzt ist,ist dies vllt der Grund,dass es eine starke Betonung gefunden hat u es widerspricht nicht Gottes Wahrheit,denn er IST ein liebender Gott.
Möglicherweise findet in der Endzeit die andere Seite mehr Betonung,um Konsequenzen der Abwendung von Gott aufzuzeigen.
Kein entweder /oder......sowohl als auch.
Es geht ja u.a. darum,dass noch viele errettet werden.Ich denke ,das schafft Gottes unendliche Liebe besser.....
 
Herbstprince 04.06.2024 12:42
Zwischen "verwundeten Herzen" und einem "verwundeten Ego", sehe ich einen großen Unterschied. Bei dem verletzten Ego geht es um Selbstsucht,Stolz und Überheblichkeit.

Jesus hat sich um die verwundeten Herzen gekümmert - aber bei den echt Stolzen, Unbeugsamen, Religiösen, die sich nur um sich selbst gedreht haben, hat auch Jesus Klartext gesprochen.
 
paloma 04.06.2024 14:33
Ich habe es geahnt,finde gut,das klar zu unterscheiden.Danke Herbstp.
 
paloma 04.06.2024 14:33
Ich habe es geahnt,finde gut,das klar zu unterscheiden.Danke Herbstp.
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