Andacht vom 2. Juni 2024

Andacht vom 2. Juni 2024
Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe!
Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.

2. Könige 6,17


Forscher des renommierten Instituts MIT machten vor Jahren eine interessantes Experiment.
Sie benutzten eine klassische visuelle Illusion, den sogenannten simultanen Helligkeitskontrast, der zwei graue Punkte auf einem Hintergrund zeigt, der aus einem Farbverlauf von Hellgrau bis Schwarz besteht.
Obwohl die beiden Punkte identisch sind, erscheinen sie sehr unterschiedlich, je nachdem, wo sie auf dem Hintergrund mit dem Farbverlauf platziert sind.

Wissenschaftler haben dieses Phänomen seit mehr als 100 Jahren untersucht und sich gefragt, wo im Gehirn die Einschätzung der Helligkeit stattfindet.
"Alle unsere Experimente deuten darauf hin, dass es sich um ein Low-Level-Phänomen handelt", so Pawan Sinha, Professor im Fachbereich für Gehirn- und Kognitionswissenschaft des MIT.

Wir sehen – und dann verarbeiten wir, was wir sehen.
Visuelle Illusionen zu studieren ist interessant, aber unser Leben ist leider von realen Herausforderungen und tatsächlichen Hindernissen geprägt.
Wie verarbeiten wir diese Momente, wenn unsere Probleme zu groß erscheinen, um über sie hinaus oder um sie herum zu schauen?

Elisas Diener analysierte, was er sah, und rief voller Angst: "O weh, mein Herr!
Was sollen wir tun?" (2 Kön 6,15).
Elisas Antwort zeigt uns eine alternative Perspektive: "Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!" (V. 16)

Verzerrte Sichtweisen und Ängste sind oft eng miteinander verbunden.
Wir sehen etwas, wir hören etwas und dann reagieren wir oft mit Angst, Wut, Groll oder sogar mit Aggression.

Gott erinnert uns in der Geschichte von Elisa und seinem Diener daran, dass wir eine fundamentale Korrektur brauchen – wir müssen Gottes Realitäten sehen, weil unsere eigenen Gedankengänge und die Schlussfolgerungen, zu denen wir kommen, oft fehlgeleitet und verdreht sind.

Was siehst du in deiner Welt?
Siehst du nur Konflikte, Ärger, Sünde und Hoffnungslosigkeit oder hast du gelernt, dir Gottes Sichtweise zu eigen zu machen und Menschen und unsere Welt mit seinen Augen zu sehen?


(Gerald Klingbeil)

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar