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Soll der Staat gegen Einsamkeit kämpfen? Bloß nicht❗

Soll der Staat gegen Einsamkeit kämpfen? Bloß nicht❗
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KOMMENTAR
Soll der Staat gegen Einsamkeit kämpfen? Bloß nicht!

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Die Familienministerin als Seelenklempnerin.
01.06.2024 - 17:05 Uhr
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„Einsam, zweisam, dreisam - und am Ende dann allein“, sang Hermann van Veen schon Anfang der 80er Jahre. Heute wäre er ein Fall für die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), die dieser Tage einen „Einsamkeitsatlas“ vorgelegt hat und sich das Problems mit höchster Dringlichkeit annehmen will.
Ausgerechnet!
Es gibt offenbar keinen Lebensbereich mehr, der vor der Politik noch sicher ist. Das Irre: Corona und die im Zuge der Pandemie erlassenen Beschränkungen haben massive Auswirkungen auf das Einsamkeitsempfinden, heißt es in dem Bericht, den das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) im Auftrag des Paus-Ministeriums erstellt hat. Mit anderen Worten: Ein Problem, das die Politik maßgeblich befeuert hat, will sie nun auch noch beheben. Die Politik, die damals nicht begriffen und schon gar nicht akzeptiert hat, dass sie im Privatleben der Bürger nichts verloren hat, zieht aus dem übergriffigen Tabubruch den (fälschlichen) Schluss, sich nun vermeintlich segensreich ins Privatleben der Menschen einmischen zu müssen.

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Während der Pandemie litten viele Menschen unter Einsamkeit.

Einsamkeit auch in postpandemischen Phase dauerpräsent
Der Datenauswertung zufolge nahm das Einsamkeitsempfinden der Erwachsenen in Deutschland in den Jahren 1992 bis 2017 tendenziell eher ab, berichtet die „Tagesschau“, mit Corona gab es dann einen sprunghaften Anstieg. So lagen die in der Studie definierten „Einsamkeitsbelastungen“ bei der Gesamtbevölkerung 2017 bei 7,6 Prozent. 2020 – im ersten Jahr der Corona-Pandemie – stiegen sie auf 28,2 Prozent. 2021 gingen sie auf 11,3 Prozent zurück, lagen aber weiter über den Werten aus der Zeit vor der Pandemie.

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Ein Plakat mit der Aufschrift „Bleibt zu Hause“ hängt im Schaufenster eines geschlossenen Spielzeuggschäfts.

Nun hätte man für die Erkenntnis, dass Lockdowns, Besuchssperren und Begegnungsregeln („zwei Familien aus zwei Haushalten...“) zu Vereinsamung führen, keine teure Studie gebraucht, interessant ist aber doch die Erkenntnis des BiB, dass der Wegfall der Kontaktbeschränkungen nur begrenzt zu einer „sozialen Erholung“ geführt hat. „In der postpandemischen Phase besteht die Einsamkeit auf hohem Niveau fort -–es zeigt sich eine Tendenz zur Chronifizierung“, so Sabine Diabaté, wissenschaftliche Mitarbeiterin am BiB.
Paus will „Augen vor dem sozialen Long Covid“ nicht verschließen
Demnach empfinden Frauen in größerem Maß Einsamkeit als Männer und bei jüngeren Altersgruppen war der Anstieg stärker als bei älteren: Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war das Einsamkeitsempfinden vor allem in der Gruppe der Über-75-Jährigen überproportional hoch, danach bei den Unter-30-Jährigen. Überdurchschnittlich stark von Einsamkeit betroffen sind der Studie zufolge Alleinerziehende, Arbeitslose, gering Qualifizierte, chronisch Kranke sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Kaum Unterschiede gibt es demnach zwischen Menschen auf dem Land oder in der Stadt sowie zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern.

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Lisa Paus und ein „Gem-Einsam“-Schriftzug im Hintergrund.

Einsamkeit sei eine „Herausforderung für die gesamte Gesellschaft“, so Paus und verstieg sich zu dem Vergleich, man dürfe „die Augen vor 'sozialem Long Covid' nicht verschließen“. Und wie zu erwarten, wittern bereits verschiedene Lobby-Verbände die Gelegenheit, Geld für eigene Ideen herauszuholen: Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert mehr Investitionen in Personal und Strukturen öffentlicher Begegnungsorte wie Bibliotheken, Schwimmbäder, Ärztehäuser, Quartiersläden, inklusive Schulen und Kitas sowie ein lückenloses Breitbandnetz. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz brachte die Idee ins Gespräch, mehr Seniorenämter in Städten und Gemeinden einzurichten. Und Paus selbst will eine „Aktionswoche gegen Einsamkeit“ vom 17. bis 21. Juni abhalten, „Kaffee-Talks“ und „Singen gegen Einsamkeit“.
Na, danke!
Selbstverantwortung als Schlüsselprinzip
Es mag ja sein, dass Einsamkeit so gesundheitsschädlich wie Rauchen ist, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meint. Der Staat ist allerdings der Letzte, der sich ungefragt in die private Lebensführung einmischen sollte. Staatlich organisierte Geselligkeit braucht niemand, und wer „öffentliche Begegnungsorte wie Bibliotheken, Schwimmbäder, Ärztehäuser, Quartiersläden“ sucht, findet diese schon jetzt. Auch wenn man daran zweifeln darf, ob ein Wartezimmer oder eine Bücherei auf der Suche nach Gemeinsamkeit weiterhilft.

Der erste Schritt zur Ehrlichkeit wäre, dass wir uns als Gesellschaft eingestehen, dass es unsere eigene, präferierte Lebensweise ist, die (und an etlichen anderen Stellen) an ihre Grenzen stößt. Wer in jungen Jahren das Single-Leben (völlig ok!) vorzieht, kann sich später nicht wundern, dass er keine Familie hat. Eine mehr und mehr kinderlose Gesellschaft hat zwangsläufig weniger Generationen-Bindungen. Und wer glaubt, dass die Lebensertüchtigung von Kindern durch die Ganztagsschule erbracht wird, dass im Alter die Pflegeversicherung die Betreuung übernimmt und dazwischen das Erwerbsleben das Wichtigste ist, der wird am Ende in der Tat den Staat gegen Einsamkeit zu Hilfe rufen müssen, wenn im Ruhestand die Kollegen von einst nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Wahrheit ist: Die Menschen sind für ihr Leben selbst verantwortlich. Das mag für manche Zeitgenossen und Betreuungspolitiker bedrohlich klingen. Für die meisten anderen sollte es verlockend sein. Man nennt es Freiheit. Singe-Nachmittage mit Kaffee, Kuchen und Lisa Paus sind das Gegenteil.

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Kommentare

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johnny67 02.06.2024 00:36
Der Staat, der Staat, der Staat. Wenn ich das schon lese, was soll denn der Staat denn noch alles tun? Bekommt schon die einfachsten Dinge nicht mehr auf die Reihe. Bald wäscht der noch meine Socken und Unterhosen.

Sind wir denn schon wieder im Sozialismus? Diese Blutsauger sollen sich aus unserem Leben gefälligst herausholen. Je mehr Staat, desto weniger Freiheit. Bloß nicht.
 
schaloemchen 02.06.2024 08:32
auf  den Plakaten der CDU liest man gerade: 

in die Freiheit ...
 
Alleshinterfragen 02.06.2024 09:34
Es ist ja wenigstens ein indirektes Eingeständnis, wenn da steht, dass die Corona Maßnahmen zu mehr Einsamkeit geführt haben.

Und Angebote wie öffentliche Begegnungsorte werden einem ja nun nicht zwangsverordnet. Ich finde es gut, wenn es das gibt und dies gefördert wird. In der direkten Begegnung kann man mit Menschen reden statt über sie. Es lassen sich Vorurteile abbauen und man kann Verständnis für andere entwickeln. "Ah, deswegen ist der so." So etwas kann durchaus einen Mehrwert haben.

Ich bin momentan Single, fühle mich aber meist nicht einsam. Aber es gibt genug Leute, die die Einsamkeit nicht freiwillig gewählt haben.
 
Natural 02.06.2024 12:06
Einsamkeit hat einen Namen und der ist Demokratie . Das ist eine scheiss Welt die Menschen mit ihrer Stimmabgabe geschaffen haben . 
Ich glaube ganz ehrlich ein König hätte so Welt anders ,also menschenfreundlich geführt .
 
Julia1960 02.06.2024 12:18
auf  den Plakaten der CDU liest man gerade:


in die Freiheit ...


War es nicht sogar die CDU, die anordnete, dass sogar Kinder, die im Freien Schlitten fuhren von Polizisten verfolgt wurden, wenn sie an der frischen Luft diese Masken nicht getragen haben?🤔
Statt dass man die Kinder an der frischen Luft hat spielen, rodeln lassen, was ja auch ihr Immunsystem stärkt.
 
Julia1960 02.06.2024 12:26
und wer „öffentliche Begegnungsorte wie Bibliotheken, Schwimmbäder, Ärztehäuser, Quartiersläden“ sucht, findet diese schon jetzt.

Die Politiker sollten dafür sorgen, dass die Menschen gefahrlos raus gehen, was unternehmen können. 
Möglichkeiten gibt es viele. Aber wenn, dann bitte ohne die Gefahr, wo auch immer abgestochen, sonst wie überfallen oder vergewaltigt zu werden.

Sollen sie sich doch bitte darum kümmern, dass die Menschen sicher sind im Land.
 
Julia1960 02.06.2024 12:31
Auch wäre es mal sinnvoll, dass die Menschen hier wieder in einer freiheitlichen Demokratie leben wie wir es hier ja noch alle kennen und nicht gegängelt, abgestraft werden, wenn sie mal Zigeunerschnitzel sagen oder einen biologischen Mann als Mann titulieren.
 
MB73 02.06.2024 20:04
08:32

Der sichere Weg in die Diktator!
 
Alleshinterfragen 03.06.2024 09:03
Wieso ist eine Begegnungsstätte ein Weg in die Diktatur?

Früher gab es in jedem Dorf mehrere Kneipen oft in der Nähe der Kirche, vor allem die Männer gingen dann in die ST. Nebenskirch und haben sich dann gegenseitig was gepredigt oder nach dem Gottesdienst über die Predigt geredet. Nun sind die Kneipen weg und die Menschen brauchen aber weiterhin Orte zum Austausch.
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