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Thüringen: Plus 10 Prozent

Thüringen: Plus 10 Prozent

BILD: CLEMENS BILAN / KEYSTONE

Plus 10 Prozent: In Thüringen legt die AfD deutlich zu. Es ist ein triumphaler Sieg. Nur die Medien schreiben von einem «Rückschlag»

Oliver Stock

Vor 34 Minuten

Wenn eine Partei bei einer aktuellen Wahl im Vergleich zur letzten Abstimmung um rund zehn Prozentpunkte zulegt, ist das ein eindeutiger Sieg. Wenn sie darüber hinaus mit der bisher an der Spitze der Wählergunst liegenden Partei gleichauf zieht, ist das sogar ein ziemlich triumphaler Sieg.


Nur wenn diese Partei AfD heisst, und es um die Kommunalwahl im «Höcke-Land» Thüringen geht, dann wird das in Deutschland eben nicht mit solchen Worten bedacht. Dann steht bei denen, die darüber berichten: «Guter Tag für die CDU» (Focus online) oder sogar «Rückschlag für AfD» (Bild). Oder eben: «AfD holt keinen Sieg» (taz).

All das ist Wunschdenken durch und durch parteiischer Wahlbeobachter. Wer halbwegs unvoreingenommen auf das Ergebnis schaut, wie es sich kurz vor Mitternacht und nach Auszählung etwa der Hälfte der Wahlbezirke zeigt, hat die AfD einen deutlichen Sieg errungen. Und das, obwohl ihre führenden Köpfe in Skandale verwickelt sind, und sie es auch in Thüringen nicht schafft, innerparteiliche Grabenkämpfe zu befrieden, was zur Folge hat, dass sie in einigen Kreisen gar nicht, in einem dafür aber gleich mit zwei Listen angetreten ist. Ihren Anhängern scheint das herzlich egal zu sein, sie wählen sie trotzdem, was wahlweise für eine hohe Anziehungskraft der AfD oder tiefsitzenden Frust über alle anderen, oder für beides spricht.

Bürgermeister oder Landrat stellt die AfD noch keinen – aber das kann sich bei den nun anstehenden Stichwahlen ändern: Nach derzeitigem Stand hat sich in mindestens acht Kreisen, die Chance in der Stichwahl zu gewinnen, in einige dieser Kreise startet sie die zweite Wahlrunde sogar aus der Poleposition.

Man mag von der AfD halten, was man will – aber sie nicht zum eindeutigen Gewinner dieser Wahl zu erklären, ist realitätsfern. Und mit Realitätsferne werden keine weiteren Wahlen gewonnen, weder Stichwahlen, noch Europawahlen, noch Landtagswahlen.

Kommentare

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Einar 27.05.2024 08:18
Der unfaire Umgang der Regierung und der Systemprawda mit der Opposition ist, so merkwürdig es klingt, eine brauchbare Werbung für all die noch aufwachenden Menschen in diesem Land . . . .
 
Arne 27.05.2024 09:12
Wichtig ist doch erst mal, dass die Pro-Hamas Parteien nicht im Landtag sitzen & den Leuten erzählen wie intolerant Europäer & wie dufte Kalifatsstaaten doch sind 😅

Also wie haben denn Grüne, SPD, Linke usw. abgeschnitten? Unter 5%? Knapp drüber?
 
Engelslhaar 27.05.2024 10:07
Neun von 13 angetretenen AfD-Kandidaten kamen in die Stichwahl oder standen nach letzten Auszählungsständen kurz davor.
Und das soll ein Misserfolg sein?
 
Engelslhaar 27.05.2024 10:10
Wie lange will man denn in Thüringen  eine Partei, die bei Umfragen auf 30 Prozent kommt, noch weiter ausgrenzen? Wird man dadurch dem Wählerwillen gerecht?
 
 
 
Diamantenherz 27.05.2024 16:12
Linksgrün hat deutlich verloren und das ist auch gut so.
 
Engelslhaar 27.05.2024 16:15
Sogar der Generalsekretär der CSU tat heute kund, dass die Grünen wirklich alle Wähler vergraulen mit ihrer Besserwisserei.
Thüringen liegt mir besonders am Herzen, ich habe dort Verwandte, meine Eltern haben sich in Hildburghausen kennengelernt, das ist doch der Ort, wo ein AFD -Mann weit hoch gekommen ist!
 
IngridMarie 27.05.2024 17:19
Läuft doch.
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