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Folgen des Brexits

Folgen des Brexits
Nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union leidet die britische Wirtschaft unter den Folgen des Brexits. Großbritannien hatte Ende Januar 2020 die Europäische Union verlassen und ist seit Januar 2021 auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des -Binnenmarkts. Britische Hoffnungen auf eine hohe Dividende durch den Brexit haben sich bisher nicht erfüllt.

Die Brexit-Ziele, mit denen die konservative Regierung den EU-Austritt beworben hatte, wurden nicht erreicht. Dazu zählen stärkere Autonomie, weniger Verwaltung, weniger Zuwanderung, ein besseres Gesundheitssystem, geringere Steuern und bessere bilaterale Handelsabkommen. Neue Handelsabkommen, wie das mit Australien, sind im Vergleich zu den Verlusten im Handel mit der EU winzig. Weniger als zwei Drittel des Außenhandelsvolumens sind bislang durch Post-Brexit-Handelsverträge abgedeckt. Ein Handelsabkommen mit den USA ist bisher nicht zustande gekommen. Der Brexit sollte die Unabhängigkeit frei von EU-Regularien bringen und die Wirtschaft Großbritanniens wachsen lassen. Ein Blick in die Daten zeigt, dass der Austritt aus der EU Großbritannien geschadet hat.

Der Brexit hat das Land tief gespalten und zu einer der turbulentesten politischen Perioden der jüngeren britischen Geschichte geführt, mit bislang zwei vorgezogenen Neuwahlen, vier Rücktritten der Premierminister David Cameron, Theresa May, Boris Johnson und Liz Truss sowie zahlreichen historischen Niederlagen der Regierung im Parlament. Dennoch stellt keine der großen Parteien den EU-Austritt an sich mehr in Frage oder befürwortet öffentlich eine Rückkehr in die EU.

Der Brexit hat im Jahr 2021 zu signifikant höheren Kosten für Verwaltung, Logistik, Zölle, Finanzierung und IT-Anpassungen bei gleichzeitig gesunkenen Umsatzerlösen geführt. Das Gesundheitswesen, das Transportgewerbe, die Gastronomie und die Landwirtschaft zählen ebenfalls zu den Brexit-Geschädigten. Sie klagen seit langer Zeit, dass ihnen aufgrund der verschärften Einwanderungsregeln Arbeitskräfte aus Süd- und Osteuropa fehlen. Haushalte sind ärmer geworden, die Investitionen stagnieren und die Handelsbarrieren zum größten Absatzmarkt, der EU, haben den Warenverkehr um geschätzte 10 bis 15 Prozent einbrechen lassen. Seit 2017, dem ersten Jahr nach dem Brexit-Referendum, sinkt die Bedeutung des Königreichs als Handelspartner für Deutschland kontinuierlich. Damals lag es noch auf Platz fünf der wichtigsten Außenhandelspartner, 2022 ist Großbritannien nicht mehr in den Top Ten der deutschen Handelspartner vertreten.

Der Wert des Pfunds ist seit dem EU-Referendum im Juni 2016 um etwa 10 Prozent gefallen. Das hat Importe teurer gemacht und die Inflation befeuert. Die Inflation ist mit rund elf Prozent so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Angesichts der bevorstehenden Rezession, steigender Finanzierungskosten und einer Anhebung der britischen Körperschaftssteuer von 19 auf 25 Prozent im April 2023 ist keine Trendwende in Sicht. Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak gibt an, sie gehe davon aus, dass die britische Wirtschaft aufgrund von Corona, der ausufernden Inflation wegen der Energiepreiskrise und des Ukraine-Kriegs in eine Rezession eingetreten ist. Laut Prognose der Bank of England wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwei Jahre lang von Mitte 2022 bis Mitte 2024 stetig schrumpfen.

https://www.lpb-bw.de/brexit#c66079

Kommentare

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Shira 11.05.2024 21:25
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hansfeuerstein 11.05.2024 21:39
Na, ich weiss nicht. Die Zahlen in der EU sehen auch nicht rosig aus. Im Endeffekt ist unklar, wer den grösseren Schaden hat, oder auch nicht. Die Schweiz steht z.B. besser da als wir, was den Lebensstandard des Durchschnittes der Bevölkerung angeht, allen Unkenrufen zum Trotz.
 
Shira 11.05.2024 22:16
Ich weiß auch nicht Hans.....ich habe nur danach gesucht, weil ich auf französischen Seiten gelesen habe, dass Frankreich dann nicht mehr mit uns handeln wird.....hmmm 🤔 Es war wortwörtlich die Rede von "kaltem Krieg" mit Deutschland...schon komisch irgendwie....
 
Arne 11.05.2024 22:35
Nen Beitritt zu ner Staatenunion muss durch ein Referendum legitimiert werden. Das gilt auch für Deutschland, Frankreich usw.

So etwas ist ein sehr großer, potentiell gefährlicher Schritt, der das Leben von Millionen Menschen beeinflusst. Der facto läuft er auch auf die Abschaffung der geltender Verfassung hinaus. Das kann nicht mal eben von ner wechselnden Regierung beschlossen werden.

Kohl hat ganz klar gesagt, dass es keine Mehrheiten für den EU Beitritt gab & man *deshalb* kein Referendum abgehalten hat. Gleiches gilt für England & Frankreich.

So was geht einfach nicht. Das ist so wie im Mittelalter, als ein paar Adelshäuser durch Heirat Spanien & Österreich zu einem Staat gemacht haben 😅
 
hansfeuerstein 11.05.2024 22:47
Repräsentative Demokratie. Das bedeutet eben, dass die gewählten Parteien mit Regierungsverantwortung stellvertretend entscheiden dürfen. Gegen einen Mehrheitswillen etwas umzusetzen ist und bleibt dennoch eine stets heikle und umstrittene Angelegenheit.
Denn der Souverän ist ja eigentlich nach Verfassung das Volk, die gewählten Politiker nur
ihre Stellvertreter. Die EU war und ist ausgelegt gewesen, im weltweiten Ringen mit den Riesenstaaten und Machtfaktoren USA, China, Indien,  konkurrieren zu können. Statt dessen verzettelt man sich in ideologische Randthemen, die niemanden weiterhelfen aber die Union gefährden.
 
hansfeuerstein 11.05.2024 22:52
Wenn man sieht, dass die EU nicht einmal eine 5% Hürde kennt, da kommen also Typen wie die "letzte Generation" ins EU Parlament, Leute die keine Rechtsordnung interessiert, beim Verfolgen ihrer Ziele.
 
hansfeuerstein 11.05.2024 23:52
Dass eine Sängerin mitten in Europa von ihrem geheim gehaltenen Hotel, von 100 Polizisten, einem Polizeihubschrauber und einem langen Sicherheits-Konvoi begleitet, zur Arena gefahren werden muss, sagt mehr über den Zustand Europas aus, als 1000 Worte. #ESC2024
 
hansfeuerstein 12.05.2024 00:53
Eine 20jährige Frau kann ohne Schutz ihr Hotel in Schweden nicht verlassen. Tausende buhen und brüllen vor ihrem Fenster. Sie bekommt Morddrohungen. Ein Musikkollege, der ein lustiges Video mit ihr aufnimmt, muss sich unter Druck distanzieren.

Ihr einziges Vergehen: Sie ist Israelin, Sängerin und nimmt am #ESC24 teil.

Wer hätte gedacht, dass so etwas in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wieder möglich ist!

Die westliche Welt hat zu lange geschlafen. Die praktizierte grenzenlose Toleranz rächt sich nun bitter. Westliche Werte, die einst galten, sind vergessen und verdrängt. Hass und Gewalt gegen Juden sind wieder an der Tagesordnung. Und anstatt durchzugreifen, sehen die Regierungen hilflos zu. Es reicht maximal für empörte Tweets.

Aber nachher hat man es wieder nicht kommen sehen, will man von nichts gewusst haben und vor allem nicht schuld sein.

Unfassbar.
 
pieter49 12.05.2024 02:48
Unfassbar !!!

Ja, das darf man laut sagen: UNFASSBAR !!!

Wer ein gesundes Verstand hat und logisch denken kann, sieht auf was für ein fürchterliche Chaos wir zu Steuern !

Habe Angst; das es mit Mord und Totschlag endet !!!
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