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Wer kann einen gebrochenen Geist ertragen?

Wer kann einen gebrochenen Geist ertragen?
14 Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden, wer aber kann einen niedergeschlagenen Geist aufrichten? (Spr 18:14, Schlachter)

"Vergiftung des Geistes"

Unser Geist kann durch den bösen Geist vergiftet werden. Dieses Gift ist der feurige Pfeil des Feindes, der direkt auf unseren Geist abgeschossen wird. Mit diesen Pfeilen gelangen Sorge, Trauer, Angst und Not in unseren Geist. Wer aber kann einen »gebrochenen Geist« ertragen (Spr. 18,14)? Es ist sehr gefährlich, wenn wir ohne Prüfung und Einwände alle Sorgen, die auf uns zukommen, annehmen. Es muss sich nicht immer um die eigenen Gefühle handeln. Wir müssen auch hier nach der Ursache fragen und gegebenenfalls Widerstand leisten. Wir wollen es noch einmal sagen: Kein Gedanke und kein Gefühl soll leichtfertig akzeptiert werden. Wenn wir im Geist wandeln wollen, müssen wir in allen Punkten wachsam sein und besonders die Ursachen aller Empfindungen und Bewegungen ergründen. Manchmal verleitet Satan uns dazu, unseren Geist zu verhärten. So kann er unbeweglich, unnachgiebig, eng und selbstsüchtig werden.
Ein solcher Geist kann nicht mit Gott zusammenarbeiten und seinen Willen tun. Der betreffende Christ wird seine Liebe zu den Mitmenschen verlieren. Wenn er die Großmut des Herrn verloren und sich selbst eingemauert hat, wie soll ihn der Heilige Geist dann mächtig gebrauchen? Es kommt sehr häufig vor, dass der Feind Gläubige dazu verführt, anderen Menschen nicht zu vergeben. Dies ist ein sehr häufiges übel unter den Kindern Gottes. Vielleicht hat der Rückfall vieler geistlicher Christen gerade hier seine Ursache. Diese Bitterkeit, die Fehler bei anderen Menschen sucht und Feindschaft erwachsen lässt, ist ein gefährlicher Schlag für das geistliche Leben. Wenn die Gläubigen nicht erkennen, dass eine solche Haltung nur vom Feind kommen kann und nicht aus ihnen selbst, dann können sie sich von diesem Geist des Hasses nie lösen. Dann wieder beeinflusst Satan den Geist von Kindern Gottes, eng und beschränkt zu reagieren. Er verführt diese Christen, sich selbst von anderen scharf abzusetzen. Wer nichts von dem Konzept der Gemeinde als einem Leib begriffen hat, wird an seinem »kleinen Kreis« besondere Freude haben und damit beweisen, dass sein geistliches Leben bereits geschrumpft ist. Der geistliche Mensch hingegen betrachtet die Dinge Gottes nicht als sein Eigentum, sondern liebt von Herzen die ganze Gemeinde. Wenn unser Geist weit geöffnet ist, kann das Wasser des Lebens überfließen. Wenn wir unseren Geist einengen, behindern wir das Werk Gottes und schmälern unsere eigene Brauchbarkeit. Ein Geist, der nicht die Größe hat, alle Kinder Gottes zu umfassen, ist bereits vergiftet. Oft gelingt es Satan, dem Geist des Gläubigen Stolz einzuimpfen. So entsteht die innere Haltung der eigenen Bedeutsamkeit und der Einbildung. Der Feind bringt einen solchen Gläubigen dazu, sich selbst als außergewöhnliche Persönlichkeit zu betrachten, die für das Werk Gottes unersetzlich ist. Ein solchermaßen vergifteter Geist ist einer der Hauptgründe für das Versagen von Gläubigen:

»Wer zu Grunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall«(Spr. 16,18).

Mit diesen und anderen Giften beschießt der böse Geist den Geist des Gläubigen. Wenn diese Gifte nicht sofort bekämpft werden, können sie schon bald zu »Werken des Fleisches« (Gal. 5,19) werden. Zunächst handelt es sich nur um ein Gift Satans, aber es können schon sehr bald Sünden des Fleisches daraus werden, wenn der Gläubige sie akzeptiert, anstatt ihnen zu widerstehen. Wenn diesem Gift im Geist nicht entgegengetreten wird, verwandelt es sich sofort in die Sünde des Geistes eine Sünde die schwerwiegender ist als alle anderen. Jakobus und Johannes fragten donnernd: 
»Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und verzehre sie... Jesus aber sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes Kind ihr seid?« (Luk. 9,54-55).
Wir müssen unbedingt wissen, wessen Geistes Kind wir sind. Wir erkennen oft nicht, dass unser Geist den Angriffen des Feindes zum Opfer gefallen ist. Wenn aber der Geist nicht in Ordnung ist, dann ist nichts mehr in Ordnung. An dem Beispiel dieser beiden Jünger können wir lernen, dass sich ein irrender Geist oft durch Worte verrät. Und der Ton, in dem solche Worte gesprochen werden, kann mitunter noch mehr verraten. Manchmal sind zwar die Worte richtig, aber der Ton ist verfehlt. Um wirklich Sieg zu haben, müssen wir auch den Ton unserer Rede hüten. Wenn der böse Geist unseren Geist berührt, verliert unsere Stimme sofort ihre Wärme. Harte, herbe und schrille Worte kommen nicht aus dem Heiligen Geist. Sie zeigen lediglich an, dass die betreffende Person bereits von Satan vergiftet ist. Wie reden wir denn normalerweise? Können wir von anderen Menschen reden, ohne dass man auch nur einen Unterton der Kritik oder Verurteilung heraushört? Die Worte können zwar zutreffend sein, aber hinter den Worten kann sich trotzdem der Geist der Kritik, der Verurteilung, des Zorns und der Eifersucht verbergen. Aber wir sollten die Wahrheit in Liebe sagen. Wenn unser Geist rein ist, können wir die Wahrheit sagen. Wenn aber der Geist der Verurteilung in uns ist, können wir das auf Sünde in unserem Leben zurückführen. Sünde bezieht sich nicht nur auf unser Handeln, Sünde ist auch ein Zustand. Was hinter unserem Tun und Lassen steht, ist am allerwichtigsten. Wie oft sündigen wir, während wir etwas für Gott oder die Menschen tun, denn im Hintergrund steht ein untreuer, liebloser oder missgünstiger Geist.
Unser Geist aber muss rein und lauter bleiben. Ist für uns ein irrender Geist bereits eine Sünde? Erkennen wir, wenn der Feind unseren Geist angreift, wenn unser Geist vergiftet wird? Und wenn wir es erkennen, sind wir dann demütig genug, um diese Sünde Auszuräumen? Wenn wir feststellen, dass unsere Stimme einen, harten Klang angenommen hat, müssen wir dem sofort entgegentreten. Ohne zu zögern sollten wir zu uns selbst sagen: »ich will mit einem reinen Geist sprechen, und ich will dem Feind widerstehen.« wenn wir es nicht fertigbringen, zu unserem Bruder zu sagen: »ich habe falsch gehandelt«, dann bleibt unser Geist in der Sünde verhaftet. Als Kinder Gottes sollten wir es aber lernen, unseren Geist vor den Verführungen des Feindes zu bewahren. Wir sollten es auch lernen, einen reinen und gütigen Geist zu haben. Auch in ganz normalen Zeiten sollten die Leute Gottes den Schild des Glaubens aufnehmen, der die flammenden Pfeile des Bösewichts abwehren kann. Dies bedeutet, dass wir lebendigen Glauben im Blick auf die Bewahrung Gottes ausleben und so den Angriffen des Feindes widerstehen. Der Glaube ist unser Schild und nicht etwas, das uns aus den Abgründen wieder herausholt. Der Glaube soll die feurigen Pfeile des Bösen abwehren, sie aber nicht hinterher wieder herausziehen. Wenn uns aber ein solcher Pfeil getroffen hat, muss seine Ursache sofort ausgemerzt werden. Dabei müssen wir uns die innere Haltung des Widerstandes bewahren und sofort alles ablehnen, was von Satan kommt, und um Reinigung beten.

(Watchman Nee, „Der geistliche Christ“ )

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 09.05.2024 10:09
Ja, von daher ist es wichtig, daß wir uns einen wachen und betenden Geist bewahren. Ansonsten werden wir den tückischen Angriffen der Finsternis unterliegen.
 
Herbstprince 09.05.2024 11:47
Sünde bezieht sich nicht nur auf unser Handeln, Sünde ist auch ein Zustand.

Sünde ist in erster Linie die Trennung  von Gott, mit der Folge, dass unser Geist nicht mehr mit Seinem Geist durchtränkt ist. 
Die Trennung von Gott kommt auch durch Unvergebenheit, weil die Vergebung  durch Gott davon abhängig ist, dass wir dem Nächsten vergeben und vergeben haben. 
Vergeben wir nicht, fühlen wir uns ihm überlegen, handeln in Selbstgerechtigkeit und sehen unsere eigenen Verfehlungen nicht.
Und schon kann uns, - wegen der eigenen Überheblichkeit und Sich- für- etwas- Besseres- Halten, -  der Geist Gottes nicht mehr erreichen,nicht mehr durchströmen, weil unser Herz verhärtet ist.     

Vergeben bedeutet allerdings nicht, dass wir die Verfehlungen des anderen gutheißen. Man muss es sogar klären, wenn es möglich ist.   
 
Jubel 09.05.2024 21:35
Christsein bedeutet nicht etwa sich selbst sehr anzustrengen, sondern sich den durchbohrten Händen Jesu anzuvertrauen. (Corry ten Boom)

Vergeben ist eine Entscheidung aus Gehorsam zum Wort Gottes. Und ich denke, wir lernen lebenslang. Gegen die feurigen Pfeile ist der Schild des Glaubens gut, das Vertrauen an Gottes Fürsorge und Allmacht, dass er mir alles zum Besten dienen lässt.
 
Diala 09.05.2024 22:03
Der Geist sagt es unserem Geist. Er offenbart welches Einfallstor möglicherweise offen ist für Satan.
Dieser Führung können wir vertrauen, das Entscheidende ist dann der Gehorsam. Das wirklich annehmen, was wir da hören. 
Denn Satan ist ein Schmeichler, nicht immer nur kommt er mit Lügen daher.
 
Diala 09.05.2024 22:14
Aber bevor Jesus einen Gläubigen in seinen eigenen Sünden des Fleisches umkommen lässt, läuft er ihm mehrmals nach. Wie bei dem verlorenen Schaf. Jesus lässt sich nichts aus der Hand reißen.
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