8. Mai 1945:
Vordergründig Befreiung . . . . Hintergründig Besetzung, Umerziehung usw.
8. Mai 1945: ein Beispiel 16 Jahre alt
08.05.2024 08:45
8. Mai 1945: ein Beispiel 16 Jahre alt
08.05.2024 08:45
Kommentare
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Natural 08.05.2024 17:25
8:47 schöne wissenswerte Erzählung .
Ich höre gerne solche Erzählungen . Wahrscheinlich deshalb , weil ich diese Zeit nicht erlebt habe . Danke
Ich höre gerne solche Erzählungen . Wahrscheinlich deshalb , weil ich diese Zeit nicht erlebt habe . Danke
(Nutzer gelöscht) 08.05.2024 17:33
Für Israel und die Juden ist damals jetzt.
Wäre schön, wenn die Germanen mal in der Gegenwart wären und nicht im Traumland.
Wäre schön, wenn die Germanen mal in der Gegenwart wären und nicht im Traumland.
Unser Trupp von 30 Jungen wurde von einem Leutnant und einem schwer verwundeten Hauptfeldwebel angeführt. Auf ihren Befehl hin verbrachten wir die Nacht zum 1. Mai 1945 an einem möglichen Inn Übergang. Da nichts passierte, wurden wir am nächsten Morgen wieder aus den Schützenlöchern geholt und bestiegen jeder ein Fahrrad mit zwei Panzerfäusten. Die steckten hinten in eigens konstruierten Fahrradkörben. Damit fuhren wir durch die Gegend. Warum und wohin genau, wusste keiner von uns Jungen.
Irgendwann kamen wir an einem Bauernhof vorbei und machten Rast, weil wir ziemlich erschöpft waren. Da wir nichts zu essen hatten, fragten wir, ob wir einen Kanten Brot haben könnten. Der Bauer kam und sagte als Erstes: „Der Hitler ist tot.“ Das konnten wir gar nicht fassen. Wieso ist der tot? Der ist doch in Berlin! Der Bauer brachte uns Brot und Milch und holte ein Radio, und da hörten wir in den Nachrichten, dass Hitler an der Spitze seiner kämpfenden Truppen gefallen war, wie es hieß.
Wir waren völlig konsterniert. Der Leutnant und sein Hauptfeldwebel sagten zu uns: „Jungs, passt auf. Seht zu, dass ihr das Weite sucht und die Panzerfäuste los werdet. Wir setzen uns ab.“ Ich stieg also auf mein Fahrrad, das ich als Kriegsbeute betrachtete, und fuhr mit einem anderen Jungen Richtung Braunau am Inn. Abgesehen davon, dass das Hitlers Geburtsort war, deswegen sollte dort auch angeblich eine starke SS-Einheit sein, die den Ort bis zur letzten Patrone verteidigen würde, was aber nicht der Fall war, gab es in Braunau eine Brücke über den Inn nach Simbach in Bayern. Da wollten wir hin. In Braunau wurden wir von den Österreichern aber kräftig beschimpft. Denn denen hatte man inzwischen erklärt, dass sie ein völlig befreites Volk sein würden, sobald nur die Amerikaner da wären, was sie allerdings noch nicht waren.
Da die Brücke nach Simbach gesprengt war, mussten wir uns wohl oder übel ein Quartier suchen. Am nächsten Tag konnten wir beobachten, wie die Amerikaner sich auf Simbacher Seite mit Panzern aufstellten und ungeheuer schnell eine Ponton-Brücke über den Inn bauten. In einer langen Reihe zogen die Panzer dann in der Ostmark ein und besetzten Braunau.
Als die mich jungen Bengel sahen, konnten die sich gar nicht vorstellen, dass ich Soldat gewesen war. Weil mein Schulenglisch wirklich gut war, wurde ich Dolmetscher und zur Stadtkommandantur geschickt. Dort im Hotel Post zu Braunau am Inn habe ich mein erstes amerikanisches Steak gegessen, das war wunderbar. In den nächsten Wochen wurden alle Gefangenen, die in Mauthausen, dem ehemaligen Konzentrationslager, untergebracht waren, dort in Braunau vernommen. Gesucht wurden vor allem Mitglieder der SS, die leicht zu erkennen waren: Sie hatten am linken Oberarm ihre Blutgruppe eintätowiert. Die Dolmetscher, die auf Abruf arbeiteten, hatten viel zu tun.