Kinderarmut - Dominik
13.04.2024 08:24
Kinderarmut - Dominik
13.04.2024 08:24
Kommentare
Rosanna15 14.04.2024 07:42
Da sind wir räumlich weit voneinander entfernt und verstehen uns doch gut, liebe Frau Sausewind! Ich bin auch ein Kind aus einer seinerzeit als kinderreich geltenden Familie mit einer überforderten Mutter. Sie war Soldatenfrau, fern der Heimat, ohne familiäre Unterstützung vor Ort mit drei Jun gen und mir. Sie hat gegeben, was sie konnte. Jeder wird unterschiedlich ausgestattet mit Intellekt und mehr oder weniger Ressourcen.
Rosanna15 14.04.2024 07:47
Deshalb zögern ich trotz allem, die Mutter von Dominik zu verurteilen. Es steht mir sowieso nicht zu. Meine familiären Verhältnisse sind auch nicht wirklich mit denen aus der Familie von Dominik zu vergleichen. Wir hatten einen einerseits fürsorglichen Vater, der gegeben hat, was er vermochte und stammen alle aus einem Guß.
Rosanna15 14.04.2024 07:52
Dennoch kann ich mich in solche Kinder einfühlen. Ich habe Psychologie studiert und arbeite schon immer mit Familien. In meiner Praxis lerne ich manchmal hintereinander in gewissen Abständen verschiedene Familienmitglieder derselben Familie nacheinander kennen und erfahre deren unterschiedlichen Sichtweisen der Familienprobleme.
Rosanna15 14.04.2024 07:58
Die Sache mit dem fehlenden oder ungesunden Frühstück der Schulkinder kenne ich von Schulkindern auch. Wir waren in unserer Familie, was das betrifft immer versorgt. Ein Mitschüler fiel mir seinerzeit in meiner Klasse auf, weil er auch oft so leckere frische Rohkost von zuhause mit aufden Schulweg bekam.
Rosanna15 14.04.2024 11:53
Von meiner Mutter kannst du dir noch kein Bild machen, FrauSausewind. Dafür weißt du zu wenig von ihr. Sie wollte Kinder, mehrere, mehr als zwei. Es wurden vier. Ich vermute, dass sie überschätzt hat, was das bedeutet. Ich habe sie als ordentlich, warmherzig und fleißig in Erinnerung. Sie war mit uns zu viel allein, hatte viel Arbeit, ging Teilzeit arbeiten. Unsere Eltern wollten uns als Familie ein Häuschen leisten können. Ich werde das hier nicht weiter ausbreiten. Sie wurde krank und starb vor über 5 Jahren.
Rosanna15 14.04.2024 12:03
Eine gute Bekannte von mir war alleinerziehend mit drei Kindern. Der älteste Sohn ist vor kurzer Zeit ausgezogen. Sie arbeitet als Bäckereiverkäuferin im Schichtdienst. Sie weiß nicht, wovon sie ihren Kindern eine Ferienfreizeit finanzieren soll. Jetzt mögen kluge Sozialfrauen kommen und sagen, das sei doch alles kein Problem. Dadür gibt es Mittel, die man beantragen.kann. Die wissen oft nicht wirklich, wie langzeitbelastet manche alleinerziehenden Menschen, auch Männer, mit ihren Kindern oft sind und wie es in deren Innern aussieht.. Da kommen oft andere Faktoren.noch dazu. Irgendwann lassen sie dann den Kopf sinken.
Rosanna15 14.04.2024 12:12
Doch nicht mein Wille geschehe, sondern der Wille Gottes. Warum es machen Kindern wie Dominik nicht vergönnt ist, dass sie ausreichend versorgt werden und so viel Leid erfahren müssen....? Offenbar verschont Gott die Kinder nicht immer so, wie wir denken, dass er es doch tun könnte. Er kann es. Das weiß ich. Manche Kinder und Eltern verzweifeln. Ich bin froh, dass wir Gott kennen und uns seiner Hilfe gewiß sind. Wenn ich könnte, würde ich es allen verkünden. Aber dazu bin ich wohl nicht so ganz berufen
Rosanna15 14.04.2024 14:31
Alles gut, liebe FrauSausewind.
Soldatenehefrau hätte ich schreiben sollen.
So schnell kann es zu Missverständnissen kommen. Danke für all deine guten Worte! Ich lese auch gerne, was du schreibst. Du bist mir sehr sympathisch.
Soldatenehefrau hätte ich schreiben sollen.
So schnell kann es zu Missverständnissen kommen. Danke für all deine guten Worte! Ich lese auch gerne, was du schreibst. Du bist mir sehr sympathisch.
Rosanna15 14.04.2024 19:50
Liebe Frau Sausewind!
Bis in welches Alter sollen denn Mütter ihre Söhne aus deiner Sicht wieder bei sich aufnehmen, wenn eine Situation so oder so ähnlich ist? 🤔 Grundsätzlich handelt es sich sicher nicht immer um Herzenskälte, wenn Angehörige Grenzen ziehen.
Bis in welches Alter sollen denn Mütter ihre Söhne aus deiner Sicht wieder bei sich aufnehmen, wenn eine Situation so oder so ähnlich ist? 🤔 Grundsätzlich handelt es sich sicher nicht immer um Herzenskälte, wenn Angehörige Grenzen ziehen.
Rosanna15 14.04.2024 21:31
Suchtkranke können ihre Angehörigen megamäßig belasten. Da muss vielleicht doch jeder selbst beurteilen, wie weit er / sie da mitgehen kann. Bis zur Selbstaufgabe und Bedrohung der eigenen Existenz sehe ich Angehörige nicht dafür zuständig, sich aufzufordern. Dabei würde ich ganz bestimmt auch sehr viel für meine Kinder tun.
Rosanna15 14.04.2024 23:21
Liebe Frau Sausewind!
Für deine Beiträge bedanke ich mich. Du wirkst auf mich herzlich und couragiert. Es gefiel mir, wie du schriebst, dass du Dominik liebgewonnen hast. Für mich ist es wieder Zeit, mich dem realen Leben ganz zu widmen.
Ich wünsche dir und allen Geschwistern eine erholsame Nacht. Schlaft gut!
Für deine Beiträge bedanke ich mich. Du wirkst auf mich herzlich und couragiert. Es gefiel mir, wie du schriebst, dass du Dominik liebgewonnen hast. Für mich ist es wieder Zeit, mich dem realen Leben ganz zu widmen.
Ich wünsche dir und allen Geschwistern eine erholsame Nacht. Schlaft gut!
Das Video macht mich sehr nachdenklich und zuerst war ich sprachlos. Ich kam nach meinem Studium aus Berlin an die Ostsee. In Berlin hatte ich nach meinem Studium im Auftrag von Bezirksämtern/ Jugendämtern kinderreiche sozialschwache Familien betreut. Weshalb hatte diese Familie keine SPFH (Sozialpäd. Familienhilfe)? Die Mutter war überfordert. Dominik war überfordert.
Ja, Kinderarmut ist ein großes Problem in Deutschland. Ich kann das aus langjähriger Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen, bestätigen. Worin besteht diese Kinderarmut? Das den Familien fehlende Geld ist ein Punkt, die mangelnde Bildung ein anderer, die desolaten Familienstrukturen sind ein weiterer....
Dominik weiß von Gott. Er hat sich als Junge an Gott festgehalten. Eines Tages drehte der Junge durch und ging mit einem Messer auf seine Mutter los. Dann kam er in Heimeinrichtungen, in denen er wie bei seiner Mutter keinen Halt finden konnte. Er wurde homosexuell.
Ich habe solche Kinder auch kennengelernt. Es gibt nicht wenige von ihnen. Die Statistiken sind nicht aussagekräftig genug.
Ich kann diese Kinder heute Abend hier erst einmal vor Gott bringen und mit euch zusammen für sie beten. Viele der "austickenden" Kinder und Jugendlichen reagieren auf die Missstände in den Familien und in der Gesellschaft mit "Hilfeschreien" und allzu oft werden sie überhört, fehlinterpretiert, allein gelassen....