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"...dem sich erbarmenden Gott."

"...dem sich erbarmenden Gott."
15 Denn er sagt zu Mose: »Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe.«
16 So ⟨liegt es⟩ nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. (Rö 9:15-16, Elb)

9,15 Zuerst zitiert er Gottes Wort an Mose: »Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme« (s. 2. Mose 33,19). Wer kann behaupten, dass der Allerhöchste als der Herr des Himmels und der Erde nicht das Recht habe, zu »begnadigen« und sich zu »erbarmen«? Alle Menschen werden durch ihre eigene Sünde und ihren eigenen Unglauben verurteilt. Wenn sie sich selbst überlassen wären, würden alle verlorengehen.
Neben der echten Einladung des Evangeliums an alle Menschen erwählt Gott einige dieser verurteilten Menschen, um seine Gnade über sie auszuschütten. Doch das bedeutet nicht, dass er einfach willkürlich einige auswählt und andere verurteilt. Sie sind schon verurteilt, weil sie ihr Leben lang gesündigt und das Evangelium abgelehnt haben. Diejenigen, die erwählt sind, können Gott für seine Gnade danken. Diejenigen, die verlorengehen, haben niemandem die Schuld zu geben als sich selbst.

9,16 Die Schlussfolgerung lautet also, dass die endgültige Bestimmung von Menschen oder Nationen nicht der Kraft ihres Willens oder der Macht ihrer Anstrengungen unterstellt ist, sondern der Gnade Gottes. Wenn Paulus sagt, dass es »nicht an dem Wollenden« liegt, dann meint er damit nicht, dass der Wille eines Menschen nicht an seiner Erlösung beteiligt ist. Die Einladung ist ein deutlicher Appell an den Willen eines Menschen, wie sich in Offenbarung 22,17 zeigt: »Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.« Jesus entlarvte die ungläubigen Juden dahin gehend, dass sie nicht gewillt waren, zu ihm zu kommen (Joh 5,40). Wenn Paulus sagt »noch an dem Laufenden«, dann will er damit nicht leugnen, dass wir uns bemühen müssen, durch die enge Pforte einzugehen (Lk 13,24). Ein gewisses Maß an geistlicher Ernsthaftigkeit und Bereitschaft ist notwendig. Doch der Wille und das Laufen des Menschen sind nicht die bestimmenden Faktoren: Die Erlösung kommt vom Herrn. Morgan sagt:
Keine Bereitschaft unsererseits und auch kein eigenes Laufen kann für uns die Erlösung bewirken, die wir brauchen. Damit können wir auch nicht in die Lage versetzt werden, in die für uns bereitgehaltenen Segnungen einzutreten. … Von uns selbst aus haben wir nicht den Willen, erlöst zu werden, und bemühen uns auch nicht darum. Jede menschliche Erlösung beginnt bei Gott.

(William Macdonald)

Kommentare

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Arina 12.04.2024 11:26
Soviel Unglück und Leid auf der Welt.

Herr erbarme dich!
 
Zeitzeuge 12.04.2024 11:48
 
Zeitzeuge 12.04.2024 11:57
 
Herbstprince 12.04.2024 12:06
Dieser Grundtext, der schon bei Mose steht und im Römer 9,15 -16 wiederholt wird, ist wohl einer der umstrittendsten Verse der Bibel. 
Fragen tauchen auf, ob Gott gerecht ist, ob er Menschen bevorzugt,ob er anderen Männern oder Frauen keine Chance gibt.
Wir denken dabei z.B. an Jakob und Esau - dabei wurde Jakob. ein Lügner und Betrüger seinem Bruder vorgezogen, obwohl Esau der Erstgeborene war.

Irgendwelche Diskussionen darüber helfen nicht.

Gott ist der allmächtige HERR dieser Welt und kann tun und lassen was ER will. Die „Souveränität Gottes“ ist kein theologisches Konstrukt von Paulus, sondern er erinnert uns nur daran, was schon längst in Gottes Wort steht und wiederholt dazu die Worte aus dem AT, nämlich aus 2.Mose 33,19: „ Denn Gott hat einmal zu Mose gesagt: »Ich erweise meine Gnade, wem ich will. Und über wen ich mich erbarmen will,über den werde ich mich erbarmen.«    

Errettung ist daher ein Geschenk, reine Gnade, wir kommen nur zu Jesus, wenn Gott "uns zieht".
 
Zeitzeuge 12.04.2024 17:50
Danke @Herbstprince für deine wertvollen ergänzenden Gedanken dazu!

Hier noch ein weiterer Versuch, um Gottes Wesen und souveränes Handeln nur annähernd zu verstehen.

Eine bemerkenswerte Ergänzung aus dem Netz:

Der HERR spricht: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich (2. Mose 33,19)
Erbarmung geht nicht darum, jemand dem Recht vorzuziehen. Wenn jemand Erbarmung widerfährt, weil er etwas Unrechtes gemacht hat, dann bleibt das Unrecht gleichwohl Unrecht.
 
Zeitzeuge 12.04.2024 18:25
Römer 9, 15: Ein Zitat aus 2. Mose 33,19. Als Antwort auf den Vorwurf, eine solche Lehre über Gottes souveräne Erwählung sei unvereinbar mit seiner Gerechtigkeit, zitiert Paulus diesen alttestamentlichen Abschnitt, der eindeutig zeigt, dass Gott absolut souverän ist und erwählt, wer gerettet werden soll, ohne dabei gegen seine anderen Eigenschaften zu verstoßen. Er bestimmt es, wer Barmherzigkeit empfängt.

(John MacArthur Studienbibel)
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