Geheimtreffen "über Visionen von Kalifat und Scharia"
04.04.2024 08:39
Geheimtreffen "über Visionen von Kalifat und Scharia"
04.04.2024 08:39
Geheimtreffen "über Visionen von Kalifat und Scharia"
Am Stadtrand von Hamburg
Hunderte junge Männer bei Geheimtreffen über Visionen von Kalifat und Scharia
FOCUS online, 03.04.2024 | 16:30
Hunderte junge Männer bei Geheimtreffen über Visionen von Kalifat und Scharia
Sie eint der Hass gegen Israel. Sie verwerfen die USA, die Idee der Demokratie und generell den Westen. Ihr Bestreben ist es, ein globales Kalifat zu errichten, in dem die Scharia als göttliches Gesetz herrscht. Konzepte wie Gewaltenteilung, Gleichberechtigung sowie Grund- und Menschenrechte existieren nicht in ihrem utopischen Staat.
Die Rede ist von einer Gruppierung, die sich „Muslim Interaktiv“ (MI) nennt, 2020 in Hamburg gegründet wurde und unter jungen Muslimen immer mehr Anhänger findet.
Karfreitag und auch schon am Freitag davor hat MI seine Anhänger (sie nennen sich „Brüder“) zu Großveranstaltungen ins „Elite Eventhouse“ nach Bergedorf eingeladen.
300 junge Männer kamen zu den Treffen
Nach Mopo-Informationen erschienen jeweils rund 300 Personen – ausschließlich junge Männer. Ein Ordnerdienst sorgte dafür, dass kein Fremder Zutritt zur Veranstaltung erhielt.
Motto der Veranstaltung: „Rettung von Gaza“. Offensichtlich ging es darum, den aktuellen Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen zu instrumentalisieren.
Nach Überzeugung des Landesamtes für Verfassungsschutz handelt sich es sich bei MI um eine Gruppierung, die der gefährlichen islamistischen Organisation „Hizb ut-Tahrir (HuT) nahesteht. Zwar ist diese 1953 von einem Palästinenser gegründete „Partei“ seit 2003 in Deutschland verboten, aber ihre gewaltbereiten Anhänger sind weiter aktiv.
„Der Staat Israel und alle Menschen jüdischen Glaubens werden von der HuT als das zu bekämpfende Grundübel auf dem Weg zur Verwirklichung einer Gesellschaft auf Basis der Scharia bezeichnet“, so die Verfassungsschützer. Sogar in den meisten arabischen Staates ist HuT verboten, weil die Gruppe auch die dortigen Herrschaftssysteme ablehnt.
„Muslim Interaktiv“ ist in sozialen Netzwerken aktiv
„Muslim Interaktiv“ als verlängerter Arm der HuT ist in erster Linie in sozialen Netzwerken aktiv, veranstaltet aber auch in der realen Welt regelmäßig spektakuläre Aktionen, um die Aufmerksamkeit von jungen Muslimen auf sich zu ziehen.
„Die Gruppierung ist bestrebt, Themenfelder zu besetzen, die für sich genommen nicht extremistisch sind, um sich so an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen und den Anschluss an die nichtextremistische muslimische Community gewinnen zu können“, so die Verfassungsschützer.
Großer Andrang am Karfreitag im Elite Eventhouse in Bergedorf: Dort veranstaltete die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ein Treffen. Marius Röer Großer Andrang am Karfreitag im Elite Eventhouse in Bergedorf: Dort veranstaltete die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ein Treffen.
Bild: Marius Röer
Zielgruppe sind insbesondere junge muslimische Männer: Jeweils rund 300 nahmen an den beiden vergangenen Freitagen an Veranstaltungen im Elite Eventhouse in Bergedorf teil.
Im Februar 2022 veranstaltete MI in Hamburg eine Demo unter dem Motto „Uiguren, Olympiade, China“, auf der die MI-Aktivisten die Unterdrückung der Uiguren in China angeprangert haben – und gleichzeitig behaupteten, auch in Deutschland finde eine Hetzkampagne gegen Muslime statt.
Dass gerade jetzt islamistische Veranstaltungen in Hamburg stattfinden, kommt für Hamburgs Verfassungsschützer nicht überraschend: Während des islamischen Fastenmonats Ramadan finden traditionell sogenannte Iftar-Veranstaltungen statt – und Islamisten lassen keine Gelegenheit aus, dieses Fastenbrechen für ihre Propagandazwecke zu nutzen.
Führendes Mitglied der Gruppe „Muslim Interaktiv“ ist nach Überzeugung des Verfassungsschutzes ein gewisser Joe Adade B. Er agiert in sozialen Netzwerken als Gesicht der Gruppierung. Bei einer der Veranstaltungen, die MI in den vergangenen Wochen im „Elite Eventhouse“ in Bergedorf durchführte, trat er nach Information des Landesamtes für Verfassungsschutzes als Redner auf.
Noch ein Islamistentreffen: Salafist Marcel Krass trat in Billbrook auf
Betreiber des „Elite Eventhouses“ in Bergedorf ist ein gewisser Esmarai A. Eine Anfrage der MOPO, wieso er einer Organisation, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, Räume vermietet, beantwortete A. nicht. Dass ihm entgangen sein kann, wer seine Gäste sind, ist eher unwahrscheinlich. Nach MOPO-Information wurden die Betreiber des „Elite Eventhouses“ von den Sicherheitsbehörden im Vorfeld informiert. Dennoch fanden die Veranstaltungen wie geplant statt.
War zu dem Islamisten-Treffen in Hamburg geladen: Salafist Marcel Krass. Der Hassprediger erreicht im Internet Hunderttausende Menschen. (Archivbild) IMAGO/Funke Foto Services War zu dem Islamisten-Treffen in Hamburg geladen: Salafist Marcel Krass. Der Hassprediger erreicht im Internet Hunderttausende Menschen. (Archivbild)
Noch eine zweite islamistische Veranstaltung erregte am Osterwochenende in Hamburg Aufmerksamkeit: Laut „Abendblatt“ trat am Samstag in einem Festsaal in Billbrook vor rund 400 Personen der bekannte Islamist Marcel Krass als Redner auf.
Der vor mehr als 20 Jahren zum Islam konvertierte Diplom-Ingenieur gilt als feste Größe in der salafistischen Szene Deutschlands. YouTube-Videos, in denen er seine radikalen Ansichten verbreitet, haben teilweise mehr als 100.000 Aufrufe.
Das Landesamt für Verfassungsschutz betont, es werde die „konsequente Linie gegen den Islamismus auch künftig fortführen“. Sprecher Marco Haase zur Mopo: „Wir als Verfassungsschutz werden die HuT, MI und andere auch künftig im Fokus behalten und die Öffentlichkeit offensiv informieren, wann immer es das operative Geschäft zulässt.“
https://m.focus.de/panorama/welt/hunderte-junge-maenner-bei-geheimtreffen-ueber-visionen-von-kalifat-und-scharia_id_259817859.html
Hunderte junge Männer bei Geheimtreffen über Visionen von Kalifat und Scharia
FOCUS online, 03.04.2024 | 16:30
Hunderte junge Männer bei Geheimtreffen über Visionen von Kalifat und Scharia
Sie eint der Hass gegen Israel. Sie verwerfen die USA, die Idee der Demokratie und generell den Westen. Ihr Bestreben ist es, ein globales Kalifat zu errichten, in dem die Scharia als göttliches Gesetz herrscht. Konzepte wie Gewaltenteilung, Gleichberechtigung sowie Grund- und Menschenrechte existieren nicht in ihrem utopischen Staat.
Die Rede ist von einer Gruppierung, die sich „Muslim Interaktiv“ (MI) nennt, 2020 in Hamburg gegründet wurde und unter jungen Muslimen immer mehr Anhänger findet.
Karfreitag und auch schon am Freitag davor hat MI seine Anhänger (sie nennen sich „Brüder“) zu Großveranstaltungen ins „Elite Eventhouse“ nach Bergedorf eingeladen.
300 junge Männer kamen zu den Treffen
Nach Mopo-Informationen erschienen jeweils rund 300 Personen – ausschließlich junge Männer. Ein Ordnerdienst sorgte dafür, dass kein Fremder Zutritt zur Veranstaltung erhielt.
Motto der Veranstaltung: „Rettung von Gaza“. Offensichtlich ging es darum, den aktuellen Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen zu instrumentalisieren.
Nach Überzeugung des Landesamtes für Verfassungsschutz handelt sich es sich bei MI um eine Gruppierung, die der gefährlichen islamistischen Organisation „Hizb ut-Tahrir (HuT) nahesteht. Zwar ist diese 1953 von einem Palästinenser gegründete „Partei“ seit 2003 in Deutschland verboten, aber ihre gewaltbereiten Anhänger sind weiter aktiv.
„Der Staat Israel und alle Menschen jüdischen Glaubens werden von der HuT als das zu bekämpfende Grundübel auf dem Weg zur Verwirklichung einer Gesellschaft auf Basis der Scharia bezeichnet“, so die Verfassungsschützer. Sogar in den meisten arabischen Staates ist HuT verboten, weil die Gruppe auch die dortigen Herrschaftssysteme ablehnt.
„Muslim Interaktiv“ ist in sozialen Netzwerken aktiv
„Muslim Interaktiv“ als verlängerter Arm der HuT ist in erster Linie in sozialen Netzwerken aktiv, veranstaltet aber auch in der realen Welt regelmäßig spektakuläre Aktionen, um die Aufmerksamkeit von jungen Muslimen auf sich zu ziehen.
„Die Gruppierung ist bestrebt, Themenfelder zu besetzen, die für sich genommen nicht extremistisch sind, um sich so an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen und den Anschluss an die nichtextremistische muslimische Community gewinnen zu können“, so die Verfassungsschützer.
Großer Andrang am Karfreitag im Elite Eventhouse in Bergedorf: Dort veranstaltete die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ein Treffen. Marius Röer Großer Andrang am Karfreitag im Elite Eventhouse in Bergedorf: Dort veranstaltete die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ein Treffen.
Bild: Marius Röer
Zielgruppe sind insbesondere junge muslimische Männer: Jeweils rund 300 nahmen an den beiden vergangenen Freitagen an Veranstaltungen im Elite Eventhouse in Bergedorf teil.
Im Februar 2022 veranstaltete MI in Hamburg eine Demo unter dem Motto „Uiguren, Olympiade, China“, auf der die MI-Aktivisten die Unterdrückung der Uiguren in China angeprangert haben – und gleichzeitig behaupteten, auch in Deutschland finde eine Hetzkampagne gegen Muslime statt.
Dass gerade jetzt islamistische Veranstaltungen in Hamburg stattfinden, kommt für Hamburgs Verfassungsschützer nicht überraschend: Während des islamischen Fastenmonats Ramadan finden traditionell sogenannte Iftar-Veranstaltungen statt – und Islamisten lassen keine Gelegenheit aus, dieses Fastenbrechen für ihre Propagandazwecke zu nutzen.
Führendes Mitglied der Gruppe „Muslim Interaktiv“ ist nach Überzeugung des Verfassungsschutzes ein gewisser Joe Adade B. Er agiert in sozialen Netzwerken als Gesicht der Gruppierung. Bei einer der Veranstaltungen, die MI in den vergangenen Wochen im „Elite Eventhouse“ in Bergedorf durchführte, trat er nach Information des Landesamtes für Verfassungsschutzes als Redner auf.
Noch ein Islamistentreffen: Salafist Marcel Krass trat in Billbrook auf
Betreiber des „Elite Eventhouses“ in Bergedorf ist ein gewisser Esmarai A. Eine Anfrage der MOPO, wieso er einer Organisation, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, Räume vermietet, beantwortete A. nicht. Dass ihm entgangen sein kann, wer seine Gäste sind, ist eher unwahrscheinlich. Nach MOPO-Information wurden die Betreiber des „Elite Eventhouses“ von den Sicherheitsbehörden im Vorfeld informiert. Dennoch fanden die Veranstaltungen wie geplant statt.
War zu dem Islamisten-Treffen in Hamburg geladen: Salafist Marcel Krass. Der Hassprediger erreicht im Internet Hunderttausende Menschen. (Archivbild) IMAGO/Funke Foto Services War zu dem Islamisten-Treffen in Hamburg geladen: Salafist Marcel Krass. Der Hassprediger erreicht im Internet Hunderttausende Menschen. (Archivbild)
Noch eine zweite islamistische Veranstaltung erregte am Osterwochenende in Hamburg Aufmerksamkeit: Laut „Abendblatt“ trat am Samstag in einem Festsaal in Billbrook vor rund 400 Personen der bekannte Islamist Marcel Krass als Redner auf.
Der vor mehr als 20 Jahren zum Islam konvertierte Diplom-Ingenieur gilt als feste Größe in der salafistischen Szene Deutschlands. YouTube-Videos, in denen er seine radikalen Ansichten verbreitet, haben teilweise mehr als 100.000 Aufrufe.
Das Landesamt für Verfassungsschutz betont, es werde die „konsequente Linie gegen den Islamismus auch künftig fortführen“. Sprecher Marco Haase zur Mopo: „Wir als Verfassungsschutz werden die HuT, MI und andere auch künftig im Fokus behalten und die Öffentlichkeit offensiv informieren, wann immer es das operative Geschäft zulässt.“
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Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 04.04.2024 13:21
Haette unsere WILLKOMMENSKULTUR diese Männer nicht eingeladen, wäre der Verfassungsschutz jetzt überflüssig!!