«Wenn der Islam an die Macht kommt, ist ein Land verloren»: Necla Kelek
23.03.2024 14:35
«Wenn der Islam an die Macht kommt, ist ein Land verloren»: Necla Kelek
23.03.2024 14:35
«Wenn der Islam an die Macht kommt, ist ein Land verloren»: Necla Kelek
INTERVIEW
Necla Kelek über muslimische Zuwanderer: «Wenn Migranten uns und unsere Lebensweise nicht aushalten können, müssen sie das Land verlassen»
Die Sozialwissenschafterin verlangt eine Reform der Migrationspolitik. Im Interview beharrt sie darauf, dass sich Muslime zu den westlichen Grundwerten bekennen müssen.
Roman Bucheli
13.11.2023, 05.30 Uhr 8 min
Am 3. November findet in der Essener Innenstadt eine Kundgebung von Islamisten statt. Die Demonstranten protestieren gegen die israelischen Militärschläge im Gazastreifen und fordern die Errichtung eines Kalifats.
Vladimir Wegener / Imago
Frau Kelek, was ging Ihnen durch den Kopf, als nach dem 7. Oktober muslimische Demonstranten in Berlin und anderswo antisemitische Parolen skandierten und die Hamas feierten?
Ich war keineswegs überrascht, weil ich diese zunehmende Radikalisierung über längere Zeit bereits beobachte. Seit Jahren nimmt die Zahl jener Muslime zu, die fundamentalistisch sind und den Islam als extremistische Lebensform gewählt haben.
Necla Kelek.
Imago
Wie erklären Sie sich, dass sich gerade junge Leute, die gar keine Erfahrung aus erster Hand mit ihrem Herkunftsland haben, in dieser Weise radikalisieren?
Man muss verstehen, dass Migranten gar nicht in die Freiheit oder die Demokratie einwandern, vielmehr integrieren sie sich sofort in eine muslimische Gemeinschaft. Da spielen die Moscheen eine ganz zentrale Rolle. Ausserdem gibt es hier eine riesige Helfer-Industrie. Es ist ja schön, dass wir so viele Sozialarbeiter und vom Staat bezahlte Menschen haben, die es als ihre Pflicht und Aufgabe empfinden, die Migranten in ein gesichertes Leben zu begleiten. Sie klammern jedoch viele Fragen komplett aus: Woher kommen diese Menschen, werden sie unsere Werte in diesem Land teilen oder nicht, werden sich jene, denen wir jetzt gerade helfen, einmal gegen uns wenden? Die Kulturdifferenz wird ausgeblendet.
Was macht der Westen falsch, wenn Migranten die Grundsätze des freiheitlichen Zusammenlebens nicht vermittelt werden können?
Es wird den Menschen nicht unmissverständlich vermittelt, dass sie hier frei leben können, dass ihre Religion respektiert wird, dass umgekehrt Werte und Regeln hierzulande nicht verhandelbar sind. Dabei ist entscheidend die Gleichberechtigung von Mann und Frau, ein Verbot von Kinderehe, Zwangsverheiratung oder Polygamie.
Dass die westlichen Staaten zu wenig tun zur Durchsetzung dieser Grundsätze, ist das eine. Eine andere Frage ist, ob es unter den zugewanderten Muslimen eine Bereitschaft gibt, die freiheitlichen Grundwerte unserer Gesellschaft zu respektieren.
Viele Zuwanderer aus den strikt islamischen Staaten werden diese Werte ablehnen. Sie sind stark verwurzelt in ihren eigenen Werten und ausserdem überzeugt, dass sie die einzig wahre Religion vertreten und die Menschheit insgesamt an den Islam glauben muss. Wer das nicht tut, ist ein Ungläubiger. Sie befinden sich im Kampf für ihre Religion, und manche von ihnen werden dafür auch in den Tod gehen. Denn die Islamisten, sei es der IS oder die Hamas, leben und sterben für den Islam.
Gibt es Erhebungen dazu, wie hoch der Anteil der Extremisten unter den muslimischen Migranten ist?
Wir können nur vermuten. Die Sozialwissenschaft ist in dieser Hinsicht sehr einseitig und möchte diese Fragen gar nicht stellen. In Hamburg leben ungefähr 150 000 Muslime. Es gibt hier insgesamt etwa fünfzig Moscheen und Gebetsräume, darunter acht Ditib-Moscheen, die direkt der türkischen Religionsbehörde unterstellt sind. Rund 1455 Islamisten gelten als gewaltbereit und stehen beim Verfassungsschutz unter Beobachtung. Das ist ein Prozent der muslimischen Bevölkerung. Ich finde das sehr beunruhigend.
Tragen auch die Moscheen zur Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung bei?
Nur ein Beispiel: Jeden Freitag erhalten die Ditib-Moscheen ihre Freitagspredigt von der Religionsbehörde aus Ankara. Und da steht zum Beispiel in der neusten Predigt ganz eindeutig: Die Hamas soll unterstützt werden. Und: Wir haben ein Recht, uns als Muslime zu wehren, Allah, unser Prophet, erwartet das von uns. Das heisst: In diesen Moscheen wird die Gewalt der Hamas theologisch legitimiert. Auch die oben angeführten Moscheen distanzieren sich nicht eindeutig von der Hamas.
Wissen die Behörden, was in den Moscheen gepredigt wird?
In Hamburg stellt man sich auf den Standpunkt, eine solche Aufsicht sei nicht die Aufgabe der Politik. Das halte ich für falsch. Die Politik muss wissen, was in den Moscheen geschieht, denn das ist unsere Zukunft. Viele junge Menschen werden hier jeden Tag beeinflusst.
Zum Artikel:
https://www.nzz
Necla Kelek über muslimische Zuwanderer: «Wenn Migranten uns und unsere Lebensweise nicht aushalten können, müssen sie das Land verlassen»
Die Sozialwissenschafterin verlangt eine Reform der Migrationspolitik. Im Interview beharrt sie darauf, dass sich Muslime zu den westlichen Grundwerten bekennen müssen.
Roman Bucheli
13.11.2023, 05.30 Uhr 8 min
Am 3. November findet in der Essener Innenstadt eine Kundgebung von Islamisten statt. Die Demonstranten protestieren gegen die israelischen Militärschläge im Gazastreifen und fordern die Errichtung eines Kalifats.
Vladimir Wegener / Imago
Frau Kelek, was ging Ihnen durch den Kopf, als nach dem 7. Oktober muslimische Demonstranten in Berlin und anderswo antisemitische Parolen skandierten und die Hamas feierten?
Ich war keineswegs überrascht, weil ich diese zunehmende Radikalisierung über längere Zeit bereits beobachte. Seit Jahren nimmt die Zahl jener Muslime zu, die fundamentalistisch sind und den Islam als extremistische Lebensform gewählt haben.
Necla Kelek.
Imago
Wie erklären Sie sich, dass sich gerade junge Leute, die gar keine Erfahrung aus erster Hand mit ihrem Herkunftsland haben, in dieser Weise radikalisieren?
Man muss verstehen, dass Migranten gar nicht in die Freiheit oder die Demokratie einwandern, vielmehr integrieren sie sich sofort in eine muslimische Gemeinschaft. Da spielen die Moscheen eine ganz zentrale Rolle. Ausserdem gibt es hier eine riesige Helfer-Industrie. Es ist ja schön, dass wir so viele Sozialarbeiter und vom Staat bezahlte Menschen haben, die es als ihre Pflicht und Aufgabe empfinden, die Migranten in ein gesichertes Leben zu begleiten. Sie klammern jedoch viele Fragen komplett aus: Woher kommen diese Menschen, werden sie unsere Werte in diesem Land teilen oder nicht, werden sich jene, denen wir jetzt gerade helfen, einmal gegen uns wenden? Die Kulturdifferenz wird ausgeblendet.
Was macht der Westen falsch, wenn Migranten die Grundsätze des freiheitlichen Zusammenlebens nicht vermittelt werden können?
Es wird den Menschen nicht unmissverständlich vermittelt, dass sie hier frei leben können, dass ihre Religion respektiert wird, dass umgekehrt Werte und Regeln hierzulande nicht verhandelbar sind. Dabei ist entscheidend die Gleichberechtigung von Mann und Frau, ein Verbot von Kinderehe, Zwangsverheiratung oder Polygamie.
Dass die westlichen Staaten zu wenig tun zur Durchsetzung dieser Grundsätze, ist das eine. Eine andere Frage ist, ob es unter den zugewanderten Muslimen eine Bereitschaft gibt, die freiheitlichen Grundwerte unserer Gesellschaft zu respektieren.
Viele Zuwanderer aus den strikt islamischen Staaten werden diese Werte ablehnen. Sie sind stark verwurzelt in ihren eigenen Werten und ausserdem überzeugt, dass sie die einzig wahre Religion vertreten und die Menschheit insgesamt an den Islam glauben muss. Wer das nicht tut, ist ein Ungläubiger. Sie befinden sich im Kampf für ihre Religion, und manche von ihnen werden dafür auch in den Tod gehen. Denn die Islamisten, sei es der IS oder die Hamas, leben und sterben für den Islam.
Gibt es Erhebungen dazu, wie hoch der Anteil der Extremisten unter den muslimischen Migranten ist?
Wir können nur vermuten. Die Sozialwissenschaft ist in dieser Hinsicht sehr einseitig und möchte diese Fragen gar nicht stellen. In Hamburg leben ungefähr 150 000 Muslime. Es gibt hier insgesamt etwa fünfzig Moscheen und Gebetsräume, darunter acht Ditib-Moscheen, die direkt der türkischen Religionsbehörde unterstellt sind. Rund 1455 Islamisten gelten als gewaltbereit und stehen beim Verfassungsschutz unter Beobachtung. Das ist ein Prozent der muslimischen Bevölkerung. Ich finde das sehr beunruhigend.
Tragen auch die Moscheen zur Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung bei?
Nur ein Beispiel: Jeden Freitag erhalten die Ditib-Moscheen ihre Freitagspredigt von der Religionsbehörde aus Ankara. Und da steht zum Beispiel in der neusten Predigt ganz eindeutig: Die Hamas soll unterstützt werden. Und: Wir haben ein Recht, uns als Muslime zu wehren, Allah, unser Prophet, erwartet das von uns. Das heisst: In diesen Moscheen wird die Gewalt der Hamas theologisch legitimiert. Auch die oben angeführten Moscheen distanzieren sich nicht eindeutig von der Hamas.
Wissen die Behörden, was in den Moscheen gepredigt wird?
In Hamburg stellt man sich auf den Standpunkt, eine solche Aufsicht sei nicht die Aufgabe der Politik. Das halte ich für falsch. Die Politik muss wissen, was in den Moscheen geschieht, denn das ist unsere Zukunft. Viele junge Menschen werden hier jeden Tag beeinflusst.
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Kommentare
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MB73 23.03.2024 14:52
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/scharia-schueler-neuss-100.html
Scharia-Vorfall an Schule in Neuss: Nicht der erste Fall dieser Art
Scharia-Vorfall an Schule in Neuss: Nicht der erste Fall dieser Art
hansfeuerstein 23.03.2024 15:17
Kein einziges muslimisches Land hat einen einigermassen akzeptablen Wohlstand für seine Bevölkerung. Aber, auch das scheint nicht ausreichend zu alarmieren.
hansfeuerstein 23.03.2024 16:12
Die Linken des Westens dieser Welt die "Befreiung" hin zum Mullah Regime forderten....mit
de Alptraum müssen jetzt die Menschen dort leben....
de Alptraum müssen jetzt die Menschen dort leben....
Geboren: 31. Dezember 1957 (Alter 66 Jahre), Istanbul, Türkei
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Necla_Kelek