weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Für Polen ist der Ukraine-Krieg der Hebel, um selbst Entschädigungen zu bekommen

Für Polen ist der Ukraine-Krieg der Hebel, um selbst Entschädigungen zu bekommen
Streit mit Deutschland:

Seit langem fordert Polen von Deutschland Wiedergutmachung für die Greuel des Zweiten Weltkriegs. Bisher fand das Land kein Gehör. Nun will es den Ukraine-Krieg nutzen, um die aus seiner Sicht offene Frage endlich zu klären.

Soldaten der Wehrmacht reissen am 1. September 1939 einen Schlagbaum an der deutsch-polnischen Grenze ein, der Zweite Weltkrieg beginnt.
Soldaten der Wehrmacht reissen am 1. September 1939 einen Schlagbaum an der deutsch-polnischen Grenze ein, der Zweite Weltkrieg beginnt.

Russland soll Reparationen leisten für die Greuel, die seine Armee in der Ukraine verübt. Diese Forderung, die rechtlich nicht geklärt ist, bei westlichen Politikern aber auf einige Zustimmung stösst, besitzt für Polens Regierung eine zusätzliche Dimension: 

Sie versucht, die ukrainische Reparationsfrage mit der eigenen Forderung zu verknüpfen, dass Deutschland endlich Wiedergutmachung leisten müsse für die Grausamkeiten, welche die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg in Polen begangen haben. 

«Das wäre ein wichtiges Signal an heutige Aggressoren», sagt Arkadiusz Mularczyk, Staatssekretär und Vizeaussenminister des Landes.

Eine deutsch-polnische Übereinkunft könnte laut dem Politiker der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ein Modell sein für eine russisch-ukrainische Lösung. 

Ein polnischer Diplomat meinte an einem Anlass in Wien gar, der Ukraine-Krieg sei Polens Geheimwaffe, um die Reparationsfrage zu internationalisieren.

Antideutsche Schmähungen

Polen dringt seit mindestens 20 Jahren darauf, dass Deutschland Reparationen für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs leiste. 

Mal fallen die Forderungen vehement aus, mal diplomatisch diskret. Bei der PiS steht das Thema weit oben auf der Agenda, und je näher die Wahlen vom kommenden Herbst rücken, desto härter sind die Töne, welche die Nationalkonservativen gegenüber Deutschland anschlagen.

Besonders der PiS-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski überhäuft Deutschland mit Schmähungen. Polens Regierung passe nicht in den deutsch-russischen Plan, Europa zu beherrschen, sagte er im vergangenen Herbst. Er verstieg sich gar zur Analogie, dass die EU zu einem «vierten Deutschen Reich» werden könnte.

Kaczynski, aber auch Justizminister Zbigniew Ziobro sind Scharfmacher, Mularczyk dagegen gibt den Diplomaten. Im Mai hat er allen 736 Mitgliedern des Deutschen Bundestages einen Brief geschrieben, worin er auf die Schäden verwies, welche die Nationalsozialisten in Polen angerichtet hätten. Er wolle mit dem Brief eine Debatte auslösen, sagt Mularczyk.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Zeitlos5 12.03.2024 14:34
Seine Bemühungen waren bisher allerdings vergebens. Deutschland blockiert. Die Reparationsfrage sei juristisch abgeschlossen, so antwortete der SPD-Abgeordnete Dietmar Nietan brieflich Polens Vizeaussenminister. Nietan hat bei der Frage Gewicht, denn er ist Koordinator der Bundesregierung für die grenznahe Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

....
 
Zeitlos5 12.03.2024 14:38
1.6 Milliaden Euro?
haben wir bisher an Polen bezahlt.

Weitere 1,3 Billionen Euro 
will Polen noch ...,
um den Krieg zu verlängern!
 
Zeitlos5 12.03.2024 14:43
Die Bundesregierung verweist darauf, dass die damalige kommunistische polnische Führung 1953 ihren Verzicht auf deutsche Reparationen erklärt hatte. 

Die aktuelle nationalkonservative Regierung Polens hat jedoch die Gültigkeit des entsprechenden Abkommens mit der Begründung angefochten, Polen habe damals unter dem Druck der Sowjetunion gehandelt.
 
abendrot1963 12.03.2024 20:28
Polen hat 1945 als Endschädigung die Deutschen Ostgebiete bekommen .Dazu gehören Teile von Ostpreussen , Schlesien ,
Pommern , Brandenburg, Die Freie Stadt Danzig .
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren