Kommunisten, Transgender und Weltpolitik: Was ist denn mit dem Papst los?
11.03.2024 20:50
Kommunisten, Transgender und Weltpolitik: Was ist denn mit dem Papst los?
11.03.2024 20:50
Kommunisten, Transgender und Weltpolitik: Was ist denn mit dem Papst los?
Papst Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 in Argentinien geboren.
11.03.2024 - 17:42 Uhr
AMIR MAKATOV
Als Religionsführer genießt der Papst hohes Ansehen bei Millionen von Katholiken weltweit. Seine Rolle als moralische Instanz ist unter den Katholiken unumstritten – umso mehr verwundern seine Aussagen zu Themen wie Kommunismus, Transgender oder der weltpolitischen Lage, die mit dem konservativen Ruf der katholischen Kirche wenig zu tun haben.
Papst Franziskus, geboren am 17. Dezember 1936 in Argentinien, ist seit dem 13. März 2013 der 266. Bischof von Rom und damit Papst und somit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Aktuell steht Franziskus aufgrund seiner Äußerungen zum Ukraine-Krieg in der Kritik. Doch es sind nicht die ersten Äußerungen, die zumindest für Verwunderung sorgen.
Der Flirt mit den Kommunisten
Im Januar empfing der Pontifex eine Gruppe Marxisten zum Dialog.
„Es handelt sich um ein Dialogprojekt zwischen Sozialisten/Marxisten, Kommunisten und Christen, das darauf abzielt, eine gemeinsame Sozialethik zu formulieren, die als neue Narrative für ein Europa auf der Suche nach seiner Identität vorgeschlagen werden kann, mit einer integralen Ökologie zwischen der Soziallehre der Kirche und marxistischer Gesellschaftskritik als Kern“, schreibt Vatican News.
Der Dialog wurde 2014 durch den Papst und unter anderem den griechischen Sozialisten ehemaligen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ins Leben gerufen.
Den Marxisten riet Franziskus nicht aufzuhören zu träumen. „Es waren die großen Träume von Freiheit und Gleichheit, von Würde und Brüderlichkeit, die den Traum Gottes widerspiegeln und zu Fortschritt und Fortschrittlichkeit geführt haben“, sagte der Papst zu den Kommunisten. Unerwähnt blieben die Millionen von Menschen, die dem Kommunismus zum Opfer fielen.
Darunter auch reihenweise Geistliche: Zum Beispiel nahezu die gesamte Besetzung der russisch-orthodoxen Kirche, die dann mit Beginn des Zweiten Weltkriegs neu aufgebaut und von parteinahen Funktionären besetzt wurde.
„Die jahrzehntelange Unterdrückung der Religion durch die Sowjetunion wurde der ganzen Welt vor Augen geführt, als das polnische Volk während der apostolischen Reise von Papst Johannes Paul II. in sein Heimatland im Jahr 1979 rief: ,Wir wollen Gott'“, schreibt das Online-Portal realclearreligion. Zusätzlich kritisierte der Papst die Marktwirtschaft.
Der bolivianische Präsident und Sozialist Evo Morales überreicht dem Papst eine Fusion aus Kruzifix und Hammer und Sichel.
Gemischte Signale beim Thema Gender
Nahezu dialektisch in seinen Widersprüchen agiert der Papst beim Thema Gender. Einerseits bezeichnete er erst kürzlich die Gender-Ideologie als „schlimmste Gefahr“ – andererseits sorgte der Pontifex für Schlagzeilen, als er am „Tag der Armut“ eine Gruppe Transfrauen, also Männer verkleidet als Frauen, zum Abendbrot einlud.
„Früher war die Kirche uns gegenüber verschlossen. Sie sahen uns nicht als normale Menschen, sondern als den Teufel“, sagte ein Mitglied der Transgender-Gruppe, Andrea Lopez, der Associated Press. Im fünften Buch Mose 22:5 heißt es:
Eine Frau soll nicht das Kleid eines Mannes tragen, und ein Mann soll nicht den Mantel einer Frau anziehen; denn wer das tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
Kampf zwischen Gut und Böse
Zuletzt sorgte der Papst mit Äußerungen zur Weltpolitik für Aufsehen. Statt der typischen Weltfrieden-Phrasendrescherei fand der Katholik klare Worte an die Ukraine. Laut dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zeige nur der Stärke, „der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut hat, die weiße Flagge zu hissen und zu verhandeln“.
„Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, sagte Franziskus. Dieser faktische Aufruf sich als Angegriffener an einen Verhandlungstisch zu setzen und dem Aggressor Zugeständnisse zu machen, erntete viel Kritik, auch von der Regierung der Ukraine.
„Der Stärkste ist derjenige, der sich im Kampf zwischen Gut und Böse auf die Seite des Guten stellt, anstatt zu versuchen, beide auf eine Stufe zu stellen und dies ,Verhandlungen' zu nennen“, erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Sonntag auf X. „Unsere Flagge ist gelb und blau. Dies ist die Flagge, unter der wir leben, sterben und siegen. Wir werden niemals eine andere Flagge hissen“, fügte er hinzu.
Übrigens: Die Unfehlbarkeit des Papstes wurde erst 1870 von Papst Pius IX. ins Leben gerufen. Diese wird durch einen Zirkelschluss mit der Unfehlbarkeit des Papstes kirchlich bestätigt.
https://www.nius.de/kommentar/kommunisten-transgender-und-weltpolitik-was-ist-denn-mit-dem-papst-los/29037fcd-b990-4bf3-9378-8d6fde4644cc
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 11.03.2024 21:16
Würde Deutschland kaputt, bankrott und arm am Boden liegen...gäbe es dann noch den Krieg in der Ukraine?
Alleshinterfragen 11.03.2024 21:31
Es ist doch schön, dass für den Papst nicht alles schwarz-weiß ist. Jesus hat auch mit den Zöllnern gegessen, warum sollte dies der Papst nicht auch mit Transmenschen tun?
pieter49 12.03.2024 03:51
Hören, Sehen und Schweigen, ist Heut-zu-Tage, vielleicht am Besten
Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
Sprüche 22,3
Der Papst traut sich noch etwas zu sagen, aber ob das Klug ist, bezweifle ich auch...
(...)
Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
Sprüche 22,3
Der Papst traut sich noch etwas zu sagen, aber ob das Klug ist, bezweifle ich auch...
(...)
Natural 12.03.2024 05:26
Alleshinterfragen , Jesus hätte aber gesagt , hört damit auf und sündigt nicht weiter !
Das hat der P nicht getan und das ist der Unterschied und kommt einem Verrat gleich am christentum .
Das hat der P nicht getan und das ist der Unterschied und kommt einem Verrat gleich am christentum .
Alleshinterfragen 12.03.2024 06:35
Also Trans heißt nicht unbedingt homosexuell. Dazu bräuchte es keine Hormone und keine gefährlichen Operationen.
Der Papst sieht auch Transmenschen als Gottes Kinder.
Der Papst sieht auch Transmenschen als Gottes Kinder.
Klavierspielerin2 12.03.2024 08:44
Wer ist der Verfasser dieses Artikels?
Amira MAKATOV. Wer ist das, welcher Religion gehört er an? Mag er nur das Postamt nicht, oder mag er Christen allgemein nicht?
@MB
Amira MAKATOV. Wer ist das, welcher Religion gehört er an? Mag er nur das Postamt nicht, oder mag er Christen allgemein nicht?
@MB
schaloemchen 12.03.2024 08:56
Der Papst wird in der Endzeit wohl öfter einen Spagat machen ...
4 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe.
5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen, und sagen: "Ich bin Christus" und werden viele verführen.
Matth. 24
Jesus hat immer Klartext geredet und hat nicht versucht immer und mit allen Menschen einen Frieden mit einem Spagat hinzubekommen
dafür wurde er gehasst und getötet
nicht vom Volk sondern von der "KIrche" der damaligen Zeit
4 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe.
5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen, und sagen: "Ich bin Christus" und werden viele verführen.
Matth. 24
Jesus hat immer Klartext geredet und hat nicht versucht immer und mit allen Menschen einen Frieden mit einem Spagat hinzubekommen
dafür wurde er gehasst und getötet
nicht vom Volk sondern von der "KIrche" der damaligen Zeit
Klavierspielerin2 12.03.2024 10:46
Das Rechtschreibprogramm ist schuld.... 🙄
Mag er nur das Postamt nicht?
Mag er nur das Petrusamt nicht!
Mag er nur das Postamt nicht?
Mag er nur das Petrusamt nicht!
(Nutzer gelöscht) 12.03.2024 12:06
Papst Franziskus ist ein besonderer Papst ,er betont die herzliche, entgegenkommende ,unvoreingenommene ,mutige Seite des Christseins.
Er setzt erstmal die Liebe voran ,weil er weiß ,daß nur mit der Liebe Veränderung und Einsicht möglich sind .
Andere Päpste betonten viell.mehr das Dogma und Ratio ,er das Herz.
Ich denke mit dem Herzen kommt man Jesus am Nahesten.
Er setzt erstmal die Liebe voran ,weil er weiß ,daß nur mit der Liebe Veränderung und Einsicht möglich sind .
Andere Päpste betonten viell.mehr das Dogma und Ratio ,er das Herz.
Ich denke mit dem Herzen kommt man Jesus am Nahesten.
Alleshinterfragen 12.03.2024 22:00
Wenn ein Mann eine Frau liebt, ist er nicht lesbisch.
Sobald der Mensch ein Mann ist, weiß doch niemand, außer ihm und der Familie, dass er mal eine Frau war.
Sobald der Mensch ein Mann ist, weiß doch niemand, außer ihm und der Familie, dass er mal eine Frau war.
Alleshinterfragen 13.03.2024 07:14
Natürlich weiß der/die Partner/in das, aber selbst der Papst wird es ehemaligen weiblichen Personen nicht unbedingt anmerken, dass sie keine "echten" Männer sind. Umgekehrt fällt es eher durch die Größe und die Stimme auf, den eine tiefe Stimme lässt sich nicht unbedingt erhöhen.
Genau, das ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass der Papst auch diesen Menschen zeigt, dass Gott sie liebt. Warum soll er nur z.B. Bundeskanzler zur Audienz einladen???
Genau, das ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass der Papst auch diesen Menschen zeigt, dass Gott sie liebt. Warum soll er nur z.B. Bundeskanzler zur Audienz einladen???