Auch wollte Correctiv nicht die Begriffe „Deportation“ und „Wannseekonferenz“ in ihrem Text verwendet haben, wie Vize-Chefin Annette Dowideit vor laufender Kamera in der ARD sagte. Richtig ist jedoch – wie NIUS zeigte –, dass von Deportationen sowohl im Text als Nazi-Analogie als auch in einem Werbe-Anriss zur Correctiv-Recherche die Rede war.
Was in ARD gesagt wurde, ist nicht relevant für die Menschen, die es selber recherchiert und auf der Correctiv Seite gelesen haben. Ich habe dies und weiß, das es dort gestanden hat.
Was vielen klar war: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
26.02.2024 13:34
Was vielen klar war: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
26.02.2024 13:34
Was vielen klar war: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
Sie geben es selber zu: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
Sie geben es selber zu: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
Von der „Geheimplan gegen Deutschland“-Recherche ist nicht mehr viel übrig.
26.02.2024 - 12:46 Uhr
JULIUS BÖHM
Das „Geheimtreffen von Potsdam“ hat eine gigantische mediale Welle ausgelöst, Millionen Menschen dazu bewegt, aus Sorge um die Demokratie oder als Zeichen gegen Rechtsextremismus und/oder die AfD auf die Straße zu gehen – der Kern-Vorwurf des Textes basiert jedoch nicht auf Fakten, sondern einzig auf der Meinung und Wertung der Autoren.
Das gibt Correctiv auch offen zu: Dass Millionen Menschen wegen „falscher Hautfarbe oder Herkunft“ – also anhand rassistischer Kriterien – vertrieben werden sollen, seien „Überzeugungen“, „unsere Auffassung“, „wertende Schlussfolgerungen“, zitiert das Fachmedium Legal Tribute Online (LTO). Es gibt dafür also keinen Beleg oder eine Aussage bei dem Treffen, die diese Vertreibungspläne beweisen würden. Der Kern-Vorwurf der Correctiv-Recherche ist die Deutung von Correctiv.
Deutung statt Fakten
Das ist auch der Grund, warum sich die Teilnehmer des ominösen Treffens – darunter der Staatsrechtler Ulrich Vosgerau – gegen Passagen wie „Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können – egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht“ nicht juristisch wehren, weil sie sich nicht juristisch wehren können. Vosgeraus Anwalt Carsten Brennecke sagte LTO, er sehe „die minimalen Anforderungen" an die Zulässigkeit einer Meinungsäußerung gegeben. Und weiter: „Correctiv hat es geschickt vermieden, das (die Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien, d.Red.) als Tatsachenbehauptung zu berichten. Das ist der einzige Grund, wieso meine Mandanten nur gegen einzelne niederschwellige Passagen und nicht gegen die zentralen Vorwürfe vorgehen“, wird Brennecke zitiert.
In den insgesamt sieben eidesstattlichen Versicherungen, die von Teilnehmern des Treffens abgegeben worden waren, wird der Kern-Vorwurf des Textes aus besagtem Grund nicht angegriffen. Versichert wird jedoch, dass „weder über eine Ausweisung von Staatsbürgern mit deutschem Pass gesprochen oder gar diese geplant“ wurde, noch sei besprochen worden, „Menschen anhand rassistischer Kriterien, wie Hautfarbe oder Herkunft, auszuwählen und aus Deutschland auszuweisen“.
Die Correctiv-Recherche war Auslöser großer Demonstrationen im ganzen Land.
Correctiv-Versicherungen: kein Wort von Vertreibung
Auch Correctiv legte inzwischen insgesamt acht nahezu gleichklingende eidesstattliche Versicherungen bei Gericht vor. Von der „Vertreibung von Millionen aus rassistischen Gründen“ ist dort ebenfalls nichts zu lesen. Dort wird nur bestätigt, dass der österreichische Identitäre Martin Sellner gesagt habe, beim Thema „Remigration“ seien „Asylanten“, „Nicht-Staatsbürger“ und „Staatsbürger, die nicht assimiliert sind“ die Zielgruppen. Letztere seien aufgrund rechtlicher Grenzen das größte Problem, weshalb Sellner „maßgeschneiderte Gesetze“ und einen „hohen Assimilations- und Anpassungsdruck“ vorschlägt, um sie dazu zu bewegen, selbst das Land zu verlassen. Zudem wird an Eides statt versichert, dass die AfD-Politikerin Gerrit Huy vorgeschlagen habe, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft die deutsche Staatsbürgerschaft „wieder wegzunehmen“ – eine Position, die mit Blick auf Clan-Kriminalität und die Anti-Israel-Proteste im Oktober auch schon in den Reihen von SPD und CDU diskutiert worden war.
Von Vertreibung von Millionen Menschen oder gar „Deportation“ von Menschen mit Migrationshintergrund, was das gewaltsame Fortschaffen von Menschen suggeriert, steht in den eidesstattlichen Versicherungen kein Wort. Ebenso wenig wird aus den eidesstattlichen Versicherungen der Correctiv-Autoren nicht ersichtlich, wie aus dem Vortrag einer Person und den Zwischenrufen und Wortmeldungen einzelner Personen ein gemeinsamer „Geheimplan gegen Deutschland“ abzulesen ist.
Blick auf das Gästehaus in Potsdam, in dem AfD-Politiker nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv im November an einem Treffen teilgenommen haben sollen.
Nachträgliches Zurückrudern
Das Eingeständnis von Correctiv ergänzt eine Reihe des Zurückruderns und nachträglichen Einordnens: Zuerst musste Correctiv öffentlich transparent machen, dass das – nach eigener Aussage – unabhängige Recherchenetzwerk seit 2017 rund 2,5 Millionen Euro aus unterschiedlichen Landes- und Bundesministerien erhalten hat. Zuvor waren die staatlichen Gelder mit dem ungewöhnlichen und unklaren Begriff „Bundeskasse“ verschleiert worden.
Auch wollte Correctiv nicht die Begriffe „Deportation“ und „Wannseekonferenz“ in ihrem Text verwendet haben, wie Vize-Chefin Annette Dowideit vor laufender Kamera in der ARD sagte. Richtig ist jedoch – wie NIUS zeigte –, dass von Deportationen sowohl im Text als Nazi-Analogie als auch in einem Werbe-Anriss zur Correctiv-Recherche die Rede war. Der Begriff „Wannseekonferenz“ – die Konferenz, bei der die die Vernichtung von Millionen Juden in Deutschland durch das Nazi-Regime beschlossen worden war – wurde mit folgendem Absatz im Text eingeführt:
„Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diese Villa für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp acht Kilometer entfernt von dem Hotel steht das Haus der Wannseekonferenz, auf der die Nazis die systematische Vernichtung der Juden koordinierten.“
Später sagte Dowideit, es sei „irrelevant“, ob die Begriffe verwendet worden sind.
Nun gesteht sich das Medium selbst ein, dass der Kern der Recherche auf Werturteilen der Autoren beruht.
https://www.nius.de/analyse/sie-geben-es-selber-zu-kern-der-correctiv-recherche-war-faktenfrei/addc6a85-088b-4fcf-b840-4ebe2339c976
Sie geben es selber zu: Kern der Correctiv-Recherche war faktenfrei
Von der „Geheimplan gegen Deutschland“-Recherche ist nicht mehr viel übrig.
26.02.2024 - 12:46 Uhr
JULIUS BÖHM
Das „Geheimtreffen von Potsdam“ hat eine gigantische mediale Welle ausgelöst, Millionen Menschen dazu bewegt, aus Sorge um die Demokratie oder als Zeichen gegen Rechtsextremismus und/oder die AfD auf die Straße zu gehen – der Kern-Vorwurf des Textes basiert jedoch nicht auf Fakten, sondern einzig auf der Meinung und Wertung der Autoren.
Das gibt Correctiv auch offen zu: Dass Millionen Menschen wegen „falscher Hautfarbe oder Herkunft“ – also anhand rassistischer Kriterien – vertrieben werden sollen, seien „Überzeugungen“, „unsere Auffassung“, „wertende Schlussfolgerungen“, zitiert das Fachmedium Legal Tribute Online (LTO). Es gibt dafür also keinen Beleg oder eine Aussage bei dem Treffen, die diese Vertreibungspläne beweisen würden. Der Kern-Vorwurf der Correctiv-Recherche ist die Deutung von Correctiv.
Deutung statt Fakten
Das ist auch der Grund, warum sich die Teilnehmer des ominösen Treffens – darunter der Staatsrechtler Ulrich Vosgerau – gegen Passagen wie „Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können – egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht“ nicht juristisch wehren, weil sie sich nicht juristisch wehren können. Vosgeraus Anwalt Carsten Brennecke sagte LTO, er sehe „die minimalen Anforderungen" an die Zulässigkeit einer Meinungsäußerung gegeben. Und weiter: „Correctiv hat es geschickt vermieden, das (die Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien, d.Red.) als Tatsachenbehauptung zu berichten. Das ist der einzige Grund, wieso meine Mandanten nur gegen einzelne niederschwellige Passagen und nicht gegen die zentralen Vorwürfe vorgehen“, wird Brennecke zitiert.
In den insgesamt sieben eidesstattlichen Versicherungen, die von Teilnehmern des Treffens abgegeben worden waren, wird der Kern-Vorwurf des Textes aus besagtem Grund nicht angegriffen. Versichert wird jedoch, dass „weder über eine Ausweisung von Staatsbürgern mit deutschem Pass gesprochen oder gar diese geplant“ wurde, noch sei besprochen worden, „Menschen anhand rassistischer Kriterien, wie Hautfarbe oder Herkunft, auszuwählen und aus Deutschland auszuweisen“.
Die Correctiv-Recherche war Auslöser großer Demonstrationen im ganzen Land.
Correctiv-Versicherungen: kein Wort von Vertreibung
Auch Correctiv legte inzwischen insgesamt acht nahezu gleichklingende eidesstattliche Versicherungen bei Gericht vor. Von der „Vertreibung von Millionen aus rassistischen Gründen“ ist dort ebenfalls nichts zu lesen. Dort wird nur bestätigt, dass der österreichische Identitäre Martin Sellner gesagt habe, beim Thema „Remigration“ seien „Asylanten“, „Nicht-Staatsbürger“ und „Staatsbürger, die nicht assimiliert sind“ die Zielgruppen. Letztere seien aufgrund rechtlicher Grenzen das größte Problem, weshalb Sellner „maßgeschneiderte Gesetze“ und einen „hohen Assimilations- und Anpassungsdruck“ vorschlägt, um sie dazu zu bewegen, selbst das Land zu verlassen. Zudem wird an Eides statt versichert, dass die AfD-Politikerin Gerrit Huy vorgeschlagen habe, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft die deutsche Staatsbürgerschaft „wieder wegzunehmen“ – eine Position, die mit Blick auf Clan-Kriminalität und die Anti-Israel-Proteste im Oktober auch schon in den Reihen von SPD und CDU diskutiert worden war.
Von Vertreibung von Millionen Menschen oder gar „Deportation“ von Menschen mit Migrationshintergrund, was das gewaltsame Fortschaffen von Menschen suggeriert, steht in den eidesstattlichen Versicherungen kein Wort. Ebenso wenig wird aus den eidesstattlichen Versicherungen der Correctiv-Autoren nicht ersichtlich, wie aus dem Vortrag einer Person und den Zwischenrufen und Wortmeldungen einzelner Personen ein gemeinsamer „Geheimplan gegen Deutschland“ abzulesen ist.
Blick auf das Gästehaus in Potsdam, in dem AfD-Politiker nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv im November an einem Treffen teilgenommen haben sollen.
Nachträgliches Zurückrudern
Das Eingeständnis von Correctiv ergänzt eine Reihe des Zurückruderns und nachträglichen Einordnens: Zuerst musste Correctiv öffentlich transparent machen, dass das – nach eigener Aussage – unabhängige Recherchenetzwerk seit 2017 rund 2,5 Millionen Euro aus unterschiedlichen Landes- und Bundesministerien erhalten hat. Zuvor waren die staatlichen Gelder mit dem ungewöhnlichen und unklaren Begriff „Bundeskasse“ verschleiert worden.
Auch wollte Correctiv nicht die Begriffe „Deportation“ und „Wannseekonferenz“ in ihrem Text verwendet haben, wie Vize-Chefin Annette Dowideit vor laufender Kamera in der ARD sagte. Richtig ist jedoch – wie NIUS zeigte –, dass von Deportationen sowohl im Text als Nazi-Analogie als auch in einem Werbe-Anriss zur Correctiv-Recherche die Rede war. Der Begriff „Wannseekonferenz“ – die Konferenz, bei der die die Vernichtung von Millionen Juden in Deutschland durch das Nazi-Regime beschlossen worden war – wurde mit folgendem Absatz im Text eingeführt:
„Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diese Villa für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp acht Kilometer entfernt von dem Hotel steht das Haus der Wannseekonferenz, auf der die Nazis die systematische Vernichtung der Juden koordinierten.“
Später sagte Dowideit, es sei „irrelevant“, ob die Begriffe verwendet worden sind.
Nun gesteht sich das Medium selbst ein, dass der Kern der Recherche auf Werturteilen der Autoren beruht.
https://www.nius.de/analyse/sie-geben-es-selber-zu-kern-der-correctiv-recherche-war-faktenfrei/addc6a85-088b-4fcf-b840-4ebe2339c976
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
Julia1960 26.02.2024 14:31
Liebe Birkenblatt,
wenn ich es richtig verstanden habe, ging es nicht um Martin Sellner und wie dieser Mensch tickt.
Sondern darum, dass Correctiv in einer TV-Sendung was sagte/behauptete, was eben nicht korrekt war.
Correktiv hatte die Worte Deportation und Wannseekonferenz in ihrem Artikel.
Als das war, hatte ich es selber auf deren Seite gelesen.
wenn ich es richtig verstanden habe, ging es nicht um Martin Sellner und wie dieser Mensch tickt.
Sondern darum, dass Correctiv in einer TV-Sendung was sagte/behauptete, was eben nicht korrekt war.
Correktiv hatte die Worte Deportation und Wannseekonferenz in ihrem Artikel.
Als das war, hatte ich es selber auf deren Seite gelesen.
Julia1960 26.02.2024 14:37
Wenn Du das Buch von Hr. Sellner gelesen hast @ Birkenblatt, ok, das ist die eine Sache.
Selber werde ich es nicht lesen, da ich mit einer extremen Ideologie, oder sagen wir mal, Rechtsextremismus absolut nichts am Hut habe und von daher ganz sicher auch kein Buch eines Menschen lesen werde, der augenscheinlich zu diesem Kreis gehört.
Mir geht es mehr um die Wahrheit. Und auch wenn Hr. Sellner eine derartige Denke hat/haben soll, so heißt es noch lange nicht, dass derartiges dort auch gesagt wurde. Darum geht es mir.
Und eben auch um die Wahrheit bzw. dass Correctiv es abstritt, was sie in ihrem Artikel für Worte genannt haben. Und sie hatten diese beiden Begriffe dort genannt.
Selber werde ich es nicht lesen, da ich mit einer extremen Ideologie, oder sagen wir mal, Rechtsextremismus absolut nichts am Hut habe und von daher ganz sicher auch kein Buch eines Menschen lesen werde, der augenscheinlich zu diesem Kreis gehört.
Mir geht es mehr um die Wahrheit. Und auch wenn Hr. Sellner eine derartige Denke hat/haben soll, so heißt es noch lange nicht, dass derartiges dort auch gesagt wurde. Darum geht es mir.
Und eben auch um die Wahrheit bzw. dass Correctiv es abstritt, was sie in ihrem Artikel für Worte genannt haben. Und sie hatten diese beiden Begriffe dort genannt.
Julia1960 26.02.2024 14:40
Habe ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und Wahrheit muss Wahrheit bleiben.
Selbst wenn man etwas ablehnt, legitimiert es einen nicht, Unwahrheiten zu verbreiten.
Darum geht es mir.
Selbst wenn man etwas ablehnt, legitimiert es einen nicht, Unwahrheiten zu verbreiten.
Darum geht es mir.
Julia1960 26.02.2024 14:50
Und hatte nicht Hr. Scholz vor einiger Zeit von Abschiebungen gesprochen?
Darüber spricht anscheinend kein Mensch. Da ist es ok.
Was bei diesem Treffen wirklich gesagt, besprochen wurde, weiß ich nicht. Kenne auch nur das, was man auf div. Seiten lesen kann.
Aber lt. Aussagen von Teilnehmern, war es wohl nichts anderes, als das, was unser Bundeskanzler auch schon sagte.
Darüber spricht anscheinend kein Mensch. Da ist es ok.
Was bei diesem Treffen wirklich gesagt, besprochen wurde, weiß ich nicht. Kenne auch nur das, was man auf div. Seiten lesen kann.
Aber lt. Aussagen von Teilnehmern, war es wohl nichts anderes, als das, was unser Bundeskanzler auch schon sagte.
Jetzt geben sie es auch noch selber zu!!!
Und wie durften wir uns, die wir das gleich zu Anfang gesagt hatten, beleidigen und beschimpfen lassen, als Nazis und Dumme - auch und besonders hier im forum - gerade von SUPER Christen und VOLL Durchblickern!!!!