"Anbetung falscher Götter"

"Anbetung falscher Götter"
28 Und sie hängten sich an den Baal-Peor und aßen Opfer der toten [Götzen],
29 und sie reizten ihn mit ihrem Tun; da brach die Plage unter ihnen aus. (Ps 106:28-29, Schlachter)

28. Und sie hingen sich an den Baal-Peor. Der selbsterwählte Formendienst führte zur Anbetung falscher Götter. Wenn wir eine falsche Weise des Gottesdienstes erwählen, werden wir in nicht allzu ferner Zeit auch einen falschen Gott erwählen. Baal-Peor, dieser Gräuel der Moabiter, war ein Götze, in dessen Dienst die Frauen ihren Leib der schamlosesten Fleischeslust preisgaben, wie dies auch in dem Namen des Götzen wie in dem hier gebrauchten Zeitwort (vergl. dazu 1. Kor. 6,16) angedeutet sein mag. Und so tief sank das Volk des heiligen Gottes! Und aßen von den Opfern der Toten, d. i. der toten Götzen. Zu den wüsten Gelagen, womit die Baalsdiener ihren verabscheuungswürdigen Götzendienst feierten, kamen auch die Israeliten und ließen sich sogar in den inneren Kreis der eigentlichen Götzenanbeter aufnehmen, indem sie an den Opfern teilnahmen, wiewohl die Götter nur tote Götzen waren. Vielleicht beteiligten sie sich auch an Totenbeschwörungen, die bezweckten, einen Verkehr mit abgeschiedenen Geistern herzustellen, und wollten so das Siegel der göttlichen Vorsehung brechen und in die geheimen Kammern eindringen, die Gott verschlossen hat. Menschenkinder, die es leid geworden sind, den lebendigen Gott zu suchen, haben je und je eine Neigung zu schwarzen Künsten gezeigt und Umgang mit Dämonen und Geistern angestrebt. Welch kräftigen Irrtümern werden oft solche preisgegeben, die die Furcht Gottes von sich werfen! Diese Bemerkung ist leider heute ebenso nötig wie in alten Tagen.

29. Und erzürnten ihn mit ihrem Tun; da brach auch die Plage unter ihnen aus. Solche öffentliche Ausschweifung und unverhohlene Abgötterei waren zu stark, um übersehen werden zu können. Diesmal schrien die Übertretungen nach rächendem Gericht, und dies erfolgte alsbald. Vierundzwanzigtausend Menschenleben gingen an einer tödlichen Krankheit zu Grunde, die plötzlich ausbrach und das ganze Lager zu ergreifen drohte. Die neue Sünde beschwor auch eine für sie neue Krankheit über sie herauf. Wenn die Menschen ihre Erfindungsgabe dazu anwenden, Sünden zu ersinnen, so säumt auch Gott nicht, Strafen dafür zu erfinden. Ihre Laster waren eine sittliche Pest; darum wurden sie mit einer Pest an ihrem Leibe heimgesucht. So zahlt Gott mit gleicher Münze heim.

(Charles Haddon Spurgeon)

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