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Das verzerrte Identitätsgefühl der Deutschen

Das verzerrte Identitätsgefühl der Deutschen
Das verzerrte Identitätsgefühl der Deutschen und der Weg zu einem gesunden Selbstbild

Eine entspannte Verwurzelung in der eigenen nationalen Identität ist für die wenigsten Deutschen möglich. Doch hinter der Last, deutsch zu sein, verbirgt sich mehr als eine kollektive Befindlichkeitsstörung. Gabriele Baring, Familientherapeutin, macht greifbar, wie prekär sich verdrängte Traumata aus dem Zweiten Weltkrieg auch siebzig Jahre nach Ende der NS-Diktatur noch auswirken. Wie sie dem Gefühl der Alternativ- und Hoffnungslosigkeit Vorschub leisten und uns an der Lösung von privaten wie gesellschaftlichen Problemen hindern.
Ein natürliches, gelassenes Selbstbewusstsein und ein positives nationales Selbstbild können sich nicht entwickeln ohne eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Doch nachdem unsere Kultur so sehr verinnerlicht hat, dass Deutsche nur als Täter und nicht auch als Opfer der NS-Diktatur zu gelten hätten, ist die emotionale Verarbeitung geprägt von der Unfähigkeit zu trauern. Sprachlosigkeit, Schuld, Scham und Verleugnung aufseiten der Kriegsgeneration, Vorwürfe, Zorn und Unverständnis bei den nachfolgenden Generationen ließen keinen Platz für die Leiden der Eltern. Barings Buch zeigt anschaulich und anhand vieler Beispiele, wie tief die Verstrickungen mit unserer Geschichte sitzen und welche Möglichkeiten es gibt, um sich von den Schatten der Vergangenheit zu befreien.

Wie das Erbe des Nationalsozialismus die deutsche Gesellschaft lähmt
Ein positives Selbstbild ist ohne Auseinandersetzung mit Scham, Schuld und Leid der vorigen Generationen nicht möglich
So gelingt es Kriegskindern und Kriegsenkeln, die deutschen Traumata zu verarbeiten
Gabriele Baring

Buch:
„Die Deutschen und ihre verletzte Identität“ ( 2017 )

Kommentare

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Putz 03.02.2024 16:12
vielen Dank, lieber Zeitzeuge, daß du dieses wichtige Thema eingestellt hast. Es steht auch im Zusammenhang mit dem bekannten Buch: Von der Unfähigkeit zu trauern.-
Der Hintergrund ist auch, zu einer Zeit versagt zu haben, als dies noch möglich war, sich zu wehren, in den 20er Jahren des vorigen Jhd, als die damalige rechte Bewegung an die Macht drängte. (Demokratie ohne Demokraten) Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Gut, daß an diesem Wochenende wieder 10-tausende demonstrieren.
 
Autumn 03.02.2024 16:32
Ich kenne das Buch nicht, aber das ist ein wichtiges Thema,
gerade für die etwas Älteren unter uns, deren Eltern oft beiderseitig Kriegstraumata erlebt und unwillkürlich weitergegeben haben.

Psychologen sprechen davon, dass diese Traumata tatsächlich vererbt werden.

Dann ist da noch die "Kollektivschuld", an die wir regelmäßig erinnert werden und selbst Deutschen in zweiter, dritter und vierter Generation auferlegt wird.
Es ist der "Schuldkult", den Deutsche 80 Jahre danach noch zu pflegen haben.
 
Zeitzeuge 03.02.2024 16:52
Machen wir uns endlich auf den Weg des betreuten Denkens zu verlassen – werden wir mündig und zu lebendigen Nachfolgern Jesus Christus.

»Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ›Ich bin der Faschismus.‹ Nein, er wird sagen: ›Ich bin der Antifaschismus.‹«
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Zitat:
Die Propaganda dient als Gehirnwäsche, durch die Bürger eines Staates nicht mal mehr das glauben, was sie mit eigenen Augen sehen könnten oder was wissenschaftlich belegt ist – im Zweifel folgt man einfach der Regierungslinie, ohne Recht und Unrecht zu hinterfragen.

(George Orwell)
 
Putz 03.02.2024 16:54
Den Begriff "Kollektivschuld" lehnen wir ab, aber man muß wissen, wozu Menschen fähig sind, wenn man sein Gewissen einschläfert. Es gab im alten Israel ein Sprichwort, Jeremia 31,29. Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern werden die Zähne stumpf.-  Es bedeutet, daß jede Generation für ihre eigene Schuld verantwortlich ist, also keine Kollektivschuld und schon gar nicht ein Schuldkult. Letztere Vokabel ist ein Schlagwort der Nazis, um ihren Terror zu rechtfertigen.
 
Herbstprince 03.02.2024 16:58
Immer und überall wurde " Bildung" betrieben - was aber noch längst nicht bedeutet, dass die Inhalte zutreffend waren/ sind.

Es ist, wie @zeiteuge sagt, fast ausnahmslos "betreutes Denken". Und ein Umdenken,ein Hinterfragen wird häufig durch eigene Bequemlichkeit, sowie dem Stolz, es ja alles schon zu wissen, verhindert.
 
Autumn 03.02.2024 17:20
Wie ist das eigentlich in anderen Ländern mit ihrer "Schuldkult"?
Ich denke da vornehmlich an die Vereinigten Staaten. 

Wäre gut, wenn sie mal darüber reflektieren, wieviel Leid aus ihrem Land schon hervorgegangen ist.
Kein anderes Land hat mehr Kriege und Blutvergießen auf dem Gewissen.

In ihren Schulbüchern liest man nichts darüber.
Wo sind die Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen?
Die Meisten, die nicht über den Tellerrand hinausschauen
halten ihren Kopf sehr hoch in Selbstgerechtigkeit und Arroganz.

Es waren eben alles nur Kollateralschäden,
notwendig zur Erreichung eines heeren Zielen.
 
Putz 03.02.2024 17:34
Autumn: schreib das mal dem Trump(el), wenn er wieder scHreit: America first
 
Herbstprince 03.02.2024 17:40
Trump mag gerufen haben, "America first" . Aber was ist mit den anderen Präsidenten, die skrupellos Kriege begonnen haben, Vietnam, Irak, Afghanistan, Syrien. etc. während Trump keinen einzigen Krieg begonnen hat.    

Ich bin immer wieder schockiert, wie man sich auf Namen konzentriert, ohne auf die Taten der Anderen zu schauen.
 
Herbstprince 03.02.2024 17:52
@nicetomeet.
Links Reden- rechts Leben. Soll das unsere Zukunftsmusik werden ?

Dann kann man gemäß den Psalm 34 sagen. Hütet eure Zunge.....
 
Autumn 03.02.2024 17:54
Putz, ich weiß zwar nicht, was passieren wird, 
sollte er wieder das Rennen machen,
aber soviel ich weiß, hat er unter seinen vier Jahren keinen Krieg begonnen.
Täusche ich mich?

Es sind andere Präsidenten mit den triefenden Bluthänden.

(Soll keine Wahlwerbung sein)
 
Digrilimele 03.02.2024 18:21
Trump hatte alle Kriege von Vorgängern beendet und keinen einzigen begonnen. 

Obama hatte übrigens das Beten in der Schule verboten und Trump hatte es dann wieder eingeführt.

Wurde Obama nicht mit dem Friedensnobelpreis für seine vielen Kriege ausgezeichnet??? 

Lieg ich da richtig oder verwechsele ich da gerade etwas?
 
Autumn 03.02.2024 18:35
Barack Obama bekam im Dezember 2009 den Friedensnobelpreis.
 
Autumn 03.02.2024 19:28
Zum Blogthema:

Also ich fühle mich nicht schuldig an diesem Krieg und seinen Gräueln.

Wie sollte ich auch. Ich war damals noch gar nicht geboren
und meine Eltern waren Kinder.
Beide Großeltern hatten selber unter dem Krieg große Not.
Die einen waren Heimatvertriebene,
die anderen mussten sehen, wie sie als einfache Leut ihre sieben Kinder durchbrachten.
Eines ihrer Kleinkinder wurde von den Nazis euthanisiert, da es einen Geburtsfehler hatte.

Meine Kindheit und Jugend war immer etwas überschattet von der Schwere des Krieges und dem schweren Leben meiner Großeltern und Eltern in den Kriegsjahren.
Keine Familienzusammenkunft, in dem "der Krieg" nicht auch Gesprächsthema war.

Ich bin sehr betroffen und entsetzt, wenn ich von den Schrecken lese oder sehe, aber das bin ich bei anderen Kriegen auch, Vietnam z.B.

Es gibt einen Unterschied zwischen Schuldgefühl und Betroffenheit.
 
Zeitzeuge 03.02.2024 20:22
@Franzi63

Ich möchte nicht, daß wir neue oder bestehende Feindbilder pflegen und schon gar nicht an bestimmten Personen festmachen.
Eine Diskussionsrunde steht und fällt mit der Achtsamkeit und wohlwollenden Beiträgen der Teilnehmer, die auch unterschiedlicher Meinung sein dürfen.
Auch wenn die Zeit uns jetzt mehr an Einfühlungsvermögen abverlangt, bitte ich um Verständnis für entsprechende Leitplanken, die ich bewußt setzen möchte.
 
Zeitzeuge 03.02.2024 20:28
Danke für Eure Beiträge - der HERR hilft uns auch über gedachte Mauern zu springen und noch ungelöste Probleme mit Seiner Wahrheit zu begegnen.
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