Der destruktive Umgang
22.01.2024 00:50
Der destruktive Umgang
22.01.2024 00:50
Der destruktive Umgang
Der aktuelle Umgang mit der AfD ist zum Verzweifeln blöd. Mir egal, wie gut, wie selbst beseelt, wie nah dran an der weißen Rose Politiker, Journalisten und die Zivilgesellschaft sich selbst fühlen, wenn sie jetzt zum brachialen Kampf blasen. Entscheidend ist doch, ob es irgendwas bringt.
Werden Menschen, die zum Beispiel ewig SPD gewählt haben und jetzt aus reiner Verzweiflung über die Ampelpolitik AfD wählen, von Parteiverbots- und Grundrechtsentzugsdebatten überzeugt? Oder kommt das bei denen nicht eher folgendermaßen an: "Wir regieren zwar miserabel, wir haben zwar die Hälfte unserer Wähler verloren, wir werden aber nichts ändern, wir machen weiter so. Und wehe ihr wagt es, etwas anderes als uns zu wählen. Dann seid ihr Rechtsextreme und das andere wird halt verboten."
Werden Menschen, deren Vertrauen zu den etablierten Parteien vollständig zerstört wurde, die aber bei weitem keine Faschos sind, von "Scheißhaufen"- und "parasitäre Gruppe"-Rhetorik überzeugt? Oder führt das nicht eher zu der Trotzreaktion "Joa, meinetwegen, aber werft mal lieber nicht mit Steinen in eurem realitätsfernen Glashaus. Und wenn ihr so ne Sprache verwendet, wie könnt ihr euch dann über die Sprache von AfDlern empören?"
Werden Menschen, die, wie die meisten AfD-Wähler, diese Partei nicht aus Überzeugung wählen, sondern weil sie besonders Union und SPD nen Denkzettel verpassen und sie zu einer Kurskorrektur in zentralen Politikfeldern zwingen wollen, von ihrer Wahlabsicht umkehren, wenn jetzt von Politikern und Prominenten gefordert wird, dass AfD-Wählern im Alltag, beim Job, in der Familie hart widersprochen werden soll? Oder führt das nicht eher zu noch mehr Reaktanz, zu einer Erinnerung an die Ausgrenzungen der Coronazeit, deren tiefe gesellschaftliche Spaltung nie aufgearbeitet wurde, und damit zu einem "Jetzt zeigen wirs denen erst recht"-Gefühl?
Werden Menschen, die die AfD auch wählen, weil sie den Kindergarten der Ampel nicht mehr ertragen wirklich von der Wahl abgehalten, wenn Politiker Aktionen wie in Berlin veranstalten und einfach den Saal verlassen, wenn die AfD redet? Werden sie von Demos der Linksjugend, der Grünen Jugend, der Jusos und der Klimaaktivisten überzeugt? Mit Reden von Luisa Neubauer?
Natürlich nicht. All das bringt bestenfalls nichts, schlimmstenfalls für sie, stärkt es die AfD noch. Denn vor allem die Ampelparteien unterschätzen wie sehr sie in weiten Teilen der Bevölkerung mittlerweile verachtet werden. Wie unglaubwürdig sie sind. Wie viel Freude es vielen Wählern bereitet, wenn sie sich völlig enthemmt, unsouverän und weinerlich über die Stärke der AfD aufregen. So wird die Wahl dieser Partei für Millionen zu einem Akt des Widerstands. Es sind nicht seit Ampelbeginn 10-14% der Deutschen plötzlich "rechtsextrem" geworden. Der Großteil dieser Wähler ließe sich mit vernünftiger Politik, mit glaubwürdigen Unterschieden zwischen Union, SPD, Grünen, FDP mittelfristig zurückholen. Aber zumindest bei letzteren dreien scheint diese simple Erkenntnis nicht angekommen zu sein. Es tut wirklich weh, bei diesem gefährlichen Irrweg zuschauen zu müssen.
Werden Menschen, die zum Beispiel ewig SPD gewählt haben und jetzt aus reiner Verzweiflung über die Ampelpolitik AfD wählen, von Parteiverbots- und Grundrechtsentzugsdebatten überzeugt? Oder kommt das bei denen nicht eher folgendermaßen an: "Wir regieren zwar miserabel, wir haben zwar die Hälfte unserer Wähler verloren, wir werden aber nichts ändern, wir machen weiter so. Und wehe ihr wagt es, etwas anderes als uns zu wählen. Dann seid ihr Rechtsextreme und das andere wird halt verboten."
Werden Menschen, deren Vertrauen zu den etablierten Parteien vollständig zerstört wurde, die aber bei weitem keine Faschos sind, von "Scheißhaufen"- und "parasitäre Gruppe"-Rhetorik überzeugt? Oder führt das nicht eher zu der Trotzreaktion "Joa, meinetwegen, aber werft mal lieber nicht mit Steinen in eurem realitätsfernen Glashaus. Und wenn ihr so ne Sprache verwendet, wie könnt ihr euch dann über die Sprache von AfDlern empören?"
Werden Menschen, die, wie die meisten AfD-Wähler, diese Partei nicht aus Überzeugung wählen, sondern weil sie besonders Union und SPD nen Denkzettel verpassen und sie zu einer Kurskorrektur in zentralen Politikfeldern zwingen wollen, von ihrer Wahlabsicht umkehren, wenn jetzt von Politikern und Prominenten gefordert wird, dass AfD-Wählern im Alltag, beim Job, in der Familie hart widersprochen werden soll? Oder führt das nicht eher zu noch mehr Reaktanz, zu einer Erinnerung an die Ausgrenzungen der Coronazeit, deren tiefe gesellschaftliche Spaltung nie aufgearbeitet wurde, und damit zu einem "Jetzt zeigen wirs denen erst recht"-Gefühl?
Werden Menschen, die die AfD auch wählen, weil sie den Kindergarten der Ampel nicht mehr ertragen wirklich von der Wahl abgehalten, wenn Politiker Aktionen wie in Berlin veranstalten und einfach den Saal verlassen, wenn die AfD redet? Werden sie von Demos der Linksjugend, der Grünen Jugend, der Jusos und der Klimaaktivisten überzeugt? Mit Reden von Luisa Neubauer?
Natürlich nicht. All das bringt bestenfalls nichts, schlimmstenfalls für sie, stärkt es die AfD noch. Denn vor allem die Ampelparteien unterschätzen wie sehr sie in weiten Teilen der Bevölkerung mittlerweile verachtet werden. Wie unglaubwürdig sie sind. Wie viel Freude es vielen Wählern bereitet, wenn sie sich völlig enthemmt, unsouverän und weinerlich über die Stärke der AfD aufregen. So wird die Wahl dieser Partei für Millionen zu einem Akt des Widerstands. Es sind nicht seit Ampelbeginn 10-14% der Deutschen plötzlich "rechtsextrem" geworden. Der Großteil dieser Wähler ließe sich mit vernünftiger Politik, mit glaubwürdigen Unterschieden zwischen Union, SPD, Grünen, FDP mittelfristig zurückholen. Aber zumindest bei letzteren dreien scheint diese simple Erkenntnis nicht angekommen zu sein. Es tut wirklich weh, bei diesem gefährlichen Irrweg zuschauen zu müssen.