Heilsverlierbarkeit und Heilsgewissheit
05.11.2023 14:12
Heilsverlierbarkeit und Heilsgewissheit
05.11.2023 14:12
Heilsverlierbarkeit und Heilsgewissheit
Unter Christen gehen die Meinungen auseinander, ob wiedergeborene Christen wieder verloren gehen können. Ich möchte im Folgenden meine Ansicht darlegen:
Zunächst Verse, die für die Unverlierbarkeit angeführt werden:
Joh. 10, 1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe.
...
5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.
...
7 Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe.
8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.
9 Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
12 Der Mietling aber, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe.
...
14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt,
...
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach;
28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.
Die letzten beiden Verse gehören noch zu dem obigen Gleichnis. Die Verse 10+12 machen deutlich, dass es um "Fremdeinwirkung" geht. Keine andere Macht kann uns von Gott trennen. Das wird auch nochmal mit den Sätzen "niemand kann sie aus meiner Hand reißen" und "niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen" bestätigt. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht selbst abwenden könnte.
Röm 8,38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Auch hier werden nur äußere Einflüsse angesprochen. Die Möglichkeit von sich aus wieder abfallen zu können wird hier nicht behandelt.
Verse für die Verlierbarkeit des Heils:
2.Petr. 2,1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.
...
20 Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.
21 Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
Hier ist eindeutig von einst echten Christen("der sie erkauft hat" ) die Rede, die dann zu Irrlehrern wurden. Erkauft sind nur echte Christen - vgl. 1.Kor. 7,23.
________________________________________________
Hebr. 6,4 Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe[gr. dōrea] geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind
5 und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit,
6 und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!
Hier geht es ganz klar um wiedergeborene Christen, die abfallen können. Manche widersprechen da zwar, aber "erleuchtet", "himmlische Gabe" und "Heiligen Geistes teilhaftig" zeigen deutlich, dass es sich um wiedergeborene Christen handeln muss:
"erleuchtet" - Von Vertretern der Unverlierbarkeit wird diese Erleuchtung als klare Darstellung des Evangeliums und die Aufforderung zu Buße und Glauben verstanden. Ich sehe im Kontext der Bibel da aber etwas anderes:
2.Kor. 4,6 Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
Hier wird erklärt, was diese Erleuchtung ist: Nicht eine klare Darstellung des Evangeliums, sondern die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus.
Ebenso wie Gott bei der Schöpfung durch das Licht etwas neues machte, macht Gott auch bei der Erleuchtung mit der Erkenntnis Seiner Herrlichkeit etwas neues: Einen neuen Menschen - siehe auch "von neuem geboren". Da frage ich mich, wenn die Erleuchtung unseres Herzens - unseres Innersten - nicht die Wiedergeburt sein soll, was dann?
Hebr. 10,32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war,
Wie Jesus angekündigt hatte, erlebten auch die Hebräer (als wiedergeborene Christen) Leid um Jesu Willen. Als Startpunkt dafür wird ihre Erleuchtung genannt. Würde diese Erleuchtung nicht zur Wiedergeburt gehören, sondern davor kommen, hätte es mehr Sinn ergeben, die Wiedergeburt als Startpunkt zu nennen. Denn sie litten ja als echte Christen.
Wäre die Erleuchtung wirklich nur die klare Verkündigung des Evangeliums, hätte jeder nicht-Christ, der es einmal abgelehnt hat, keine Möglichkeit zur Rettung mehr.
.
"himmlische Gabe" - Hier machen Christen, die an die Unverlierbarkeit des Heils glauben, einen Unterschied zwischen der himmlischen Gabe(dōrea) und der geistlichen Gabe(charisma)Zumindest wird die Unterscheidung in einem unten erwähnten Buch gemacht).
Die himmlische Gabe sei nur auf die Teilhaftigkeit am Gemeindeleben bezogen, aber kein Merkmal einer Wiedergeburt. Aber auch hier sagt die Bibel wieder was anderes:
Joh. 4,10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe[dōrea] Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.[= ewiges Leben]
Apg. 2,38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe[dōrea] des Heiligen Geistes empfangen.
Nach diesen und anderen Versen ist diese Gabe das ewige Leben, bzw kommt mit der echten Bekehrung und somit der Wiedergeburt.
In Römer 5 wird sie sogar zusammen mit der charisma-Gabe gennant:
15 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe[charisma] nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk[dōrea] durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.
Die himmlische Gabe gibt es nicht ohne Wiedergeburt.
.
"Heiligen Geistes teilhaftig" - In dem Buch "Schwer zu verstehen?" heißt es dazu:
"Da er das Evangelium predigte und Dämonen austrieb, war er auch des Heiligen Geistes teilhaftig geworden. Doch das heißt nicht, dass der Heilige Geist in ihm wohnte, so dass sein Körper zum heiligen Tempel Gottes wurde. Weit gefehlt!"
Angesichts der Tatsache, dass diese Auslegung nicht ansatzweise biblisch begründet wird, handelt es sich offensichtlich um eine voreingenommene Deutung aus Sicht der Unverlierbarkeit.
Die Bibel gibt meines Wissens keine Auskunft darüber, dass der H. Geist durch einen wirkt, ohne in einem zu sein. Wann immer sonst Menschen im NT Dämonen ausgetrieben haben, waren das wiedergeborene Christen.
Heiligen Geistes teilhaftig zu sein bedeutet das, was das Wort "teilhaftig" schon aussagt: Anteil am Heiligen Geist haben. - als Zeichen einer echten Bekehrung. Das ist am naheliegendsten, da etwas anderes rauszudeuten müsste gut biblisch belegt werden.
Zwei Bsp. wie "teilhaftig" verwendet wird:
Hebr. 12,20 Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
2.Petr. 1,4 durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht,
Heiligen Geistes teilhaftig zu sein, bedeutet den Heiligen Geist in sich zu haben - was nur mit einer echten Bekehrung möglich ist. (Eph. 1,13-14)
Also Hebr. 6 sagt eindeutig, dass wiedergeborene Christen abfallen können. Sie können außerdem nicht zur Buße erneuert werden, d.h. sie bereuen ihre Entscheidung auch nicht.
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Hebr 10,26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
...
29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Auch hier wird spätestens mit "durch das er geheiligt wurde" klar, dass es sich um echte Christen handelt, die durch mutwilliges sündigen abfallen können. Da aber auch Christen im Normalfall Sünden vergeben werden(1.Joh. 2,1), muss es sich bei der mutwilligen Sünde um eine Sünde handeln, mit der man sich bewusst gegen Gott auflehnt, sein Opfer (willentlich) mit Füßen tritt und deshalb keine Vergebung bekommt.
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Fazit:
Ein Christ kann wieder verloren gehen. Jedoch ist das nur durch eine bewusste Entscheidung, verbunden mit mutwilligem sündigen möglich, welche auch nicht bereut werden kann. Das bedeutet im Umkehrschluss, jeder Christ, der seine Sünde bereut, ist noch gerettet.
Jedoch kann man nicht "versehentlich" verloren gehen und auch nicht durch fremde Mächte von Gott getrennt werden, was die Verse deutlich zeigen, die von Vertretern der Unverlierbarkeit des Heils angeführt werden.
Wiedergeborene Christen haben Heilsgewissheit(solang ich zu Gott gehören möchte, bin ich auch gerettet), nicht Heilsunverlierbarkeit.
Bitte bleibt respektvoll. M.E kommt unterm Strich beides aufs gleiche hinaus: Wer sich von Jesus abwendet geht verloren, egal ob er jetzt vorher wiedergeboren war oder nicht.
LG
Zunächst Verse, die für die Unverlierbarkeit angeführt werden:
Joh. 10, 1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe.
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5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.
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7 Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe.
8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.
9 Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
12 Der Mietling aber, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe.
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14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt,
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27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach;
28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.
Die letzten beiden Verse gehören noch zu dem obigen Gleichnis. Die Verse 10+12 machen deutlich, dass es um "Fremdeinwirkung" geht. Keine andere Macht kann uns von Gott trennen. Das wird auch nochmal mit den Sätzen "niemand kann sie aus meiner Hand reißen" und "niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen" bestätigt. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht selbst abwenden könnte.
Röm 8,38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Auch hier werden nur äußere Einflüsse angesprochen. Die Möglichkeit von sich aus wieder abfallen zu können wird hier nicht behandelt.
Verse für die Verlierbarkeit des Heils:
2.Petr. 2,1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.
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20 Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.
21 Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
Hier ist eindeutig von einst echten Christen("der sie erkauft hat" ) die Rede, die dann zu Irrlehrern wurden. Erkauft sind nur echte Christen - vgl. 1.Kor. 7,23.
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Hebr. 6,4 Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe[gr. dōrea] geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind
5 und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit,
6 und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!
Hier geht es ganz klar um wiedergeborene Christen, die abfallen können. Manche widersprechen da zwar, aber "erleuchtet", "himmlische Gabe" und "Heiligen Geistes teilhaftig" zeigen deutlich, dass es sich um wiedergeborene Christen handeln muss:
"erleuchtet" - Von Vertretern der Unverlierbarkeit wird diese Erleuchtung als klare Darstellung des Evangeliums und die Aufforderung zu Buße und Glauben verstanden. Ich sehe im Kontext der Bibel da aber etwas anderes:
2.Kor. 4,6 Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
Hier wird erklärt, was diese Erleuchtung ist: Nicht eine klare Darstellung des Evangeliums, sondern die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus.
Ebenso wie Gott bei der Schöpfung durch das Licht etwas neues machte, macht Gott auch bei der Erleuchtung mit der Erkenntnis Seiner Herrlichkeit etwas neues: Einen neuen Menschen - siehe auch "von neuem geboren". Da frage ich mich, wenn die Erleuchtung unseres Herzens - unseres Innersten - nicht die Wiedergeburt sein soll, was dann?
Hebr. 10,32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war,
Wie Jesus angekündigt hatte, erlebten auch die Hebräer (als wiedergeborene Christen) Leid um Jesu Willen. Als Startpunkt dafür wird ihre Erleuchtung genannt. Würde diese Erleuchtung nicht zur Wiedergeburt gehören, sondern davor kommen, hätte es mehr Sinn ergeben, die Wiedergeburt als Startpunkt zu nennen. Denn sie litten ja als echte Christen.
Wäre die Erleuchtung wirklich nur die klare Verkündigung des Evangeliums, hätte jeder nicht-Christ, der es einmal abgelehnt hat, keine Möglichkeit zur Rettung mehr.
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"himmlische Gabe" - Hier machen Christen, die an die Unverlierbarkeit des Heils glauben, einen Unterschied zwischen der himmlischen Gabe(dōrea) und der geistlichen Gabe(charisma)Zumindest wird die Unterscheidung in einem unten erwähnten Buch gemacht).
Die himmlische Gabe sei nur auf die Teilhaftigkeit am Gemeindeleben bezogen, aber kein Merkmal einer Wiedergeburt. Aber auch hier sagt die Bibel wieder was anderes:
Joh. 4,10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe[dōrea] Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.[= ewiges Leben]
Apg. 2,38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe[dōrea] des Heiligen Geistes empfangen.
Nach diesen und anderen Versen ist diese Gabe das ewige Leben, bzw kommt mit der echten Bekehrung und somit der Wiedergeburt.
In Römer 5 wird sie sogar zusammen mit der charisma-Gabe gennant:
15 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe[charisma] nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk[dōrea] durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.
Die himmlische Gabe gibt es nicht ohne Wiedergeburt.
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"Heiligen Geistes teilhaftig" - In dem Buch "Schwer zu verstehen?" heißt es dazu:
"Da er das Evangelium predigte und Dämonen austrieb, war er auch des Heiligen Geistes teilhaftig geworden. Doch das heißt nicht, dass der Heilige Geist in ihm wohnte, so dass sein Körper zum heiligen Tempel Gottes wurde. Weit gefehlt!"
Angesichts der Tatsache, dass diese Auslegung nicht ansatzweise biblisch begründet wird, handelt es sich offensichtlich um eine voreingenommene Deutung aus Sicht der Unverlierbarkeit.
Die Bibel gibt meines Wissens keine Auskunft darüber, dass der H. Geist durch einen wirkt, ohne in einem zu sein. Wann immer sonst Menschen im NT Dämonen ausgetrieben haben, waren das wiedergeborene Christen.
Heiligen Geistes teilhaftig zu sein bedeutet das, was das Wort "teilhaftig" schon aussagt: Anteil am Heiligen Geist haben. - als Zeichen einer echten Bekehrung. Das ist am naheliegendsten, da etwas anderes rauszudeuten müsste gut biblisch belegt werden.
Zwei Bsp. wie "teilhaftig" verwendet wird:
Hebr. 12,20 Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
2.Petr. 1,4 durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht,
Heiligen Geistes teilhaftig zu sein, bedeutet den Heiligen Geist in sich zu haben - was nur mit einer echten Bekehrung möglich ist. (Eph. 1,13-14)
Also Hebr. 6 sagt eindeutig, dass wiedergeborene Christen abfallen können. Sie können außerdem nicht zur Buße erneuert werden, d.h. sie bereuen ihre Entscheidung auch nicht.
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Hebr 10,26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
...
29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Auch hier wird spätestens mit "durch das er geheiligt wurde" klar, dass es sich um echte Christen handelt, die durch mutwilliges sündigen abfallen können. Da aber auch Christen im Normalfall Sünden vergeben werden(1.Joh. 2,1), muss es sich bei der mutwilligen Sünde um eine Sünde handeln, mit der man sich bewusst gegen Gott auflehnt, sein Opfer (willentlich) mit Füßen tritt und deshalb keine Vergebung bekommt.
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Fazit:
Ein Christ kann wieder verloren gehen. Jedoch ist das nur durch eine bewusste Entscheidung, verbunden mit mutwilligem sündigen möglich, welche auch nicht bereut werden kann. Das bedeutet im Umkehrschluss, jeder Christ, der seine Sünde bereut, ist noch gerettet.
Jedoch kann man nicht "versehentlich" verloren gehen und auch nicht durch fremde Mächte von Gott getrennt werden, was die Verse deutlich zeigen, die von Vertretern der Unverlierbarkeit des Heils angeführt werden.
Wiedergeborene Christen haben Heilsgewissheit(solang ich zu Gott gehören möchte, bin ich auch gerettet), nicht Heilsunverlierbarkeit.
Bitte bleibt respektvoll. M.E kommt unterm Strich beides aufs gleiche hinaus: Wer sich von Jesus abwendet geht verloren, egal ob er jetzt vorher wiedergeboren war oder nicht.
LG