"Er will, dass wir aus Glauben leben"

Zeitzeuge

38 »Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben«; und: »Wenn er sich zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.«
39 Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Gewinnung des Lebens. (Heb 10:38-39, Elb)

Er will, dass wir aus Glauben leben
Die Phasen der Freude werden kürzer und die der Trockenheit länger. Auch nimmt unsere Freude langsam ab, während das Gefühl der Trockenheit zunimmt – bis zu dem Tag, wo beides wieder aufeinander trifft, wie zwei Stromläufe, die zusammenfließen, so dass alle Unterschiede verschwinden. In ihrem Zusammenfließen werden sie schließlich zu einem Strom, wobei man den einen vom anderen nicht mehr unterscheiden kann. Wenn Gott uns diesen Weg führt, möchte er uns zeigen, dass diese zwei in Wirklichkeit gar nicht verschieden sind. Mit anderen Worten: Unsere Freude und unsere Trockenheit gehen ineinander über und werden eins. Gott hat für diese Zeit beschlossen, dass der Gerechte durch den Glauben leben soll und nicht durch sein Gefühl.

Ganz gleich, wie wir uns fühlen, vom Gefühl empfangen wir nichts. Manche Gläubige brauchen vom Herrn eine zehn oder gar zwanzigfache Erziehung, bis sie gelernt haben, nicht durch ihre Gefühlskraft zu leben. Der Herr lässt es zu, dass ihre Trockenheit länger anhält und auch zunimmt, so als wollte er sie dazu bringen, aus Glauben zu leben. Wenn du in diesem Sinne ungeübt bist, wirst du bald entdecken, dass deine Gefühlskraft äußerst schwach ist. Denn der Gerechte lebt nur aus Glauben. Wenn du schließlich gelernt hast, aus Glauben zu leben, bist du fähig, mit beiden Zuständen umzugehen: Inmitten von Freudlosigkeit vermagst du ein Leben voller Freude zu führen, und auch mitten im Glück bleibt in dir jede Hochstimmung aus. Dies mag paradox klingen, doch es ist eine Wahrheit im geistlichen Leben. Gott will uns dahin führen, dass wir aus Glauben leben.

(Watchman Nee)