Der Westen und der Rest
07.08.2023 23:24
Der Westen und der Rest
07.08.2023 23:24
Der Westen und der Rest
Weltjugendtag. Erstaunlich viele Teilnehmer, doch es wurde rasch klar, dass der Westen mit "seinen" Themen den Rest der Welt nicht mehr erreicht. Es zeigt sich, wie abgekoppelt der Westen von den Sorgen, Wünschen und Nöten des großen Restes der Welt tatsächlich ist.
Was ist die Botschaft dieser Hunderttausender Jugendlichen? Beichte, JA - eine andere Kirche, NEIN. Eucharistische Anbetung, JA - Pachamama oder andere Götzen - NEIN - Eindrücke vom Weltjugendtag in Lissabon - Von P. Walter Trautenberger
Lissabon (kath.net)
Diese so bekannte und herzliche Akklamation von 2011 (WJT in Madrid) "Esta és - la juventud del Papa" ("Dies hier ist - die Jugend uns'res Papstes" hat nie aufgehört und erklingt überall, vielleicht weil der WJT zurück auf der iberischen Halbinsel ist.
Aber WIE schaut heute diese Jugend dês Papstes aus? Soviel ist seither geschehen, und nach 12 Jahren handelt és sich natürlich um eine neue Generation Jugendlicher.
Die jungen Leute kamen von überall, von weit her, liessen sich nicht von der Pandemie abwimmeln. És ist als ob es nie eine gegeben hätte, niemand spricht mehr davon... Viele, viele vom afrikanischen Kontinent, von Asien, von Lateinamerika, weniger als normal aus Polen, aus Italien, viele aus geprüften, schwierigen Ländern wie Venezuela, Argentinien, Kuba, China (Macau)...
Es sind anspruchsvolle Jugendliche, mit sich und mit Welt und Kirche; wer leichte Unterhaltung will, blieb gleich zu Hause...
Die meisten Gastfamilien sind nicht gerade "religiös", wirklich "katholisch"; gut, das kann man verstehen und so annehmen, befürworten nicht.
Die Katechesen an den Vormittagen heissen jetzt "Rise - up"; nun, nichts dagegen, wenn sie einen wirklich aufrichten. Das Thema der 1. Katechese: Klima und Umwelt. Resultat - am nächsten Tag kommt die Hälfte erst gar nicht mehr. Denn "dazu sind wir nicht gekommen"! Aber zur Anbetung, Besuch der Kirchen - dazu schon.
Die bunten Fahnen in Regenbogenfarben? Man weiss, dass es sie gibt, aber sonst: peinliche Stille. Darüber wird nicht gesprochen, denn "dazu sind wir nicht gekommen".
Was ist die Botschaft dieser Hunderttausender Jugendlichen? Beichte, ja - eine andere Kirche, nein. Eucharistische Anbetung, ja - Pachamama oder andere Götzen - nein. Sympathische Mädchen und vitale Jungen, ja - Unzufriedene mit ihren "Rollen" (die ihre Natur sind und nichts Aufgezwungenes!), nein, danke.
Und dann die Begegnungen mit dem Papst: Beim und nach dem Empfang des Papstes tönt noch lange sein Wort in den Ohren "Alle, alle, alle! Die Kirche ist für alle!" Já, das ist unsere Kirche, keine Elitekirche! Aber alle verstehen sofort (und einige kommentieren auch ganz klar): alle können wir eintreten, aber wir müssen auch etwas tun, kirchlich SEIN, Farbe bekennen, Salz und Licht sein! "Viele sind gerufen, aber weniger....erwählt!" Die Pforte zum Himmel ist eng...
Am Freitag der Kreuzweg. Wunderbar zu Segen, wie 100.000e Jugendliche gemeinsam auf das Kreuz sehen, und nicht nur aufs Handy z.B. Já, das ist die Liebe Christi, só ist die: gekreuzigt! Eine schöne, ergreifende Ansprache... Wir nehmen uns vor, daheim MEHR aufs Kreuz zu schauen, auch wenn es ohne Inszenierung und schöne Gesänge kommt.....
Viel Harmonie, Musik und Gesang auch zur Gegetsvigil (obwohl unverständlich für alle, die nicht Portugiesen sind).... Aber wir sind zum Gebet gekommen. Anbetung, das wollen wir! Die Nacht im Gebet verbringen... Wir nehmen uns vor, mehr Zeit dem Gebet, der Anbetung und der Fürbitte zu widmen! És gibt keine Alternative dazu...
Am nächsten Morgen kommt der Hl. Vater schon um 8 Uhr zur Messe, begrüsst uns alle! És gibt keine andere Messe mit so vielen Jugendlichen und selten auch só gut teilgenommen. Die Jugend hier WILL das Wort Gottes hören und die Messe mitfeiern! Mit dem Wort über die Freude und die Kostenlosigkeit der Liebe Christi trifft der Papst den Nagel auf den Kopf - niemand wird das vergessen.
Doch der Heilige Geist schweigt nie! Eine Handvoll Jugendlicher ergänzt auch hier das Papstwort mit der ihnen eigenen Weisheit: Die Liebe Christi kostet DOCH etwas, sagen sie mir - und haben recht. Sie kostet den só "selbstverständlichen" Egoismus. Kostet Zeit. Kostet Stolz, kostet einige, gewisse Vorlieben... Kostet etwas Mut, anders zu sein. Kostet einige Vorsätze...
Und dann kommt ihr Vorsatz: Ob wir 2027 nach Südkorea kommen, wissen wir nicht, sagen sie. Aber eines ist sicher: Bis dahin werden wir täglich mit der Liebe Christi rechnen, investieren und verkünden - aber nicht mit der Freundschaft der Welt! Ich denke, das ist wirklich die "juventud del Papa", die Jugend dês Papstes, die Jugend des lebendigen Christus! Die Aussaat war der Mühe wert, die Ernte wird kommen!
Was ist die Botschaft dieser Hunderttausender Jugendlichen? Beichte, JA - eine andere Kirche, NEIN. Eucharistische Anbetung, JA - Pachamama oder andere Götzen - NEIN - Eindrücke vom Weltjugendtag in Lissabon - Von P. Walter Trautenberger
Lissabon (kath.net)
Diese so bekannte und herzliche Akklamation von 2011 (WJT in Madrid) "Esta és - la juventud del Papa" ("Dies hier ist - die Jugend uns'res Papstes" hat nie aufgehört und erklingt überall, vielleicht weil der WJT zurück auf der iberischen Halbinsel ist.
Aber WIE schaut heute diese Jugend dês Papstes aus? Soviel ist seither geschehen, und nach 12 Jahren handelt és sich natürlich um eine neue Generation Jugendlicher.
Die jungen Leute kamen von überall, von weit her, liessen sich nicht von der Pandemie abwimmeln. És ist als ob es nie eine gegeben hätte, niemand spricht mehr davon... Viele, viele vom afrikanischen Kontinent, von Asien, von Lateinamerika, weniger als normal aus Polen, aus Italien, viele aus geprüften, schwierigen Ländern wie Venezuela, Argentinien, Kuba, China (Macau)...
Es sind anspruchsvolle Jugendliche, mit sich und mit Welt und Kirche; wer leichte Unterhaltung will, blieb gleich zu Hause...
Die meisten Gastfamilien sind nicht gerade "religiös", wirklich "katholisch"; gut, das kann man verstehen und so annehmen, befürworten nicht.
Die Katechesen an den Vormittagen heissen jetzt "Rise - up"; nun, nichts dagegen, wenn sie einen wirklich aufrichten. Das Thema der 1. Katechese: Klima und Umwelt. Resultat - am nächsten Tag kommt die Hälfte erst gar nicht mehr. Denn "dazu sind wir nicht gekommen"! Aber zur Anbetung, Besuch der Kirchen - dazu schon.
Die bunten Fahnen in Regenbogenfarben? Man weiss, dass es sie gibt, aber sonst: peinliche Stille. Darüber wird nicht gesprochen, denn "dazu sind wir nicht gekommen".
Was ist die Botschaft dieser Hunderttausender Jugendlichen? Beichte, ja - eine andere Kirche, nein. Eucharistische Anbetung, ja - Pachamama oder andere Götzen - nein. Sympathische Mädchen und vitale Jungen, ja - Unzufriedene mit ihren "Rollen" (die ihre Natur sind und nichts Aufgezwungenes!), nein, danke.
Und dann die Begegnungen mit dem Papst: Beim und nach dem Empfang des Papstes tönt noch lange sein Wort in den Ohren "Alle, alle, alle! Die Kirche ist für alle!" Já, das ist unsere Kirche, keine Elitekirche! Aber alle verstehen sofort (und einige kommentieren auch ganz klar): alle können wir eintreten, aber wir müssen auch etwas tun, kirchlich SEIN, Farbe bekennen, Salz und Licht sein! "Viele sind gerufen, aber weniger....erwählt!" Die Pforte zum Himmel ist eng...
Am Freitag der Kreuzweg. Wunderbar zu Segen, wie 100.000e Jugendliche gemeinsam auf das Kreuz sehen, und nicht nur aufs Handy z.B. Já, das ist die Liebe Christi, só ist die: gekreuzigt! Eine schöne, ergreifende Ansprache... Wir nehmen uns vor, daheim MEHR aufs Kreuz zu schauen, auch wenn es ohne Inszenierung und schöne Gesänge kommt.....
Viel Harmonie, Musik und Gesang auch zur Gegetsvigil (obwohl unverständlich für alle, die nicht Portugiesen sind).... Aber wir sind zum Gebet gekommen. Anbetung, das wollen wir! Die Nacht im Gebet verbringen... Wir nehmen uns vor, mehr Zeit dem Gebet, der Anbetung und der Fürbitte zu widmen! És gibt keine Alternative dazu...
Am nächsten Morgen kommt der Hl. Vater schon um 8 Uhr zur Messe, begrüsst uns alle! És gibt keine andere Messe mit so vielen Jugendlichen und selten auch só gut teilgenommen. Die Jugend hier WILL das Wort Gottes hören und die Messe mitfeiern! Mit dem Wort über die Freude und die Kostenlosigkeit der Liebe Christi trifft der Papst den Nagel auf den Kopf - niemand wird das vergessen.
Doch der Heilige Geist schweigt nie! Eine Handvoll Jugendlicher ergänzt auch hier das Papstwort mit der ihnen eigenen Weisheit: Die Liebe Christi kostet DOCH etwas, sagen sie mir - und haben recht. Sie kostet den só "selbstverständlichen" Egoismus. Kostet Zeit. Kostet Stolz, kostet einige, gewisse Vorlieben... Kostet etwas Mut, anders zu sein. Kostet einige Vorsätze...
Und dann kommt ihr Vorsatz: Ob wir 2027 nach Südkorea kommen, wissen wir nicht, sagen sie. Aber eines ist sicher: Bis dahin werden wir täglich mit der Liebe Christi rechnen, investieren und verkünden - aber nicht mit der Freundschaft der Welt! Ich denke, das ist wirklich die "juventud del Papa", die Jugend dês Papstes, die Jugend des lebendigen Christus! Die Aussaat war der Mühe wert, die Ernte wird kommen!
Kommentare
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hansfeuerstein 08.08.2023 00:01
Es ist bei allem unerlässlich dass es jene gibt, die die Mannschaft auf dem Schiff einen.👍
Kensch 08.08.2023 00:35
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass immer ein ganz besonderer Geist bei solchen "Veranstaltungen" mitschwingt, der sich einfach überträgt.
Ich war als Jugendliche mehrmals auf Katholikentagen, durfte auch einmal im Petersdom als Messdienerin bei einer Hl. Messe dienen und war auf dem Abschlussgottesdienst vom Katholikentag in Köln.
Das waren einzigartige Erlebnisse, die einen langfristig geprägt haben. Vor allem aber finde ich es interessant, wie vielfältig Jugendliche ihren Glauben interpretieren. Selbst innerhalb von Deutschland gibt es da deutliche Unterschiede, oft stehen Dinge im Fokus, die wenig mit Anbetung, Beten, und sonstigen christlichen Werten zu tun haben.
Besonders aus dem Ausland stammende Jugendliche (und hier häufig die aus den ärmeren Ländern) representieren eine sehr tiefe Gläubigkeit, die einfach nur ansteckend ist. Von daher finde ich es sehr wichtig, das es z.B. Weltjugendtage gibt. Hier wird oftmals deutlich, dass die "alten Werte" doch noch aktuell sind, gelebt werden und begeistern können.....
und das ohne Regenbogenfarben, Maria 2.0 und ähnliches...
Ich war als Jugendliche mehrmals auf Katholikentagen, durfte auch einmal im Petersdom als Messdienerin bei einer Hl. Messe dienen und war auf dem Abschlussgottesdienst vom Katholikentag in Köln.
Das waren einzigartige Erlebnisse, die einen langfristig geprägt haben. Vor allem aber finde ich es interessant, wie vielfältig Jugendliche ihren Glauben interpretieren. Selbst innerhalb von Deutschland gibt es da deutliche Unterschiede, oft stehen Dinge im Fokus, die wenig mit Anbetung, Beten, und sonstigen christlichen Werten zu tun haben.
Besonders aus dem Ausland stammende Jugendliche (und hier häufig die aus den ärmeren Ländern) representieren eine sehr tiefe Gläubigkeit, die einfach nur ansteckend ist. Von daher finde ich es sehr wichtig, das es z.B. Weltjugendtage gibt. Hier wird oftmals deutlich, dass die "alten Werte" doch noch aktuell sind, gelebt werden und begeistern können.....
und das ohne Regenbogenfarben, Maria 2.0 und ähnliches...
Es ist so schön, dass so viele Jugendliche
da waren. Ihre Begeisterung ist echt.