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Was geht der Buße und dem neuen Leben mit Christus voraus?

Was geht der Buße und dem neuen Leben mit Christus voraus?
Was geht der Buße und dem neuen Leben mit Christus voraus?

Freude am Guten gewinnen
In der Buße geht es zuallererst darum, die ursprüngliche Freude am Guten wiederzugewinnen und die verlorengegangene Initiative auf dem Weg der Liebe erneut zu ergreifen. Die innere Umkehrbereitschaft, die in der klassischen Bußtheologie oft mit der empfundenen Traurigkeit angesichts der eigenen Sünde (der sogenannten vollkommenen oder unvollkommenen Reue) identifiziert wurde, wirkt dann als existenzielles Gegengewicht gegen die Versuchung zur Trägheit, die es versäumt, mit dem Guten zu beginnen. Nur selten äußert sich die Sünde in einer dramatischen Revolte gegen Gott, die die ursprüngliche Glaubenszustimmung aufkündigt. In ihrer banalen Alltagsgestalt kommt die Sünde als allmähliche Abkehr von Gott meist unauffälliger daher. Sie zeigt sich als lethargischer Rückzug in das eigene Ich, als Misstrauen gegen die Anderen, als schleichende Mutlosigkeit, die im Lauf der Jahre in einen faktischen Unglauben übergeht, weil sie nicht mehr ernsthaft mit den Möglichkeiten der Liebe Gottes rechnet. Befreit man den Gedanken der Buße von den späteren frömmigkeitsgeschichtlichen Überlagerungen der innern Zerknirschung oder des seelischen Schmerzes, so erweist sie sich als eine unerlässliche Regenerationskraft im Dienst am Guten, als Verlebendigung des Glaubens, als langfristige Sicherung der Lebenslust. Sind Umkehr und Buße somit nur paradoxe, besonders nachhaltige Strategien zur Wiedererlangung verlorener Glaubensfreude? Die Antwort hängt davon ab, welche Bedeutung dem Wort „Strategie“ zukommen soll. Denken wir dabei an die überlegene Planung, die alle Spielzüge des Lebens übersieht, um vor Überraschungen sicher zu sein, dann hat Buße nichts von souveräner Selbstverfügung über die eigene Lebensgeschichte an sich. Sie setzt das Eingeständnis einer Niederlage voraus und beginnt mit dem Bekenntnis, dass mir mein eigenes Tun und Lassen gegen meinen Willen restlos entglitten ist. „Ich unglücklicher Mensch! Ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will“ (Röm 7,19.24). Am Anfang der Umkehr steht die Erkenntnis, dass ich mich verrannt habe und durch mein fehlgeleitetes Tun in eine ausweglose Isolation geraten bin. Die Sünde richtet Mauern der Trennung auf, aus denen der sündige Mensch von sich aus nicht mehr ausbrechen kann. Indem er jedoch die Selbstanklage ausspricht, kehrt er in die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen zurück, die er durch sein böses Tun zerstörte.
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https://www.herder.de/afs/themen/busse/befreiende-busse-worte-gegen-den-zeitgeist/

Kommentare

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Herbstprince 09.07.2023 10:28
In unserer von Humanismus geprägten Welt, in der Ordnungen und Rechtsvorschriften unser Leben regelt und Strafe droht, falls man dagegen verstößt und erwischt wird, besteht genau die Gefahr, dass der Menschen sich als "gut" ansieht, wenn er eben diese Regeln einhält.

Aber dennoch ist der "Weltmensch" nicht zufrieden, nicht im Innersten glücklich, immer auf der Suche nach Aufmerksamkeit, Ablenkung vom Ich und Befriedigung seiner Seele.

Ihm ist lange nicht bewusst, dass er eine Verbindung zu Gott braucht, dass die wertvollsten  Gaben Gottes ihm erst anvertraut werden können, wenn eine Kommunikation stattfindet und und er durch Jesus Gott sein Leben anvertraut.
Er muss erkennen, dass die Trennung von Gott die wirkliche Sünde, das, was Adam und Eva durch die Vertreibung aus dem Paradies erleben mussten.
Er muss erkennen : alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten …    Römer 3,23 
Und hierin steckt das Geheimnis: Sie verfehlen die Herrlichkeit, die Gott ihnen schenken möchte, wenn sie nicht zu ihm umkehren. 
 
schaloemchen 09.07.2023 11:20
„Ich unglücklicher Mensch! Ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will“

ERstaunlich ist, dass Paulus das nicht VOR, sondern NACH seiner Bekehrung geschrieben hat. Ihm wurde vom Herrn das Fleisch (der alte Adam, unsere sündige Natur, die von Gott unabhängig sein will) in einem sehr großen Maß durch den Herrn offenbart. 

Das Gesetz der Sünde heißt >>> ich "muss" sündigen, obwohl ich es gar nicht will. 
Ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will“

Das gute Fleisch stirbt besonders schwer. 
Oft stimmen die Motive für Gutes Tun nicht.

Daher lebte Paulus nicht aus sich selbst, sondern ganz und gar aus der Gnade. Aus völliger Anhängigkeit vom Herrn. Der Herr schwächte ihn sogar noch. 😧

Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.
1. Korinther 15.10

Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
2. Korinther 12.9

Erstaunlich, was der Herrn tun kann, wenn sein Kind bereit ist, in der Abhängigkeit vom Vater zu leben. Paulus ist uns ein Vorbild.
 
(Nutzer gelöscht) 09.07.2023 12:12
Der Buße geht immer Sündenerkenntnis voraus. Hat ein Mensch Buße getan und ist zu Jesus umgekehrt, ist er durch die Kraft der Gnade reingewaschen, steht makellos vor Gott. Unter diesem Strom der Gnade dürfen wir bleiben. Leider wollen Viele das nicht erfassen und kehren lieber zum Gesetz zurück, als in der Gnade, die sie bei ihrer Bekehrung erfahren haben, zu bleiben. Das bedeutet es doch, in Christus zu bleiben. Er ist die Gnade in Person und hat ein vollkommenes Werk am Kreuz getan. Das wird nicht ungültig oder kraftlos, wenn ein Christ mal sündigt! Sonst hätte die Sünde ja mehr Kraft, als Jesu Blut! Sein Werk gilt ein für allemal - für die, die es im Glauben dankbar als Geschenk annehmen. 
 
(Nutzer gelöscht) 09.07.2023 12:16
Die Fragestellung des Blogs ist sehr gut! Vielen Dank dafür!  

Was geht der Buße UND dem neuen Leben in Christus voraus?

Buße und neues Leben IN Christus sind unmittelbar miteinander verknüpft.
 
schaloemchen 09.07.2023 12:31
Ich liebe Jesaja 53 😘

In letzter Zeit "arbeitet" dieser Vers ganz besonders in mir. 

6 Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn.

Hoffnung für alle übersetzt >>> Jeder ging seinen eigene Weg.

ES gehört in den Bereich der Sünde > eigene Wege zu gehen. 

Wie oft gehen wir als Christen manchmal noch eigene Wege ... 🤔 

Danke, Herr für Dein kostbares Blut, welches alle unsere Verfehlungen und "eigene Wege" "abdeckt". Ohne DICH sind wir verloren. Danke für das Kreuz.


 
menson 09.07.2023 12:54
Zitat von Herbstprince
"Und hierin steckt das Geheimnis: Sie verfehlen die Herrlichkeit, die Gott ihnen schenken möchte, wenn sie nicht zu ihm umkehren".
Soweit richtig. Frage :  Was bekommen sie dann von ihrem Schöpfer, wenn sie eben
auf einem anderen Weg gehen, aus welchem Grund auch immer?
 
Zeitzeuge 09.07.2023 13:02
Wie war es bei Paulus vor der Bekehrung, war es ein Suchen nach dem Guten oder der Liebe?

Wir kommen oft ohne das direkte eingreifen Gottes und die unverdiente Gnade des HERRN nicht zum Heil.
 
(Nutzer gelöscht) 09.07.2023 13:30
@12.33

Nein, darauf lasse ich mich nicht mehr ein!

Mag sein, dass man sich an Begrifflichkeiten hier aufreibt in diesem Forum. Es ist schwierig, wenn man nicht im persönlichen Gespräch sein kann. Der Eine versteht unter Buße das, der Andere etwas Anderes...

Für mich jedenfalls steht eines fest: Jesu Werk am Kreuz ist vollkommen, da kann kein Mensch etwas dazutun oder wegnehmen, weder durch gute Werke, noch  durch Sünde! Dieses Erlösungswerk ist in sich sowas von perfekt, da kann kein Mensch dran rütteln. Wirksam wird es allerdings nur, wenn man es glaubt...

Wer IN Christus ist, bringt automatisch gute Frucht. Er ist ein guter Baum! 

Gnade ist nicht "nur" unverdiente Gunst, sie ist Jesus in Person!
 
(Nutzer gelöscht) 09.07.2023 13:45
Interessant lieber Zeitzeuge, dass du dieses Thema heute auch aufgegriffen hast. lachendes Smiley
 
Zeitzeuge 09.07.2023 14:12
Danke Euch, das ihr Euch so interessiert und lebendig mit Fragen und Antworten des lebendigen Wortes Gottes auseinandersetzt. So verstehe ich Gemeinschaft im Heiligen Geist. Preist den HERRN!

Dabei dürfen wir auch nicht so großes Gewicht legen auf die "Likes" oder sich nicht verstanden fühlen, wenn es ausbleibt - denn demütig schreiten wir zum Thron - wir dürfen erkennen, so auch bei mir, daß mein Sein in Christus, nur ein Erkenntnis oder Wahrnehmung im Heiligen Geist auf dem gegenwärtigen Stand zum Ausdruck bringt. Also nach oben ist noch viel Raum zum Thron unseres HERRN.
 
menson 09.07.2023 15:01
Zitat von Zeitzeuge :
"Wir kommen oft ohne das direkte eingreifen Gottes und die unverdiente Gnade des HERRN nicht zum Heil".
Solo gratia. Die Aussage finde ich stark und mutig. Die große Mehrheit ist ja der Meinung,
daß der Mensch  aus eigener Kraft alleine zu Gott finden kann. Nein, Gott muß nachhelfen!
Ich berufe mich auf die Aussage :
„Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater“ (Joh. 6,44).  Es gibt viele sinngleich Verse.
Zeitzeuge, ich möchte mich deiner mutigen Meinung anschließen. Mit
solch einer Ausage kann man sich aber die Mißgunst bei Glaubensgeschwister einholen.
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