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erste altkatholische Bischöfin Österreichs geweiht

erste altkatholische Bischöfin Österreichs geweiht
WIEN/BONN ‐ Das ist selbst in der altkatholischen Kirche etwas Neues: Mit Maria Kubin hat nicht nur Österreich erstmals eine Bischöfin, die neugeweihte Oberhirtin ist die erste Frau in diesem Amt in der gesamten Utrechter Union.


Österreich hat seit Samstag erstmals eine altkatholische Bischöfin. Maria Kubin (58) wurde in der Wiener evangelischen Gustav-Adolf-Kirche durch den altkatholischen Erzbischof von Utrecht, Bernd Wallet, geweiht. Die studierte Psychotherapeutin ist zugleich die erste Bischöfin innerhalb der Utrechter Union, dem 1889 gegründeten Zusammenschluss altkatholischer Kirchen, wie das deutsche Bistum der Altkatholiken in Bonn mitteilte. Kubin folgt Bischof Heinz Lederleitner nach, der das altkatholische Bistum Österreich seit 2016 leitete.

Die neue Bischöfin trat 2008 von der römisch-katholischen zur altkatholischen Kirche über. Die gebürtige Grazerin steht rund 9.000 Kirchenmitgliedern in zwölf Gemeinden in Österreich vor, vier davon in Wien.

Neben Wallet nahmen der deutsche Bischof Matthias Ring und der Schweizer Bischof Harald Rein die Weihe vor. Außerdem waren weitere Bischöfe aus den Kirchen der Utrechter Union sowie aus den anglikanischen Kirchen, der Lusitanischen Kirche von Portugal, der Reformierten Episcopalkirche Spaniens, der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Schweden und der Philippinischen Unabhängigen Kirche, mit denen die altkatholischen Kirchen der Utrechter Union in Kirchengemeinschaft stehen, vertreten.

Studium in Bonn

Maria Kubin schloss 2020 ihr Studium der römisch-katholischen Theologie an der Universität Graz ab. Es folgte ein Master-Studium der altkatholischen Theologie an der Universität Bonn. 2017 wurde sie zur Diakonin, 2019 zur Priesterin geweiht. Im April war sie von der österreichischen Synode im dritten Wahlgang zur neuen Bischöfin gewählt worden. Derzeit arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit zu der Frage, wie Menschen, die Traumaerfahrungen gemacht haben, mit Religion zurechtkommen.

Gegenüber den "Salzburger Nachrichten" bezeichnete sie die altkatholische Kirche als "Übertrittskirche": "Gefühlsmäßig bekommen wir mehr neue Mitglieder durch Übertritte als durch Taufen." Es gehe aber nicht darum, jemanden abzuwerben. Mit Blick auf die Frauen in der römisch-katholischen Kirche sagte Kubin, sie habe viele Rückmeldungen bekommen, dass sich hier "endlich" etwas tue. "Das wäre wünschenswert, denn ich weiß, wie viele Frauen es gibt, die sich berufen fühlen."

Die altkatholische Kirche hatte sich 1870 von der römisch-katholischen Kirche abgespalten, nachdem beim Ersten Vatikanischen Konzil (1869/70) die Unfehlbarkeit des Papstes in Dingen der Glaubens- und Morallehre als Dogma (Lehrsatz) definiert worden war. (KNA)

Kommentare

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done 26.06.2023 12:45
jeder will wahrheit in sich haben, auserwählt sind aber nur wenige...

an den früchten......
 
Klavierspielerin2 26.06.2023 12:55
Für Christinen rk- Glaubens, die sich zum Diakon , oder Bischof,  berufen fühlen, ist die altkatholische Kirche, dort evtl. die Möglichkeit diese Berufung leben zu dürfen - vorausgesetzt die Führung der Altkatholiken sieht das auch so!
 
Klavierspielerin2 26.06.2023 16:25
NORDKIRCHE WÄHLT KOLLEG-LEITERIN IM DRITTEN WAHLGANG

Für Kirche auf Weg des Wandels: Steen neue Bischöfin von Schleswig


RENDSBURG ‐ Schleswig hat eine neue evangelische Bischöfin: Den dritten Wahlgang konnte Nora Stehen für sich entscheiden. Die 46-Jährige leitete bislang ein Kolleg in Breklum. Auch medial hat die Theologin schon Bekanntheit erlangt.

Nora Steen ist die neue Bischöfin von Schleswig. In der Rendsburger Christkirche wählten die 132 anwesenden Mitglieder der Landessynode der evangelischen Nordkirche die 46-jährige theologische Leiterin des Breklumer Christian-Jensen-Kollegs zur Nachfolgerin von Bischof Gothart Magaard. Er wird am Reformationstag, dem 31. Oktober, aus Altersgründen aus dem Amt scheiden; Steen soll am 5. November im Dom zu Schleswig in ihr Amt eingeführt werden.

Steen erhielt im dritten Wahlgang 106 Stimmen und lag damit über der erforderlichen Stimmenzahl von 79, was der Mehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Landessynode entspricht. 24 Synodale enthielten sich; eine abgegebene Stimme war ungültig. Ihr Gegenkandidat, der Husumer Pastor Friedemann Magaard, hatte seine Kandidatur nach dem zweiten Wahlgang, in dem er 53 Stimmen erhielt, zurückgezogen.

Vor ihrer Tätigkeit in Husum hatte Steen unter anderem die deutsche Auslandsgemeinde in Lissabon geleitet und war Sprecherin des "Worts zum Sonntag". Vor den Kirchenparlamentariern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bekannte sich die Theologin zu einer "Kirche auf dem Weg des Wandels". Sie betonte: "Wir alle werden gebraucht: Dringend, und in unserer Gesellschaft, in diesen Krisenzeiten nötiger denn je."

In Kirche müsse sich vieles verändern

In der Kirche müsse sich jedoch vieles ändern: Der Mitgliederschwund in der evangelischen Kirche lasse sich nicht aufhalten. Bis 2030 müsse die Kirche auf 400 Pastoren verzichten. Auch unter den Pröpstinnen und Pröpsten würden viele in den Ruhestand gehen. "Meine Generation sind die, die die Kirche über diesen Zeitraum hinaus gestalten sollen", sagte Steen. "Und ich wünsche mir, dass wir dafür auch auf der Leitungsebene eine Stimme bekommen."

Als Bischöfin wolle sie unangenehme Themen ansprechen – auch gegen Widerstände. "Wir werden neue Gesprächsräume eröffnen, wenn wir uns trauen, kantiger in die Öffentlichkeit zu gehen", erklärte Steen. Zudem trete sie ein für eine "gute gelebte Spiritualität: Eine geistliche Erdung ist wichtig, sonst verlieren wir schnell unseren Kern." (KNA)
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