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„Christus und sein Heil“

„Christus und sein Heil“
„Christus und sein Heil“

Es kamen nun die Diener zu den Hohen Priestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?
46 Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. (Joh 7:45-46, Elb)

Mir gefällt nichts auf dieser Welt so sehr als alles, was an Jesus und an seiner Gemeine zu bemerken ist. Mich freut sonst nichts. Wenn meine Kinder Grafen, Könige und die glückseligsten Leute wären, so gefiele es mir nicht so sehr, als wenn ich sehen würde, wie sie die große Ehre, die der Heiland in jener Welt der kleinen Herde antun will, allem vorziehen. Mich freut keine Hochzeit, keine Mahlzeit, kein Glück auf der Welt. Was an Jesus Christus und an seinem Wort Schönes, Vernünftiges, Weises, Hohes, Demütiges, Leutseliges besonders bei seinem Umgang auf der Welt und hernach in der Unverweslichkeit wahrgenommen werden kann, das müßte den Juden, das müßte den Türken, das müßte den Heiden, das müßte den mißgestalteten Christen mehr als alles erfreuen, wenn er es sehen könnte. Aber es ist vor ihren Augen verborgen.

Wenn Jesus auf der Welt kein Wunder getan hätte, und es hätte jemand nur seine Leutseligkeit, seine süße Art zu reden, seine schnellbesonnenen Antworten, seine Mienen und Gebärden nach der vollkommenen Ehrlichkeit recht ins Auge gefaßt, dann müßte er sagen wie jene Kriegsknechte, die Jesus hätten sollen gefangennehmen, aber nicht konnten: „Es hat nie ein Mensch also geredet wie dieser Mensch“ (Joh 7:46). Dies ist das Bild der vollkommensten Leutseligkeit, Zuvorkommenheit, Höflichkeit, Weisheit, Ehrlichkeit und Menschenliebe. Wer es recht betrachtet und ansieht, der muß es liebgewinnen.

Wenn es um sein Heil zu tun ist, muß sich vornehmlich an das Wort Gottes halten und damit umgehen wie ein Gärtner mit den Blumen und Kräutern und in gesunden und kranken Tagen sich deren Kraft, so gut er kann, zunutze machen.“

(aus: “Zeugnisse der Schwabenväter“ , Friedrich Christoph Oetinger, „Heilige Philosophie“, 1965)

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Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782)
Evangelischer Theologe, württembergischer Pfarrer und Prälat, geboren in Göppingen 2.(oder 6.)Mai 1702, gestorben in Murrhardt.

Februar 1782. 1722–1727 Studium im Tübinger Stift, 1729–1730, 1733–1735 und 1735–1737 ausgedehnte Reisen u.a. nach Halle und Herrnhut, 1731–1733 und 1737–1738 Repetent, 1738 Pfarrer in Hirsau, 1743 in Schnaitheim, 1746 in Walddorf, 1752 Dekan in Weinsberg, 1759 Dekan in Herrenberg, 1766 Prälat in Murrhardt.

Ein junger Mann, Klosterschüler in Bebenhausen und kurz vor dem Übergang ins Tübinger Stift, steht vor einer bedeutsamen Weichenstellung. Er, der hochbegabte Friedrich Christoph Oetinger, eine strahlende Erscheinung, hat sich zu entscheiden zwischen der Laufbahn eines Juristen, die ihm den Weg in hohe politische Ämter verspricht, und dem geistlichen Stand. Seine ehrgeizige Mutter liegt ihm in den Ohren, den weltlichen Weg zu gehen; der Vater bedroht ihn dagegen „mit einer Art des Fluchs“, sollte er die Ausbildung zum württembergischen Pfarrer abbrechen. Oetinger ist sich selbst nicht im Klaren. In der Not wendet er sich an seine Lehrer in Bebenhausen und den Onkel Elias Camerer, Professor der Medizin in Tübingen. Auch sie tendieren dazu, er habe „kein geistlich Fleisch“ und solle die geistliche Ausbildung verlassen (Oetinger Genealogie: 46 f.).
Oetinger tut das Richtige. Er hört auf seine innere Stimme und bemerkt in sich „eine viel größere Neigung zur Gottseeligkeit, als der Aussenschein angibt“. In seiner Kammer fällt er auf die Knie, hält die weltliche Laufbahn und ihr Sozialprestige gegen ein Leben als Diener Gottes. Und da kommt es ihm: „Deo servire Libertas“ – Gott dienen ist Freiheit. „Auff dieses rieff ich Gott von ganzem Herzen an, mir alle Absichten auf die welt aus der Seele zu nehmen, und das geschahe so gleich.“ Von da an ist er ein anderer Mensch. Galante Kleidung bedeutet ihm nichts mehr; den Cicero legt er beiseite und greift zur Bibel (Oetinger Genealogie: 47 f.).

https://www.wkgo.de/cms/article/print/24

Kommentare

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aile 02.04.2023 11:50
Mt 11,5, Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet.
 
Herbstprince 02.04.2023 14:33
Jesus, der die vielen Wunder vollbracht hatte, bringt es auf den Punkt: Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht. Joh. 4, 48

Er warnt uns sogar: Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum auch die Auserwählten. Math.24, 24
So wie Oetinger es ausspricht, 
"Wenn es um sein Heil zu tun ist, muß sich vornehmlich an das Wort Gottes halten.... "
ist "das Wort" wahrhaftig die Grundlage unserer Errettung und des ewigen Heils.  
Das Wort Gottes ist unser Fundament. Was Jesus geredet hatte und für uns nachzulesen ist, ist  klar, eindeutig, zukunftsweisend, Menschen verändernd, tröstend, tadelnd, barmherzig, liebevoll, etc.
Zitat von Jesus: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.Joh. 8,31-32    
Denn die Schrift spricht: »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Röm. 10,11
Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.Joh. 15,3

Aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.« Dies aber ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt worden ist. 1. Petr. 1,25
 
Zeitzeuge 03.04.2023 09:32
Danke für die kosbaren Beiträge und daß wir auf dem Weg der Heiligung Gemeinschaft untereinander und mit dem HERRN erleben dürfen.
 
schaloemchen 03.04.2023 09:49
Möge der Herr uns mehr Hunger geben nach IHM
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