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„Strahlender Anfang – verkümmertes Ende“

„Strahlender Anfang – verkümmertes Ende“
„Strahlender Anfang – verkümmertes Ende“

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
24 Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
26 Lasst uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden! (Gal 5:22-26, Schlachter)

Ich habe mich oft mit dem Gedanken beschäftigt, wie es kommt, daß die Liebe in vielen erkaltet, überhaupt so rasch an Intensität verliert. Zuerst das Feuer, die strahlende Helle bei der Bekehrung, bei der Begegnung mit Gott, und dann so unheimlich schnell Flaute, Gleichgültigkeit, Gewohnheit, Kälte. Hier ist doch etwas grundsätzlich nicht in Ordnung. -

Vielleicht kann man von zwei Stufen der Entwicklung sprechen, die unser Verhältnis zu Gott durchmacht: In der ersten Begegnung mit Gott werden wir von Seiner vergebenden, heilenden und aussöhnenden Liebe so umfaßt, daß alles licht erscheint. Ja, dieses Licht oder diese Liebe ist sogar sichtbar in den Augen der Neubekehrten. Die zweite Stufe aber – und hier erst beginnt das Wichtige – ist die Durchdringung unserer Person, unseres Herzens von dieser Liebe. Das ist die Stufe, auf der sich die Umwandlung unseres Wesens vollzieht. Viele sind auf der ersten Stufe verkümmert.

Es geht nun darum, einen Weg zu zeigen, wie es zu einem wirklichen Liebesverhältnis zu Gott kommt. Um es deutlich zu sagen: Es geht darum, daß die Vertikale betont wird, die Richtung „Gott – Ich“. Wir haben uns zu viel mit der Horizontalen beschäftigt. Wir haben über der Aktivität die echte Passivität verlernt, über dem Tun das „Sein“ vernachlässigt. Unser Sein muß verwandelt werden. Es genügt nicht, daß unser Tun anders ist. Es gibt so viel Anstrengung und Krampf, weil der Fluß der Liebe Gottes in unserm Herzen gestaut ist und unsere Beziehung von Menschen zu Menschen trockener und immer trockener wurde.

Die Japaner haben eine Methode entwickelt, um ursprünglich große Waldbäume als kleine Zimmerpflanzen zu züchtigen, indem sie die senkrechte, tief ins Erdreich ragende Saugwurzel abbinden, so daß die Pflanze nur noch durch die waagerechten Oberflächenwurzeln ernährt wird. Etwas Ähnliches scheint mir die Fehlentwicklung bei uns Menschen zu sein, die aus dieser Abdrosselung der Liebesverbindung zu Gott verursacht ist und sich zeigt in Auftragslosigkeit, Gebetsunlust und Gebetsarmut, Zeitmangel, Nervosität und im Wachsen der Spannungen unter uns Menschen.

(Wilhard Becker, „Im Kraftfeld Gottes“, 1960)

Kommentare

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Herbstprince 24.02.2023 11:54
Den strahlenden Anfang sehen wir bei vielen frisch bekehrten Christen, jedoch hat Jesus selbst schon im Gleichnis vom Sämann die mögliche Entwicklung gesehen.
Die Saat ging schnell auf, aber schon bald vertrockneten die Pflänzchen unter der heißen Sonne, weil die Wurzeln in der dünnen Erdschicht keine Nahrung fanden. Andere Samenkörner fielen in die Dornen, die schnell wuchsen und die zarten Pflänzchen erstickten.  Einige Samen aber fielen auf fruchtbaren Boden, und der Bauer erntete dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie er gesät hatte.  Wer hören will, der soll zuhören und begreifen!«Matth.13,5-8

Nach der Bekehrung  haben wir diese unaussprechliche Freude, ein Feuer in uns und würden am liebsten jeden anderen Menschen bekehren. Doch dann beginnt die Zeit der Reinigung,  unsere Veränderung auf dem Weg der Heiligung, den nicht alle Menschen mitmachen.
Als dritte Phase kommen die Prüfungen und so mancher zweifelt, dass das von Gott sein könnte und wendet sich enttäuscht ab. Wenn man den "Draht nach oben", die Liebesverbindung nicht pflegt, kommt es zum verkümmerten Ende.   
 
Diala 24.02.2023 12:49
Ich denke, es gibt wohl mehr als einen Grund, wenn die erste Liebe unterbrochen wird. 
Nicht immer ist eigene Nachlässigkeit im Gebetsleben Schuld oder mangelnde Bereitschaft zur Umgestaltung.
Bei mir selbst und auch in der Beobachtung zu anderen, stelle ich fest, dass der Durcheinanderbringer große Geschütze auffährt, um uns daran zu hindern, dieser ersten Liebe weiter zu vertrauen. 
Ich finde, dass eine gute Leiterschaft und Gemeinde absolut wichtig ist, um diesen geistlichen Kampf als solchen zu benennen und den Neubekehrten im Umgang fest zu machen.
 
(Nutzer gelöscht) 24.02.2023 12:57
Philadelphia ist die Gemeinde der brüderlichen Liebe; hier ist die Liebe Gottes vorhanden. Erkaltet nun diese Liebe, dann haben wir Laodicea.
 
Diala 24.02.2023 13:10
Vor dem Erkalten passiert ja etwas. 
Steht einmütig beisammen im Gebet ist da die "Waffe". Keiner sollte allein gelassen werden. Mit Gottes Liebe umgehen zu können ist anders als alles andere vorher. 
Für mich ist tröstlich und ich vertrau darauf: "Der, der das gute Werk in euch angefangen hat, der wird es auch vollenden"
 
(Nutzer gelöscht) 24.02.2023 13:16
Was das Verlassen der ersten (besten) Liebe betrifft, spricht Jesus ganz klar von Abfall. Von daher macht Er uns persönlich verantwortlich.

Offb 2,4-5 Aber ich habe gegen dich: Du hast deine erste Liebe verlassen. Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist! Kehr zurück zu deinen ersten Taten! Wenn du nicht umkehrst, werde ich zu dir kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken.
 
Diala 24.02.2023 13:26
13:16 -- Ja, das stimmt auch @derWind.
Für die Entscheidungen unseres Herzens sind wir letzten Endes selbst verantwortlich. Aber unser Herz ist umworben. Manche brauchen Hilfe, damit es fest wird.🙏
 
(Nutzer gelöscht) 24.02.2023 13:30
Wie war es denn beim ersten Sündenfall; Eva sagt, "die Schlange...." , Adam sagt, "die Frau...." Das ist keine echte Buße.
 
Diala 24.02.2023 13:32
Mir geht es nicht um Schuldzuweisungen. Mir geht es um Mitverantwortung.
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