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„Ich war verliebt in mich selbst“

„Ich war verliebt in mich selbst“
„Ich war verliebt in mich selbst“

„Schutz vor Selbstbewunderung“

Wie schrecklich falsch waren meine Gefühle gestern. Ich war verliebt in mich selbst. Unmittelbar nach Fertigstellung der Predigt erinnerte ich mich des Briefes an die Römer (15:3),
Denn auch der Christus hat nicht sich selbst gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.« (Rö 15:3, Elb)
„Jesus schmeichelte nicht sich selbst.“ Er wollte einem jungen Manne nicht erlauben, ihn als „gut“ zu beschreiben. Noch hegte er eine Vorliebe zu der Religion seiner Kindheit. Den Tempel schalt er eine Räuberhöhle. Ich vermute, daß er in das, was christliche Kirche genannt wird, auch nicht besonders verliebt ist, obwohl sie seinen Namen trägt. Er sieht sein Bildnis auf Wände gemalt und auf bemalten Fenstern. Im Inneren erfüllt ein Pastor oder Priester die Rolle eines Geschäftsmannes, und nichtmal das tut er ordentlich. Beweis dafür ist der Umstand, daß die „Geschäftsleute“, die versuchen, geistige Güter unter die Leute zu bringen, zunehmend Kunden verlieren.
Jesus gefiel sich nicht in Selbstzufriedenheit. Auch nicht die Jungfrau Maria. Sollte ich mir dafür gratulieren, daß ich dem HERRN die Freundlichkeit gestattete, mir zu vergeben, weil ich meine Sünden bereue? Habe ich denn wirklich bereut?

Die Bibel spricht von Sackkleidung und Asche, als die äußeren Zeichen wirklicher Reue. Ich versuche vergeblich, mich an irgendeinen Infragekommenden zu erinnern, der auf diese Weise bereute. Wo ist die Persönlichkeit des aufrechten Sinnes, die nur glaubt, was auf Tatsachen beruht, die Glauben hat statt Leichtgläubigkeit, die jeden unrechten Gedanken verweist, die leidenschaftslos urteilt ohne Eigeninteresse, ohne sich irgendeinem Druck aussetzen zu lassen. Wo ist die Persönlichkeit ohne Haß und Voreingenommenheit, die irrtümliche Annahmen korrigiert, auch wenn das ihren Ruin bedeutet. Welche Persönlichkeit wählt, sich in irgendwelche Lumpen zu hüllen und zieht die Asche eines Feuers, das schon lange erloschen ist, einem wärmenden Feuer vor? Wo findet man den Menschen der so tief bereute, daß er bereit ist, das ewige Leben zu verweigern, wenn er das Gefühl hat, es sei ein Hindernis auf dem Wege zum Königreich Jesus? Wer hat so aufrichtigen Herzens bereut, daß Jesus und nur Jesus zählt?

Wir bereuen unsere Sünden und begehen dann die Sünde, selbstzufrieden mit unserer Reue zu sein, statt sie wie ein quälendes Verbrechen zu bereuen, denn sie ist oberflächlich.

(Richhard Wurmbrand, „Allein mit Gott“, 1995)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 13.01.2023 12:26
Die Bibel spricht auch von Schönheit statt Asche, und sie sagt, wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Ich glaube, das größere Problem vieler Menschen als die Selbstbewunderung ist, dass sie sich gar nicht akzeptieren und lieben können. Und darauf beruht auch die mangelnde Beziehungsfähigkeit.
 
Bea9 13.01.2023 12:29
Das ist wohl sehr wahr, dieumerci!
 
Herbstprince 13.01.2023 12:41
Nur wer weiß, was Richard Wurmbrand in 14 Jahren Gefängnis selbst erlebt hat, kann nachvollziehen, aus welcher Sichtweise er schreibt. Er, der schlimmste Misshandlungen erlebt hat, ist immer in der Liebe geblieben, hat "seinen Jesus" nie verleugnet und war bereit, aus Liebe zu Christus alles hinzunehmen. Wer bis auf das Blut geprüft wurde, hört auf, selbstverliebt zu sein, hört auf, stolz auf sich und seine Leistung, seine Tüchtigkeit, seine Frömmigkeit zu sein. Er gibt sich selbst Jesus hin mit dem Satz: "Dein Wille geschehe."    
 
(Nutzer gelöscht) 13.01.2023 13:06
Es gehört eine unglaubliche Stärke dazu, unter solchen Umständen nicht zu zerbrechen. Die kann nur Gott geben und das Vorbild unseres Herrn Jesus Christus. 
 
Autumn 13.01.2023 14:01
Selbstverliebtheit = Narzisstische Persönlichkeitsstörung



Narziss (griechisch Νάρκισσος Nárkissos, lateinisch Narcissus) ist in der griechischen Mythologie ein schöner Jüngling, der die Liebe anderer zurückwies und sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Die bei weitem wirkungsmächtigste antike Darstellung gibt Ovid in seinen Metamorphosen.
 
Diala 13.01.2023 14:54
Was Wurmbrand auszeichnete, ist für mich gelebte Demut.

Generell kann man von demütigen Menschen viel zu ihrer Gottesbeziehung lernen. Es ist ein dienen durch und durch.
 
(Nutzer gelöscht) 13.01.2023 16:09
Satan ist auch verliebt in sich selbst. Vielleicht kann man den Stolz als die Ursünde bezeichnen. Demut schaut dagegen immer auf Gott. Jesus hat so gelebt. Sein Blick war immer auf den Vater gerichtet. Das ist wahrer Glaube.
 
Diala 13.01.2023 18:43
Selbstverliebtheit und Selbstgerechtigkeit sind klassische Fallstricke die Satan legt.

Wie heißt es so schön im Eingangstext  ".... wir werden selbstgerecht über unsere Reue."
Wir überschätzen uns viel zu leicht. Unsere Reue ist echt, wenn wir auf Gott schauen, der das überhaupt erst möglich gemacht hat, dass wir bereuen und umkehren können.

Satan will uns wirklich nur stolz machen. Und dann werden wir selbstverliebt und überheben uns.
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