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Evangelium zum Schleuderpreis?

Evangelium zum Schleuderpreis?
Evangelium zum Schleuderpreis?

Wir sehen uns heute in der evangelikalen Welt mit einem merkwürdigen Problem konfrontiert, welches nicht nur die Gemeinde, sondern auch den einzelnen Gläubigen vor einer ganzen Reihe ernüchternder Fragen stellt. Kurz gesagt geht es dabei um folgendes: Man hat ein ganzes Heer von Seelengewinnern mobilisiert, um die breite Masse für Christus zu gewinnen. Es handelt sich dabei durchweg um ernsthaft bemühte, eifrige, begeisterte und überzeugende Menschen. Zu ihren Gunsten muß gesagt werden, daß sie auch tatkräftig ihren Aufgaben nachgehen. Und es ist ein Phänomen unserer Zeit, daß sie eine erstaunliche Anzahl von Bekehrungen aufweisen können. Soweit sieht alles recht positiv aus.

Das Problem liegt nun aber darin, daß diese Bekehrungen nicht von Dauer sind. Die Frucht bleibt nicht. Ein halbes Jahr später ist von dem Ergebnis dieser dynamischen Evangelisation nichts mehr zu sehen. Die im Schnellverfahren für Jesus gewonnenen Menschen erweisen sich im Nachhinein als Totgeburten. Was steckt hinter diesen verkehrten Praktiken, mit denen man Menschen zur Wiedergeburt bringen will?
Seltsamer weise beginnt es  mit dem richtigen Entschluß, nur das reine Evangelium von der Gnade Gottes zu verkündigen. Wir möchten die Botschaft einfach halten, frei von jedem Gedanken, daß der Mensch sich je das ewige Leben verdienen könne oder eine Aussicht darauf habe. Rechtfertigung geschieht allein aus dem Glauben, ohne die Werke des Gesetzes. Somit lautet die Botschaft: „Glaube allein“.
Davon ausgehend reduzieren wir die Botschaft auf eine knappe Formel. Der Weg zur Errettung zum Beispiel wird auf ein paar grundlegende Fragen und Antworten gekürzt:
 „Glauben Sie, daß sie ein Sünder sind?“
„Ja.“
„Glauben Sie, daß Christus für Sünder gestorben ist?“
„Ja.“
„Wollen Sie Ihn als Ihren Erretter annehmen?“
„Ja.“
„Dann sind Sie errettet!“
„Bin ich das wirklich?“
„Ja, denn die Bibel sagt, daß Sie errettet sind.“
 Auf den ersten Blick scheinen Methode und Botschaft über jede Kritik erhaben zu sein. Bei näherem Hinsehen allerdings werden wir zwangsläufig stutzig und kommen zu dem Schluß, daß wir das Evangelium zu sehr vereinfacht haben.
Der erste verhängnisvolle Fehler besteht darin, daß wir nicht genügend Nachdruck auf echte Buße legen. Eine echte Bekehrung ohne tiefes Bewußtsein der eigenen Sündhaftigkeit gibt es nicht. Es ist eine Sache, verstandesmäßig zu bejahen, daß ich ein Sünder bin, aber es ist etwas ganz anderes, durch den Heiligen Geist von persönlicher Schuld in meinem Leben überführt zu werden.
Wenn ich nicht eine geistgewirkte Erkenntnis meines völlig verlorenen Zustandes habe, kann ich auch niemals zum rettenden Glauben kommen. Es ist sinnlos, Sünder, die ihre persönliche Schuld noch nicht erkannt haben, zum Glauben an Jesus Christus aufzufordern – diese Botschaft gilt nur denjenigen, die wissen, daß sie verloren sind. Wir nehmen dem Evangelium die Schärfe, wenn wir den gefallenen Zustand des Menschen nicht nachdrücklich hervorheben.
Wenn wir ein derart verwässertes Evangelium bringen, nehmen die Menschen das Wort Gottes mit Freude an – statt mit tiefer Reue auf. Sie haben keine tiefen Wurzeln; eine Zeitlang halten sie vielleicht durch. Wenn aber Drangsal oder Verfolgung entsteht, geben sie sehr bald ihr Bekenntnis auf (Mt 13,21). Wir haben vergessen, daß die Botschaft sowohl Buße vor Gott als auch Glauben an unseren Herrn Jesus Christus enthält (Apg 20,21).

https://das-wort-der-wahrheit.de/2019/05/william-macdonald-evangelium-zum-schleuderpreis/

Kommentare

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Herbstprince 10.01.2023 13:11
."...aber es ist etwas ganz anderes, durch den Heiligen Geist von persönlicher Schuld in meinem Leben überführt zu werden.Wenn ich nicht eine geistgewirkte Erkenntnis meines völlig verlorenen Zustandes habe, kann ich auch niemals zum rettenden Glauben kommen"

Und da sind wir wieder beim Gleichnis vom Sämann Math.13, 5-7
Etliches fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre.Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten's.Etliches fiel auf gutes Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig.

Die Botschaft, das Wort Gottes, die Predigt von der Umkehr und Buße ist immer der gute Same. Der Ackerboden ist offensichtlich das Herz des Menschen, das die Botschaft dauerhaft annimmt, ein Herz, das die eigene Sündhaftigkeit erkennt und kennt und jeden Tag, immer wieder neu auf die Gnade angewiesen ist. Zusätzlich erforderlich ist die Erneuerung unserer Sinne. (Römer 12, 1-2 )
 
(Nutzer gelöscht) 10.01.2023 13:33
In der heutigen Verkündigung fehlt m.E. in erster Linie das Wort vom Kreuz. Paulus predigte z.B. den Korinthern den gekreuzigten Christus. Heute wird eine Art sozialer Jesus oder ein Art Wohlfühl-Jesus gepredigt; entsprechend sind dann auch die Ergebnisse.
 
(Nutzer gelöscht) 10.01.2023 15:41
die größte Gefahr, bei dieser Art der Verkündigung liegt darin begründet das die Menschen sich für errettet halten. Manche von Ihnen die sich näher damit befassen und sich auch einer Gemeinde anschließen wo das volle Evangelium verkündet wird und Sie so verstehen was ihnen oberflächlich als Evangelium verkauft wurde einmal ausgenommen. Aber die meisten Menschen leben ihr Leben weiter wie bisher und diese Menschen zur Umkehr zu bewegen ist fast unmöglich.(schreibe nur fast, weil für den Herrn ist nichts unmöglich). Sie sind auf dem Weg in die ewige Verdammnis.😒
 
(Nutzer gelöscht) 10.01.2023 18:41
Das Problem ist mMn das die Menschen verlernt haben, oder es evtl. auch nie konnten, für Dinge zu leiden, zu arbeiten und sich anzustrengen. Bezogen auf den Christlichen Glauben ist es erstmal natürlich toll zu hören das man ,,nur,, bereuen muss und alles schlimme was man tat ist vergeben. Man hat ein wenig mehr Kontakt mit Christen, Jugendfreizeiten, Einladungen zum Essen, kann die Gemeinde nach Zeug fragen usw usf. Aber dann kommt der schwere Teil, man merkt schnell das man gar nicht weiß was Reue ist, das es nicht reicht zu beichten sondern das man auch nicht erneut machen soll was man schon so oft leichtfertig tat, das man auch geben sollte, vielleicht merkt man auch (Das ist bei mir häufiger der Fall) das man so tief im Dunkel gewandelt ist das man anderen Menschen kaum noch abkauft wenn sie nett sind oder es gar nicht erträgt da man dann auch immer wieder an seine Schlechtigkeit erinnert wird. Dann merkt der heutige Mensch uU. auch das Gott kein Amazonbote ist den man ständig nur bitten kann und 24/h Express erwarten kann. Das die Verführungen des Alltages und der heutigen Welt fast schon unumgänglich sind. 

Ja, harte Arbeit und vor allem Dankbarkeit. Dankbarkeit auch für das schlimme was uns formte, prüfte. Oder das ehrliche Bewusstsein das man nur hier ist weil der Herr das will, das dieses HIER nur ist weil der Herr es wollte. Das wir nichts verdienen sondern im Grunde Schulden. 

Davon ab, und ich hoffe das sich niemand angegriffen fühlt, das die meisten Weltlichen Hirten auch nur Schafe in einer Gesellschaft sind die Wölfe ausbrütet.
 
(Nutzer gelöscht) 10.01.2023 19:31
Nochmal zum letzten Teil, ich meinte niemanden bestimmten oder jemanden von hier oä! Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen das man als Christenmensch mit Handlungen im bester Absicht und den glauben an das gute im Menschen schnell Opfer von Leuten mit schlechten Absichten wird.

Entschuldigt die Verwirrung so sie denn aufkam.
 
Zeitzeuge 10.01.2023 19:56
Danke @Christopher1986
für deine ehrlich empfundenen Gedanken dazu, die mir noch einmal vor Augen führen - und das uns hoffentlich wachrüttelt - in welcher fortgeschrittenen, biblisch prophezeiten Zeit wir uns befinden.

Das, was im tiefsten Tal durchlitten und zum HERRN geführt hat, kann zum Hoffnungsträger für viele werden.

Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. (Ps 23:4, Elb)


Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid,
7 damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi;
(1. Petr 1:6-7, Elb)
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